Beiträge von Titus Aurelius Ursus

    Auch Ursus hob seinen Becher auf diesen wunderbar unkomplizierten Vertragsabschluß. "Auf die gute Zusammenarbeit zwischen Mattiakern und Römern." Gerade nahm er einen tiefen Schluck, als Sedulus erwähnte, er könnte ja mal eben den Vertrag verfassen. Fast hätte er sich verschluckt vor Schreck. Er sollte den Vertrag abfassen? Jetzt und hier und ohne Zeit, darüber gründlich nachzudenken?


    Sein Blick war nicht weniger als mörderisch, als er Sedulus nun anblickte. Und das breite Grinsen bestätigte ihn in seiner Annahme, daß die Gemeinheit durchaus geplant gewesen war. Nun gut, er würde sich da schon durchbeißen!


    "Aber selbstverständlich, es ist mir eine Ehre", sagte er gut vernehmlich und mit möglichst fester Stimme. Dann raunte er Sedulus etwas leiser zu. "Ich nehme an, Du hast Pergament und Schreibzeug bei Dir?" Denn er selbst hatte seines bei seinem Gepäck. Und das war beim Pferd. Draußen bei den Männern.

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    Original von Tiberius Duccius Lando
    Als Loki so unvermittelt ins Gespräch gezerrt wurde, brauchte er einen kurzen Augenblick um die Informationen richtig einordnen zu können, doch bevor es ins Detail gehen konnte stand da eine Begrüßungsfloskel auf dem Plan.


    "Gruß auch dir, Aurelius. Es ist eine Weile her seitdem wir Mitglieder deiner Gens in der Provinz willkommen heißen konnten, und doch scheint ihr die einzigen von römischem Adel zu sein die sich nicht vor kalten Nächten scheuen.", streute er ein wenig Kleinsprech, bevor er den Faden aufnahm den sein Freund fallen gelassen hatte, "Ich bin übrigens nur Magister der Regio Germania Superior, mein Freund hier übertreibt mal wieder. Aber du... Senatorischer Tribun, soso. Dann liege ich richtig in der Annahme dass du den Cursus Honorum beschreitest?"



    Ursus mußte etwas schmunzeln bei den Worten des Duumvirs. Offenbar kannte er sich in der Politik nicht sonderlich gut aus. Eigentlich merkwürdig bei seiner Position. "Nein, ich bin noch kein Senator. Aber ich arbeite daran, einer zu werden." Einen Schritt nach dem anderen. Nur das führte letztendlich zum Ziel.


    Da schien der Duccier schon mehr vom Werdegang in den politischen Ämtern zu wissen. "Ja, das ist richtig. Ich beschreite den cursus honorum. Während der letzten Amtszeit war ich vigintivir. Und es kann einem durchaus häufiger passieren, daß man in entlegene Provinzen geschickt wird für die Ausübung eines Amtes. Die Entscheidung hierüber obliegt meistens dem Kaiser, manchmal auch dem Senat, je nachdem, worum es geht. - Und ob ich kalte Nächte scheue, weiß ich noch gar nicht, denn ich bin ja im Frühjahr hergekommen und habe den strengen Winter hier noch nicht erlebt. Wir werden sehen, ob dem wirklich gewachsen bin." Er lachte. Die Schrecken des Winters wurden ihm ja schon in schillernden Farben beschrieben. Doch eigentlich war er eher neugierig darauf, als daß er ihn fürchtete.

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    Original von Caelyn
    Mit ´nem unguten Gefühl in der Magengegend, ging ich mit dem Typen mit, der mich im Haus abhol´n sollte. Hatt ich etwa schon wieder Mist gebaut und diesma ganz unwissentlich? Naja, wie dem auch sei, da musste ich jetzt durch!
    Eingeschüchtert von den Typen, die vor Ursus´ Tür Wache hielten, öffnete ich sie ´nen Spalt weit und sah, Ursus war nich alleine. Den Kerl, der da bei ihm war, kannte ich gar nich. Da war ich schon wieder´n bisschen beruhigter. Aber so ganz traute ich dem lieben Frieden nich! Vielleicht saß der Knilch ja doch weg´n mir da.
    "Öhm ja, hier bin ich, was gibt´s?"


    "Ja, natürlich. Es liegt ja auch in meinem Interesse, daß Du so viele Informationen wie möglich erhältst", nickte Ursus zustimmend und kurz darauf klopfte es auch schon und Caelyn wurde hereingeführt. "Ah, da bist Du ja, Caelyn. Das hier ist Purgitius Maecenas. Er hat sich bereit erklärt, sich auf die Suche nach Deinem Bruder zu begeben. Dafür braucht er natürlich so viele Informationen wie möglich. Eine genaue Beschreibung Deines Bruders und auch der Örtlichkeiten, an denen er sich für gewöhnlich aufhält. Und dann auch Freunde, Bekannte, die wissen könnte, wo er zu finden ist. Na, und dann solltest Du ihm natürlich auch sagen, was Du Deinem Bruder mitteilen möchtest."

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    Original von Tiberius Caecilius Metellus
    Tiberius kam zur Tür des Officiums und klopfte an.


    Ursus wollte eigentlich gerade das officium verlassen, um die Ställe zu inspizieren und mit den ihm untergebenen Offizieren zu sprechen, als es wieder klopfte. Er seufzte und ließ sich wieder auf seinen Stuhl sinken, von dem er sich gerade erhoben hatte. "Herein!"

    "Danke der Nachfrage, ich habe mich schon recht gut hier eingelebt. Allerdings wurde ich von keiner Einheit hierher versetzt. Ich bin senatorischer Tribun und diene erstmal nur für ein Jahr. Danach werde ich mich wieder der Politik widmen." Er grinste breit, irgendwie schmeichelte es ihm, daß der Duumvir ihn für einen Berufssoldaten gehalten hatte. Dann war der Eindruck, den er machte, ja im Moment durchaus der Richtige.


    "Erfreut, Dich kennenzulernen, Duccius Lando. Aurelius Ursus ist mein Name." Ursus musterte Lando mit unverhohlener Neugierde. Immerhin hatte er schon einiges von dem Duccier gehört. Und auch von der Freya Mercurioque.


    Das Nicken des Centurios beruhigte Ursus ungemein. Denn es zeigte ihm, daß alles richtig und in Ordnung so war. Auch wenn er recht selbstsicher getan hatte, so war er es noch lange nicht in gleichem Maße. Hauptsache, die anderen glaubten, er wäre sich seiner sicher.


    Daß auch der Duumvir der Männer gedachte, die hier ihren Dienst taten und auf das Feiern verzichten mußten, gefiel Ursus gut. Nur wenige Männer in der gleichen Position wie Hadrianus hätten darauf auch nur den geringsten Gedanken verschwendet. "Die Götter scheinen Dir ebenfalls wohlgesonnen zu sein. Das Wetter ist geradezu ideal für so ein Fest."


    Bevor der Centurio etwas erwidern konnte, wurde Ursus von dem Mann begrüßt, der offenbar verantwortlich für das Fest und somit der Duumvir war. "Salve, Duumvir. Dein Fest ist wirklich sehr gelungen, das kann man wahrhaftig nicht anders sagen. Jedoch scheint Dir im Moment die Militärpräsenz nur so groß, weil die Männer noch beieinander stehen. Vierzig Mann sind für ein Fest dieser Größenordnung, wo die ganze Stadt zusammenkommt, wirklich nicht zuviel. Warte einige Minuten, bis sie sich etwas verlaufen haben, dann fallen sie kaum noch auf." Er blickte sich um und fand schon fast, daß vierzig Mann im Ernstfall recht wenig waren.


    "Ich werde ihnen von Centurio Artorius hier auftragen lassen, sich ungezwungen wie Gäste zu benehmen, auch mal was zu essen und mit den Menschen zu plaudern. Dann wird es sicherlich nicht mehr unterdrückend wirken. Und ich danke Dir für Dein großzügiges Angebot, habe den Centurio aber bereits mit Geld für die Männer versorgt. Sie werden schon auf ihre Kosten kommen, auch wenn sie erst nach Dienstschluß trinken dürfen." Er lächelte. Die Männer würden sich schon zu trösten wissen. Und bald würden sie inmitten der Feiernden nicht mehr auffallen. Natürlich wandte er sich auch gleich an den Centurio. "Würdest Du Dich darum kümmern, daß die Männer nicht ganz so geballt auftreten und sich etwas lockerer benehmen?" Ganz mit Absicht hatte er das nicht als Befehl formuliert, denn er wollte dem Centurio nicht in seine Arbeit dreinreden. Wenn er es für besser hielt, es anders zu handhaben, dann sollte es auf seine Weise tun, denn er besaß einfach die größere Erfahrung, was Ursus voll und ganz anerkannte.


    Ursus legte den Kopf leicht schief, da er über die Frage einen Moment nachdachte. "Ich denke, die Rüstungen sind außergewöhnlich genug, daß eine Beschreibung reichen sollte. Sorge dafür, daß die Wachen die Beschreibung erhalten. - Sobald Du etwas geschlafen hast. So dringend wird es schon nicht sein. Wenn solche Leute schon in der Stadt sind, werden die betreffenden Wachen sich bestimmt daran erinnern." Er nickte Primus zum Abschied freundlich zu. Der Mann sah wirklich müde aus, obwohl er nicht im geringsten unkonzentriert oder fahrig wirkte.

    Eine schlichte Abmachung und vielleicht gerade aus diesem Grunde umso wirkungsvoller. Die Worte des Richs erschienen Ursus aufrichtig. Anscheinend waren diese Verbündeten tatsächlich Verbündete trotz der etwas eigenartigen Begrüßung. Das war für Ursus eine große Erleichterung, doch richtig sicher würde er sich wohl erst fühlen, wenn er wieder in Mogontiacum war.


    Die Frage nach der schriftlichen Niederlegung war natürlich für einen Römer wie Ursus gar keine Frage. Ein Vertrag wie dieser sollte auf jeden Fall schriftlich festgehalten werden. Doch wie würde wohl der Germane darauf reagieren? Mit Schreiben hatten die es doch wohl nicht so, soweit Ursus wußte. Andererseits hatten sie häufiger mit Römern zu tun und sollten daher wissen, wie solche Dinge bei ihnen gehandhabt wurden.

    Ursus musste unwillkürlich schmunzeln, als Merit-Amun ihm sogleich vorführte, dass sie für die Rückreise warm und gut gekleidet war. "Du brauchst mir nicht danken, Merit-Amun. Ein Leben wirft man nicht einfach weg." Auch nicht das Leben von Sklaven. Selbst wenn er es nicht schon von der menschlichen Seite sehen würde, so wäre es doch auch ein enormer finanzieller Verlust. Corvinus hatte für diese Sklavin gewiss nicht wenig gezahlt. Als sie ihn plötzlich umarmte, war er ziemlich verblüfft. Und auch gerührt. Er drückte sie leicht an sich und streichelte ihr kurz über den Kopf. "Hauptsache, Du bist wieder gesund."


    Dann runzelte er die Stirn über die Auskunft, dass Siv im Keller sei. "Keller? Warum Keller?", fragte er verwirrt. Und da kam auch schon Matho und überschüttete ihn mit Informationen. "Salve, Matho", grüßte er erst einmal und hörte zu, was der Mann zu sagen hatte. "Diesen Phelanson finde ich schon noch, sollte er noch in der Stadt sein." Er nahm den Schlüsselbund entgegen und steckte ihn ein. Es sollte nicht allzu schwer sein, einen neuen vilicus zu finden, immerhin kannte Ursus nun doch schon einige Leute hier, die ihm entsprechend raten konnten, wer dafür geeignet war.


    "Matho, ich möchte, dass Du Siv Gelegenheit gibst, zuerst mit Corvinus zu sprechen. Wo ist sie überhaupt? Kümmere Dich darum, dass alle gesund ankommen. Richte allen zuhause meine herzlichen Grüße aus. Hast Du genug Geld für die Reise? Was ist mit den Reparaturrechnungen? Sind sie schon beglichen? Ansonsten gib sie mir, ich erledige das dann."

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    Original von Lucius Purgitius Maecenas
    Eigentlich hörte das sich recht spannend an. Ob eine Gefahr bestand, dies ließ sich im Voraus nicht mit einkalkulieren.
    Auch die Bezahlung hörte sich mehr als gut an. Maecenas dachte gerade daran,
    wie lange er dafür zwischen seinem und Lando`s Officium pendeln müsste, um den gleichen Betrag zu erhalten.
    "Gut, du kannst mit mir rechnen, Tribunus. Wann soll es losgehen und gibt es Kartenmaterial oder ähnliches?"


    "Sehr schön", freute sich Ursus. Es war tatsächlich leichter gewesen, jemanden zu finden, als er gedacht hätte. "Je schneller, desto besser. Kartenmaterial... Also, so etwas kann ich Dir nicht bieten. Aber Du brauchst nur der Via Agrippa zu folgen, dann kommst Du ganz von allein nach Augustodunum. Ich werde mal eben die Schwester des jungen Mannes rufen lassen, den Du suchen sollst. Sie kann ihn Dir genau beschreiben und auch sagen, wo sich ihr Bruder wohl für gewöhnlich aufhält. Außerdem wird sie ihm sicherlich etwas ausrichten wollen." Ursus ging zur Tür und rief einen der Männer zu sich, die draußen Wache hielten. Ihn schickte er los, um Caelyn herzuholen.

    Ursus besuchte das Fest mit Caelyn zusammen. Sie hatte nun so lange Ausgangsverbot gehabt und danach nur für bestimmte Aufträge hinausgedurft, daß er ihr eine kleine Freude machen wollte. Immerhin hatte sie ihr Benehmen deutlich gebessert, zeigte Reue wegen ihrer Untat und hatte seit dem alles zuverlässig und ordentlich erledigt. Doch bevor sie sich ins Vergnügen stürzten, trat Ursus zu Centurio Artorius. "Salve, Centurio Artorius. Danke, daß Du und Deine Männer den Sicherheitsdienst übernommen habt. Hier, besorge den Männern dafür gutes Essen und Bier oder Wein. Damit sie nach dem Dienst auch etwas zum Feiern haben, wo sie doch jetzt anderen dabei zuschauen müssen." Er steckte Raetinus einen Beutel mit Geld zu. Auch wenn es natürlich die ganz normale Pflicht der Männer war und Ursus in keinster Weise zu solchen Gaben verpflichtet war, so hatte er doch einfach seine Freude daran, den Männern eine kleine Entschädigung für die hier erfüllte schwere Pflicht zukommen zu lassen.


    Sim-Off:

    Wi-Sim

    Ursus nickte. "Eigentlich denke ich, daß einer genügt. Zumindest würde ich nicht mehr zahlen, nur weil Du noch jemanden mitnimmst, habe aber auch nichts dagegen, wenn Du einen Begleiter hast. - Ich zahle 50 Sesterzen für die Reisekosten und 200 Sesterzen für den Auftrag an sich." Das war mehr als großzügig, doch Ursus war der Meinung, daß gute Arbeit auch gut bezahlt werden mußte. "Die Reisekosten erhältst Du im voraus und den Rest, wenn Du wieder da bist. Nun, wie denkst Du darüber?" Es wäre ihm wirklich recht, wenn Maecenas sich bereit finden würde, den Auftrag zu übernehmen. Immerhin hatte er ein Versprechen gegeben und er war nicht der Mann, der Versprechen leichtfertig brach.

    Ah, Ursus hatte schon nicht zu hoffen gewagt, daß sich so schnell jemand finden würde. War natürlich noch die Frage, ob der Mann sich auf den Auftrag einlassen würde. Obwohl es nach Ursus' Ansicht eigentlich eine gar nicht so schwere Aufgabe war.


    "Salve. Erfreut, Dich kennenzulernen, Purgitius Maecenas. Ich bin Tribun Aurelius Ursus", stellte sich Ursus auch kurz vor, falls der Besucher sich nicht sicher war, wen er vor sich hatte. "Da bist Du hier goldrichtig. Bitte nimm doch Platz." Er macht eine einladende Geste zu einem der Stühle, die für Besucher bereit standen. "Es geht dabei um die Suche nach einem jungen Mann, der auf den Straßen von Augustodunum lebt - falls er denn noch lebt. Genau das sollst Du herausfinden. Ob er noch lebt. Und falls ja, ihn finden und vielleicht dazu überreden, herzukommen. - Wäre dieser Auftrag für Dich von Interesse?"

    Es war wirklich erstaunlich, wie oft es heute an der Türe klopfte. Ursus mußte fast grinsen, anscheinend mauserte er sich zu einem gefragten Mann. Das war doch auch mal was. "Herein", rief er gut vernehmlich und legte die Wachstafel zur Seite, an der er gerade gearbeitet hatte. Er blickte neugierig zur Tür, um zu sehen, wer dieses mal etwas von ihm wollte.

    Ein weitgereister Mann also. Es war gut, das zu wissen. Ursus würde sich den Namen des Mannes gut merken. Ein Mann mit solchen Erfahrungen konnte man vielseitig einsetzen. "Nun gut. Deine Informationen waren sehr wertvoll. Sollten Dir noch weitere Details einfallen, dann berichte mir diese bitte. Und nun ruh Dich aus. Eßt und schlaft, das bringt am schnellsten Erholung von solchen Strapazen, wie ihr sie hinter euch habt. Eure Turma ist mit dem Quästor in Confluentes. Bis zu ihrer Rückkehr habt ihr Dienstfrei zur Erholung."

    "Nun, wie ich schon sagte, ich hatte nicht vor, ihnen ohne Beweise irgendetwas zu unterstellen. Doch auch ich halte es für richtig, sie mal unter die Lupe zu nehmen, zur Sicherheit." Es war natürlich ein Problem, daß Ursus erst kurz hier war und vor Ort praktisch niemanden kannte. Es fehlten ihm die Informationen, wer hier mit wem und auf welche Weise Beziehungen unterhielt.


    "Du kennst Dich mit den Serern aus? Und mit diesen Triaden? Wie bist Du an dieses Wissen gelangt?" Neugierig musterte Ursus den Mann. Er schien ja ganz außerordentliche Kenntnisse zu besitzen. Erstaunlich für einen jungen Mann in Germanien, welches ja nicht gerade der Mittelpunkt der Welt war.

    Ursus war nicht darüber aufgeklärt, welcher Art die Verhandlungen waren, die hier geführt werden sollten. Daher konnte er nicht auf die Fragen des Germanen antworten, sondern nickte nur in Richtung von Sedulus, als der Rich ihn fragend anblickte.


    Es ging um die Erneuerung des Vertrages? War der denn an die Person des Kaisers gebunden? War er dann auch an die Person des Richs gebunden? Das wäre aber ziemlich leichtsinnig. Seine Miene blieb unbeweglich, denn er wollte seine Überraschung nicht zeigen. Es ging die Germanen nichts an, daß er nicht eingeweiht war und auch den Vertrag, um den es ging, inhaltlich nicht kannte.


    Gespannt hörte er weiter zu und blickte nun den Germanen erwartungsvoll an. Wie würde er wohl auf diese Eröffnung reagieren? Daß der Kaiser gestorben war, mußte sich mittlerweile auch bis hierher herumgesprochen haben. Wie standen die Germanen dazu?

    Es war nicht ganz leicht gewesen, sich um diese Zeit für ein paar Stunden freizumachen. Doch Ursus hatte es dann doch irgendwie hinbekommen, seine Pflichten so zu erledigen, daß er einigermaßen zeitig herkommen konnte. Und so erreichte er, gefolgt von Caelyn und Sertorio, die sich ja auch verabschieden wollten*, die Villa Aurelia, als die Sklaven gerade noch die letzten Dinge auf dem ziemlich vollgepackten Wagen verstauten.


    "Guten Morgen", grüßte er und lächelte freundlich in die Runde. Dabei erblickte er Merit-Amun. Sie wirkte für eine Ägypterin recht blaß. Und sie sah auch dünner aus, als er sie in Erinnerung hatte. Doch seine Mutter hatte immer gesagt: Durch Krankheit abgenommen ist nicht abgenommen. Sie würde das schon wieder aufholen mit der Zeit. "Ich hoffe, Du bist wieder ganz gesund. Zieh Dich warm an für die Reise, damit Du nicht gleich wieder krank wirst." Dann blickte er sich suchend nach Siv um. "Wo ist Siv?" Mit ihr wollte er auf jeden Fall auch noch mal kurz sprechen. Und mit Matho natürlich, aber das war ja sowieso klar.


    Natürlich hatte er nicht die geringste Ahnung, unter welchen Umständen Siv in den letzten Tagen hatte leben müssen. Und auch nicht, daß Matho langsam überschnappte und größtenwahnsinnig wurde. Wenn es ihm niemand berichtete, würde es ihm wohl auch weiterhin verborgen bleiben. Doch wenn Matho in Rom diese Tyrannei fortsetzte, würde dies sicherlich der Familie nicht auf Dauer verborgen bleiben. Und spätestens dann würde das ein Ende haben.



    Sim-Off:

    *Behaupte ich einfach mal ganz frech, weiß aber nicht, ob die beiden hier auch noch posten wollen