Beiträge von Hippocrates von Pergamon

    Beim ersten Satz des Senators hatte er sich schon Sorgen gemacht, od er vielleicht zu hoch gestapelt hatte. Doch sein Gefühl sagte ihm, das er noch warten sollte, ehe er seine Forderung herunterschraubte. Sein Gefühl sollte ihn nicht trügen. Was er nun hörte entsprach etwa seinen Vorstellungen und so ging er denn bereitwillig auf das Angebot des Senators ein.


    Das scheint mir eine faire Übereinkunft zu sein. Sofern das die Entgütung pro Woche sein soll. Wohlan, dann auf gute Zusammenarbeit.


    Mit diesen Worten reichte er seinem Gegenüber die Hand um das "Geschäft" zu besiegeln. Vielleicht hätte er auch noch 75 oder 80 hreausschlagen können, doch die Aussicht auf eine Provision hielt ihn davon ab. Würde er ein höheres Grundgehalt fordern so käme unterm Strich vermutlich auch nicht mehr heraus. Ausserdem bestand ja vielleicht die Möglichkeit, das sein nunmeh neuer Arbeitgeber sein Gehlt aufstocken würde, wenn er mit ihm zufrieden war. Aber dann fiel ihm ein das er vielleicht um seines Rufes willen und um dem Senator zu zeigen, das er handeln konnte, dieses vielleicht etwas mehr tun sollte. So fügte er hinzu bevor seine Hand ergriffen wurde:


    Ich hoffe allerdings ihr gesteht mir gegebenenfalls eine Aufstockung zu, wen ihr mit meiner Arbeit zufrieden seit und ich euch mehr Geld spare als es euch kosten würde mein Gehalt zu erhöhen.

    Ihr habt vielleicht recht damit, dass ein Secretarius die Fähigkeiten eines Medicus nicht braucht. Aber ich möchte zu bedenken geben, dass es, da das Pflaster in Rom in letzter Zeit zunehmend gefährlich geworden zu sein scheint, für jederman ratsam ist, jemanden in der Nähe zu haben, der sich seiner professionell annehmen kann, sollten die Leibwächter versagen.
    Ihr habt viel Arbeit für euren Secretarius sagt ihr? Nun daran sollte sich, wie ihr bereits angedeutet habt, auch die Bezahlung orientieren. Was würdet ihr von 100 Sesterzii halten?


    Er wusste, das diese Fordeung eigentlich geradezu schamlos war. Aber bei der Auflösung der väterlichen Praxis hatte er schmerzlich erfahren müssen, das es in Rom scheinbar Sitte war, erst einmal haltlose Forderungen zu abgeben und sich nach zähem Ringen irgendwo dazwischen zu einigen. Hätte er dies weniger schnell begriffen, so hätte er immer noch Schulden. Und würde es hier nicht um seine Zukunft gehen, so hätte er sicherlich Spaß an der Verhandlung gefunden.

    Da mein Vater und dessen Vater und noch drei Generationen meiner Ahnen dem Beruf des Medicus nachgingen, hatte mein Vater auch mich in dieser Kunst unterwiesen. Am besten verstehe ich mich auf Knochenbrüche und blutige Angelegenheiten. Leider habe und hatte ich nicht das Geld um die offizielle Ausbildung zu machen, darf mich daher also nicht medicus nennen.
    Um die Schulden meines jüngst verstorbenen Vaters zu tilgen musste ich dessen Praxis auflösen, habe daher auch etwas Erfahrung in der Kunst des Ver..Handelns.

    Gut.


    Damit begann er gekonnt die ersten Zeilen der Illias von Homer zu rezitieren. Selbstverständlich auf griechisch.


    Singe den Zorn, o Göttin, des Peleiaden Achilleus,
    Ihn, der entbrannt den Achaiern unnennbaren Jammer erregte,
    Und viel tapfere Seelen der Heldensöhne zum Aïs
    Sendete, aber sie selbst zum Raub darstellte den Hunden,
    Und dem Gevögel umher. So ward Zeus Wille vollendet:
    Seit dem Tag, als erst durch bitteren Zank sich entzweiten
    Atreus Sohn, der Herrscher des Volks, und der edle Achilleus.
    Ich beherrsche diese Sprache, die meine Muttersprache ist, selbstverständlich auch in schriftlicher Form. Ebenso Latein.


    Mit diesen Worten kramte er aus seiner allzu dünnen Medizintasche eine kleine Wachstafel hervor, auf der gerade so die erste Zeile in Latein und Griechisch platz hatte und von eben dieser kurz darauf geschmückt wurde. Er drehte die Tafel um, damit der Senator sie begutachten konnte. Obwohl er schnell geschrieben hatte, war sein Schriftbild klar und sauber.

    Zitat

    Original von Claudia Aureliana Deandra
    Iris Kammerer: "Der Tribun" und "Die Schwerter des Tiberius". :)
    Von Colleen McCullough gibt es einige Bücher. "Caesars Frauen" z.B.


    Caesars Frauen?
    das klingt ja fast nach guido knopp ;)


    /edit: falscher Charakter i.a. Faustus Duccius Brutus

    Es hatte nicht lange gedauert, bis der Senator ins Atrium und auf ihn zu trat. Obwohl er nur mit einer Tunika an Stelle der öffentlich üblichen Toga beklaidet war, wusste Hippocrates sofort, das er eine wichtige Persönlichkeit vor sich hatte.


    Salve Senator! Gewiss würde ich gerne in einem so ehrenwerten Haus als Sekretär meinen Dienst tun! Willst du meine Fähigkeiten zunächst prüfen, oder wollen wir umgehend zum geschäftlichen Teil kommen?


    Da Furianus ein nicht unerhebliches Tempo vorlegte, ging Hippocrates darauf ein und ging in den Verhandlungen direkt einen Schritt weiter.

    In Ordnung.


    Während er wartete, lehnte er sich an den Brunnen und blickte sich um. Im großen ganzen sah es hier ähnlich aus wie in den wenigen Casae, die er mit seinem Vater besucht hatte. Nur war hier alles mindestens eine Nummer größer. Ob er hier wirklich Arbeit für ihn gab? Immerhin hatte man ihn herreingebeten. Das war doch ein Grund zu Hoffnung. Und falls nicht gab es hier noch eine Menge andere Stadthäuser, in denen er es versuchen konnte.

    Salve!
    Mein Name ist Hippocrates und ich bin auf der Suche nach Arbeit. Ich beherrsche fehlerfrei Latein und Griechisch. Ausserdem habe ich Erfahrung im Umgang mit Finanzen. Des weiteren bin ich der Heilkunde, insbesondere bei blutenden Verletzungen, kundig. Sag mir, besteht die Chance, das ich in diesem Haus eine Anstellung finde?

    Nun steh ich also hier, an der Porta der Villa Flavia. Auf allgemeinen Rat hin sollte ich Arbeit suchen, indem ich an den Villen anklopf ... bin mal gespannt ob ich gleich bei edr ersten Erfolg hab. Das müsste alles nicht sein. Hätte mein Vater nicht nicht seine Praxis durch seine Sauferei in den Ruin getrieben, so könnte ich bereits irgendwo angestellt sein und das Geld für die offizielle Medizinausbildung verdient haben. Aber ich konnte ihn auch nicht seinem Schicksal überlassen. Und dann stürzt er einfach so besoffen die Treppe hinunter und bricht sich das Genick. Nix zu machen. Schon bei meiner Mutter konnten weder ich noch er etwas tun. Sie fiel von einem Exterem der Körpersäfte ins nächste. Mal zu viel Schleim mal zu viel Blut und so weiter. Und bei meinem Veter war es was das eher in mein Metier der Chirurgie fiel, aber genauso unheilbar war. Nun denn ... Es wird Zeit für mein eigenes Leben.


    Hippokrates verdrängte die traurigen Erinnerungen an seine Eltern und klopfte.


    *klopf*
    *klopf*


    Das war wol zu viel des Guten gewesen. Während er in der Sonne, die ihm auf den Rücken brannte, wartete und schwitze, rieb er sich die schmerzende Hand.