"Viel Erfolg." Bei was auch immer. Merenda blickte dem Praefectus nach, bis er ihn nicht mehr sehen konnte. Dann legte er sich auf das Bett und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Der Legat hatte befohlen, dieses kleine Täuschungsmanöver durchzuziehen. Hieß das nun, daß der Legat wußte, was dieser Mann war? Denn Merenda war zu dem Schluß gelangt, daß er sich nicht geirrt hatte. Dies war ein Praetorianer. Was hatte er hier gewollt? Männer aussuchen? Das wäre ja was! Aber wenn die das wollten, kamen die eigentlich offen. Jemanden ausspionieren? Vielleicht. Aber da würde wieder nur der Legat Sinn machen. Dann wußte er es vielleicht doch nicht? Aber warum unterstützte er dann dieses Täuschungsmanöver? Sehr merkwürdig war das. Sollte er seine Beobachtung nun berichten oder nicht?
Beiträge von Titus Aurelius Ursus
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Ah, sehr gut. Das mit dem Besuch war endlich vom Tisch. Ursus lachte erleichtert auf und brachte harmlosere Themen ein. Jetzt wurde es auch wieder interessanter für die Frauen, die Stimmung lockerte sich zusehends. "Nein, der Wein ist nicht aus der Gegend. Hier gibt es keine besonders guten Weine. Dieser Wein stammt aus Hispania, es freut mich, daß er Dir schmeckt." Das Kompliment war gut plaziert, Ursus fühlte sich durchaus gebauchpinselt. Was seine Stimmung weiter lockerte. Es wurde noch ein feucht-fröhlicher Abend, sehr vergnüglich für alle Beteiligten. Und endete zumindest für Ursus mit dem Gefühl, die Freundschaft zwischen den Flaviern und den Aureliern noch ein wenig vertieft zu haben.
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"Ja, Herr", erwiderte Merenda schlicht und dachte sich seinen Teil dazu, daß ein solcher Besuch in den nächsten Tagen wohl eher nicht möglich war. "Die heutigen Wachen kennen mich nur flüchtig, eigentlich sollte es keine Nachfragen geben. Wer abends losgeschickt wird, hat es eilig. Und ich mag keine eiligen Botenaufträge. Eine abfällige Äußerung von wegen schon wieder den Kürzeren gezogen wäre sicher sehr glaubwürdig." Er grübelte einen Moment. "Ich glaube, ich kratze mich recht oft am Kinn." Was der falsche Praefectus sicher bestätigen konnte, denn das kratzende Geräusch war ihm sicher nicht entgangen.
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Merenda hütete sich, noch einmal in die Falle zu tappen. Die einzige Bewegung, die er machte, war der Griff zu seinem Hals, um zu fühlen, inwieweit er verletzt war. Doch mehr auch nicht. Langsam nahm das Tageslicht ab. Erst als es so dämmrig war, daß genaue Gesichtszüge nicht mehr so ohne Weiteres ausgemacht werden konnten, regte sich der Soldat wieder. "Praefectus? Es ist soweit." Er trat einen Schritt näher heran. Für den Fall, daß er ihn schütteln mußte, um ihn zu wecken. Doch eigentlich war er sicher, daß der Mann nicht schlief.
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Der Praefectus Castrorum zuckte mit den Schultern. "War auch nur so ein Gedanke. Dann wünsche ich Dir noch einen schönen Tag, Artorius." Hoffentlich war diese verdammte Seuche bald Vergangenheit! Sie brachte einfach alles durcheinander. Und was er alles an Material nachbesorgen mußte. Es war viel verbraucht worden. Er würde noch mit dem Legaten darüber sprechen, ob nicht die Stadt für diese besonderen Aufwendungen zur Kasse gebeten werden sollte. Doch diese Idee war noch nicht spruchreif.
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Phoenix ab 21.50 Uhr
Rom, 2-teilige Dokumentation; USA 2007
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Langsam, ganz langsam, zog sich Merenda zurück, weg von der Klinge. "Ja, Praefect", sagte er mit belegter Stimme und ging dann wieder an seinen Platz zurück, um dort abzuwarten, bis die Zeit gekommen war. Stille breitete sich wieder aus. Eine Stille, die zum Nachdenken einlud. Die Fakten zu überlegen, sämtliche Vielleichts durchzuprobieren. Und zum wahrscheinlichsten Bild zu gelangen.
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Herius Claudius Menecrates! Schaff doch bitte mal Platz!
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Es ging zu schnell. Viel zu schnell. Merenda war viel zu überrascht, um auch nur den Hauch einer Chance zu haben. Er erstarrte sofort zu völliger Unbeweglichkeit, schluckte sehr vorsichtig, um sich nicht noch mehr zu verletzen. Es dauerte ein wenig, bis er einen Ton herausbringen konnte. "Ich... wollte nicht ... stehlen. Nur... nur... nachgucken."
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Der schlief! Sowas von! Einen Moment wartete Merenda noch ab. Sicherheitshalber. Dann stand er leise auf und trat auf den Schlafenden zu. Er hatte nur in etwa gesehen, wohin die Münze gesteckt worden war. Vorsichtig begann er, in Beuteln und unter dem Gürtel zu suchen. Mit angehaltenem Atem und immer auf den Atem des vermeintlich Schlafenden horchend. Seine Finger waren sehr vorsichtig, er wollte den Mann keinesfalls wecken.
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Sextus Aurelius Lupus
Villa Aurelia
Roma
ItaliaSalve, werter Vetter!
Dunkle Zeiten sind es, die wir Aurelier durchleben müssen. Von Narcissas Tod wurde mir bereits berichtet, ihre Mutter schickte mir einen Boten. Von der Tiefe meiner Trauer kann ich kaum berichten. Noch dazu, weil dies nicht der einzige Verlust ist, der uns getroffen hat. Vor einigen Tagen brachte man einen Toten zur Castra, der auf der Straße nach Norden zu Tode gekommen war. Höchstwahrscheinlich wurde er ermordet. Ich kann Dir nicht sagen, welch ein Schock es für mich war, zu sehen, daß es sich um unseren lieben Vetter Cotta handelte! Wegen der Seuche konnte ich ihn nicht zu euch bringen lassen. Ich mußte ihn verbrennen, doch seine Asche werde ich mitbringen, wenn ich nach Rom komme, um meine Familie zu holen.
Sextus, es fällt mir schwer, die richtigen Worte zu finden. Ich darf der Trauer nicht erlauben, mich zu übermannen, denn meine Männer brauchen einen starken Kommandanten! Es fällt mir so schwer, so unendlich schwer. Ich muß aufhören, darüber zu schreiben, sonst verliere ich die Kraft, das Weitere durchzustehen.
Die Seuche läßt nach. Wir hatten schon zwei Tage keine neuen Erkrankungen mehr. Ich denke, wir haben es geschafft. Doch kann ich immer noch nicht fort, es ist sehr viel zu tun, zumal die Magistrate ihre Posten verlassen haben, entweder wegen Krankheit oder weil sie Angst hatten.
Was die Todesursache bei Narcissa angeht, so bin ich Deiner Meinung. Wir sollten den Fall von einer Leiter angeben, sollten wir gefragt werden. Und Flora... Vielleicht sollte ich mit ihr reden, wenn ich nach Rom komme. Mit Avianus werde ich dann ebenfalls sprechen, denn Du hast Recht, es wird allerhöchste Zeit, daß er sich vermählt.
Bitte bestelle Deiner Frau meine allerherzlichsten Grüße. Ich freue mich sehr für euch beide. Endlich wieder neues Leben, wo uns doch so viele Verluste getroffen haben. Was Deine Wahl angeht, so werde ich tun, was ich kann. Das ist von hier leider nicht so sehr viel, doch was möglich ist, will ich veranlassen. Ich wünsche Dir viel Glück und bedaure es, daß ich Dich nicht direkt im Senat unterstützen kann wegen meiner Tätigkeit hier.
Die Ablehnung des Claudiers bei den Saliern bestürzt mich geradezu. Wie konnte so etwas geschehen? Die Claudier sind uns eng verbunden, meine Mutter war ja schließlich eine Claudia wie Du weißt und ich versuche gerade, die Beziehung zwischen unseren Gentes wieder zu festigen. Und nun so etwas? Kann es nicht sein, daß der junge Claudier ein paar Dinge mißverstanden hat? Daß es ihm an Erfahrung fehlt? Seine Formulierungen schlicht ungeschickt waren? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß er uns mit Absicht beleidigt hat und möchte Dich bitten, ein direktes Gespräch mit ihm zu suchen und diese Angelegenheit zu klären. Vielleicht kann eine erneute Vorstellung und Wahl stattfinden, wenn die Mißverständnisse ausgeräumt wurden. Am liebsten würde ich ihn selbst zu einem Gespräch einladen, doch die gegenwärtige Situation erlaubt so etwas leider noch nicht. Es ist auf jeden Fall in unser aller Interesse, ein gutes Verhältnis zu den Claudiern zu pflegen. Wir Patrizier stehen zur Zeit genug unter Beschuß, wir müssen uns nicht noch gegenseitig zerfleischen.
Tu mir bitte noch einen Gefallen: Trommel die Familie zusammen und dann bringt ein großes Opfer dar. Unsere Familie braucht dringend den Beistand der Götter. Tut es, bevor es heißt, die Götter würden uns zürnen! Ein solcher Ruf wäre für uns auch mehr als schädlich.
Bitte laß bald wieder von Dir hören und grüße alle anderen von mir.
Mögen die Götter sich unserer Familie wieder zuwenden und euch alle beschützen.
Vale,
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Aurelia Flora
Villa Aurelia
Roma
ItaliaSalve, liebes Cousinchen!
Mit großer Trauer vernahm ich die Nachricht vom Tod Deiner lieben Zwillingsschwester. Es gibt wohl niemanden, der Deinen Schmerz ermessen kann, stand ihr doch niemand so nahe wie Du. Doch glaube mir, auch ich trauere zutiefst und möchte, daß Du dies weißt. Wie gerne würde ich Dich in den Arm nehmen, um Dich zu trösten. Doch leider ist das nicht möglich. Ich kann nichts weiter tun, als Dir zu versichern, wie sehr ich mit Dir trauere.
Leider gibt es noch weitere schreckliche Neuigkeiten. Unser lieber Vetter Cotta ist ebenfalls gestorben. Wenn ich nach Rom komme, werde ich weiteres berichten und auch seine Urne mitbringen, auf daß sie würdevoll bestattet werden kann. Ich hoffe, daß ich bald kommen kann.
Bitte verzage nicht! Du bist jung, das Leben mag Dir im Moment dunkel und leer erscheinen, doch das ist es nicht! Würde Narcissa wollen, daß Du Dich vergräbst und nur weinst? Nein, ganz bestimmt nicht. Sie würde wollen, daß Du lachst und glücklich bist. Sie würde wollen, daß Du Dich an die schönen Dinge erinnerst. Daran, wie ihr als kleine Mädchen die eingelegten Früchte gestohlen und in eurem Bett gegessen habt. Die Hälfte davon zumindest, denn die andere Hälfte verklebte dann das Bett. Wie habt ihr gelacht! So viele schöne Momente, so viele schöne Ereignisse haben euch verbunden. Sie würde wollen, daß Du davon erzählst. Und so die schöne Erinnerung an sie wachhältst. Auf diese Weise wird sie immer bei uns sein, lebendig und fröhlich.
Bitte zieh Dich nicht zurück. Sprich mit den anderen. Besuche Prisca. Besuche Septima und Serrana. Vielleicht sprichst Du auch mit Nigrina, ihr versteht euch hoffentlich gut? Sprich mit ihnen. Auch wenn Du weinen mußt, sie werden Dir helfen, Dich trösten und Deine Gedanken ablenken. Sie werden Dir helfen, die Schönheit der Welt wieder zu erkennen. Sieh Dir meinen Sohn an. Oh, wie beneide ich Dich, daß Du ihn sehen, daß Du ihn in Deinen Armen halten kannst. Das junge, neue Leben. Wenn kein anderer Dir helfen kann, vielleicht kann er es?
Liebe Flora, bitte schreibe mir, wie es Dir geht. Vergiß nicht, wie sehr ich hier in Mantua hungere nach Neuigkeiten von euch allen. Ich vermisse euch alle!
Mögen die Götter mit Dir sein und auch mit den anderen Aureliern
Vale,
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Marcus Vinicius Lucianus
Villa Vinicia
Roma
ItaliaSalve, mein Patron!
Lange habe ich nichts von mir hören lassen, doch die fürchterliche Seuche, die Mantua heimgesucht hat, verhinderte jeden Kontakt nach außen. Inzwischen ist die Lage wieder unter Kontrolle und ich kann es wagen, Nachricht zu schicken, ohne befürchten zu müssen, die Seuche weiterzutragen.
Ich hoffe, Du bist gesund und Deine Familie ebenfalls? Bitte grüße alle sehr herzlich von mir und übermittle ihnen meine besten Wünsche. Es würde mich sehr freuen, von Dir zu hören.
Eine sehr gute Nachricht kann ich Dir ebenfalls mitteilen: Ich bin stolzer Vater eines gesunden Sohnes geworden! Mein Kind kam leider nicht in Mantua zur Welt, ich mußte meine Frau bei Ausbruch der Krankheit fortschicken. Sie befindet sich in Rom mit dem Kind und vielleicht hast Du ja einmal Gelegenheit, sie zu treffen?
In Kürze stehen wieder Wahlen an in Rom und ich habe in diesem Zusammenhang eine große Bitte an Dich: Bitte unterstütze meinen Vetter Sextus Aurelius Lupus bei seiner Kandidatur zum Quästor. Er ist ein zuverlässiger, ehrgeiziger junger Mann, der sich sehr für Rom engagiert. Seine Amtszeit als Vigintivir spricht eigentlich für sich, denn er hat sein Amt vorbildlich ausgeübt. Und genau so wird es auch sein, sollte er zum Quästor gewählt werden. In der Familie ist er eine große Stütze. Wir können uns fest auf ihn verlassen. Er ist ein ausgezeichneter Redner und sein Wort besitzt Wert. Bitte unterstütze ihn! Meine Dankbarkeit wird Dir gewiß sein!
Ein weiterer Kandidat für das Amt des Quästors ist wohl Titus Duccius Vala. Er hat gerade sein Tribunat hier beendet. Und ich muß zugeben, daß er seine Sache durchaus gut gemacht hat, auch wenn er mich für meinen Geschmack zu wenig informiert hat. Weißt Du, ich fühle mich nicht wohl bei dem Gedanken, daß ein Duccier die Gelegenheit erhalten soll, in den Senat einzuziehen. Ursache für mein schlechtes Gefühl ist ein Gespräch, daß ich vor sehr langer Zeit in Germanien mit dem mittlerweile verstorbenen Duccius Lando führte. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, denn es hat mich auf das Tiefste erschreckt. Mein Eindruck war, daß die Duccier versuchen, als Römer Macht zu erlangen, um Germanien letztendlich den Germanen zurück zu geben. Sie sind anscheinend im Tiefsten ihres Herzens immer noch Germanen und keine Römer, auch wenn sie das römische Bürgerrecht besitzen. Duccius Vala scheint zwar römischer zu sein als ich damals von den anderen Ducciern wahrgenommen habe. Doch er ist auch ein sehr verschlossener Mann. Was er denkt, was er fühlt, nichts davon dringt nach außen. So wie ich vermute, haben viele der Duccier wohl das Bürgerrecht gerade erst selbst erhalten, nur wenige werden es von Geburt an haben. Und selbst die bilden doch sicherlich erst die zweite oder höchstens dritte Generation. Dieser Lando zum Beispiel sagte mir, daß er eigentlich Cherusker sei. Ausgerechnet! Und nun sollen diese Germanen bereits im Senat vertreten sein? Ja, ich mißtraue den Ducciern und im Besonderen auch Duccius Vala. Auch wenn er mir persönlich keinen Schaden zugefügt hat. Vielleicht ist meine Offenheit unangebracht, doch Du bist mein Patron und ich möchte absolut offen Dir gegenüber sein. Was Du aus meinen Worten machst, steht ja nun auf einem ganz anderen Blatt.
Manchmal ist es wirklich schwer, Rom so fern zu sein. Ich vermisse die Senatssitzungen, auch wenn sie nur allzu oft unerfreulich verlaufen. Ich vermisse die Gespräche mit Dir und mit den anderen Senatoren. So gerne ich die Legion kommandiere, und ich muß zugeben, die Aufgabe ist immer noch spannend für mich, so gerne würde ich doch auch wieder am politischen Leben teilhaben.
Bitte laß bald von Dir hören! Mögen die Götter Dich und die Deinen schützen.
Vale,
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Manius Tiberius Durus
Villa Tiberia
Roma
ItaliaSalve, Tiberius Durus!
Die Seuche in Mantua ist überstanden und so ist es mir endlich möglich, wieder Kontakt mit der Außenwelt aufzunehmen! Voller Freude möchte ich Dir mitteilen, daß ich Vater eines gesunden Sohnes bin. Seine Namensgebung ist leider noch nicht erfolgt, da die Seuche mich hinderte, zu ihm zu eilen. Doch bald werde ich das nachholen und zu diesem Zweck nach Rom kommen. Ich möchte Dich einladen, bei der Namensgebung dabei zu sein. Denn der Junge soll Titus Aurelius Durus heißen, nachdem die Vorschriften zur Namensgebung dies nun doch zulassen. Ich hoffe, Du bist damit einverstanden? Es wäre uns eine große Ehre, den Jungen nach Dir zu benennen.
Wie war Deine Reise? Was hast Du erlebt, was hast Du gesehen? Ich beneide Dich um Deine Erfahrungen. So gerne ich Legionskommandant bin, so sehr fehlt es mir, Mantua auch mal länger verlassen zu können. Sobald das Chaos hier richtig unter Kontrolle ist, kann ich wenigstens für einige Tage nach Rom kommen.
Bald stehen auch wieder Wahlen in Rom an. Und dies ist auch ein Grund, warum ich Dir schreibe. Bitte unterstütze meinen Vetter Sextus Aurelius Lupus bei seiner Kandidatur zum Quästor. Er ist ein zuverlässiger, ehrgeiziger junger Mann, der den Traditionen sehr verbunden ist und sich sehr für Rom engagiert. Seine Amtszeit als Vigintivir spricht eigentlich für sich, denn er hat sein Amt vorbildlich ausgeübt. Und genau so wird es auch sein, sollte er zum Quästor gewählt werden. In der Familie ist er eine große Stütze. Wir können uns fest auf ihn verlassen. Er ist ein ausgezeichneter Redner und sein Wort besitzt Wert. Bitte unterstütze ihn! Meine Dankbarkeit wird Dir gewiß sein!
Ein weiterer Kandidat ist wohl Titus Duccius Vala. Er hat gerade sein Tribunat hier beendet. Und ich muß zugeben, daß er seine Sache sogar gut gemacht hat, auch wenn er mich für meinen Geschmack zu wenig informiert hat. Aber, ich will ganz offen sein: Ich mißtraue den Ducciern zutiefst. Seit meinem Tribunat in Germanien, als ich Gelegenheit hatte, mit dem mittlerweile verstorbenen Duccius Lando ein Gespräch zu führen. Sie sind Germanen! Keine Römer! Wie lange haben sie denn überhaupt das Bürgerrecht? Und nun wollen sie bereits in den Senat einziehen? Ich weiß nicht, wie Du dazu stehst, aber ich kann dies auf keinen Fall gut heißen. Als Kommandant darf ich das Pomerium nicht betreten. Ich kann im Senat nicht dabei sein, wenn beraten und gewählt wird. In diesem Fall muß ich wirklich sagen: Leider.
Es fehlt mir wirklich, am politischen Leben in Rom teilzunehmen. Gerne würde ich mit Dir über die anstehenden Themen im Senat und natürlich auch über die Wahlen direkt mit Dir diskutieren. Leider ist das nicht möglich.
Doch bleibt mir die Hoffnung, hin und wieder von Dir zu hören.
Mögen die Götter Dir und Deiner Familie stets beistehen.
Vale,
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Ad
Quintus Germanicus Sedulus
Casa Germanica
Roma
ItaliaSalve, mein alter Freund!
Endlich ist die Gefahr gebannt. Die Seuche ist besiegt, das Chaos lichtet sich langsam. Endlich kann ich euch schreiben! Ich hoffe, es geht allen gut? Dir, unseren Frauen und auch unseren Kindern? Wie ich Dich darum beneide, bei ihnen sein zu können! Ich vermisse euch alle sehr und sehne mich danach, endlich meinen Sohn in meinen Armen halten zu können. Doch eine Weile wird es bis dahin wohl noch dauern, die Verhältnisse hier müssen erst wieder stabil und geordnet sein.
Vom politischen Leben in Rom fühle ich mich völlig ausgeschlossen. Bestimmt liegt das auch daran, daß ich so lange Zeit völlig ohne Nachricht war wegen der Seuche. Bald stehen auch wieder Wahlen in Rom an. Und dies ist auch ein Grund, warum ich Dir schreibe. Bitte unterstütze meinen Vetter Sextus Aurelius Lupus bei seiner Kandidatur zum Quästor. Er ist ein zuverlässiger, ehrgeiziger junger Mann, der sich sehr für Rom engagiert. Seine Amtszeit als Vigintivir spricht eigentlich für sich, denn er hat sein Amt vorbildlich ausgeübt. Und genau so wird es auch sein, sollte er zum Quästor gewählt werden. In der Familie ist er eine große Stütze. Wir können uns fest auf ihn verlassen. Er ist ein ausgezeichneter Redner und sein Wort besitzt Wert. Bitte unterstütze ihn! Meine Dankbarkeit wird Dir gewiß sein!
Wie stehst Du eigentlich zu den Ducciern? Also ich persönlich mißtraue ihnen zutiefst. Zwar muß ich zugeben, daß Duccius Vala seine Sache als Tribun gut gemacht hat, gerade auch in Bezug auf die Seuche. Doch habe ich trotzdem bei ihm kein gutes Gefühl. Das mag jetzt irgendwie seltsam klingen, doch die Möglichkeit, ihn eines Tages in den Reihen des Senates zu sehen, erfüllt mich mit Schaudern.
Bitte schreibe mir bald, was sich in Rom so tut, worüber man sich im Senat so streitet und was es für neue Gerüchte gibt. Und schreibe mir von unseren Kindern! Ich möchte einfach alles wissen!
Bestell bitte liebe Grüße an alle!
Vale,
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Sim-Off: Familienwertkarte
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Endlich war es wieder möglich, Post aus Mantua zu versenden. Für Ursus hieß das, einen Haufen Post zu erledigen. Und viele dieser Briefe fielen ihm ausgesprochen schwer. Vor allem die an seine Familie.
Ad
Sextus Aurelius Lupus
Villa Aurelia
Roma
ItaliaSalve, werter Vetter!
Dunkle Zeiten sind es, die wir Aurelier durchleben müssen. Von Narcissas Tod wurde mir bereits berichtet, ihre Mutter schickte mir einen Boten. Von der Tiefe meiner Trauer kann ich kaum berichten. Noch dazu, weil dies nicht der einzige Verlust ist, der uns getroffen hat. Vor einigen Tagen brachte man einen Toten zur Castra, der auf der Straße nach Norden zu Tode gekommen war. Höchstwahrscheinlich wurde er ermordet. Ich kann Dir nicht sagen, welch ein Schock es für mich war, zu sehen, daß es sich um unseren lieben Vetter Cotta handelte! Wegen der Seuche konnte ich ihn nicht zu euch bringen lassen. Ich mußte ihn verbrennen, doch seine Asche werde ich mitbringen, wenn ich nach Rom komme, um meine Familie zu holen.
Sextus, es fällt mir schwer, die richtigen Worte zu finden. Ich darf der Trauer nicht erlauben, mich zu übermannen, denn meine Männer brauchen einen starken Kommandanten! Es fällt mir so schwer, so unendlich schwer. Ich muß aufhören, darüber zu schreiben, sonst verliere ich die Kraft, das Weitere durchzustehen.
Die Seuche läßt nach. Wir hatten schon zwei Tage keine neuen Erkrankungen mehr. Ich denke, wir haben es geschafft. Doch kann ich immer noch nicht fort, es ist sehr viel zu tun, zumal die Magistrate ihre Posten verlassen haben, entweder wegen Krankheit oder weil sie Angst hatten.
Was die Todesursache bei Narcissa angeht, so bin ich Deiner Meinung. Wir sollten den Fall von einer Leiter angeben, sollten wir gefragt werden. Und Flora... Vielleicht sollte ich mit ihr reden, wenn ich nach Rom komme. Mit Avianus werde ich dann ebenfalls sprechen, denn Du hast Recht, es wird allerhöchste Zeit, daß er sich vermählt.
Bitte bestelle Deiner Frau meine allerherzlichsten Grüße. Ich freue mich sehr für euch beide. Endlich wieder neues Leben, wo uns doch so viele Verluste getroffen haben. Was Deine Wahl angeht, so werde ich tun, was ich kann. Das ist von hier leider nicht so sehr viel, doch was möglich ist, will ich veranlassen. Ich wünsche Dir viel Glück und bedaure es, daß ich Dich nicht direkt im Senat unterstützen kann wegen meiner Tätigkeit hier.
Die Ablehnung des Claudiers bei den Saliern bestürzt mich geradezu. Wie konnte so etwas geschehen? Die Claudier sind uns eng verbunden, meine Mutter war ja schließlich eine Claudia wie Du weißt und ich versuche gerade, die Beziehung zwischen unseren Gentes wieder zu festigen. Und nun so etwas? Kann es nicht sein, daß der junge Claudier ein paar Dinge mißverstanden hat? Daß es ihm an Erfahrung fehlt? Seine Formulierungen schlicht ungeschickt waren? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß er uns mit Absicht beleidigt hat und möchte Dich bitten, ein direktes Gespräch mit ihm zu suchen und diese Angelegenheit zu klären. Vielleicht kann eine erneute Vorstellung und Wahl stattfinden, wenn die Mißverständnisse ausgeräumt wurden. Am liebsten würde ich ihn selbst zu einem Gespräch einladen, doch die gegenwärtige Situation erlaubt so etwas leider noch nicht. Es ist auf jeden Fall in unser aller Interesse, ein gutes Verhältnis zu den Claudiern zu pflegen. Wir Patrizier stehen zur Zeit genug unter Beschuß, wir müssen uns nicht noch gegenseitig zerfleischen.
Tu mir bitte noch einen Gefallen: Trommel die Familie zusammen und dann bringt ein großes Opfer dar. Unsere Familie braucht dringend den Beistand der Götter. Tut es, bevor es heißt, die Götter würden uns zürnen! Ein solcher Ruf wäre für uns auch mehr als schädlich.
Bitte laß bald wieder von Dir hören und grüße alle anderen von mir.
Mögen die Götter sich unserer Familie wieder zuwenden und euch alle beschützen.
Vale,
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Aurelia Flora
Villa Aurelia
Roma
ItaliaSalve, liebes Cousinchen!
Mit großer Trauer vernahm ich die Nachricht vom Tod Deiner lieben Zwillingsschwester. Es gibt wohl niemanden, der Deinen Schmerz ermessen kann, stand ihr doch niemand so nahe wie Du. Doch glaube mir, auch ich trauere zutiefst und möchte, daß Du dies weißt. Wie gerne würde ich Dich in den Arm nehmen, um Dich zu trösten. Doch leider ist das nicht möglich. Ich kann nichts weiter tun, als Dir zu versichern, wie sehr ich mit Dir trauere.
Leider gibt es noch weitere schreckliche Neuigkeiten. Unser lieber Vetter Cotta ist ebenfalls gestorben. Wenn ich nach Rom komme, werde ich weiteres berichten und auch seine Urne mitbringen, auf daß sie würdevoll bestattet werden kann. Ich hoffe, daß ich bald kommen kann.
Bitte verzage nicht! Du bist jung, das Leben mag Dir im Moment dunkel und leer erscheinen, doch das ist es nicht! Würde Narcissa wollen, daß Du Dich vergräbst und nur weinst? Nein, ganz bestimmt nicht. Sie würde wollen, daß Du lachst und glücklich bist. Sie würde wollen, daß Du Dich an die schönen Dinge erinnerst. Daran, wie ihr als kleine Mädchen die eingelegten Früchte gestohlen und in eurem Bett gegessen habt. Die Hälfte davon zumindest, denn die andere Hälfte verklebte dann das Bett. Wie habt ihr gelacht! So viele schöne Momente, so viele schöne Ereignisse haben euch verbunden. Sie würde wollen, daß Du davon erzählst. Und so die schöne Erinnerung an sie wachhältst. Auf diese Weise wird sie immer bei uns sein, lebendig und fröhlich.
Bitte zieh Dich nicht zurück. Sprich mit den anderen. Besuche Prisca. Besuche Septima und Serrana. Vielleicht sprichst Du auch mit Nigrina, ihr versteht euch hoffentlich gut? Sprich mit ihnen. Auch wenn Du weinen mußt, sie werden Dir helfen, Dich trösten und Deine Gedanken ablenken. Sie werden Dir helfen, die Schönheit der Welt wieder zu erkennen. Sieh Dir meinen Sohn an. Oh, wie beneide ich Dich, daß Du ihn sehen, daß Du ihn in Deinen Armen halten kannst. Das junge, neue Leben. Wenn kein anderer Dir helfen kann, vielleicht kann er es?
Liebe Flora, bitte schreibe mir, wie es Dir geht. Vergiß nicht, wie sehr ich hier in Mantua hungere nach Neuigkeiten von euch allen. Ich vermisse euch alle!
Mögen die Götter mit Dir sein und auch mit den anderen Aureliern
Vale,
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Marcus Vinicius Lucianus
Villa Vinicia
Roma
ItaliaSalve, mein Patron!
Lange habe ich nichts von mir hören lassen, doch die fürchterliche Seuche, die Mantua heimgesucht hat, verhinderte jeden Kontakt nach außen. Inzwischen ist die Lage wieder unter Kontrolle und ich kann es wagen, Nachricht zu schicken, ohne befürchten zu müssen, die Seuche weiterzutragen.
Ich hoffe, Du bist gesund und Deine Familie ebenfalls? Bitte grüße alle sehr herzlich von mir und übermittle ihnen meine besten Wünsche. Es würde mich sehr freuen, von Dir zu hören.
Eine sehr gute Nachricht kann ich Dir ebenfalls mitteilen: Ich bin stolzer Vater eines gesunden Sohnes geworden! Mein Kind kam leider nicht in Mantua zur Welt, ich mußte meine Frau bei Ausbruch der Krankheit fortschicken. Sie befindet sich in Rom mit dem Kind und vielleicht hast Du ja einmal Gelegenheit, sie zu treffen?
In Kürze stehen wieder Wahlen an in Rom und ich habe in diesem Zusammenhang eine große Bitte an Dich: Bitte unterstütze meinen Vetter Sextus Aurelius Lupus bei seiner Kandidatur zum Quästor. Er ist ein zuverlässiger, ehrgeiziger junger Mann, der sich sehr für Rom engagiert. Seine Amtszeit als Vigintivir spricht eigentlich für sich, denn er hat sein Amt vorbildlich ausgeübt. Und genau so wird es auch sein, sollte er zum Quästor gewählt werden. In der Familie ist er eine große Stütze. Wir können uns fest auf ihn verlassen. Er ist ein ausgezeichneter Redner und sein Wort besitzt Wert. Bitte unterstütze ihn! Meine Dankbarkeit wird Dir gewiß sein!
Ein weiterer Kandidat für das Amt des Quästors ist wohl Titus Duccius Vala. Er hat gerade sein Tribunat hier beendet. Und ich muß zugeben, daß er seine Sache durchaus gut gemacht hat, auch wenn er mich für meinen Geschmack zu wenig informiert hat. Weißt Du, ich fühle mich nicht wohl bei dem Gedanken, daß ein Duccier die Gelegenheit erhalten soll, in den Senat einzuziehen. Ursache für mein schlechtes Gefühl ist ein Gespräch, daß ich vor sehr langer Zeit in Germanien mit dem mittlerweile verstorbenen Duccius Lando führte. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, denn es hat mich auf das Tiefste erschreckt. Mein Eindruck war, daß die Duccier versuchen, als Römer Macht zu erlangen, um Germanien letztendlich den Germanen zurück zu geben. Sie sind anscheinend im Tiefsten ihres Herzens immer noch Germanen und keine Römer, auch wenn sie das römische Bürgerrecht besitzen. Duccius Vala scheint zwar römischer zu sein als ich damals von den anderen Ducciern wahrgenommen habe. Doch er ist auch ein sehr verschlossener Mann. Was er denkt, was er fühlt, nichts davon dringt nach außen. So wie ich vermute, haben viele der Duccier wohl das Bürgerrecht gerade erst selbst erhalten, nur wenige werden es von Geburt an haben. Und selbst die bilden doch sicherlich erst die zweite oder höchstens dritte Generation. Dieser Lando zum Beispiel sagte mir, daß er eigentlich Cherusker sei. Ausgerechnet! Und nun sollen diese Germanen bereits im Senat vertreten sein? Ja, ich mißtraue den Ducciern und im Besonderen auch Duccius Vala. Auch wenn er mir persönlich keinen Schaden zugefügt hat. Vielleicht ist meine Offenheit unangebracht, doch Du bist mein Patron und ich möchte absolut offen Dir gegenüber sein. Was Du aus meinen Worten machst, steht ja nun auf einem ganz anderen Blatt.
Manchmal ist es wirklich schwer, Rom so fern zu sein. Ich vermisse die Senatssitzungen, auch wenn sie nur allzu oft unerfreulich verlaufen. Ich vermisse die Gespräche mit Dir und mit den anderen Senatoren. So gerne ich die Legion kommandiere, und ich muß zugeben, die Aufgabe ist immer noch spannend für mich, so gerne würde ich doch auch wieder am politischen Leben teilhaben.
Bitte laß bald von Dir hören! Mögen die Götter Dich und die Deinen schützen.
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Manius Tiberius Durus
Villa Tiberia
Roma
ItaliaSalve, Tiberius Durus!
Die Seuche in Mantua ist überstanden und so ist es mir endlich möglich, wieder Kontakt mit der Außenwelt aufzunehmen! Voller Freude möchte ich Dir mitteilen, daß ich Vater eines gesunden Sohnes bin. Seine Namensgebung ist leider noch nicht erfolgt, da die Seuche mich hinderte, zu ihm zu eilen. Doch bald werde ich das nachholen und zu diesem Zweck nach Rom kommen. Ich möchte Dich einladen, bei der Namensgebung dabei zu sein. Denn der Junge soll Titus Aurelius Durus heißen, nachdem die Vorschriften zur Namensgebung dies nun doch zulassen. Ich hoffe, Du bist damit einverstanden? Es wäre uns eine große Ehre, den Jungen nach Dir zu benennen.
Wie war Deine Reise? Was hast Du erlebt, was hast Du gesehen? Ich beneide Dich um Deine Erfahrungen. So gerne ich Legionskommandant bin, so sehr fehlt es mir, Mantua auch mal länger verlassen zu können. Sobald das Chaos hier richtig unter Kontrolle ist, kann ich wenigstens für einige Tage nach Rom kommen.
Bald stehen auch wieder Wahlen in Rom an. Und dies ist auch ein Grund, warum ich Dir schreibe. Bitte unterstütze meinen Vetter Sextus Aurelius Lupus bei seiner Kandidatur zum Quästor. Er ist ein zuverlässiger, ehrgeiziger junger Mann, der den Traditionen sehr verbunden ist und sich sehr für Rom engagiert. Seine Amtszeit als Vigintivir spricht eigentlich für sich, denn er hat sein Amt vorbildlich ausgeübt. Und genau so wird es auch sein, sollte er zum Quästor gewählt werden. In der Familie ist er eine große Stütze. Wir können uns fest auf ihn verlassen. Er ist ein ausgezeichneter Redner und sein Wort besitzt Wert. Bitte unterstütze ihn! Meine Dankbarkeit wird Dir gewiß sein!
Ein weiterer Kandidat ist wohl Titus Duccius Vala. Er hat gerade sein Tribunat hier beendet. Und ich muß zugeben, daß er seine Sache sogar gut gemacht hat, auch wenn er mich für meinen Geschmack zu wenig informiert hat. Aber, ich will ganz offen sein: Ich mißtraue den Ducciern zutiefst. Seit meinem Tribunat in Germanien, als ich Gelegenheit hatte, mit dem mittlerweile verstorbenen Duccius Lando ein Gespräch zu führen. Sie sind Germanen! Keine Römer! Wie lange haben sie denn überhaupt das Bürgerrecht? Und nun wollen sie bereits in den Senat einziehen? Ich weiß nicht, wie Du dazu stehst, aber ich kann dies auf keinen Fall gut heißen. Als Kommandant darf ich das Pomerium nicht betreten. Ich kann im Senat nicht dabei sein, wenn beraten und gewählt wird. In diesem Fall muß ich wirklich sagen: Leider.
Es fehlt mir wirklich, am politischen Leben in Rom teilzunehmen. Gerne würde ich mit Dir über die anstehenden Themen im Senat und natürlich auch über die Wahlen direkt mit Dir diskutieren. Leider ist das nicht möglich.
Doch bleibt mir die Hoffnung, hin und wieder von Dir zu hören.
Mögen die Götter Dir und Deiner Familie stets beistehen.
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Quintus Germanicus Sedulus
Casa Germanica
Roma
ItaliaSalve, mein alter Freund!
Endlich ist die Gefahr gebannt. Die Seuche ist besiegt, das Chaos lichtet sich langsam. Endlich kann ich euch schreiben! Ich hoffe, es geht allen gut? Dir, unseren Frauen und auch unseren Kindern? Wie ich Dich darum beneide, bei ihnen sein zu können! Ich vermisse euch alle sehr und sehne mich danach, endlich meinen Sohn in meinen Armen halten zu können. Doch eine Weile wird es bis dahin wohl noch dauern, die Verhältnisse hier müssen erst wieder stabil und geordnet sein.
Vom politischen Leben in Rom fühle ich mich völlig ausgeschlossen. Bestimmt liegt das auch daran, daß ich so lange Zeit völlig ohne Nachricht war wegen der Seuche. Bald stehen auch wieder Wahlen in Rom an. Und dies ist auch ein Grund, warum ich Dir schreibe. Bitte unterstütze meinen Vetter Sextus Aurelius Lupus bei seiner Kandidatur zum Quästor. Er ist ein zuverlässiger, ehrgeiziger junger Mann, der sich sehr für Rom engagiert. Seine Amtszeit als Vigintivir spricht eigentlich für sich, denn er hat sein Amt vorbildlich ausgeübt. Und genau so wird es auch sein, sollte er zum Quästor gewählt werden. In der Familie ist er eine große Stütze. Wir können uns fest auf ihn verlassen. Er ist ein ausgezeichneter Redner und sein Wort besitzt Wert. Bitte unterstütze ihn! Meine Dankbarkeit wird Dir gewiß sein!
Wie stehst Du eigentlich zu den Ducciern? Also ich persönlich mißtraue ihnen zutiefst. Zwar muß ich zugeben, daß Duccius Vala seine Sache als Tribun gut gemacht hat, gerade auch in Bezug auf die Seuche. Doch habe ich trotzdem bei ihm kein gutes Gefühl. Das mag jetzt irgendwie seltsam klingen, doch die Möglichkeit, ihn eines Tages in den Reihen des Senates zu sehen, erfüllt mich mit Schaudern.
Bitte schreibe mir bald, was sich in Rom so tut, worüber man sich im Senat so streitet und was es für neue Gerüchte gibt. Und schreibe mir von unseren Kindern! Ich möchte einfach alles wissen!
Bestell bitte liebe Grüße an alle!
Vale,
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Die Seuche forderte viele Opfer. Zu viele. Nicht nur Menschenleben, sondern auch Dinge, die nicht mit gleicher Sorgfalt und schon gar nicht in gewohnter Schnelligkeit erledigt wurden. Wegen der Seuche war der unbekannte Tote in einem alten Zelt außerhalb der Castra aufgebahrt worden. Erst Tage später konnte Ursus einige Minuten erübrigen, um ihn sich anzusehen. Er hatte auch erst spät erfahren, daß man einen Aurelier in dem Toten vermutete. Es war ein schwerer Schock für ihn, zu sehen, daß es sich um Cotta handelte. Er fand niemanden, der den Toten so behandelte, daß er noch nach längerer Zeit eine Reise nach Rom in annehmbarem Zustand überstehen würde. So blieb Ursus nichts anderes übrig, als seinem Vetter die letzte Ehre zu erweisen und ihn so gut wie unter diesen furchtbaren Umständen möglich den Riten entsprechend zu verbrennen. Seine Asche wollte er in einer Urne nach Rom bringen, sobald er selbst dorthin aufbrechen konnte.
Cotta! Der gute Cotta! Tränen bahnten sich ihren Weg und mußten doch hinuntergeschluckt werden. Nicht jetzt! Er mußte stark sein! Für seine Männer! Kein Platz für Trauer oder feierliches Gedenken an den Toten. Nein, er mußte sich um die Legion kümmern. Und um die Stadt, die von ihren Oberhäuptern so schmählich im Stich gelassen worden war.
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Hm. Klang fast so, als wäre der Kerl tatsächlich eingeschlafen. Doch konnte man ihm trauen? Vielleicht war es eine Falle? Achnein, warum denn? Der dachte bestimmt, Merenda hätte nichts gesehen. Aber was, wenn doch? Der Soldat nestelte eine Nuß aus seinem Beutel und ließ sie fallen, so daß sie über den Boden kollerte. Das nicht allzu laute Geräusch würde keinen Schlafenden wecken. Doch im Halbschlaf oder wenn man wach war, würde es gewiß zum nachgucken veranlassen.
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"Ja, Praefectus." Wecken sollte er ihn also. Dafür mußte der Kerl erstmal schlafen. Merenda hatte aufgepaßt. Er wußte, wo das Ding hingesteckt worden war. Er könnte ja... versuchen... Das war riskant. Aber die Neugierde war einfach riesig. Nur einen ganz kurzen Blick drauf werfen. Er wollte ja nichts stehlen oder so. Aber dafür mußte der Praefect erst richtig schlafen. So richtig tief und fest. Merenda verhielt sich völlig still und beobachtete. Und horchte auf den Atem des Praefecten.
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Der Praefectus verlor nicht viel Zeit, sondern zog sich sogleich um. Merenda schaute ihm ruhig dabei zu. Als etwas klimpernd zu Boden fiel, wollte sich der brave Soldat danach bücken, um es dem Praefecten anzureichen, doch dessen Fuß war schneller. Eine Geldmünze war es nicht gewesen, dafür war es zu groß. Es hatte etwas darauf gestanden. Und das Symbol... das Symbol hatte irgendwie ausgesehen, wie der Scorpionenschwanz der Praetorianer. Der Blick des Soldaten war gebannt und starrte den Fuß an, der die Münze sehr schnell bedeckt hatte. Nein, er mußte sich geirrt haben. Bestimmt hatte er sich geirrt. Das Licht war diffus, der Moment viel zu kurz gewesen. Und doch... er war sich fast sicher, es gesehen zu haben. Fast. Einen kleinen Moment stockte er, bevor er der Anweisung des Praefecten nachkam und hinausschaute. "Es ist noch zu hell, Herr. Noch kann man Dich zu gut erkennen."
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"Das ist es bestimmt", grinste der Miles und freute sich schon auf ein paar Tage faulenzen unter solch bequemen Umständen. "Ich habe alles verstanden, Herr. Es wird alles zu Deiner Zufriedenheit geschehen." Sicher würde der Legat die Sachen hinter dem Praefecten hersenden. Aber das konnte Merenda egal sein, er würde hier ein paar schöne Tage verbringen, würde sogar neue Ausrüstung erhalten, da er ja einen Teil der seinen hergab. Alles war gut. Sehr gut sogar.
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Der Soldat trug die Kiste herein und schloß die Tür hinter sich, bevor er salutierte und sprach. "Salve, Praefectus. Miles Cnaeus Scantinius Merenda. Der Legat schickt mich. Du sollst heute Nacht meinen Namen nennen. In ein paar Tagen dann werde ich als Du abreisen. In der Kiste findest Du alles, was Du brauchst." Was dieser Kerl wohl in diesen Tagen, in denen er angeblich hier sein sollte, vorhatte? Sicher eine Geheimsache.
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Es klopfte an der Tür. Ein Mann stand da mit einer Holzkiste. Es handelte sich nicht um den Legaten, sondern um einen Mann, der dem Praefecten ähnlich genug war, um auf Entfernung oder bei schlechten Lichtbedingungen für ihn gehalten werden zu können. Er hatte merkwürdige Anweisungen erhalten, auch die, nicht deswegen nachzufragen. Er würde es auch nicht tun. Doch seine eigenen Gedanken machte er sich schon.
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Jaja, das Trio infernale... zusammen sind sie unauss.... *räusper* *hüstel* unerreichbar wollte ich natürlich sagen. *ggg*
Alles Gute zum Geburtstag! Feier schön und laß Dich reich beschenken