Beiträge von Hippocrates von Pergamon

    Er las gerade die Kopie das Anhangs durch, den er gerade auswendig lernte, für den Fall, das er abhanden kommen würde, als die drei auftauchten. Er beobachtete das Verladen. Sie würden wohl auch nicht verhungern auf der Reise.


    Wir laufen direkt jetzt aus. Zunächst geht es nach Alexandria. Wie ich sehe haben wir ja alles was wir brauchen. Folgt mir zu euren Unterkünften.


    Er rief einem Seemann zu, der an der Reling stand:


    Ahoi Seemann! Sag dem Kapitän, das wir nun auch bereit sind.


    Bald darauf legtes sie ab und Hippocrates stand am Heck des Schiffes und blickte dem verschwindenden Land hinter ihnen nach.

    Eilig hatte er den Ausang kopiert und auf dem Weg zum Hafen fand dieses Pergament seinen Platz am öffentlichen Aushang:


    ACHTUNG




    Gladiatorenschule Gloria et Honor
    in Tarraco steht zum Verkauf!


    __________________________________
    Bist du mit dem Schwert ebenso gewandt wie mit Geld?
    Wolltest du schon immer unabhängig werden und dein eigener Vorgesetzter sein?
    So ist jetzt DEINE Gelegenheit gekommen, dies zu verwirklichen!


    Die Schule hat eine solide Infrastruktur, gutes Personal und eine vielversprechende Bilanz aufzuweisen und wartet nur noch auf einen neuen Lanista. Die Geschichte der Gladiatorenschule ist sehr eng mit der der Gens Horatia verwoben gewesen, doch es hat sich kein Erbe für dieses prächtige Werk bisher finden können.
    Führe das Erbe der Horatier weiter und verwalte nicht nur die Anlage, sondern auch die tadellose Qualität der Ausbildung und Geschichte dieser Schule von Ruf und Ehre!


    Bei Bedarf wird ein Kredit für die Übernahme der Schule von der Provinz Hispania zur Verfügung gestellt.


    Nimm die Gelegenheit wahr und werde Lanista der Gladiatorenschule in Tarraco!


    Eine gute Investition in DEINE Zukunft!


    ___________________________________


    Ansprechpartner ist der Proconsul Hispanias - Lucius Flavius Furianus

    Das war ja ein kurzer Aufenthalt in Spanien gewesen. Kaum war er angekommen, suchte er bereits wieder nach einer Passage nach Alexandria. Zu seinem Glück fand sich auch direkt ein Handelssegler, der noch ein paar Passagiere mitnehmen würde. Leider hatte der Kapitän nur zu viel Spass am feilschen. So dauerte es einige Zeit bis ein vernünftiger Preis zur Disposition stand. Da Hippocrates jedoch mit seinen Spesen haushalten musste, trieb er das Spiel noch etwas weiter, bis der Preis auch zu seinem Budget passte.
    Nun hieß es warten. Auf Cassander und die anderen, sowie auf die Flut. Zumindest zweitere würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Unruhig blickte er sich immer wieder um. Gleich würden sie auftauchen. Hoffentlich...

    Ja, das habe ich.
    Ich werde im Auftrag des Proconsuls zu einer Reise nach Italien und Germanien aufbrechen und du wirst mich begleiten. Wähle du zwei treue Sklaven aus, die sich zu verteidigen wissen und nicht auf den Kopf gefallen sind. Ausserdem sollte einer von euch dreien in der Lage sein mir das reiten beizubringen. Wir treffen uns mit leichtem Reisegepäck in einer Stunde am Hafen.


    Der Umgang mit Sklaven war Hippocrates ob seines jugendlichen Altern noch nicht allzu geläufig. Sein Vater hatte meist keine besses, da er sie sich in der Regel nicht leisten könnte. Also setzte er nach einem kurzen Zögern hinzu:


    In Ordnung?

    Wird gemacht, ... sobald die Details geklärt sind. Wen ausser Cassander soll ich noch mitnehmen? Etwas Reisespesen wären von Nöten und nicht zu vergessen den Aushang. Dann werde ich mich umgehend daran machen, dafür Sorge zu tragen, dass dieses Anliegen zu eurer Zufriedenheit erledigt wird.


    Schon wieder auf eine Reise. Das wurde ihm eigentlich erst jetzt, wo es um die Details ging bewusst. Er war zwar etwas unstet, doch kaum angekommen ging es schon wieder los. Das war fast etwas viel. Doch das in ihn gesetzte Vertrauen machte ihn stolz und das tröstete ihn über diese kleine Unannehmlichkeit locker hinweg.

    Hippocrates trat ein. Verbeugte sich knapp und trat dann an den Tisch. Er stellte ein kleinen Tongefäß auf den Tisch, nachdem er sich vergewissert hatte, das sie unter sich waren.


    Guten Morgen, Proconsul. Hier das verabredete Mittel. Einmal täglich auf die Kopfhaut auftragen und einmassieren.
    Was die Reise angeht, so bin ich ab sofort jederzeit bereit zum Aufbruch.


    Einmal abgesehen davon, dass er sich noch mit dem Reiten auseinandersetzen musste...

    Früh am Morgen war Hippocrates aufgestanden und hatte sich um die am Abend zuvor besprochene Tinktur gekümmert. Zutaten gekauft sowie in der Küche geholt und diese zusammengerrührt. Wo er sich schon zwischen den Marktständen herumtrieb, hatte er sich bei dieser Gelegenheit auch mit dem Nötigen für die Reise versorgt.
    Nun stand er vor der Tür des Proconsuls und klopfte.


    *klopf*


    *klopf*

    Cassander? Ein seltsamer Zeitgenosse. Na, ich werde schon mit ihm zu Rande kommen.
    Kann ich morgen vormittag dann mit Instruktionen und einer Ausgabe des Aushangs rechnen? Ich werde bis dahin die Salbe zusammengestellt haben.


    Mit einem Blick aus seine Essen freute er sich, dass er sich für ein einfaches, kaltes Mahl, bestehend aus Brot, Oliven und stark verdünntem Wein entschieden hatte. Zum Glück schien die Unteredung zu einem Abschluss zu kommen, so dass er sich in Kürze wieder seinem knurrenden Magen widmen konnte.
    Cassander sollte also einer seiner Begleiter sein. Entgegen seinem zu Tage gelegten Optimismus war er nicht sonderlich erfreut über diese Enthüllung. Cassander hatte ihn schließlich nicht sonderlich freundlich bergrüßt. Hippocrates konte sich noch lebhaft an den Blick erinnern, der ihn heute morgen gtroffen hatte. Na das konnte ja heiter werden!

    Gut. Achtet weiterhin darauf, das ih regelmäßig schlaft und esst. Gönnt euch auch bisweilen einen Ruhetag; sofern euer Amt das zulässt. Und vergnügt euch mindestens ein Mal im Monat. Das hat sich als förderlich erwiesen. Sucht nötigenfalls ein Lupanar auf. Zu alldem werde ich euch besagte Salbe zukommen lassen. Der Rest liegt bei den Göttern.


    Ungeachtet seines zarten Alters legte Hippocrates die altkluge Sprache eines jeden Arztes an den Tag, doch dies mit einiger Berechtigung; schließlich war das ein alltägliches Problem gewesen, das sein Vater öfter zu behandeln hatte je besser sein Geschäft lief.


    Was euren Auftrag an ging, so bin ich durchaus gewillt ihn zu erfüllen. Dazu wäre lediglich ein zahmes Reittier und jemand der mich einweist von Nöten. Dann traue ich mir zu auch diesen Auftrag in angemessener Zeit erledigt zu bekommen.


    In einem Haushalt wie diesem sollte doch ein Sklave für seine Eskorte vorhanden sein, der ihn sowohl im Reiten auch als in der Verteidigung des eigenen Lebens unterichten konnte. So hoffte Hippocrates zumindest. denn dier zeitraubende Auftrag würde sicherlich gut entlohnt werden.

    Ein interessanter Auftrag der da auf in wartete. So allmählich drängte sich im der Gedanke auf, dass er nicht nur Schreiber sondern auch Mädchen für alles sein sollte. Doch das konnte ihm nur recht sein. Schließlich hatte er etwas vom unsteten Temperament seines Vaters geerbt. Doch zwei Probleme taten sich da auf. Zum einen WOLLTE er nicht nach Rom zurück. Schließlich gab es da immer noch zwielichtige Gestalten, die ihm vielleicht ans Leder wollten und die sich von einigen Sklaven nicht würden abschrecken lassen. Aber wenn er den Besuch der ewigen Stadt knapp hielt und das entsprechende Viertel mied so sollte das kein Problem darstellen.
    Das andere nahm sich da schon größer aus. Zumindest nach Germanien würde er zu Land reisen müssen. Doch dazu würde er wohl Reiten lernen müssen. Alles andere war wahrscheinlich zu langsam.


    Gerne, Herr. Da gibt es nur ein kleines Problem... Ich bin des Reitens nicht fähig. Und ich nehme an, das ich damit zu langsam bin.


    Das zweite Ansinnen seines Arbeitgebes brachte Hippocrates ordentlich in die Bredullie. Zum einen, weil dies nicht sein Spezialgebiet war und zum anderen, weil er noch nie von einer erfolgreichen Therapie gehört hatte. Gewiss gab es da einige Tinkturen, die empfohlen wurden, doch schon sein Vater hatte den Haarverlust zu den "unabänderlichen" Krankheiten gezählt. Hippocrates setzte sich dem Proconsul gegenüber und schlug umgehend den geschätsmäßigen Ton an, den er immer im Praxisraum benutz hatte.


    Gewiss könnt ihr euch meiner Diskretion sicher sein. Vorab halte ich es jedoch für meine Pflicht euch zu sagen, das Harrverlust eines jener Syptome ist, das schwer einer Krankheit oder der dysharmonie der Körpersäfte zugeschrieben werden kann. Leider gibt es keinerlei Hinweise darauf, warum einige früher, ander später oder garnicht unter dieser Erscheinung zu leiden haben. Demzufolge ist auch eine Therapie schwierig.
    Ich werde euch dennoch eine Salbe zur Behandlung zubereiten und euch eine Diät verordnen. Kann jedoch nicht für den Erfolg garantieren. Um die Terapie anzupassen brauche ich allerdings noch genauere Daten:
    Könnt ihr den Zeitpunkt der ersten Feststellung vielleicht etwas mehr präzisieren? Des weitern bräuchte ich Kenntniss eurer Lebensgewohnheiten. Also euren normalen Tagesablauf und wie ihr euch ernährt, sowie wie oft ihr euch im Normalfall fleischlich vergnügt.


    Er hatte seine Wachstafel schnell gelöscht. Das konnte er sich auch so merken. Die Antworten des Proconsuls waren eindeutig wichtiger. Er blickte ihm offen in die Augen und erwartete die Antworten seines Gegenübers. Er liebte diesen Beruf und war froh über einen Auftrag in dieser Richtung, auch wenn er ziemlich aussichtslos war.

    Ich wüsste nicht, dass ich quasi direkt vor der Quelle sitze. Nein, dafür hatte ich bisher weder Zeit noch Geld. Dieser Kurs ist doch sicherlich mit gewissen Kosten verbunden, oder? Auf was belaufen sie sich und wann findet der Kurs als nächstes statt?


    Erfreut über diese glückliche Fügung lag es für Hippocrates nahe die Gelegenheit am Schopfe zu ergreifen. Hoffentlich hatte er mit seinen vorschnellen Fragen den Proconsul nicht verärgert, doch er hatte dessen Kommentar als Aufforderung verstanden ihn direkt zu löchern.

    Nachdem die Verteilung endlich abgeschlossen war, hatte sich Hippocrates mit etwas zu essen und zu trinken versorgt und hatte sein Zimmer aufgesucht. Er hatte sich gerade an den Tisch gesetzt und zu essen begonnen, als es an der Türe klopfte. Er vermutete bereits, das der Proconsul in der Villa eingetroffen war und ihn sprechen wollte, daher erhob er sich und antwortete er mit einem höflichen:


    Herrein!