Ursus konnte es wirklich kaum glauben. Geschah das mit dem Wissen von Corvinus? Der war doch wohl derjenige, der mit Matho am meisten zu tun hatte. Doch Ursus konnte sich nicht vorstellen, daß Corvinus so etwas gutheißen würde. "Ich werde Corvinus davon berichten. Ich wollte ohnehin eine Abschrift des Briefes, den ich Siv mitgegeben habe, noch per Post hinterherschicken. Rein zur Sicherheit. Ich werde diesen Brief noch entsprechend ergänzen. Und wenn wir erst wieder in Rom sind, dann werde ich mit Corvinus noch einmal direkt darüber sprechen. Caelyn, es würde helfen, wenn ihr uns solche Dinge berichten würdet. Natürlich müssen wir auch schauen, ob das alles so stimmt. Immerhin ist jemand, der anderen gegenüber weisungsbefugt ist, niemals beliebt. Und muß auch manchmal Dinge tun, die für andere unangenehm sind. Doch das darf natürlich nicht zu weit gehen. So etwas... ohne Licht und Essen im Keller eingesperrt... Nein, solche Grausamkeiten sind in unserem Haus nicht üblich. - Aber: Natürlich mußt Du tun, was Dir jemand sagt, der über Dir steht. Wenn Matho etwas von Dir verlangt, von dem Du glaubst, es ist nicht in Ordnung, dann möchte ich, daß Du zu mir kommst und mit mir darüber redest. Sollte ich nicht zur Verfügung stehen, gehorchst Du erst einmal, berichtest mir aber später darüber. Das einzige, was Du verweigern darfst, sind Aufträge, die jemandem schaden." Er blickte Caelyn sehr ernst an. Sie hatte es im Grunde gut. Immerhin gehörte sie Ursus und war daher nicht ständig Matho unterstellt.
Beiträge von Titus Aurelius Ursus
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Ad
Marcus Aurelius Corvinus
Villa Aurelia
Roma
Provincia ItaliaSalve, Marcus!
Die Neuigkeiten, die Du nun erhältst, sind alles andere als erfreulich. Ich hoffe, dass Siv Dir bereits alles berichtet hat, dennoch werde ich Dir hier ebenfalls die Ereignisse berichten, die mich im höchsten Maße enttäuscht haben. Diesen besonderen Weg, die persönliche Überbringung des Briefes durch Siv, habe ich aufgrund ihres Flehens gewählt, Dir selbst alles beichten zu dürfen. Nun, vielleicht entspringt diese Bitte der Erkenntnis des großen Fehlers, den sie gemacht hat, daher habe ich ihr diese Bitte gewährt. Dennoch kann ich ihr natürlich nicht restlos vertrauen, daher erhältst Du diesen Brief in einigen Tagen über den Postdienst ein weiteres mal, wundere Dich also bitte nicht.
Siv hat versucht, zu fliehen. Sie marschierte einfach durch das Stadttor hinaus. Den Soldaten fiel sie sofort auf und sie leistete auch sogleich Widerstand, als sie angehalten wurde, und beleidigte die Männer durch Beschimpfungen und Anspucken, wie ich mittlerweile erfahren habe. Man brachte sie zu mir, nachdem man sie anhand ihrer Markierung als Dein Eigentum identifiziert hatte. Bestraft habe ich sie nicht, das steht nur Dir zu. Doch Matho hatte Anweisung, sicherzustellen, dass sie in den wenigen Tagen bis zur Abreise keine weitere Möglichkeit zur Flucht mehr hat.
Nun, das ist vorerst alles, da ich gerade erst einen langen Brief an Dich abgeschickt habe. Laß bald von Dir hören.
Vale,
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P.S.
Diesen Brief hatte ich am gleichen Tag verfasst wie jenen, den ich Siv mitgegeben hatte. Doch es gibt neuere Erkenntnisse, die ich Dir keinesfalls vorenthalten möchte. Anscheinend hat Matho meine Anweisung, darauf zu achten, dass Siv das Haus nicht mehr verlassen kann, zum Anlass genommen, sie tagelang ohne Licht, Decken und ausreichende Nahrung im Keller einzusperren. Bewerte sein Verhalten selbst. Ich glaube nicht, dass ich Dir sagen muss, was ich davon halte.
Bei der Gelegenheit erfuhr ich auch, dass Matho wohl auch in Rom den anderen Sklaven gegenüber ein ausgesprochen tyrannisches Regiment führt und sich dabei geradezu als ihr Herr aufführt. Nun, natürlich muss man derlei Anschuldigungen aus dem Munde von Sklaven erst sorgfältig prüfen, doch angesichts der Kellergeschichte bekommt diese Anschuldigung durchaus Gewicht. Ich hielt es für wichtig, Dich über diese Erkenntnisse zu informieren, damit Du gegebenenfalls entsprechende Nachforschungen anstellen kannst, so Du diese für notwendig hältst.
Leider fehlt mir im Moment die Zeit für ausführlichere Berichte. Doch wenn ich vom Limes zurückkehre, werde ich Dir von meinem Besuch bei den Mattiakern und vom Limesausbau berichten. Einen neuen Vilicus habe ich eventuell auch schon gefunden, allerdings hole ich über diesen noch einige Erkundigungen ein, damit wir nicht noch einmal eine derartige Enttäuschung erfahren wie mit dem alten, der im übrigen unauffindbar ist.
Bitte grüße den Rest der Familie von mir. Mögen die Götter euch allen stets beistehen. Und lasst bald wieder von euch hören!
Vale,
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Sim-Off: Überweisung ist erfolgt
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Ursus nickte erfreut und lächelte den Rich offen an. Jedoch fand er es trotzdem richtig, sich zu bedanken, auch wenn der Rich den Dank höflich abwehrte. Hatten sie eigentlich irgendetwas dabei, das sie als Gastgeschenk darbringen konnten? Irgendwie fand Ursus es richtig, den Dank auch materiell zu zeigen. Später würde er Sedulus einmal fragen. Ein solches Geschenk konnten sie auch morgen noch übergeben, bevor sie aufbrachen.
Das Gespräch über das Verhältnis der Stämme untereinander fand Ursus sehr interessant und hörte entsprechend aufmerksam zu. Das mit den Hermunduren hatten sie ja schon gehört und wenn die sich so weit vorwagten, mußte man sie vermutlich vermehrt im Auge behalten. Doch wie sah es mit den anderen Stämmen aus?
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Ursus antwortete auf diese Frage nicht sofort, sondern dachte einen Moment darüber nach, ob er sich eine derart verantwortungsvolle Aufgabe wirklich schon zutrauen konnte. Auch sein Blick schweifte über die Gegend, während er seine Antwort sorgfältig abwog. Doch dann nickte er bedächtig. "Ja, ich traue mir das zu. Immerhin kann ich auf die Erfahrungen der Offiziere zurückgreifen in den Bereichen, in denen mir selbst die Erfahrung fehlt. Außerdem werde ich nicht die ganze Zeit am Limes sein, sondern immer wieder zum Castellum zurückkommen. Dann kann ich fragen, wenn ich mir mit etwas unsicher bin. Außerdem habe ich ja noch weitere Aufgaben außer dem Ausbau des Limes." Er hatte sich darüber schon einige Gedanken gemacht und war sicher, daß er es schaffen konnte. Allerdings konnte er sich dessen nur so sicher sein, weil die Reiterei in solch gutem Zustand war und seine ständige Anwesenheit nicht erforderte. "Mir macht diese Aufgabe richtig Spaß. Vielleicht, weil ich das Examen secundum zum Thema Lagerbau absolviert habe und deshalb durchaus einiges über Befestigungsarbeiten weiß. Ich hätte nie gedacht, daß dieses Wissen mir einmal nützlich ist. Und nun habe ich sogar sehr ausgiebig Gelegenheit, dieses Wissen anzuwenden."
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Sim-Off: Ich mach das Thema schon mal auf, auch wenn das Datum nicht paßt. Ihr könnt euch dann passend dazuposten.
Es war noch früh am Morgen, als nach und nach die Männer der Centurien, die für den Limesausbau eingeteilt worden waren, auf dem Forum eintrafen und sich entsprechend formierten. Ursus war natürlich ebenfalls schon dort. Für die erste Zeit würde er die Arbeiten persönlich überwachen, um sicherzugehen, daß alles so geschah, wie er sich das vorgestellt hatte. Und natürlich auch, daß alles so funktionierte, wie er sich das vorgestellt hatte. Falls nicht, konnte er so vor Ort gleich die entsprechenden Entscheidungen treffen, damit der Ausbau möglichst zügig vorangehen konnte.
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BEFEHL
Die folgend aufgeführten Centurien
...
II. Cohorte, IV. Centurie
...
...haben sich am PRIDIE ID MAI DCCCLVIII A.U.C. (14.5.2008/105 n.Chr.)
zur Zeit des Morgenapells abmarschbereit auf dem Forum des Castellums einzufinden.[Blockierte Grafik: http://img81.imageshack.us/img81/8400/siegeltauwj6.gif]
Mogontiacum, ANTE DIEM IV ID MAI DCCCLVIII A.U.C. (12.5.2008/105 n.Chr.) -
Ursus nickte zufrieden. "Nun, dann ist ja soweit alles gesagt. Machen wir noch schnell die Aufteilung, welche Centurie welche Aufgaben übernimmt und wann gewechselt wird. Dann wäre alles soweit erledigt. Ich erwarte euch mit euren Männern übermorgen zur Zeit des Morgenapells auf dem Forum des Castellums." Sie einigten sich noch auf die Arbeitsaufteilung zu Beginn und wie das Rotationsverfahren sich gestalten sollte, dann wurde die Versammlung aufgelöst.
Selbstverständlich würde Ursus mitreiten. Zumindest für ein paar Tage. Und auch wenn er dann erst ins Castellum zurückkehrte, da er ja auch hier Aufgaben zu erledigen hatte, würde er immer mal wieder nach den Arbeiten schauen und auch nach einiger Zeit für eine komplette Ablösung sorgen.
"Ich bin sicher, wir werden den Ausbau des Limes sehr schnell und gut vorantreiben können. Auf gute Zusammenarbeit. Valete, meine Herren", verabschiedete sich Ursus schließlich von den Offizieren.
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Ursus runzelte die Stirn, sagte aber nichts dazu. Eigentlich war das alles noch nicht sehr konkret, fand er. Was hieß denn: Unter Druck setzen und Gewalt androhen? So etwas konnte viele Abstufungen haben und mußte nicht unbedingt rechtswidrig sein. Zumal man ja nicht wußte, was vorher an Provokationen dagewesen war.
Als sich Sedulus flüsternd an ihn wandte, meinte er, ebenso flüsternd: "Ich würde mal fragen, was da konkret vorgefallen ist. Und dann... Mir sieht das bisher so aus, als hätte der Händler Selbstjustiz geübt, statt sich wegen Preisabsprachen zwischen den Händlern dieser Händlervereinigung an entsprechender Stelle zu beschweren. Allerdings ist mir auch schon anderweitig aufgefallen, daß diese Freya Mercurioque in einigen Bereichen schon nahezu Monopolstellung besitzt. Der Wettbewerb ist hier in Germanien anscheinend besonders hart." Im Grunde ging es jetzt darum, festzustellen, wer von den Parteien tatsächlich gegen geltendes Recht verstoßen hatte.
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"Nun, wenn Du in einem festen Arbeitsverhältnis stehst, ist es nicht ungewöhnlich, wenn Dein Arbeitgeber sich über die Angelegenheit näher erkundigen möchte. Immerhin liegt es in seinem Interesse, daß Du sehr schnell und vor allem gesund wieder zurück kommst. Wenn er schon so großzügig ist, Dich für diese Aufgabe freizustellen. Nun, sehen wir mal, was er möchte." Der Miles mußte ja jeden Moment mit dem Duumvir zurückkommen. Ursus fand es schon freundlich von Hadrianus, seinem Scriba überhaupt zu erlauben, nach Gallia zu reisen im Auftrag eines anderen.
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Daß die beiden Soldaten an dem Festschmaus teilnahmen, war nur gerecht. Ursus nickte ihnen zu, jedoch mit ernstem, ermahnendem Blick. Er hoffte, daß sie ihn richtig verstanden und sich bei den berauschenden Getränken zurückhielten. Soweit er die Equetes bisher kannte, waren sie ohnehin keine Trinker, doch in solch einer Situation wie dieser konnte schon mal leicht etwas schiefgehen.
Das Essen war ganz hervorragend. Die Germanen gaben sich wirklich alle Mühe, die Gäste zu verwöhnen und zu beweisen, was sie unter Gastfreundschaft verstanden. Ursus war entsprechend beeindruckt. Nach dem eher kühlen Empfang war dies wirklich überwältigend. Irgendwann unterschrieb der Rich auch endlich den Vertrag, wie Ursus erleichtert feststellte.
Damit hatten sie seines Wissens nach ihren Auftrag erfüllt, das war ja schon etwas wert.
Der Nachtisch wurde gebracht und Ursus fand ihn ausgesprochen lecker, ohne zu ahnen, was derartige Früchte für eine berauschende Wirkung haben konnten. "Eure Gastfreundschaft ist wahrhaft beeindruckend. Da dies mein erster Besuch bei eurem Volk ist, fühle ich mich durch diese Einladung besonders geehrt. Hab Dank für Deine Großzügigkeit, Liubahraban." Hoffentlich hatte er den Namen richtig ausgesprochen, der war ja wirklich nicht ganz einfach. Schon gar nicht, wenn man bereits einige Becher Met und auch noch diese wunderbaren eingelegten Früchte intus hatte und die Zunge langsam etwas unbeweglich wurde.
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Von mir auch alles Liebe zum Geburtstag!!
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Zitat
Original von Servius Artorius Reatinus
Sofort kamen auch die beiden Centuriones in die gute Stube und erwiderten den Gruß des Aureliers mit einem ebenso freundlichen "Salve, Tribunus!". Einige andere Centurienführer waren auch gekommen. Warscheinlich wollte der Tribun die Sache mit allen gemeinsam besprechen. So nahmen Cinna und Reatinus letztlich auch Platz und lauschten dem Tribunen bei seinen Ausführungen. Ja, der Limesausbau würde eine Sache werden, die besonderer Sorgfalt bedurfte. Aber das war nichts, was Soldaten nicht auf die Reihe kriegen könnten.Während die anderen Centuriones schwiegen und keine Fragen hatte, interessierte es Reatinus brennend, wann es denn losgehen würde. Ein wichtiger Faktor in Sachen Zeitmanagment! Reatinus hob die Hand und warf seine Frage in den Raum.
"Wann geht es denn los, Tribunus? Ansonsten bin ich mit deiner Planung einverstanden. Wir werden zur Übernachtung wohl Zelte benötigen, und da wir doch so nah an der Grenze zu den germanischen Gebieten sind, würde ich da nur ungern ohne Bewaffnung hinziehen.". Die anderen Offiziere pflichteten nur nickend bei und sahen aufmerksam zu Ursus.
Ursus nickte dem Artorier anerkennend zu. "Die Ausrüstung steht bereit. Ebenso wie ausreichende Mengen Nahrungsmittel. Was die Bewaffnung angeht, so gehe ich davon aus, daß eure Männer ihre Waffen stets bereit haben? Größere Dinge wie Belagerungswaffen halte ich für etwas übertrieben, zumal wir sie im Notfall auch vor Ort erstellen können. Solltet ihr anderer Meinung sein, bitte ich um Begründung." Er war ja durchaus bereit, sich von den erfahreneren Männern beraten zu lassen. Nur hatte auch Alienus nichts dergleichen erwähnt. "Wir werden Lager errichten und sie jeweils so lange nutzen, bis die Arbeiten so weit fortgeschritten sind, daß die Entfernung die Errichtung eines neuen Lagers erfordert." Soweit zumindest der Plan. Daß sie verteidigungsfähig sein mußten, war ja klar. Doch diese Dinge hielt Ursus schlicht für selbstverständlich. Wenn sich Soldaten in Marsch setzten, waren sie entsprechend ausgerüstet. "Was die Zeitplanung angeht, so möchte ich übermorgen aufbrechen. Wir haben ohnehin schon viel zu viel Zeit verloren."
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Zitat
Original von Lucius Germanicus Matrinius
Ich nickte zum Zeichen das ich verstanden hatte und nahm das Reisegeld entgegen.
Und wann sollen wir nun aufbrechen?Als ich eine weitere Frage stellte, wurden wir von jemanden unterbrochen,
der mitteilte, dass der Duumvir vor dem Tor auf Ursus wartete.
Da wurde mir doch etwas mulmig. Hätte nicht gedacht, dass er wirklich kommen würde.
Ähm, was den Duumvir angeht. Er hatt zwar meinen Auftrag genehmigt, allerdings war er nicht sonderlich erfreut und will sich jetzt wohl bei dir nochmals erkundigen.
Sagte ich, um Ursus vorzuwarnen."Brecht auf, sobald ihr bereit seid. Es kommt nicht auf einen Tag an, doch es wäre mir recht, wenn die Angelegenheit recht zügig über die Bühne gehen würde." Ursus wollte sich daraufhin gerade von dem Mann verabschieden, als ein Miles einen weiteren Besucher ankündigte: Den Duumvir Hadrianus.
ZitatOriginal von Marcus Iulius Sparsus
Schon kurze Zeit später erreichte der Miles das Officium des Tribuns und klopfte an. nahc dem herein trat er ein und berichtete sofort."Dominus, der Duumvir Hadrianus wartet vor der Porta Praetoria auf dich, und möchte dich unbedingt sprechen."
Mit einem Schulterzucken deutete der Miles an, das er auch nicht mehr wusste, da ihm die ganze Sache doc hschon arg verschoben vorkam.
"Führe den Duumvir zu mir, vielleicht ist es am besten, wenn wir gemeinsam über die Angelegenheit sprechen", sagte er zu dem Miles. Daß sein Auftrag derartige Kreise zog, verwunderte ihn wahrhaftig.
Er wandte sich wieder an Matrinius. "Demnach arbeitest Du für den Duumvir? Das war mir noch nicht bekannt."
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Ursus blieb stehen und blickte seine Sklavin finster an. "Das hättest Du von mir geglaubt? Daß ich eine Sklavin im Keller einsperren lasse ohne Licht und ohne Nahrung? Auch schön, wie Du über mich denkst." Er setzte sich wieder in Bewegung und sagte eine ganze Weile nichts mehr. Es dauerte seine Zeit, bis er sich etwas beruhigt hatte und mit wesentlich gemäßigterer Stimme weiterfragte. "Was meinst Du mit: Matho hat auch in Rom schon eine Macke gehabt? Hat er auch früher schon eigenmächtig derartige Strafen erteilt?" Ursus nahm sich vor, den Brief, den er ohnehin jetzt verschicken wollte, noch etwas zu ergänzen. Matho hatte anscheinend zu viele Rechte erhalten und mißbrauchte diese nun. Was wieder bewies, daß Macht die Menschen verdarb. Ursus fragte sich, ob es ihm auch so gehen würde. Eines Tages würde er, hoffentlich, eine ganze Menge Macht haben. Würde er dann auch durchdrehen? Das war ein sehr unangenehmer Gedanke, den er entschlossen beiseite schob. Matho war das aktuelle Problem. Und darauf sollte er seine Aufmerksamkeit richten.
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Original von Lucius Germanicus Matrinius
Ich denke, dass mir soweit alle Fakten bekannt sind.
Sagte ich und setzte gleich noch mal mit einer Frage nach.
Aber was die gesuchte Person an geht. Sollen wir sie wirklich nur fragen ob sie mitkommen will oder sie notfalls einfach mitnehmen?"Nein, er soll zu nichts gezwungen werden. Er ist ein freier Mann. Es soll einfach ein Angebot für ein besseres Leben sein. Wenn er es ausschlägt, ist er zwar dumm, aber man kann niemanden zu seinem Glück zwingen. Seine Schwester würde sich darüber freuen. Ich denke, wenn ihr ihm einen Tag gebt, in Ruhe darüber nachzudenken, dann wird er erkennen, was das beste für ihn ist. Seid freundlich zu ihm und richtet ihm aus, was wir ihm mitteilen wollten. Mehr nicht." Ursus zog auch schon mal einen Geldbeutel heraus und übergab dem Mann die Reisekasse.
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Zitat
Original von Tiberius Caecilius Metellus
Nachdem er eingetreten war, folgte Tiberius der Einladung und nahm auf dem Stuhl platz."Wasser, sehr gern." nahm Tiberius das weitere Angebot an, sprach dann aber mit Empörung in der Stimme weiter:
"Du zweifelst an meiner Integrität, Tribun? Es gibt absolut keinen Grund, in irgendeiner Form Misstrauen walten zu lassen. Ich handle mit voller Zustimmung des Legatus!"Das hätte er damit wohl geklärt; Er hätte nicht gedacht dass diese Soldaten so misstrauisch waren. Er wusste ja von seinem Onkel so einiges, aber sowas...
"Aber ich werde dir die Sachlage erläutern: In der Stadt Augusta Raurica gibt es Schwirigkeiten mit der Stadtverwaltung; Es scheint, als haben die dortigen Duumviri die Stadtfinanzen eigenmächtig unter ihre Fittiche genommen und sich beträchtlich bereichert, in diesem Zuge haben sie wohl auch gleich das Volk ein wenig aufgehetzt. Ich werde mit einigen Regionalbeamten nach Augusta Raurica reisen, dort nach dem Rechten sehen und die Dinge in Ordnung bringen. Dafür hat mir der Legatus Geleitschutz der Legio zugesichtert, um den ich hiermit ansuche."
Ursus füllte zwei Becher mit Wasser und lächelte leicht. "Ich kenne Dich bisher nicht, so wenig wie Du mich kennst. Keineswegs wollte ich Dir etwas unterstellen, sondern lediglich deutlich machen, wo ich stehe." Es gefiel ihm, wie der Mann aufgefahren war. Diese spontane Empörung zeigte nur zu deutlich, wo der Germanicer stand.
Aufmerksam hörte er zu, was der Mann da erzählte. "Begleitschutz kannst Du natürlich gerne bekommen. Soll es genug sein, um zur Not militärisch vorgehen zu können oder sprechen wir über eine Eskorte?" Denn für ersteres würden seine Reiter kaum reichen.
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Siv war was? Matho hatte was??
Ursus blieb stehen und er starrte Caelyn einen Augenblick nur ungläubig an. "Wie bitte?", fragte er überflüssigerweise nochmal nach. "Er hat sie im Keller eingesperrt? Ohne Licht und Nahrung?" Das Entsetzen war seiner Stimme deutlich anzuhören. Jetzt wunderte ihn natürlich nicht mehr, daß Siv so schlecht ausgesehen hatte.
"Und warum sagt mir das keiner von euch? Hat Matho sonst noch irgendwelche Dinge veranlaßt, die ihm nicht zustanden?" Nun hatte seine Stimme einen eindeutig zornigen Tonfall angenommen. "Er hatte lediglich die Anweisung, dafür zu sorgen, daß sie das Haus nicht verläßt. Es stand ihm nicht zu, sie zu bestrafen. Nicht einmal mir stand das zu! Es ist allein Sache ihres Herrn!" Daß der Majordomus sich derartiges angemaßt hatte, war eine außerordentliche Unverschämtheit.
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Ursus mußte grinsen, als der Rich gleich wieder aufs Feiern zu sprechen kam. Nur unterschrieben hatte er die Tabula noch nicht und das wieder fand Ursus ein wenig bedenklich. Aber er tat ganz einfach so, als wäre nichts weiter und reichte dem Rich ganz beiläufig den Griffel zur Unterschrift, während dieser schon seine Sklaven herbeiwinkte, um weiteren Met einschenken zu lassen.
Auf den fragenden Blick des Quästors nickte Ursus. Es war doch wohl keine Frage, daß sie mitfeierten, alles andere hätten die Germanen garantiert als Beleidigung - oder Zeichen der Schwäche - gedeutet. Man mußte ja nicht so viel trinken. Hin und wieder einen kleinen Schluck, damit die Trinkgefäße sich praktisch nie leerten. Sich zu betrinken kam in einer Situation wie dieser auf keinen Fall in Frage.
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Original von Servius Artorius Reatinus
Nachdem der Centurio seinen Namen hat in einem Aushang stehen sehen, eilte er sofort zum Officium des senatorischen Tribunen. Also war er zusammen mit einigen anderen Centuriones damit beauftragt, Arbeiten am Limes von den Soldaten vornehmen zu lassen. Genau zur gleichen Zeit marschierte auch Reatinus´ Freund aus der III. Centuria vor die Türe. Mit einem freundlichen Nicken grüßte Reatinus."Cinna, alter Freund! Hat´s dich auch wegen des Limes hierher verschlagen?!"
"Ja, bin schon gespannt, was der Tribun so für uns auf Lager hat...", fragte sich Cinna.
"Ich auch! Nun, bei einem Limesausbau sollten wir für Alles gewappnet sein. Wir sind dort schließlich unmittelbar an der Grenze. Nun, lass es uns erst herausfinden. Ich klopf´ mal an.", kündigte Reatinus an. Der Worte folgten auch bald die Taten, während Cinna ruhig da stand und das Geschehene mitverfolgte.
*klopf, klopf, klopf*
"Herein!", rief Ursus und begrüßte die Centurionen mit einem freundlichen "Salvete, die Herren. Bitte setzt euch doch." Er hatte für ausreichend Stühle sorgen lassen, in weiser Voraussicht. "Ich will euch gar nicht lange aufhalten. Also, wir beginnen mit den Arbeiten hier," er zeigte auf die betreffende Stelle auf der Karte, "und arbeiten uns dann nach und nach in Richtung Mogontiacum vor. Ein Teil der Männer hebt den Graben aus und schüttet dabei gleich den Wall auf, ein anderer Teil der Männer schlägt das Holz für die Palisaden, ein anderer Teil der Männer errichtet die Palisaden. Und natürlich brauchen wir auch noch Männer, die für die Sicherheit sorgen. Ich schlage vor, die Aufgabenverteilung alle paar Tage zwischen den Einheiten zu tauschen." Damit niemand wochenlang im Graben versacken mußte.
"Ich möchte mit euch jetzt einen Arbeitsplan aufstellen und den genauen Ablauf besprechen. Habt ihr noch irgendwelche Fragen oder Anregungen?" Er blickte fragend in die Runde.
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Original von Lucius Germanicus Matrinius
Ich trat ein und wandte mich direkt an Ursus.
Salve! Ich bin Lucius Germanicus Matrinius und solle mich laut Aussage von Maecenas bei dir, wegen des Aushanges am Marktplatz, melden.Ursus musterte den Mann, der eintrat, und begrüßte ihn freundlich. "Salve, Germanicus Matrinius. Ja, ich wollte den Mann, der für mich nach Gallia reitet, gerne persönlich kennenlernen. Und Dir bei der Gelegenheit auch das Geld für die Reise mitgeben. Hat Dich Purgitius Maecenas schon mit allen Fakten bekannt gemacht oder hast Du noch Fragen?" Es war ihm wichtig, sich ein Bild von den Männern zu machen. Doch bisher war sein Eindruck kein schlechter.