Ein interessanter Auftrag der da auf in wartete. So allmählich drängte sich im der Gedanke auf, dass er nicht nur Schreiber sondern auch Mädchen für alles sein sollte. Doch das konnte ihm nur recht sein. Schließlich hatte er etwas vom unsteten Temperament seines Vaters geerbt. Doch zwei Probleme taten sich da auf. Zum einen WOLLTE er nicht nach Rom zurück. Schließlich gab es da immer noch zwielichtige Gestalten, die ihm vielleicht ans Leder wollten und die sich von einigen Sklaven nicht würden abschrecken lassen. Aber wenn er den Besuch der ewigen Stadt knapp hielt und das entsprechende Viertel mied so sollte das kein Problem darstellen.
Das andere nahm sich da schon größer aus. Zumindest nach Germanien würde er zu Land reisen müssen. Doch dazu würde er wohl Reiten lernen müssen. Alles andere war wahrscheinlich zu langsam.
Gerne, Herr. Da gibt es nur ein kleines Problem... Ich bin des Reitens nicht fähig. Und ich nehme an, das ich damit zu langsam bin.
Das zweite Ansinnen seines Arbeitgebes brachte Hippocrates ordentlich in die Bredullie. Zum einen, weil dies nicht sein Spezialgebiet war und zum anderen, weil er noch nie von einer erfolgreichen Therapie gehört hatte. Gewiss gab es da einige Tinkturen, die empfohlen wurden, doch schon sein Vater hatte den Haarverlust zu den "unabänderlichen" Krankheiten gezählt. Hippocrates setzte sich dem Proconsul gegenüber und schlug umgehend den geschätsmäßigen Ton an, den er immer im Praxisraum benutz hatte.
Gewiss könnt ihr euch meiner Diskretion sicher sein. Vorab halte ich es jedoch für meine Pflicht euch zu sagen, das Harrverlust eines jener Syptome ist, das schwer einer Krankheit oder der dysharmonie der Körpersäfte zugeschrieben werden kann. Leider gibt es keinerlei Hinweise darauf, warum einige früher, ander später oder garnicht unter dieser Erscheinung zu leiden haben. Demzufolge ist auch eine Therapie schwierig.
Ich werde euch dennoch eine Salbe zur Behandlung zubereiten und euch eine Diät verordnen. Kann jedoch nicht für den Erfolg garantieren. Um die Terapie anzupassen brauche ich allerdings noch genauere Daten:
Könnt ihr den Zeitpunkt der ersten Feststellung vielleicht etwas mehr präzisieren? Des weitern bräuchte ich Kenntniss eurer Lebensgewohnheiten. Also euren normalen Tagesablauf und wie ihr euch ernährt, sowie wie oft ihr euch im Normalfall fleischlich vergnügt.
Er hatte seine Wachstafel schnell gelöscht. Das konnte er sich auch so merken. Die Antworten des Proconsuls waren eindeutig wichtiger. Er blickte ihm offen in die Augen und erwartete die Antworten seines Gegenübers. Er liebte diesen Beruf und war froh über einen Auftrag in dieser Richtung, auch wenn er ziemlich aussichtslos war.