Beiträge von Titus Aurelius Ursus

    Entweder Statilius hatte eine außerordentliche Zahl an Kindern, - oder er war gerade überfallen worden. Doch als der Hausherr erschien, wurde zumindest dieses Rätsel hiermit gelöst. Ursus mußte zugeben, daß der Mann eine auf etwas raubeinige Art durchaus anziehende Ausstrahlung hatte. Er mußte sich nochmals bewußt machen, warum er hier war, sonst würde er diesem Charme verfallen, das wurde ihm plötzlich bewußt. Verdammt, der Mann war ihm sympathisch und das war etwas, womit er ganz und gar nicht gerechnet hatte.


    "Salve, Statilius Taurus. Kinder sind unser aller Zukunft, mögen sie zu starken und ehrenhaften Römern heranwachsen." Er lächelte leicht, wurde dann aber gleich wieder ernst. "Ich bin Quästor Consulum Titus Aurelius Ursus, unterwegs im Auftrag Kaisers und dessen Bruders, Consul Aelius. Und Du hast recht, es handelt sich um das Ulpianum. Du hast also schon damit gerechnet? Sogar darauf gehofft? Nun, dann berichte doch Du zuerst." Er sprach ebenfalls in freundlichem Tonfall, doch auch durchaus selbstbewußt. Zwar bemühte er sich dabei, nicht überheblich zu wirken, doch lieber wollte er überheblich wirken, als daß Statilius glaubte, er bräuchte ihn nicht ernst zu nehmen.

    Dem Sklaven raunte Ursus zu, draußen zu bleiben und die Eingänge des Hauses im Auge zu behalten. Sollte es jemand aus diesem Haus auf einmal sehr eilig haben, sollte er ihm folgen. Dann winkte er seinen Begleitern und betrat mit ihnen zusammen das Haus. Er wurde sogleich ins Tablinum geführt, statt ins Atrium, und das überrascht Ursus nun wieder. Doch natürlich stellte er das nicht in Frage, sondern wartete einfach ab, was nun geschehen würde.

    Ursus verstand. Der Mann war also ein regelmäßiger Lieferant für den Cultus Deorum, da war es klar, daß Orestes ihn kannte. Der kleine Hinweis sorgte gewiß dafür, daß der Händler ihnen keine minderwertige Ware anzudrehen versuchte. Doch die Worte des Mannes ließen ihn die Augenbrauen ein wenig zusammenziehen. Natürlich war es normal, daß ein Händler immer einen etwas erhöhten Preis nannte. Das gehörte nun einmal zu einem Handel dazu, niemand zahlte den Preis, der zuerst genannt wurde. Aber ein Blick auf Orestes zeigte Ursus, daß dieser Händler wohl ein bißchen sehr überzog.


    So lachte er sichtlich amüsiert. "Deine Scherze sind nicht schlecht, Ucellinus. Und nein, ich bin nicht verzweifelt und Fortuna ist nicht meine letzte Hoffnung. Im Gegenteil ist sie mir sehr gewogen und dies möchte ich mir erhalten." Er machte eine kunstvolle Pause, damit der Händler diese Information schlucken konnte. Verzweifelte Menschen waren eher bereit, zuviel zu zahlen. Dankbare Menschen zeigten sich vielleicht auch zukünftig dankbar.


    "Also, dann nenne mir doch mal den richtigen Preis für dieses zugegebenermaßen sehr schöne Tier." Er tat so, als hätte er den erstgenannten Preis tatsächlich für einen gelungenen Scherz gehalten und war gespannt darauf, was der Händler nun sagen würde.

    Ursus war seinem Vetter zum Markt gefolgt. Natürlich war er schon einige Male hier gewesen. Doch für seine bisherigen Opfer hatte er stets auf das Urteil des Priesters gebaut - und war bisher gut damit gefahren. Auch war die Erklärung von Orestes, wie man einen gesunden Hasen erkannte, nicht gerade dazu angetan, in ihm den Wunsch zu wecken, dies selbst zu erlernen. Ausgerechnet am Kot erkannte man dies! Na, Orestes hatte ganz Recht! Da brauchte man einen zuverlässigen Händler.


    "Puh, ich muß zugeben, daß ich wenig Lust habe, zum Experten für Hasenkot zu werden. - Woher kennst Du den Händler?" Den sie gerade erreichten, weswegen Orestes auf diese Frage vermutlich nicht mehr würde antworten können. Diensteifrig war der Mann jedenfalls, wie es sich eben gehörte. "Salve Ucellinus", grüßte Ursus den Mann freundlich und ließ sich von ihm hineinführen. Eine Vielzahl von Tieren wurde hier angeboten und dementsprechend roch es auch. Doch wer länger in Rom lebte, konnte unmöglich geruchsempfindlich sein.


    Aufmerksam blickte sich Ursus um und folgte dann dem Händler, der ihnen ja eine besondere Auswahl zeigen wollte. Er war schon sehr gespannt darauf, wie der Händler seine Ware anpreisen würde.

    Hups! Da jubelte und klatschte Ursus dem siegreichen Fahrer der eigenen Factio - und dem Praefecten der Classis als Veranstalter des Rennens - gerade ausgelassen zu, da wurde er plötzlich heiftig umarmt und gedrückt. Lachend erwiderte er die Umarmung des Decimers. "Na, kannst es wohl auch kaum fassen. Komm, laß uns gehen und Quintus Arius kräftig auf die Schulter klopfen. Er hat wirklich gute Arbeit geleistet." Ursus klopfte Verus nochmal auf die Schulter und löste sich dann aus der Umarmung, um seinen Worten auch Taten folgen zu lassen. Doch bevor er damit begann, sich zu den Fahrern durchzudrängeln, wandte er sich noch an Varus. "Wo treffen wir uns, um diesen famosen Sieg zu begießen? Ich gebe einen aus!" Das ließ sich schon vom Wettgewinn locker finanzieren.

    Tatsächlich hatte Ursus das Augenzwinkern gar nicht so recht wahrgenommen, doch das war ja völlig unwichtig. Wichtiger war, daß Orestes wahrhaftig Zeit hatte und sich auch gleich der Angelegenheit widmen wollte. "Ah, das trifft sich wirklich gut. Nein, ich habe ganz und gar nichts dagegen, gleich loszugehen. Ganz im Gegenteil. Du kennst doch sicher die besten Händler auf dem Markt, nicht wahr? Dabei kannst Du mir ja gleich erklären, auf was man beim Opfertierkauf besonders achten sollte." Immerhin war der Cultus Deorum für ihn noch nicht vom Tisch. Irgendwann würde er sich dem Dienst der Götter ebenfalls verschreiben. Nur eben jetzt noch nicht.


    "Und nein, vielen Dank für das Angebot. Ich bin nicht durstig. Noch nicht zumindest. - Das Wetter ist wirklich herrlich. Nicht so heiß wie im Sommer, doch angenehm warm. Und ich liebe diesen leichten Wind." Orestes schien sehr gewissenhaft und ordnungsliebend zu sein. Eine Eigenschaft, die ihm sicher noch das Leben sehr erleichtern würde. Ursus erinnerte sich an sene Arbeit mit den Erbschaftsangelegenheiten. Ohne Ordnung wäre das nicht zu bewältigen gewesen. Und auch jetzt die Arbeit als Quästor erforderte Systematik und penible Ordnung.

    Ursus lachte und nahm ihr ihren Spott nicht übel. Warum auch? "Nun, ich glaube, ich ziehe die neugierigen Blicke der holden Weiblichkeit dann doch dem mitleidigen Seufzen vor und nehme die dafür notwendige Anstrengung in Kauf. - Immerhin hat regelmäßiges Training auch einen weiteren Vorteil, den man nie unterschätzen sollte: Zeit, in der man seinen Gedanken freien Lauf lassen kann und in der man nicht gezwungen ist, eine Maske zu tragen." Ja, vielleicht war das sogar einer der Hauptgründe, warum er das regelmäßige Training nicht aufgeben mochte. Blieb zu hoffen, daß seine Pflichten ihn nicht eines Tages so sehr in Anspruch nahmen, daß schlicht die Zeit für so etwas fehlte.


    "Du wirst schon sehen, wie unentspannt der Heiratsmarkt ist. Wenn sich erst herumspricht, daß die Gens Aelia eine schöne junge Witwe vorzuweisen hat, wirst Du Dich vor Angeboten vermutlich kaum retten können." Das war nicht einmal ein Scherz. Besser, sie machte sich darauf gefaßt, denn er merkte schon, daß sie eine Heirat für sich selbst vorerst nicht in Betracht zog. Was er nach ihren Andeutungen über ihre bisherigen Erfahrungen durchaus verstehen konnte. Schade, er fand sie gar nicht so unpassend. Doch vorerst war daran wohl nicht zu denken.


    Er empfand das Gespräch als sehr angenehm und ja, durchaus freundschaftlich. Erstaunlich, wenn man bedachte, wie sich sich begegnet waren und daß sie sich erst kennengelernt hatten. "Du magst recht haben, was den Geschmack angeht. Doch was mir fehlt, und was mein Vater gehabt hätte, sind die vielen Beziehungen, die einem überhaupt erst einmal die Türen öffnen. Väter von jungen Frauen verhandeln eben nicht gerne mit jungen Männern, sondern lieber mit deren Vätern. Daran ändert auch die Tatsache, die Ämterlaufbahn zu beschreiten, kaum etwas. Wie Du siehst, zusammen ist es das beste. Ein Vater, der die Türen öffnet und ein Sohn, der sich selbst umschauen darf. - Bitte erinnere mich an diese Sätze, sollte ich selbst einmal einen Sohn im heiratsfähigen Alter haben." Falls sie sich in dieser gedachten Zukunft überhaupt noch kennen sollten. Aber Ursus war optimistisch genug, davon auszugehen. Oder es sich zumindest zu wünschen.


    Auch wenn ihre Worte über ein Leben als vestalische Jungfrau ganz offensichtlich als Scherz gedacht waren, so schaute Ursus doch sehr erstaunt drein, als sie dies äußerte. "Was genau macht denn eigentlich den Reiz aus, als vestalische Jungfrau zu dienen? Sicher ist der Dienst für die Götter immer eine sehr große Ehre und eine wichtige, ständige Pflicht. Aber das ganze Leben allein dem zu weihen? Was bringt ein junges Mädchen, das sein ganzes Leben noch vor sich hat, dazu, sich ein solches Leben zu wünschen?" Vielleicht konnte er dies als Mann nicht verstehen. Vielleicht mußte man eine Frau sein, um so etwas nachvollziehen zu können.


    "Den Göttern kann man doch auch sehr verbunden sein und ihnen trotzdem nur einen Teil seines Lebens widmen. So wie Du es jetzt als Möglichkeit in Betracht ziehst. Der Cultus Deorum sucht immer Menschen, die dazu bereit sind. Und es stellt ja auch eine der wenigen Möglichkeiten dar, als Frau eine gewisse Position im öffentlichen Leben zu erlangen." Vor allem, wenn man so redegewandt und klug war wie sie.


    Traurig klangen ihre letzten Worte auf jeden Fall, auch wenn der Tonfall nicht dem entsprach. Hatte sie wirklich schon derart resigniert? "Vielleicht begegnet Dir eines Tages ein Mann, bei dem Du feststellst, daß er genau so beschaffen ist, daß Du Dir eine neue Ehe mit ihm gut vorstellen kannst. Ich wünsche Dir jedenfalls dieses Glück und hoffe, daß Du dem Schicksal entgehst, ein weiteres mal gegen Deinen Willen verheiratet zu werden."

    "Salve. Nun, dann habe ich ja an die richtige Tür geklopft", erwiderte der aurelische Sklave, ohne dabei in unhöflichen Ton zu verfallen. "Dies ist Quästor Consulum Titus Aurelius Ursus, der Titus Statilius Taurus im Auftrag des Consul Aelius dringend zu sprechen wünscht."


    Ursus wartete geduldig ab, während die Sklaven miteinander verhandelten. Doch seine Miene drückte recht unmißverständlich aus, daß er nicht geneigt war, sich abweisen zu lassen.

    Ah, er hatte offenbar Glück. Auf die Aufforderung hin trat er ein und lächelte erfreut, als er seinen Vetter erblickte. "Salve, Manius." Er stockte bei der Anrede. "Nanu, so förmlich? Nein, keine Bange. Ich bin nicht gekommen, um irgendwelche Bücher zu prüfen. Wir hatten doch neulich über ein Opfer für Fortuna gesprochen. Nun, ich denke, es ist an der Zeit, es in Angriff zu nehmen. Hättest Du Zeit? Oder soll ich ein anderes mal wiederkommen? Ich habe noch kein Opfertier gekauft. Zum einen kannst Du viel besser als ich beurteilen, was geeignet ist, zum anderen war ich mir nicht sicher, ob Du heute Zeit dafür hast."

    Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    "Aurelius, vielen Dank. Ich freue mich, dass du es einrichten konntest. Und natürlich auch über die Anwesenheit deiner beiden Vettern." sagte er und nickte auch den beiden Vettern kurz zu.



    Nachdem er das Kästchen losgeworden war, es enthielt eine sorgfältig und sehr weich verpackte filigrane Statue der Iuno, sah Ursus gleich viel entspannter aus. Nicht auszudenken, wenn er irgendwo angestoßen wäre oder das Kästchen gar hätte hinfallen lassen. "Wenn diese Feier nur halb so schön wird, wie sie sich bisher anläßt, wird es ein unvergeßliches Erlebnis." Ursus nickte beiden lächelnd zu, dann trat er etwas beiseite, um den anderen Gratulanten Platz zu machen und schaute sich aufmerksam nach interessanten Gesprächspartnern um.

    Damit niemand den Mann warnen konnte vor dem Besuch des Quästors, machte sich Ursus sogleich auf den Weg zu der Behausung des Titus Statilius Taurus. Schon von außen machte das Haus einen überaus prächtigen Eindruck. Doch das war noch nichts, was Ursus verurteilen konnte oder auch nur wollte. Immerhin war der Mann im Baugewerbe und konnte dementsprechend für ganz andere Preise bauen als jemand anderer.


    Sonst war Ursus sich nicht zu fein, irgendwo selbst anzuklopfen, doch heute ließ er einen der Sklaven anklopfen, die mitgekommen waren. Gerade hier mußte er seine Stellung ein wenig herauskehren. Es würde ein schwerer Kampf werden, das ahnte er schon. Wenn schon der Bauleiter auf der Baustelle so zäh war, mußte er bei dessen Patron mit weit mehr Widerstand rechnen. Zumal der ja durchaus Einfluß besaß, eine Tatsache, die man niemals unterschätzen durfte. Doch auch Ursus besaß mittlerweile einigen Einfluß. Durch seine Amtsgewalt schon ganz und gar. Und er hatte nicht vor, sich abspeisen zu lassen.

    In diesem Bereich der Tempel war Ursus noch nie gewesen, doch er schloß nicht aus, daß er noch häufiger hierherkommen würde. Eines Tages. Es dauerte eine Weile, bis er sich zu dem Raum durchgefragt hatte, in dem Orestes sich aufhielt. Und konnte nur hoffen, daß der Vetter auch anwesend war - und Zeit für ihn hatte. Eine bestimmte Zeit hatten sie ja nicht ausgemacht. Doch er selbst hatte jetzt gerade Zeit und so wollte er es einfach mal versuchen. Wenn es unpassend war, konnte er ja ein anderes mal wiederkommen.


    Und so klopfte er höflich an besagte Tür und wartete auf die Aufforderung zum Eintreten.

    Es war wirklich bewundernswert, wie sehr sie sich unter Kontrolle hatte. Ein Jammer, daß Frauen nicht in die höhere Politik gehen konnten, sie wäre vermutlich eine grandiose Politikerin geworden - wenn sie es gewollt hätte. Ihre Worte waren stets wohl gewählt und gesetzt. Und ihre Miene verriet so gut wie nichts über das, was sie so dachte. Allein ihre Augen blitzten hier und da ein wenig verräterisch auf, doch auch das konnte alles bedeuten. Ursus konnte nicht umhin, sie zu bewundern.


    "Oh, ich hoffe natürlich auch, daß es nicht mehr zu lange dauert, bis ich in den Senat berufen werde. Doch hoffe ich ebenfalls, daß ich dann nicht gleich meinen Körper vernachlässige, nur weil die Wette dann gewonnen ist." Er grinste breit. Irgendwie freute er sich darauf, mit Lucilla über die Wetteinlösung zu sprechen. Doch sein Grinsen erstarb, als er den Blick ihrer Augen sah. Es war nur ein kleiner Moment, doch der Schatten war unübersehbar. Hatte er etwas falsches gesagt? Sie an etwas schlimmes erinnert?


    Ging es also wieder an das Heiratsthema. "Ganz im Gegenteil ist es sogar sehr schwer gerade für einen Patrizier. Im Moment gibt es weit mehr junge Männer als junge Frauen aus vornehmen Familien. In vielen Fällen wurden die Verlobungen schon vor langer Zeit ausgemacht. Das ist bei mir nicht der Fall, da mein Vater starb, bevor er dergleichen aushandeln konnte. Zudem war ich lange abwesend. - Aber ich hoffe natürlich, daß meine Tätigkeit mit Pluspunkte für die Verhandlungen verschafft." Er wollte damit auch nicht mehr zu lange warten, noch war er jung.


    Ihre eigene Ehe war unüberhörbar kein Thema, über das sie zu sprechen wünschte. Der Gatte war offenbar wesentlich älter gewesen als sie selbst. Und vermutlich mit einer Frau überfordert, die ihre eigenen Gedanken und Meinungen hatte. Dabei fand Ursus gerade dies reizvoll an einer Ehe. Was wollte er mit einer Frau, die ihm nur nach dem Mund redete? Brauchte ein Mann nicht auch mal jemanden, der ihn auf den Boden der Tatsachen zurückholte, wenn er sich zu sehr in etwas verrannte? Brauchte er nicht jemanden, der ihm auch mal eine unangenehme Wahrheit sagte, damit er nicht ein falsches Bild von sich selbst erhielt? Und nicht zuletzt wurde das Zusammenleben dadurch doch erst interessant. Wie langweilig, wenn eine Frau nur nickte und auf jeden Wink hin seine Wünsche erfüllte. Gab es dafür nicht Sklavinnen?


    "Ja, da hast Du recht. So sollte es zumindest sein. Doch wie viele solcher Ehen gibt es?" Er blickte sie an. So jung und schon verwitwet. Es war sicher nur eine Frage der Zeit, bis ihre Familie für sie eine weitere Ehe arrangierte. Hoffentlich traf sie es dann besser als beim ersten mal. "Ich danke Dir für Deine guten Wünsche. Und ich wünsche Dir ebenfalls, daß Du eines Tages das Leben führen kannst, das Du Dir wünschst." Wie immer das aussehen mochte. Er würde es gerne wissen, fand es aber nicht sehr passend, danach zu fragen. Trotzdem war es ihm ernst mit seinen Worten. Hatte nicht jeder Mensch ein wenig Glück verdient?

    Ursus schüttelte den Kopf. Was war das denn? Gerade von Avianus hätte er doch etwas mehr Enthusiasmus erwartet. "Nun, Rom bietet alles, was das Herz begehrt und ich bin für alles offen. Ich bin der Meinung, daß wir uns nicht darauf beschränken sollten, einen Becher zu trinken. Das kann man überall, auch in der Provinz. Wir sollten im Laufe des Abends ein anderes Etablissement aufsuchen. Eines, das auch ein wenig Unterhaltung zu bieten hat. Ich wäre exotischen Tänzerinnen und Akrobatinnen gegenüber nicht abgeneigt. - Wie steht es mit euch? Was würdet ihr gerne machen?" Er war vor allem gespannt, was Louan sich so wünschen würde. Natürlich erwartete Ursus nicht, daß Louans Wünsche irgendwie mit Frauen zu tun haben würde. Auch wenn er vermutlich durchaus derlei Wünsche hegte, so würde er es wohl nicht wagen, solche Wünsche zu äußern. Und Avianus? Auch er wirkte zurückhaltender als nötig war.

    Es war wie die Erfüllung eines Wunschtraumes! Quintus Arius hielt den Vorsprung und auch auf der Ziellinie, wo alle Fahrer noch das Letzte aus den Pferden herausholten, kam ihm keiner auch nur gefährlich nahe. Was für ein klarer Sieg! Was für eine Vorstellung! Es war, als wären die Hufe des Auratagespannes beflügelt gewesen!


    "Aurata! Aurata Victrix", rief Ursus so laut er konnte. Er würde vermutlich die nächsten Tage auf seine Stimme verzichten müssen, doch dies hier war die kleine Einschränkung durchaus wert.


    Und auch er stimmte in den Siegesgesang mit ein, der nun aus den Kehlen einer Vielzahl von Aurataanhängern erscholl: "So sehen Sieger aus, schalalalala! So sehen Sieger aus, schalalalala!"


    Und wieder: "Aurata Victrix!" Er konnte es immer noch nicht so ganz glauben! Die Aurata hatte gesiegt!

    Wenn das Amt nicht besetzt ist, gibt es eigentlich niemanden, an den Du Dich wenden kannst ;) Aber Du hast Glück: Die seit vielen, vielen Monaten aufgelaufenen Erbschaftsfälle werden zur Zeit bearbeitet.


    Bitte ein wenig Geduld, es ist echt ne Masse, macht sehr viel Arbeit und das dauert eben ein bißchen ;)

    Ursus hatte es mittlerweile bis zu dem glücklichen Paar geschafft und begrüßte sie lächelnd. "Prudentius, Aelia. - Habt Dank für die Einladung. Ich wünsche euch alles erdenklich Gute für eure gemeinsame Zukunft. Mögen die Götter euch stets beistehen." Es warteten noch eine Menge Leute, um ebenfalls zu gratulieren, darum hielt er sich nicht mit endlosen Reden auf. "Darf ich euch dieses kleine - und sehr zerbrechliche - Präsent überreichen? Auch im Namen meiner Vettern hier. Aurelius Avianus und Aurelius Orestes." Er überreichte das Holzkästchen und deutete dabei auf seine beiden Begleiter.

    Alles Liebe zum Geburtstag auch von mir =)


    Laß Dich kräftig feiern und reich beschenken :)


    Ist schon ein wenig spät, um Dich aufzufordern, Dir einen richtig schönen Tag zu machen *g* Aber ich hoffe, es war ein solcher und wird ein noch schönerer Abend!