Mittlerweile Senator Octavius, wie Ursus wußte. Und war der nicht zur Zeit auf Reisen? Zumindest meinte er, so etwas gehört zu haben. Also konnte er diesen schon einmal nicht fragen. "Unterlagen über die Ausgaben, die von dort getätigt wurden. - Sind das alle Unterlagen oder gibt es noch mehr? Erfassen diese alle Ausgaben, die für Dich bisher bei diesem Projekt angefallen sind? Es geht schließlich auch darum, daß Du diese Aufwendungen so schnell wie möglich ersetzt bekommst." Wenn alles stimmte. Es konnte ja nur im Interesse des Statilius liegen, daß die Unterlagen vollständig waren.
Beiträge von Titus Aurelius Ursus
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Nun war es also soweit. Ursus trat vor seine Zuhörerschaft und atmete erst einmal tief durch. Er kannte das schon, wenn er sich die Zeit dafür nahm, kurz durchzuatmen, dann wurde er auch schlagartig ruhiger. Er wartete einen Moment, bis Ruhe herrschte, dann ergriff er das Wort.
"Willkommen zum Cursus Continuus DE IMPERATORE TIBERIO. Mein Name ist Titus Aurelius Ursus und dies ist zugegebenermaßen mein erster Kursus. Ich bitte dementsprechend um ein wenig Nachsicht und um Hinweise und Fragen, sollte ich zuviel Wissen voraussetzen oder mich mißverständlich ausdrücken." Er lächelte in die Runde und hoffte auf den guten Willen der Teilnehmer.
Er räusperte sich und fuhr dann fort: "Wie der Titel schon verrät, wird es um das Leben des Imperators Tiberius gehen. Ich werde in zwei Vorlesungen einen Überblick über das Leben des Imperators geben. Anschließend wird dann die Prüfung stattfinden. Nicht alle Fragen werdet ihr aus meinen Vorlesungen heraus beantworten können, einige Aspekte aus dem Leben des Tiberius werden in den Vorträgen sogar mit Absicht nur gestreift. Doch glaube ich nicht, daß ihr mit den Fragen große Schwierigkeiten haben werdet. - Bestehen noch irgendwelche Fragen zum Ablauf?"
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"Das ist schade, Clara. Ich hätte gerne Deine Meinung gehört, denn ich mache sicher bei meinem ersten Kurs noch einige Fehler. Es wäre gut, wenn ich jemanden hätte, der mir objektiv sagt, was ich besser machen könnte." Ja, er war nervös deswegen und hoffte nur, daß man es ihm nicht allzusehr anmerkte.
"Es ist wirklich schade, daß Du nicht mehr bei uns wohnst. Tilla trauert Dir sehr hinterher. Ist es nicht wunderbar, daß wir durch die Arbeit an der Schola weiter unseren Kontakt halten können?" Er freute sich ehrlich, mit Clara zusammenarbeiten zu können. Denn er schätzte ihre freundliche und dabei doch offene Art. Und auch ihre Zuverlässigkeit.
"Meine Karriere läuft im Moment wunderbar. Immerhin bin ich Quästor. Und hoffe natürlich, daß dies erst der Anfang meiner Karriere ist. Doch natürlich kann niemand in die Zukunft schauen. - Ich freue mich, daß es Dir gut geht. Darf ich fragen, wo Du jetzt wohnst? Damit ich Dich vielleicht einmal besuchen kann?"
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Auch Ursus hatte sich heute auf dem Marsfeld eingefunden. Nicht nur, weil ein Wagenrennen geboten wurde. Sondern auch wegen des Feiertags. Immerhin war dies Rennen nicht einfach ein Rennen, sondern weil es zu Ehren der Götter stattfand und man sie auch ehrte, indem man den Feiertag zusammen mit all den anderen Menschen hier beging.
Er blickte sich aufmerksam um, ob er irgendwelche bekannten Gesicher erblicken konnte. Doch bisher hatte er damit kein Glück. Natürlich sah er in den Reihen der Senatoren einige, die er kannte. Doch die Plätze dort waren eben nur den Senatoren vorbehalten. Und es würde wohl noch einige Zeit dauern, bis auch er dort Platz nehmen durfte.
Seufzend löste er seinen Blick von den Ehrenplätzen und blickte sich weier um. Wenn schon kein Bekannter hier war, so ergab sich ja vielleicht eine Möglichkeit, neue Bekanntschaften zu schließen?
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Es dauerte tatsächlich nicht lange, bis Ursus auftauchte. Er hatte einen besorgten Geischtsausdruck, denn die Nachricht, die er erhalten hatte, war etwas wirr gewesen. Der Junge, der sie überbracht hatte, schien Tilla nicht richtig verstanden zu haben. Und so nahm Ursus an, daß die Kleine in irgendwelchen Schwierigkeiten steckte. Oder aber Laevina, die auch irgendwie in die Sache verstrickt zu sein schien. Was nicht weniger besorgniserregend war. Und so klopfte er an die Tür des Zimmers, das der Cousine zugeteilt worden war. Wegen der ganzen Arbeit hatte er sie seit ihrer Ankunft kaum zu Gesicht bekommen. Wie es ihr wohl mittlerweile ging?
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Ursus lächelte und nickte. "Selbstverständlich wird sogleich bezahlt." Er zog seinen Beutel hervor und entnahm ihm die vereinbarte Summe, die er dem Händler in die Hand zählte. "Ich werde bei zukünftigen Opfern gerne wieder auf Dich zurückkommen, - wenn das Tier so einwandfrei ist, wie es ausschaut. Und Dich dann auch weiterempfehlen." Das war aus dem Munde eines Patriziers und amtierenden Quästors schon einiges wert.
"Dann wollen wir mal", nickte Ursus seinem Vetter zu, der sich hoffentlich des Tieres annahm. Dann traten sie wieder hinaus auf den Markt.
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Ursus seufzte innerlich. Consul Vitorius Marcellus... Nunja, ein zerbrochenes Ei konnte niemand mehr flicken. Es blieb nur, alles wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Wenn denn stimmte, was der Mann sagte. Und davon ging Ursus mittlerweile aus. Derartige Lügen aufzutischen, wäre reiner Selbstmord, zumal alles leicht würde nachzuweisen sein.
"Und Dir soll Gerechtigkeit widerfahren, Statilius Taurus. Doch bitte verstehe auch mich. Wenn ich Zahlen und Fakten vorlegen kann, dann haben meine Worte ungleich mehr Gewicht. Ich brauche den Namen desjenigen, der den Vertrag im Namen des Senates unterschrieben hat. Du sollst mir diesen ja nicht aushändigen, sondern nur zeigen. Und ich benötige einen Nachweis über sämtliche Aufwendungen, die Du bisher aus Deiner eigenen Tasche bezahlt hast." Es war wirklich unglaublich. So viele Jahre war das nun schon verschleppt worden. Daß Statilius Taurus ungehalten war, konnte wohl niemanden verwundern. "Sollte das, was an der Baustelle an Unterlagen vorhanden war, alles sein, dann brauchst Du Dich alllerdings nicht mehr bemühen, diese Unterlagen habe ich bereits." Er sagte dies ganz offen, denn er wollte Statilius nichts vormachen. "Und ich werde persönlich dafür Sorge tragen, daß Du diese Unterlagen schnellstens zurück erhältst."
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Ursus wartete geduldig, bis der Mann die Zahlen auf dem Papyrus kontrolliert hatte. Und ließ sich dann das Geld vorzählen. Wirklich eine nette Summe. Dabei hatte er eigentlich nur zur moralischen Unterstützung der Factio gewettet und das Geld eigentlich verloren geglaubt. Nun, ein guter Grund, es gleich dazu zu verwenden, sich selbst und den Freunden einen schönen Abend zu finanzieren. Es war zum verschwenden gedacht gewesen, also sollte es nun auch gründlich verschwendet werden.
"Danke. Einen schönen Tag noch." Er nickte den Männern im Raum zu, nachdem er das Geld sorgfältig verstaut hatte, und verließ dann das Wettbüro.
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Ursus stutzte. "Du hast eine Taberna? Gleich hier um die Ecke? Ja, aber dann ist doch ganz klar, daß wir dort feiern! Ich hoffe, Du hast reichlich Vorräte im Haus." Er grinste breit. Das hatte der Freund ihm ja bisher wirklich gründlich verheimlicht. Nicht die geringste Ahnung hatte er davon gehabt, daß Varus eine Taberna betrieb. "Dann gehe ich jetzt noch kurz bei Quintus Arius gucken - Ich komme dann am besten gleich in die Taberna. Bis später."
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Ursus warf jetzt erst einmal nur einen flüchtigen Blick auf die Aufstellungen, die Avianus mitgebracht hatte und nickte. "Gut. Du wirst Deine Unterlangen zurückbekommen, so schnell es geht. Es kann ja schließlich auch nur in Deinem Interesse sein, wenn die Angelegenheit so schnell wie möglich geklärt wird. - Für heute wünsche ich Dir noch einen schönen Tag, Statilianus Taurus." Er nickte dem Mann noch einmal zu und winkte dann den anderen, ihm zu folgen. Er wollte nicht länger zögern, den Patron dieses Mannes in seinem Haus aufzusuchen und so machten sie sich sogleich auf den Weg.
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Ursus nahm die Liste tatsächlich entgegen und tat so, als würde er sie gründlich studieren. Dann nickte er schließlich. "Für so ausgezeichnete Ware bin ich bereit, 25 Sesterzen zu bezahlen. Aber nur, weil dies wirklich ein wunderschönes Tier ist und Du diesen Nachweis über die Qualität Deiner Ware erbracht hast, denn eigentlich ist ja auch das noch ein wahrhaft stolzer Preis für einen Hasen. Aber für Fortuna sollte einem ja auch nichts zu gut sein." Dreißig war seiner Meinung nach immer noch etwas arg hoch gegriffen. Im Grunde fand er tatsächlich auch die fünfundzwanzig noch zuviel. Und wäre es nicht um ein Opfer gegangen, hätte er gnadenloser gefeilscht. Doch er wollte auf keinen Fall Fortuna durch Geiz verärgern.
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Es war ein sehr schöner Tag heute. Noch warm und sonnig, trotz des voranschreitenden Herbstes. Genau der richtige Tag für so eine Unternehmung, wie Ursus sie für heute geplant hatte. Er wollte endlich mal wieder heraus aus der Stadt. Dafür hatte er sich von seinen Pflichten für den Consul für einen Tag frei genommen und einen Trupp Männer organsiert, die für die Sicherheit sorgen würden und nun am Stadttor warteten. Sie waren Jäger und vielleicht würden sie sogar etwas zum jagen finden. Doch das war Nebensache. Es ging Ursus eher darum, mal in die Umgebung Roms zu reiten. Dafür hatte er einige Sklaven eingeplant und alle anderen Familienmitglieder eingeladen, ihn zu begleiten. Die Küche hatte ein reichliches Picknick eingepackt und so war eigentlich alles geregelt.
Zwar war es noch sehr früh am Morgen, doch frühes Aufstehen war Ursus ja gewöhnt und der Ausblick auf einen solchen Tag wie heute war natürlich noch mehr ein Grund, gut aus den Federn zu kommen. Gut gelaunt trat er vor die Tür und wartete darauf, daß die anderen sich ebenfalls einfanden und die Pferde vorgeführt wurden.
Sim-Off: Wer mag, der darf, ich habe es extra offen gelassen, wer mitkommt
Einzige Voraussetzung: Sich auf dem Pferd halten können
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Ursus war von sich selbst überzeugt genug, um ihre Worte als Kompliment aufzufassen. Doch noch etwas dazu zu sagen, hielt er nicht für nötig. Er hoffte natürlich, nach seiner Amtszeit für eine Berufung in den Senat vorgeschlagen zu werden, doch viel darüber zu sprechen, erhöhte seine Chancen darauf sicher auch nicht. Außerdem mochte er nicht dauernd nur über sich sprechen, sondern lieber über sie. Schade, daß sie so verschlossen war.
"Du unterschätzt Deinen Wert bei weitem", stellte er lächelnd fest. "Daß Du keine Kinder hast, muß ja nicht unbedingt an Dir liegen." Wenn der Ehemann tatsächlich so alt war, dann war er gewiß schon völlig eingetrocknet gewesen. Das konnte man kaum ihr vorwerfen. Doch natürlich hatte sie recht, wenn sie schon ihre Fruchtbarkeit bewiesen hätte, gäbe es noch mehr Bewerber. "Und Deine Verwandtschaft zum Kaiser wird nahe genug sein, um auch politisch Vorteile bringen zu können." Er lächelte. "Warte es einfach ab, Du wirst schon sehen. Ein Vermögen wäre nur ein weiterer Punkt, der die Bewerber anziehen würde." Für viele mochte das sogar der Hauptgrund sein, sich für sie zu interessieren. "Und ich hoffe doch, daß Intelligenz, eigene Meinung und eigener Wille nicht zwangsläufig dazu führen müssen, daß aus der betreffenden Dame eine zänkische Xanthippe wird, denn das würde bedeuten, daß ich meine Ansprüche und Wünsche ganz und gar umstellen muß." Er mußte grinsen. Ob sie vorhatte, sich so darzustellen, damit bloß niemand eine Ehe mit ihr wünschte? So etwas funktionierte doch nur in den seltensten Fällen.
"Deine Hilfe bei der Suche nach einer geeigneten Kandidatin für mich nehme ich allerdings gerne an. Denn Du wirst sicher viel schneller die heiratsfähigen jungen Damen in der Stadt kennenlernen als ich. Im Auge hatte ich bisher noch niemanden. Flavia Celerina fand ich recht nett, doch sie ist offenbar nicht mehr frei. Außerdem weiß ich auch nicht ganz genau, ob wir wrklich gut zueinander gepaßt hätten, dafür habe ich sie noch nicht genug kennen gelernt." Solange die Verlobung nicht bekannt gegeben war, wollte er lieber nicht erwähnen, daß sein Onkel vorhatte, sie zu ehelichen.
Es amüsierte ihn, sie über die Suche nach einer Ehefrau sprechen zu hören wie über einen Einkauf auf dem Markt. Natürlich gab es da durchaus Parallelen, doch ganz so durfte man das schließlich auch nicht sehen. "Nun, jedenfalls, wenn Du die Ware kritisch beäugt und für gut befunden hast, kann ich ja mal schauen, ob sie auch meinen Ansprüchen genügt." Seine Augen blitzten ein wenig übermütig, denn er meinte das keineswegs so ernst, wie es vielleicht klang.
"Ich spreche ja nicht davon, einer Frau jegliche verantwortungsvolle Arbeit abzusprechen. Sondern nur davon, daß gerade der Dienst als vestalische Jungfrau eine Menge Einschränkungen mit sich bringt. Und das für eine sehr lange Zeit. Ob man in dem jungen Alter, in dem ein Mädchen diese Laufbahn für gewöhnlich beginnt, wirklich ermessen kann, was es sich da auferlegt? Ich denke, es gibt auch andere Möglichkeiten, wenn zugegebenerweise auch nur wenige, verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen, ohne derartige Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen." Das war zumindest seine feste Überzeugung. In der Schola beispielsweise würden auch weibliche Lehrkräfte angenommen, das war in der Vergangenheit ja auch schon geschehen.
Als sie allerdings so lapidar feststellte, daß sie schon merken würde, wenn ihr der richtige Mann begegnete, gab es ihm schon einen kleinen Stich. Es verletzte seine Eitelkeit, daß sie ihn so gar nicht in Betracht zog. Aber natürlich wollte er sich davon nichts anmerken lassen. Immerhin war es ja wohl wirklich zuviel verlangt nach einer so kurzen Zeit der Bekanntschaft. Sie kannten sich doch kaum. Sein Verstand wußte das natürlich. Und doch wünschte er sich etwas anderes. Er hielt sich schließlich durchaus für begehrenswert.
Als sie den Pfeil auf die Sehne legte, stand er auf, um zuzusehen. Treffsicher flog der Pfeil ins Ziel. So treffsicher, daß er geradezu schlucken mußte. "Erinnere mich daran, niemals Deinen Zorn zu erregen. Du bist mir eine Spur zu treffsicher", scherzte er und befühlte sich unwillkürlich seinen Arm. Da hatte er mächtig Glück gehabt. "Ich fürchte, so kann ich Deinem Verwandten, dem Consul, nicht unter die Augen kommen. Ich werde wohl noch einmal nach Hause müssen. Aber ... ich bereue es nicht, hergekommen zu sein. Und trauere auch nicht dem Blut nach, das ich lassen mußte. Allerdings hoffe ich doch, daß unsere nächste Begegnung nicht ganz so dramatisch ausfällt."
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Nun war es an Ursus, mehr als verblüfft zu gucken. Er hatte das alles selbst bezahlt? Unglaublich! Was war denn mit den Gelder passiert? "Meines Wissens nach sind die Mittel bereits vor Jahren vom Senat bewilligt worden. Sie sind Dir nicht zur Verfügung gestellt worden?" Wenn dies eine Lüge war, dann war dieser Mann der dreisteste Lügner, der ihm je untergekommen war. Ursus atmete kurz durch. Hier war etwas ganz gründlich schief gelaufen und es lag bei ihm, herauszufinden, was das war. "Wenn das so ist, dann bitte ich Dich, mir alle Deine Unterlagen zur Verfügung zu stellen und mir vor allem auch den Vertrag zu zeigen. Und natürlich die Namen der Männer zu nennen, die bisher Deine Ansprechpartner waren." Er mußte die Angelegenheit offenbar komplett aufrollen. Irgendwo mußte das Geld hängengeblieben oder gar versickert sein. Und er würde die Stelle finden!
"Sowohl der Consul Aelius, als auch der Kaiser wünschen eine rasche Umsetzung des Bauprojektes. Ich brauche Namen, Zahlen und Belege, um weiterforschen zu können, warum es nicht vorwärts geht. - Warum hast Du Dich eigentlich nicht schon lange an einen der Consuln gewandt? Das muß doch schon Jahre so gehen." Er sagte das keineswegs vorwurfsvoll, sondern eher mit hörbarem Erstaunen. Sonst waren doch immer alle hinter dem Geld her, gerade wenn es um öffentliche Bauten ging.
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Zitat
Original von Manius Aurelius Orestes
Dem tat es Orestes gleich. Sein Blick fiel zuerst auf Corvinus, zu Ursus gewandt flüsterte er: "Wer ist denn die hübsche Frau bei Corvinus, kennst Du sie?" Als er sich weiter umschaute sah er Tiberius Durus, dem er lieber aus dem Weg ginge, schließlich wusste er nicht, ob Arvinia schon mit ihm gesporchen hatte. Viele unbekannte Gesichter nur wenige Patrizier, wie es ihm schien. So überließ er es Ursus die ersten Schritte in das Gewusel der Gäste hinein zu unternehmen und die interessanten Gesprächspartner aufzuspüren.Ursus wandte den Blick in die angegebene Richtung und man konnte seine Augen kurz freudig aufleuchten sehen beim Anblick der schönen jungen Frau, die da bei Corivnus und Laevina stand. "Das ist Aelia Caenis. Sie hat bis vor kurzem in Aegyptus gelebt", verriet er dem Cousin, der sich vermutlich wunderte, woher Ursus das schon wieder alles wußte. Unwillkürlich faßte er sich an seinen Arm, wo die frische Narbe, die sie ihm mit ihrem Pfeil beigebracht hatte, immer noch ein wenig juckte. Doch die Begegnung war diesen Schmerz wahrhaftig wert gewesen.
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Etwas spät, aber nichts desto trotz: Alles Gute!
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Ursus nickte zu Sedulus' Worten. "Ja, er hat sich als ausgezeichneter Lenker erwiesen. Endlich. Hat ja auch lange genug gedauert. - Also, Varus, wo treffen wir uns denn später? Du kennst Dich hier aus, wir wollen uns da ganz Deiner Führung anvertrauen." Er grinste den Freund an, der wohl vor lauter Aufregung die Frage überhört hatte. Und er selbst brannte natürlich darauf, dem Fahrer zu gratulieren.
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Ursus nahm ihre Hand und drückte sie leicht. "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich käme nur wegen Dir. Aber Dich zu besuchen war einer der Gründe, warum ich hergekommen bin. Ich wollte ansonsten mal schauen, wer sich schon so zu meinem Kurs angemeldet hat. Der geht ja bald los." Er war schon mächtig nervös deswegen. Immerhin sein erster Versuch, andere etwas zu lehren. "Und wie geht es Dir? Hast Du Dich schon einigermaßen eingelebt?" Gerne kam er ihrer Aufforderung nach und setzte sich erst einmal. Dann blickte er sie erwartungsvoll an.
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Auch Ursus hatte sich geduldig eingereiht. Sehr viele Gewinner waren es ja nicht, die sich hier einen Gewinn abholten. Der Buchmacher dürfte guten Gewinn eingefahren haben, auch wenn er jetzt hohe Quoten auszahlen mußte. Viel hatte Ursus zwar nicht eingesetzt, doch der Gewinn würde eine schöne Siegesfeier finanzieren.
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Als Ursus davon gehört hatte, daß Clara nun für die Schola arbeitete, hatte er sich gleich vorgenommen, sie hier mal aufzusuchen. Immerhin hatte er ebenfalls begonnen, für die Schola tätig zu werden, da freute er sich besonders auf zukünftige Zusammenarbeit mit ihr.
Dies war also ihr Officium. Nach kurzem Anklopfen trat er ein. "Salve, Clara. Ich wollte Dich doch mal in Deinem neuen Reich hier besuchen." Die ehrliche Freude stand ihm ins Gesicht geschrieben und er trat lächelnd auf sie zu.