Beiträge von Quintus Duccius Eburnus

    Nun, die Frau (!) ist Römerin und wurde nur durch Heirat eine Duccia. Sie hat weder duccisches Blut, noch stammt sie von den Kindern Wolfriks ab. Cupidus kann nichts für das, was geschehen ist. Ich weiß von ihm selbst, dass er das Richtige tun wollte, sein Eid als Soldat ihn aber davon abgehalten hat. Er hat sich völlig ehrenvoll verhalten. Und wie gesagt, ich bilde mir keine Meinung über diesen Vorfall. In meinen Augen muss jeder selbst wissen, was er zu tun hat und was zu lassen.


    Arbjon hatte keine Probleme damit, sich den schneidenden Worten einer gereizten Frau zu stellen. Er war Schlimmeres gewohnt, als Sontjes Wutausbruch.
    Dann angelte die junge Frau zwei Becher mit einem Saftpunsch und reichte ihn Arbjon.


    Danke. Sicherlich kenne ich mich hier aus. Komm hier entlang.


    Er hielt ihr den Arm hin...

    Also dieses alte, niedergebrannte Haus... Cupidus und diese Frau haben darin, also... äähhh... ööhm... du... ich meine... du weißt schon...


    Jetzt war er es, der errötete. Er war heilfroh, als Sontje das Thema wechselte.


    Tja, also Marga könnte sogar meinen Centurio zu einem sabbernden kleinen Jungen zusammenschreien. Die Vorstellung hilft mir übrigens, den harten Drill leichter zu ertragen.


    Als die Musik dann wieder schneller wurde, fragte Sontje, was sie weiter machen sollten.


    Nun, wie wäre es, wenn du mir bei einem Spaziergang mehr von dir erzählst?

    Arbjon machte große Augen. Warum man ihn Arbjon und Marsus Witjon...


    Verdammte Axt, Witjon! Hast du deiner Zukünftigen denn gar nichts erklärt?


    Er wartete die Antwort gar nicht erst ab sondern begann zu erklären.


    Also mit unseren Namen ist das so: Mein werter Herr Bruder und ich haben zwei verschiedene Namen, einen römischen und einen germanischen. Sein römischer Name ist Numerius Duccius Marsus, auch wenn er ganz und gar keine kriegerischen Ambitionen besitzt.


    Arbjon grinste breit, das laute Lachen verkniff er sich.


    Sein germanischer Name ist Witjon, was soviel bedeutet wie der Clevere oder der Pfiffige. Und dieser Name passt tatsächlich zu ihm.


    Der Duccier zwinkerte seinem Bruder aufmunternd zu.


    Mein germanischer Name ist Arbjon. Arbjon bedeutet der Erbe und es drückt die Hoffnung meines Vaters aus, dass ich in seine Fußstapfen trete, was ich bislang auch getan habe. Du siehst, dahinter steckt kein großes Geheimnis.


    Jetzt musste Arbjon dann doch Lachen, ein freundliches, mitreißendes Lachen...

    Cupidus war einer meiner Vorgesetzten. Wir kamen aber ganz gut miteinander aus und haben ab und an den einen oder anderen Becher miteinander gehoben. Falls du auf ein gewisses, recht seltsames Geschehnis in den Trümmern eines Hauses in Confluentes anspielst, davon weiß ich. Ich ziehe es allerdings vor, mir darüber keine Meinung zu bilden.


    Als Sontje seine Aufgaben umriss, musste Arbjon schmunzeln.


    Nun, wir Soldaten kämpfen halt manchmal auch mit dem Stylus statt mit dem Schwert. Meine Hauptaufgaben als Schreiber bestehen im Anfertigen von Materiallisten und Wachberichten. Auf der Tessera, das ist meine spezielle Tabula, stehen die geheimen Erkennungsworte, mit denen wir feststellen können, ob jemand zu unserer Einheit gehört oder nicht. Ich bin dafür verantwortlich, dass alle Wachen diese Worte kennen und dass sie sie niemandem verraten.


    Er angelte sich einen Becher und nahm einen Schluck, den er aber fast sofort wieder ausspuckte. Unverdünnter, saurer Wein... pfui deibel! Das zog einem wirklich sämtliche Gesichtsmuskeln zusammen.


    Ich zeige dir meinen Patron und seine Frau, wenn sich nachher eine Gelegenheit ergibt. Sie sind beide sehr nett.


    Sontje sprach von einer Stute für Fuhon und errötete. Meine Herren, die Kleine hatte es ja faustdick hinter den Ohren...

    Arbjon war von hinten an Callista und Witjon herangetreten. Er grinste von einem Ohr bis zum anderen und wusste genau, dass sein Bruder davon ausgehen musste, dass dies nichts Gutes bedeuten konnte.


    Heilsa, ihr zwei, wie ich sehe, habt ihr Spaß. Sag, kleiner Bruder, soll ich der Nichte meines Patrons mal eben erzählen, was du da gerade gesungen hast?


    Er sprach latein, damit Callista ihn auch verstehen würde, man(n) war ja schließlich kein Unmensch. Verschwörerisch zwinkerte er seiner zukünftigen Schwägerin zu und nahm dann einen großen Schluck Met aus seinem Becher, während er auf Witjons Antwort wartete...

    Auspizien, Lando, AU-SPI-ZI-EN. Dabei werden die Götter befragt, ob sie die Verbindung gut heißen. Ist im Wesentlichen nicht anders als bei uns. Sie werden dafür wohl einen römischen Auguren geholt haben, aber wenn Phelan dabei ist, wird er wohl auch mal bei Frigg und Teiwaz nachhorchen, was die so dazu meinen.


    Arbjon grinste. Jetzt lebte sein Vetter schon so lange unter den Römern und hatte einige der höchsten Ämter in dieser Region inne gehabt, und doch hatte er keine Ahnung von den Römern.


    Wenn alles passt, legt eine Frau, die zum ersten Mal verheiratet ist, Witjons und Callistas Hände ineinander, die dann erklären müssen, dass sie mit der Eheschließung einverstanden sind. Danach wird gratuliert und gefeiert. Es wird also nicht viel anders als bei dir und Elfleda, sieht man mal davon ab, dass es wesentlich ruhiger zugehen wird, die beiden nicht übers Feuer springen müssen und sie auch nicht um unser oder Balbus' Einverständnis bitten müssen, das sie ja schließlich schon haben.


    Arbjon fühlte sich nicht wirklich wohl in seiner Haut. Seine Mutter hatte ihm neue Kleidung aus Brogilus mitgebracht. Ein Obergewand aus Wolle mit breiten Ledereinsätzen an den Oberarmen und eine hirschlederne Hose, dazu weiche Schuhe. Er sah noch mindestens zehnmal herausgeputzter aus als zu allen feierlichen Anlässen, denen er bislang beigewohnt hatte, zusammen. Er hasste es, sich wie ein Pfau auf der Balz zu fühlen. Dies war schließlich nicht sein Tag...

    [Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v477/skreet/Ildrun.jpg]|Ildrun
    Ildrun erkannte den älteren Herrn vor sich nicht gleich und so grüßte sie ihn, wie man einen Fremden nun einmal grüßt.


    Heilsa, mein Name ist Ildrun und dies sind meine Töchter Albit und Uhti. Man sagte uns, dass dies das Haus der Gens Duccia sei. Wenn dem so ist, dann wohnt mein Sohn Witjon hier, der in den nächsten Tagen eine junge römische Dame heiraten wird. Aus eben diesem Anlass sind wir von Brogilus bei der Colonia Agrippina hergereist. Dies ist doch die Casa Duccia, oder?


    Ildrun konnte nur hoffen, vor der richtigen Tür zu stehen. Sollten sie sich in der Adresse geirrt haben, würde der Mann vor ihr unter Umständen kein Wort verstanden haben. Vielleicht wäre er dann aber dennoch in der Lage weiter zu helfen...

    Sie wiegten sich im Takt der Musik. Sontje war eine ausgezeichnete Tänzerin.


    Das Kraut selbst kenne ich nicht, nur das Öl. Der Miles Medicus meiner Centurie hat es in seiner Ausrüstung und ich denke, in unserem Valetudinarium gibt es noch wesentlich mehr davon. Ich werde mich erkundigen und dir dann ein Paket schicken.


    Sie tanzten eine Drehung.


    Ich dachte, ich sollte direkt wieder vergessen, dass du von Justinianus Cupidus, dem Decurio der Turma Prima der Ala, einem alten Kameraden von mir, gesprochen hast. Ja, er ist nett. Halte dich dennoch besser fern von ihm. Er ist Soldat, Offizier, und jeder Einsatz, jede Patrouille könnte seine letzte sein. In Borbetomagus hatte die Ala mehr Feindkontakt als die Legio Secunda und unsere Verluste waren entsprechend groß. Die Armee Roms mag gut ausgebildet und gut ausgerüstet sein, aber wir sind nicht unbesiegbar und unsterblich schon gar nicht.


    Deutliche Worte der Warnung, von denen Arbjon nur hoffen konnte, dass Sontje sie auch verstand. Wenn sie aber auch nur einen Deut duccisch war, war sie so stur, dass sie jede Warnung in den Wind schlagen würde. Schade, denn er hatte irgendwie Angst, dass sie an etwaigem Gram zerbrechen würde.


    Wie der Kaiser so ist, weiß ich eigentlich gar nicht. Ich habe ihn bisher nur zweimal zu Gesicht bekommen, und das war bei hochoffiziellen Anlässen. Ich habe meistens Dienst am Palasttor geschoben, ehe ich zum Tesserarius meiner Centurie ernannt wurde. Als solcher bin ich einer der Schreiber des Centurios und assistiere ihm direkt. Außerdem hüte ich die Tabula mit den Wachparolen. Hast du schon Prudentia Callista, die Verlobte meines Bruders, kennen gelernt? Ihre Tante ist Aelia Vespa und diese wiederum ist eine Nichte des Kaisers. Sie ist sehr nett und freundlich, zumindest habe ich sie bislang nur so kennen gelernt. Sie ist außerdem die Ehefrau meines Patrons Prudentius Balbus, dem ich wohl letztendlich meine Versetzung zu den Praetorianern zu verdanken habe. An meinen Reitkünsten kann es zumindest nicht gelegen haben und einer der Stallmeister in Rom meint, dass mein Hengst Fuhon ganz schön verfressen sei für ein Militärpferd.


    Er war ganz schön ins Reden gekommen...

    Die Kleine flirtete ihn ja ganz schön an. Dann fiel ein Name, nunja, zumindest ein halber. Arbjon konnte sich jedoch genau denken, wer gemeint war. Er kannte nur einen Cupidus bei der Ala, den Decurio der Turma Prima. War da etwas gelaufen? Hatte der alte Schwerenöter etwa versucht, die junge Sontje zu verführen?
    Die junge Frau schien jedoch nicht darüber reden zu wollen, also beließ Arbjon es dabei. Er würde bei späterer Gelegenheit einmal mit Lando und Phelan darüber reden müssen.


    Du hast Probleme mit dem Atmen? In Rom gibt es ein Kraut, aus dem ein Öl gewonnen wird. Dieses hilft beim Atmen. Wenn du möchtest, kann ich dir etwas davon schicken.


    Die Spielleute hoben zu einer eher ruhigen Melodie an.


    Möchtest du noch etwas tanzen?

    Das Tanzen mit Sontje machte in der Tat sehr viel Spaß, auch wenn die Gute doch recht schnell aus der Puste kam. Arbjon angelte einen Becher mit Wasser von einem am Rand des Tanzbodens vorbei getragenen Tablett und reichte ihn der jungen Frau.


    Nun, Tanzstunden sind es wohl nicht, aber ab und an muss ich meinen Dienst auf einer Feier versehen. Ich bin Mitglied der Praetorianergrade, die für den Schutz des Kaisers und seiner Familie sorgt. Ehe man mich für diese ehrenvolle Aufgabe auswählte, war ich allerdings ein Reiter der Ala in Confluentes.


    Der Duccier hielt seine Phalera so , dass seine Base sie sehen konnte.


    Diese Auszeichnung hier erhielt ich für Kämpfe in Borbetomagus...


    Er verschwieg, dass er auf jene Erlebnisse hätte verzichten können und deutete statt dessen auf seine Wange. Sein Gesichtsausdruck wurde dabei sehr hart. Die schrecklichen Ereignisse liefen vor seinem inneren Auge wieder ab.


    ...genau wie diese Narbe hier.


    Er zuckte mit den Schultern. Irgendwie klang das alles in seinen Ohren nach Angeberei und er wollte es mit dem Schulterzucken abtun. Dies war eindeutig nicht der Ort für militärische Prahlerei und schlechte Erinnerungen.
    Arbjon lächelte Sontje an.


    In meiner Jugend in Brogilus habe ich recht viel getanzt. Das hat immer viel Spaß gemacht. Geht es dir etwas besser? Du warst ziemlich außer Atem.

    Soso, der Taberna zu neuem Leben verhelfen. Ich wusste gar nicht, dass es der Silva Nigra an Gästen mangelt.


    Wenn dem wirklich so war, würde es bestimmt einige Arbeit kosten, den Laden am Laufen zu halten und somit musste Sontje eine tüchtige junge Frau sein.


    Ja, Witjon hält sich tatsächlich für den Schönling und Schöngeist der Familie. Zumindest war es mal so. Und ja, mein Bruder und ich sind zusammen in Brogilus bei der Colonia Agrippina aufgewachsen. Was ich jetzt mache und wo ich lebe? Ich bin Soldat und lebe bei meiner Einheit in Rom.


    Arbjon hatte die kurze Pause genutzt, in der Sontje ihren Becher leerte, um ihre Fragen zu beantworten, natürlich stets lächelnd. Als sie ihn dann fragte, ob er mit ihr tanzen wolle, stürzte er den restlichen Met in seinem Becher herunter und drückte diesen mit einem Kannst du das mal für mich halten? einfach Ragin in die Hand.


    Selbstverständlich gerne, meine Dame.


    Der Ubier nahm die Duccierin bei der Hand und führte sie zum Tanzboden...

    Aha, Phelans Schwester. Es ist mir Ehre und Vergnügen, dich kennen zu lernen, Sontje.


    Eine nette Schwester hatte sein Vetter da, auch wenn sie sich gerade um Kopf und Kragen redete. Soso, er sah also besser aus als sein Bild im Stammbaum. Hm, wahrscheinlich lag es an der leichten Bräune, die der sonst so bleiche Arbjon in Rom dann doch noch abbekommen hatte...


    Mein Bruder und ich sahen uns noch nie wirklich ähnlich. Aber danke für das Kompliment. Da man Witjon allgemein für den besser ausehenden von uns beiden hält, weiß ich jetzt also, dass ich irgendwo zwischen ihm und einer Wand rangiere.


    Breit grinsend sah der Ubier seine Base an, in seinen Augen lag Freundlichkeit und seine Haltung wollte ihr sagen, dass ihre Worte ihr nicht peinlich sein mussten...

    Hooo!


    Mit einem leisen Rumpeln und Quietschen kam ein kleiner, geschlossener Wagen vor der Casa Duccia zum Stehen.


    Mir sinn do, Frau Ildrun, sagte der Wagenlenker und legte dabei den Kopf ein wenig zurück, damit die Passagiere im Innern des Wagens ihn auch hören würden.
    Sogleich öffnete sich die Tür des Wagens und ein Mädchen, das sich eigentlich gerade an der Schwelle zu jungen Frau befand, sprang behände heraus. Sie warf ihr blondes Haar zurück und riss dann die Augen vor Erstaunen weit auf, als sie die Ausmaße des duccischen Hauses sah.


    [Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v477/skreet/Uthi.jpg]|Uhti
    Woah, watt is datt dann för e jroß Hus? Saach, Tünn, bess do sischer datt mer he am richtije Plaatz sin?


    Der Wagenlenker nickte nur. Dies war die Adresse, die man ihm am Tor genannt hatte.
    Eine junge Frau mit dunklen Haaren und einem kugelrunden Bauch schob sich langsam und vorsichtig hinter dem erstaunten Mädchen her aus dem Wagen.


    [Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v477/skreet/Albit.jpg]|Albit
    Jetz hür alt op disch ze wundere un helf mir livver he us dä Wage erus.


    Die Frau, die hinter ihren Töchtern die kleine Kutsche verließ, hatte etwas Aristokratisches an sich. Ihre ganze Haltung, ihre Ausstrahlung ließen sie besonders erscheinen und duldeten gleichsam keinen Widerspruch.


    [Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v477/skreet/Ildrun.jpg]|Ildrun
    Ihr hört beide sofort auf. Was hinterlasst ihr denn für einen Eindruck bei unseren Verwandten. Und sprecht gefälligst kein Ubisch! Zu Hause könnt ihr reden, was ihr wollt, aber hier soll man euch nach Möglichkeit auch verstehen können.


    Die beiden Töchter schwiegen sofort. Aber auch die Mutter konnte ihr Erstaunen über den Palast, vor dem sie standen, nur mit Mühe verbergen. Schließlich fasste sie sich, trat vor zur Tür und klopfte an...

    Es hatte kaum zwei Becher Met gebraucht, dass aus Quintus in dieser Umgebung wieder Arbjon geworden war. Arbjon, der so manche Festnacht durchgetanzt hatte und den hübschen Mädchen aus der Nachbarschaft hinterher pfiff. Arbjon, der davon träumte, Soldat zu werden und dem langweiligen Leben in Brogilus zu entkommen...
    Der Duccier grinste, ja, in seinem Herzen war auch er, der schon so viel erreicht hatte (eigentlich nichts im Vergleich zum Rest seiner Familie), immer noch ein einfacher Germane. Er schnappte sich von einem Tablett, das an ihm vorbei getragen wurde den dritten Becher Met und gesellte sich zu Lando und Ragin, bei denen auch eine junge Frau stand, die er noch nicht kannte...


    So, die Herren, ein Hoch auf den Bräutigam und das ihm alles gelingen möge, besonders das gewisse Eine. Also quasi auf dass Marga noch mehr hungrige Mäuler zu stopfen haben möge.


    Arbjon hob den Becher und nahm einen Schluck, ehe er sich der ihm unbekannten Dame zuwandte.


    Und wen haben wir hier? Ich bin Arbjon, Sohn der Ildrun und des Evax und Bruder des Witjon.

    Quintus grinste, er hatte genau den Geschmack seines Vetters getroffen, zumindest was das Sax betraf und auch die Wiege schien gut anzukommen. Der gute Falerner hingegen wanderte eher unbeachtet zu den übrigen Gaben, die das Brautpaar bereits erhalten hatte.


    Ich weiß, wie schwer hier ein guter Wein zu bekommen ist, und ich schätze doch, dass dieser Tropfen die Zunge und Gedanken so manchen Römers lockern wird, vor allem wenn es um Politik oder Geschäfte geht, falls du verstehst, was ich meine, Lando.


    Der Soldat zwinkerte dem Bräutigam verschwörerisch zu...

    Quintus nutze die Gelegenheit, als einer der ersten seinem Vetter und seiner neuen Base zu gratulieren. Dabei überreichte er ihnen drei eingewickelte Pakete.


    Meinen Glückwunsch, ihr zwei. Ich hoffe, meine Geschenke gefallen euch. Ich war mir nicht sicher, was man euch schenken kann.


    In der Tat konnte der ältere Sohn der Ildrun nur hoffen, dass ein verziertes Sax, eine Amphore Falerner und eine kunstvoll geschnitzte Wiege für den zukünftigen Nachwuchs den Geschmack der Brautleute traf. Bei Loki war er sich mit dem Wein und dem Schwert relativ sicher, aber was Elfleda betraf, so kannte er sie ja eigentlich gar nicht...


    Sim-Off:

    Falerner und Wiege als persönliches WiSim-Angebot vorhanden, das Schwert existiert nur SimOn...

    Zitat

    Original von Elfleda
    Der begossene Krieger, der das ganze zum Glück mit Humor nahm, wurde ihr schließlich richtig vorgestellt. Er war Landos Vetter? Und Ubier und trug eine römische Rüstung? Noch dazu wohl eine ganz besondere, auch wenn Elfleda das nicht wissen konnte. Die Sippe Wolfriks verzweigte sich offenbar weit und hatte schon früher wohl viel Stammespolitik betrieben. Amisvarier, Ubier, Heruten, und nun kam sie als Mattiakerin dazu. Es war wohl wirklich sehr durchmischt.
    Wobei ihr eigener Stammbaum wohl auch etwas durchwachsen war. Ihre Mutter war zwar ebenfalls Mattiakerin gewesen, deren Mutter aber eine Chattin. Und ihre Urgroßmutter väterlicherseits soll eine Suebin gewesen sein, aber das wusste Elfleda nicht mehr so genau.
    Arbjon auf germanisch zu begrüßen viel ihr wiederum um einiges einfacher als den Römer auf Latein, der sich nun mit Phelan unterhielt, nachdem er Lando ein Zeichen auf die Stirn mit dem Daumen gemalt hatte. Vielleicht war es irgendein kleiner Schutzzauber oder dergleichen, Elfleda machte sich darum keine Sorgen.
    “Es freut mich sehr, deine Bekanntschaft zu machen, Arbjon. Ich wusste gar nicht, dass die Sippe Wolfriks so verzweigt ist. Ich sehe schon, ich werde noch einiges lernen müssen. Aber wenn die Nornen schon so gut entschieden haben, werden sie mir dabei sicher auch helfen, damit ich ihren Willen erfülle.“
    Sie zwinkerte leicht schelmisch, um anzuzeigen, dass sie es nur halb ernst meinte und lächelte offen. Überhaupt lächelte und lachte sie heute sehr viel.


    Quintus erwiderte das Lächeln Elfledas. Ja, in der Tat, die Sippe des Wolfriks war sehr weit verstreut worden und hatte sich so auch immer weiter verzweigt.


    Du hast Recht, dass unsere Familie sehr weitläufig ist. Meine Mutter entstammt Wolfriks Sippe. Sie heiratete den Ubier Evax, meinen Vater, weshalb meine Geschwister und ich Ubier sind... und dennoch Duccier.


    Der Praetorianer grinste verschwörerisch und zwinkerte.




    Zitat

    Original von Sveija
    Un do, Arbjon, kumm ens met en de Köch.


    Immer noch tropfend und irgendwie auch eine wenig verwirrt, folgte Quintus der jungen Bediensteten, die er schon seit ihrer Geburt kannte, durch den Garten in die Küche der Casa. Er hatte nicht einmal mehr die Zeit (oder den Verstand beisammen, wer wusste das schon), sich bei den anderen Gästen und natürlich vor allem beim Brautpaar zu entschuldigen...

    Wieso erinnerte die junge Germanin Quintus bloß dermaßen an seine jüngste Schwester? Erst wollte er ihr etwas antworten, doch dann lachte er einfach nur. Es war ein herzliches, freundliches Lachen.


    Dann wandte sich Elfleda schnell an ihn, um ihn zu begrüßen und so wusste er denn auch, wer hier eigentlich die Braut war.


    Heilsa, du bist also diejenige, die sich meines Vetters erbarmt? Da werd ich ja direkt neidisch.


    Quintus wandte sich an Loki.


    Womit hast du bloß eine solche Sommerblume verdient?

    Eigentlich hatte Quintus ja mit einer Reaktion von Loki gerechnet, aber irgendwie schien sich der Bräutigam heute wie in Zeitlupe zu bewegen. Statt dessen hatte ihn Phelan begrüßt, während es gleichzeitig urplötzlich und schwallweise regnete...
    Der Duccier prustete und atmete tief durch, denn seinem ersten Instinkt, den Praetorianer heraushängen zu lassen und die impertinente Person, die ihn da mit dem Inhalt eines Bechers Wasser "angegriffen" hatte, sofort in den Carcer zu befördern – ganz so, wie es ein früherer Vorgesetzter getan hätte – oder zumindest ordentlich zusammenzustauchen, konnte er hier nicht folgen.
    So blickte er zwischen seinen herunterhängenden, tropfenden Locken hindurch und sah eine junge Germanin vor sich, die sich eiligst entschuldigte. Dem Dialekt nach war sie wohl Mattiakerin.


    Sach hür ens, bess do e bessje bedötsch? Watt han isch dir dann jedonn, Frauminsch? Isch kenn disch do janit...