Beiträge von Titus Aurelius Ursus

    Mit einem leichten Stirnrunzeln wischte sich Ursus einen Apfelsaftspritzer von seiner Wange, nachdem Philonicus ungewöhnlich herzhaft in seinen Apfel gebissen und damit herumgespritzt hatte. Natürlich verlor er keinen Ton darüber, doch er hoffte, daß der Vetter solch ein Benehmen nicht auch in Anwesenheit von Gästen an den Tag legte.


    Doch über Sivs Benehmen sah er nicht mehr hinweg. Sie war eine Spur zu unaufmerksam und ebenfalls eine Spur zu nachlässig beim servieren. "Siv!", ermahnte er mit scharfer Stimme und blickte ernst zu ihr herüber. Wenn sie sich nicht langsam zusammenriß, würde er mit Corvinus über sie sprechen müssen. Immerhin gehörte sie ihm, da würde sich Ursus sicherlich nicht einmischen. Doch würde sie ihm gehören, dann würde er sie vor die Wahl stellen, sich zu benehmen oder es mit einem anderen Herren zu versuchen.


    Tilla wenigstens schien zu wissen, was sie zu tun hatte und schenkte ihm den Wein ein, sogar ohne auch nur ein Tröpfchen zu verschütten. Sie erntete dafür ein anerkennendes Nicken. Dann widmete auch Ursus sich wieder dem Mahl, während er der spannenden Erzählung von Philonicus lauschte.


    Besonders heldenhaft hatte er sich ja nicht hervorgetan, fand Ursus. Wenigstens hätte er es so erzählen können. Ob es vielleicht ganz anders gewesen war? Und eher sehr unrühmlich für Philonicus?


    "Ah, ein Überfall. Das ist doch mal etwas spannendes. Also... irgendwie finde ich, daß Deine Reise wenig ereignisreich war. Wie lange warst Du nun unterwegs? Und da war dieser eine Überfall alles, was Du an Abenteuern erlebt hast? Ah... bleib lieber in Rom. Hier ist immer was los." Er grinste ein wenig schief. Ganz so abwertend, wie es sich vielleicht anhörte, meinte er es gar nicht.


    "Und? Jetzt, wo Du wieder hier bist, was hast Du nun vor?", fragte Ursus neugierig.

    Ihr breites Grinsen sagte mehr als alle Worte und Ursus lachte amüsiert, ließ dieses Thema damit aber fallen. Es war wirklich ein Glücksfall gewesen, gerade Decima Lucilla hier zu treffen. Er hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß gehabt.


    An der Rötung ihrer Wangen konnte Ursus gut erkennen, daß sein Kompliment angekommen war. Und da sie gar nicht mehr viel darauf erwiderte, außer daß sie Aquilius als Richter akzeptierte, fühlte er nicht wenig Stolz in sich, denn er hätte gedacht, daß es nichts gab, auf das eine Frau wie Lucilla keine schlagfertige Erwiderung einfiel. Doch schien er sie tatsächlich ein wenig in Verlegenheit gebracht zu haben. Und sie sah wirklich bezaubernd aus, wenn sie verlegen war.


    Ihre gemeinsame Albernheit fand Ursus keineswegs verwerflich, sondern er genoß es geradezu. Wann, wenn nicht an diesen Tagen, durfte man schon so albern sein ohne sich in Grund und Boden zu blamieren?


    Sie stießen mit ihren Bechern an und Ursus trank einen ordentlichen Schluck. "Nach diesem Becher werde ich Dich leider verlassen müssen, meine edle Dame, so schwer mit dies auch fällt. Doch ich freue mich jetzt schon auf unsere nächste Begegnung."

    Aus aktuellem Anlaß (:D) mal die Frage nach der Farbe der Toga.


    Hatten "normale" erwachsene römische Bürger immer nur die (woll-)weiße Toga an oder trugen sie auch mal andere Farben?


    In allen Quellen (z.B. der kleine Pauly), die mir zur Verfügung stehen, ist immer nur von weiß die Rede.


    In der Serie "Rome" sind allerdings reichlich Leute zu sehen, die auch andere Farben tragen (und die Serie wird ja sehr gelobt, was diese Dinge angeht)


    Wie also ist es wirklich gewesen?


    Wäre jetzt mal dringend, weil ich mein Post ändern muß, wenn ich Bockmist geschrieben habe ;)


    Und bitte, bitte schreibt die Quellen dazu :)

    Es war wirklich amüsant, Caelyn dabei zu beobachten, wie sie sich nach und nach durch die Regale des Schneiders wühlte. Sie war recht gründlich dabei, zog auch hier und da einen Ballen hervor, der schon weit nach unten und hinten gerutscht war, um den Stoff einer genauen Prüfung zu unterziehen.


    Als sie ihn nun aufforderte, einen der von ihr gefundenen Stoffe auszuwählen, trat Ursus näher heran. Wie er schon früher festgestellt hatte, war ihr Geschmack wirklich ganz außerordentlich gut. Die drei Stoffe waren von feinster Qualität und hatten eine kräftige, gleichmäßige Farbe. "Mir gefällt dieser Stoff am besten", erklärte er und deutete auf den mittleren Stoff, den mit dem eingewebten Muster.


    "Jedoch können wir keine Toga daraus machen lassen, da diese weiß sein muß. Dir ist doch bestimmt schon aufgefallen, daß es bei Togen nicht allzuviele Farbunterschiede gibt, oder? Es gehört zu unseren Traditionen. Eine weiße Toga ist die Toga des römischen Bürgers. Hat sie einen schmalen Randbesatz aus Purpurstoff, so ist es die Toga eines Ritters. Hat sie einen breiten Randbesatz aus Purpurstoff, so ist es die Toga eines Senators... Wer trauert, trägt eine dunkle Toga.* - Verstehst Du? Also, was soll aus dem schönen blauen Stoff gemacht werden? Und dann brauchen wir immer noch einen Stoff für die Toga."


    Ursus erklärte dies alles ganz ruhig und geduldig und störte sich gar nicht an den verwirrten Blicken des Schneiders, der überhaupt nicht wußte, wie ihm geschah. Er hatte doch gleich gesagt, daß die Stoffe für Togen in diesem einen Regal lagen. Glaubten die denn, daß er sein Geschäft nicht verstehen würde?



    Sim-Off:

    *Quelle: Der kleine Pauly. Ich lasse mich aber auch gerne eines besseren belehren.


    [SIZE=7]Edit: Quellenangabe[/SIZE]

    Es war schon erstaunlich genug, daß Corvinus seine Hand nicht einfach abschüttelte und ihn schlicht aus dem Zimmer warf, damit er sich nicht weiter einmischte. Ursus hatte mit einer solchen Reaktion gerechnet. Doch sie blieb überraschenderweise aus.


    Als Corvinus mit den Schultern zuckte, nahm Ursus seine Hand wieder fort und hörte ihm einfach zu. In Germanien hatte es also schon begonnen. Doch war es wirklich verwunderlich? Corvinus war doch für Helena nicht nur ein Vetter. Er war zugleich Bruderersatz, vermutlich sogar eine Art Vaterersatz. Dazu hatte sie wahrscheinlich nur wenige Gelegenheiten gehabt, jemand anderen so nah kennenzulernen. Ohne Zweifel liebte sie ihn. Sehr sogar. Aber war es wirklich die Art von Liebe, die Mann und Frau miteinander verband?


    "In den ersten paar Tagen ist es bestimmt nicht falsch, wenn Du ihr aus dem Weg gehst", stimmte Ursus den Worten seines Verwandten erst einmal zu. Sicher war es für beide ein Problem, sich das nächste mal wiederzubegegnen.


    "Auch wenn ich nicht weiß, was ihr gesprochen habt und auf welche Weise das Gespräch abgelaufen ist: Ich glaube nicht, daß das Endergebns ein anderes gewesen wäre, wenn Du nicht mit ihr gesprochen hättest. Vielleicht hätte es etwas länger gedauert, aber ... auch Mißachtung hätte sie in die Verzweiflung getrieben. Sie ist Deine Cousine, eine nahe Verwandte. Du konntest ihr nichts anderes sagen, als daß es unmöglich ist, mehr in ihr zu sehen." Obwohl es der Wahrheit entsprach und Ursus auch überzeugt davon war, fiel es ihm doch unglaublich schwer, Corvinus zumindest inhaltlich korrektes Verhalten zuzugestehen. Und nicht nur das. Es ihm sogar zu versichern.


    "Und wem liegen solche Dinge schon?" War nicht jeder ein unförmiges, plumpes hippopotamus, wenn es um Gefühle ging? Für manche Dinge gab es keine richtigen Worte.


    "Es wird weder Helena noch Dir nützen, wenn Du darüber nachgrübelst, ob Du es irgendwie hättest vorhersehen müssen oder gar hättest verhindern können. Es ist geschehen. Sie lebt und wird bald wieder gesund sein." Wenn sie nicht irgendetwas Dummes tat. "Sei so nett zu ihr wie früher, damit sie spürt, daß sie Dir weiterhin viel bedeutet. Zeig ihr, daß Du Dir Sorgen um sie machst. Das wird sicherlich schwer werden, aber ich glaube, das hilft ihr am meisten. Und vielleicht... braucht sie etwas zu tun. Eine Aufgabe." Damit sie nicht zuviel herumgrübelte.

    Endlich war auch der Sklave heran, der Ursus ein feuchtes Tuch reichte, um sich zu erfrischen. Und dann einen Becher stark verdünnten Weines, von dem Ursus durstig einige Schlucke nahm.


    Seine Mitstreiter kamen nun auch einer nach dem anderen zu ihm, um zu gratulieren. Aquilius war der erste, der ihm kameradschaftlich auf die Schulter klopfte, natürlich nicht ohne eine frechen Spruch. "Du mußt nicht von Dir auf andere schließen", grinste Ursus breit zurück. Doch Aquilius war schon weitergegangen, um auch den anderen zu gratulieren, so daß er den Dank und die Erwiderung der Glückwünsche ermutlich gar nicht mehr mitbekam.


    Cincinnatus klopfte er freundschaftlich auf den Rücken, als dieser ihm gratulierte. "Das nächste mal läßt Du mich bestimmt Staub schlucken." Doch unglücklich wirkte der Iulier auch nicht. Er schien eine sehr sportliche Einstellung zu haben und das fand Ursus durchaus bewundernswert. Zumal er auch keinen Grund hatte, sich zu grämen. Würden die Läufer gleich nochmal starten, würde das Ergebnis vermutlich völlig anders aussehen.


    Und da gratulierte auch schon Caecilius Crassus, den Ursus bisher noch keine Gelegenheit gehabt hatte kennenzulernen."Danke. Ich muß gestehen, daß es mich nicht mit wenig Stolz erfüllt, Dich geschlagen zu haben, Praefectus Praetorio." Auch wenn Crassus deutlich älter war als Ursus, so trainierte er doch sicherlich regelmäßig und war daher auf keinen Fall ein leichter Gegner. Und so furchtbar weit zurück war er letztendlich auch nicht gewesen.


    Auch die Gratulationen von Senator Purgitius Macer und von Ursus' Kollegen Annaeus Modestus nahm Ursus mit einem vor Freude strahlenden Lächeln dankend entgegen und erwiderte die Glückwünsche.


    Auf die Bemerkung von Modestus bemerkte er dann noch augenzwinkend: "Hm... Wer möchte sich denn schon Verehrerinnen vom Leib halten?" Sein Grinsen war schon ziemlich frech und er blickte unwillkürlich zu den Zuschauern herüber unter denen er wahrhaftig Decima Lucilla inmitten einer Gruppe lebhafter Frauen entdeckte. "Na gut, vielleicht sollte beim nächsten Wettbewerb doch besser jemand anderer gewinnen", lachte er und deutete in die Zuschauermenge, wo die Damen sich befanden.


    "Ich bin schon sehr gespannt auf die Paarungen, die beim Ringen ausgelost werden." Ob Modestus ein guter Ringer war? Vermutlich. Ursus bezweifelte sehr stark, daß er selbst bei dieser Disziplin Chancen auf den Sieg hatte.

    Dies war mit Sicherheit das schönste, das je ein Mensch zu ihm gesagt hatte. Und es traf ihn ins Tiefste seiner Seele, sie das sagen zu hören. Ihr Herz gehörte ihm. Was für schlichte Worte, ganz ihrer Art entsprechend. Und genau so gemeint, wie sie es sagte. Er hätte vor Freude weinen mögen, mußte gar gegen aufsteigende Tränen ankämpfen, gewann diesen Kampf zum Glück. Er wollte doch nicht, daß sie ihn für schwach hielt.


    "Und doch besitzt Du ein Herz...", erwiderte er nach einer Weile ein wenig heiser. Denn seines hatte er schon lange an sie verloren.


    Er hob den Kopf an, auf daß ihre Lippen sich ein weiteres mal fanden. Zu einem gemeinsamen Rausch der Gefühle. Zärtlich, forschend und hungrig. Er ließ sich von der Welle, die ihn erfaßte, davontragen und wünschte sich, dieser Moment möge ewig andauern.


    Nur sehr zögernd löste er schließlich den Kuß wieder. Blickte ihr tief in die Augen. Hoffte, daß sie das Glück und die Freude in seinen Augen erkennen konnte."Laß uns nicht daran denken, was wir nicht haben können. Laß uns daran denken, was wir haben. Sonst tun wir uns nur weh. Und ... ich möchte nicht, daß Du noch mehr Leid ertragen mußt." Im Gegenteil. Er wollte, daß auch ihre Augen vor Glück strahlten.


    Es würde wahrhaftig nicht leicht werden für sie beide. In einem Haus wie diesem ließ sich nur schwer etwas verheimlichen. Und wenn Corvinus davon erfuhr, daß sie beide mehr verband als schlichtes gemeinsames Training, dann würde auch das vermutlich bald unterbunden werden. Corvinus hatte ja schon bei der Frage nach dem Training so merkwürdig reagiert.

    Ursus zeigte auf den Verband an Helenas Hand. "Der Verband muß jeden Tag neu gemacht werden", sagte er langsam und deutlich. "Und diese Salbe soll auf die Wunde." Er unterstrich seine Worte mit entsprechenden Gesten, um sicher zu gehen, daß sie ihn verstand.


    "Sie muß viel Honig zu sich nehmen. Und darf sich nicht viel bewegen." Das sollten alle Anweisungen gewesen sein. "Mach nicht alles allein. Und schlaf auch mal. Such jemanden aus, der Dir hilft. Ihr seid dann erst einmal nur für Helena zuständig. Cadhla wird es den anderen sagen."


    Er wartete noch ab, ob sie ihn auch wirklich verstanden hatte, doch das schien tatsächlich der Fall zu sein. Daher stand er nun auf und verließ den Raum.


    Draußen im Gang blickte er sich um. Eigentlich mußte Cadhla hier noch irgendwo sein.

    Als sie ihn abermals küßte, verlor er sich beinahe in ihrem Blick. Bis sie diesen plötzlich abwandte und den Kuß beendete. Ursus seufzte leise, denn er hatte das Gefühl, daß sich hier endlich erfüllte, was sich schon seit Wochen an Spannung aufgebaut hatte.


    Doch ihre Worte, die von Hoffnungslosigkeit und zukünftigem Schmerz geprägt waren, machten dieses schöne Gefühl beinahe zunichte. "Cadhla", sagte er sanft und versuchte mit einer Hand behutsam ihr Gesicht ihm zuzuwenden.


    "Ich ... habe noch nie so für einen anderen Menschen empfunden wie für Dich." Wie konnte sie glauben, er würde nichts für sie empfinden? Wie konnte sie sich gar die Hoffnung darauf verbieten? War er nicht vom ersten Augenblick an in sie vernarrt gewesen? Und im Laufe der Zeit war aus dieser Vernarrtheit eben mehr geworden. Weit mehr.


    "Du hast natürlich recht. Für einen Patrizier und eine Sklavin kann es keine gemeinsame Zukunft geben. Aber..." Er stockte. "Aber niemand kann irgendjemandem verbieten, einen anderen zu lieben. Niemand kann irgendjemandem verbieten, dem geliebten Menschen Glück zu wünschen. Wir werden nie miteinander leben können, aber ... wir können trotzdem füreinander da sein."


    Wieder ließ er seine Finger durch ihre Haare gleiten. "Du magst Corvinus gehören. Und er kann uns verbieten... beieinander zu liegen. Aber... Dein Herz gehört allein Dir." Er blickte sie ernst an. Leichter wurde es für sie jetzt sicherlich nicht. Sie war als Sklavin in einer viel schwächeren Position als er, das durfte er nicht vergessen.

    Ursus sah zu, wie Corvinus sich ankleidete. Das alles hier... am liebsten wäre er einfach gegangen. Aber das konnte er Helena nicht antun. Ihr zuliebe mußte er sich doch mit seinem Onkel auseinandersetzen, so wenig ihm das gefiel. Sie konnten eben einfach nicht miteinander, aus welchen Gründen auch immer.


    Mit solch einem Ausbruch, wie er nun erfolgte, hatte Ursus allerdings nicht gerechnet. Da die ganze Zeit, auch schon bei Helena, immer nur mit gedämpfter Stimme gesprochen worden war, zuckte er bei den lauten Worten heftig zusammen. Der Streß der letzten Stunden war eben auch nicht spurlos an ihm vorüber gegangen.


    Dem zornigen Blick, mit dem Corvinus ihn bedachte, erwiderte Ursus mit einem fast schmerzvollen Stirnrunzeln. Er schwankte zwischen Verletztheit und Mitleid. Das Mitleid siegte schließlich, auch wenn eine innere Stimme ihm zubrüllte, daß dies nur ein Fehler sein konnte.


    Als Corvinus an das Fenster trat und schwungvoll den Vorhang beiseite schob, machte Ursus einen zögernden Schritt auf ihn zu. Dann noch einen - und noch einen. Er stand nun direkt hinter ihm. Und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Einen Versuch war das immerhin wert.


    "Sie glaubt, Dich als Mann zu lieben. Aber ... vielleicht kennt sie einfach ihre eigenen Gefühle noch nicht richtig. Sie ist doch noch jung und unerfahren." Als wäre er selbst ein Greis, der schon alles hinter sich hatte. Trotzdem sprach er weiter. Nicht vorwurfsvoll oder belehrend, sondern eher besorgt und mitfühlend. "Wenn Du sie fortschickst, wird vermutlich alles nur noch schlimmer. Sie wird sich abgeschoben fühlen und Dich hassen und lieben zugleich, sich erst richtig da hineinsteigern. Glaubst Du, sie würde dort nicht wieder versuchen, sich etwas anzutun? Wir.... wir sollten ihr gemeinsam zeigen, daß wir sie lieben. Wie man eben eine nahe Verwandte liebt. Vielleicht erkennt sie dann, daß es bei ihr nicht anders ist, daß Du einfach nur der Mensch bist, der ihr am nächsten steht. Sie sollte wissen, daß wir sie wollen und uns um sie sorgen. Sie gehört zur Familie und sie sollte sich auch als Teil der Familie fühlen." Das war zumindest seine Meinung.


    Ob Corvinus verstehen würde, daß er ihm - und natürlich Helena - tatsächlich einfach nur helfen wollte? Vermutlich wohl nicht.

    Ursus neigte leicht den Kopf, um den Dank von Claudia Antonia entgegen zu nehmen. Endlich einmal stand er dieser überaus faszinierenden Frau direkt gegenüber, doch leider widmete sie sich gleich ihrem Neffen, so daß wieder kein Gespräch mit ihr zustande kam.


    So wandte er sich sogleich wieder Prisca zu. Und bereute es im nächsten Moment bitterlich. Als er nämlich ihren Vorschlag hörte. Sein strahlendes Lächeln konnte er zwar beibehalten, doch es wirkte sicherlich gleich schon ein wenig gezwungener als zuvor.


    Einkaufen! Mit Frauen! Ihr Götter, was für eine Prüfung! Doch natürlich gab es keinen Ausweg aus dieser Falle. Jedenfalls keinen, der keine Mißstimmung bei den Damen hervorrufen würde. Und das konnte er natürlich nicht riskieren. Aquilius stimmte auch gleich begeistert zu. Wußte er denn nicht, was das bedeutete? Stundenlang Stoffe, Glitzerkram und Kinkerlitzchen angucken und dauernd gefragt werden: Ist das schöner oder das? Sagte man, daß sie in allem gut aussahen, dann weinten sie, weil man angeblich nicht richtig hingeguckt hatte. Gab man einem Ding den Vorzug, dann weinten sie, weil sie angeblich in dem anderen ganz scheußlich aussahen. Man konnte es nicht richtig machen. Niemals.


    Na, vielleicht wußte Aquilius es doch. Denn er entschuldigte sich schnell und war verschwunden, bevor irgendwer auch nur pieps sagen konnte. Schlauer Bursche. Hatte die Gelegenheit beim Schopfe gefaßt, als Lucanus und Ursus ganz bereitwillig in die Falle getappt waren.


    "Aber selbstverständlich! Ein gemeinsamer Einkaufsbummel, was für ein wunderbarer Einfall." Es war schwer, doch es gelang ihm, ganz locker und fröhlich zu klingen. "Wir drei Männer werden euch doch mit Freuden begleiten." Wenn er schon leiden mußte, dann die anderen beiden aber mit. Auch Lucanus, der sich bis jetzt um eine Zusage erfolgreich gedrückt hatte. Aber so nicht! Mitgefangen, mitgehangen! Aber dafür hatte ja auch Aquilius schon mit seinen Worten gesorgt, daß Lucanus da ebenfalls nicht mehr rauskam.

    Das Verfahren war insgesamt sehr förmlich und in keinster Weise spektakulär. Sehr schade. Hoffentlich gab es bald mal wieder etwas interessantere Fälle.


    Obwohl das Verhalten des Angeklagten natürlich schon irgendwie faszinierend war. Was für ein stinkendes, sabberndes Subjekt! Es schüttele Ursus geradezu bei dem Gedanken, daß eine junge Frau sich in den Händen dieses abstoßenden Monstrums befunden hatte.


    Wahnsinnig war er auf jeden Fall! Doch Ursus war sicher, daß dieser Mann dennoch sehr genau gewußt hatte, was er tat. Vielleicht war er auch nicht ganz so wahnsinnig wie er vorgab zu sein. Das konnte durchaus Berechnung von dem widerlichen Burschen sein.

    Ursus schmunzelte. Es mochte durchaus spannend sein, in den Kanälen herumzukrabbeln, doch wenn man es nicht unbedingt mußte, hielt sich der Reiz wohl wirklich in Grenzen. Nach Marsus' ironischem Tonfall zu urteilen, sah er das nicht anders.


    "Hauptsache, Dir gefällt Deine Arbeit", stellte er grinsend fest.


    "Bisher waren nur wenige Erben aufsässig. Es ist nur sehr traurig, daß die Rückmeldungen so spärlich sind. Dabei geht es zum Teil nicht mal um unerhebliche Summen. Naja, muß ein jeder selbst wissen. Vielleicht sind es ja auch zum Teil sogar bewußte Spenden an den Staat. Der kann es ja immer brauchen." Er zuckte die Schultern. Ihm konnte es im Grunde egal sein, wer es bekam, auch wenn er glaubte, daß die Verstorbenen es sicher lieber sehen würden, wenn ihre Lebenswerke in der Familie bleiben würden.


    "Dann will ich Dich mal nicht länger von Deiner Arbeit abhalten. War schön, Dich mal wieder zu treffen, Marsus." Mit einem vieldeutigen Blick auf die bedenklich hoch beladenen, stinkenden Karren lächelte Ursus den Octavier an.

    Ursus straffte unter ihrem abschätzigen Blick nochmals seine Haltung und bemühte sich um einen besonders stolzen Gesichtsausdruck. Angesichts ihrer Zweifel tat er dann aufs höchste empört. "Nur weil ich noch unverheiratet bin, heißt das ja nicht, dass ich sie nicht abendlich mit kleinen Geschenken verwöhnen würde, wenn ich denn eine hätte. Jawohl, der gute Wille ist es doch, der zählt. Und außerdem… zweifelst Du ja nur daran, um mich weiter aushorchen zu können und zu erfahren, dass ich noch keine Frau habe." Er lachte und zwinkerte ihr amüsiert zu. Denn gerade diese betont uninteressierte Haltung hatte sie verraten. Eine Frau wie Lucilla konnte an solch einer Frage nicht uninteressiert sein. Eigentlich konnte keine Frau an solch einer Frage uninteressiert sein, was bei einer außergewöhnlich wissbegierigen Person wie Lucilla dann ja dann doppelt wog.


    "Flavius Aquilius und ich sind bekannt miteinander. Ich persönlich würde mich gerne als seinen Freund betrachten. Ob er das auch bereits tut, weiß ich nicht. Wir kennen uns noch nicht sehr lange. Er hat durchaus einen Sinn für schöne Frauen, glaube also nicht, dass er eine solche belügen würde, um mir einen Gefallen zu tun." Außerdem machte Aquilius ohnehin nicht den Eindruck eines ausgemachten Lügners auf Ursus.


    Herkules? Er schmunzelte, fühlte sich aber zugegebenermaßen doch ein wenig geschmeichelt. Mit einer eleganten, leicht übertriebenen Verbeugung nahm Ursus den leeren Becher entgegen. "Ein Herkules, Göttersohn und unbesiegbarer Held, mag ich vielleicht nicht unbedingt sein. Doch für eine schöne, edle Dame wie Du es bist, werde ich mich mit Freuden in den aussichtslos scheinenden Kampf werfen und den kostbaren Schatz, nach dem es sie gelüstet, erstreiten." Der theatralische Ton unterstrich die Geste der Verbeugung noch ein wenig und von den Umstehenden ernteten die beiden schon einige amüsierte Blicke.


    Ursus störte sich nicht daran, sondern machte sich auf den Weg, die Becher nochmals auffüllen zu lassen. Da es inzwischen nicht mehr ganz so voll an dem Stand war wie direkt nach der Zeremonie, gelang ihm dies sogar in relativ kurzer Zeit. Und so konnte er binnen kurzem Lucilla ihren Becher gut mit Wein gefüllt überreichen. "Und nun lass uns noch einmal anstoßen. Auf unsere Wette!"

    Verträumter, mädchenhafter, unschuldiger? Nein. Gab es etwas, was unschuldiger sein konnte als dieser offene Blick, dieser Ausdruck von Erstaunen und Faszination in ihren Augen? Die meisten jungen Frauen kokettierten doch nur, wenn sie ihre Augen beim Küssen schlossen. Bei Cadhla war alles gerade heraus und offen. Auch wenn sie küßte. Und gerade das fand Ursus so besonders anziehend an ihr. Nichts an ihr war Spiel oder gar Lüge.


    Auch wenn es ihm zunehmend schwerer fiel, die Initiative erst einmal ihr zu überlassen, riß er sich doch zusammen. Als sich ihre Lippen lösten, sprach er kein Wort, sondern blickte sie nur an. Fragend, ein wenig besorgt, denn er fürchtete, sie würde ihre Zärtlichkeiten sogleich wieder bereuen. Der Abstand zwischen ihren Lippen war nur ein Hauch. Wieviel Kraft es kostete, nun nicht seinerseits seine Lippen auf die ihren zu legen...


    Seine Hände hörten nicht auf, sie sanft zu streicheln. Als sie nun doch ihre Augen schloß und dabei plötzlich auf eine eigenartige Weise schmerzvoll verzweifelt wirkte, strich er leicht mit einem Daumen über ihre Wange, als wolle er ihr eine Träne wegwischen. Doch da war keine Träne.


    "Was ist sinnlos?", fragte er schließlich ebenso leise zurück. Was meinte sie? Ihre Zuneigung zueinander? Die Gefühle, die für sie neu und verwirrend sein mußten? Vielleicht sogar... Liebe?


    Er wagte nicht zu hoffen, daß sie sich in ihn verliebt haben konnte. Er selbst war schon lange verliebt in sie. Auch wenn er es bis jetzt nicht so wirklich zugegeben hatte. Nicht mal vor sich selbst. Doch er empfand so... eigenartig für sie, wie er noch nie für einen anderen Menschen empfunden hatte. Natürlich gab es keine gemeinsame Zukunft für sie beide. Und das war sehr traurig. Doch trotzdem konnten sie versuchen, dem anderen das Leben ein wenig glücklicher zu gestalten. Und war es nicht das, was Liebe wahrhaft ausmachte? Der unbändige Wunsch, den anderen glücklich zu machen?


    Gerade sie beide mochten nur wenig Möglichkeiten haben, etwas für den jeweils anderen zu tun. Doch vielleicht machte gerade das jede Kleinigkeit, die sie doch zu tun imstande waren, umso kostbarer.


    Im Moment war er glücklich. Durch ihre Nähe und durch das Geschenk, daß sie ihm mit ihrem Kuß gemacht hatte. Er kannte sie mittlerweile gut genug um zu wissen, daß dieser Kuß weit mehr Bedeutung hatte, als es bei jeder anderen Frau der Fall gewesen wäre.


    Ad
    Lucium Flavium Furianum
    Villa Proconsularis
    Tarraco
    Hispania



    Salve Luci Flavi Furiane,


    bitte sei Dir meines tiefsten Mitgefühls über den Verlust Deines Bruders Titus Flavius Milo versichert, auch wenn ich mir darüber bewusst bin, wie wenig Trost ich Dir mit diesen Worten zu spenden vermag.


    Nur ungern breche ich mit solch banalen Dingen in Deine Trauer ein, doch ist es meine Pflicht als decemvir litibus iudicandis, die weltlichen Hinterlassenschaften der Verstorbenen den gesetzlichen Richtlinien entsprechend auf die Erben zu verteilen.


    Da der eigentliche Erbe, Secundus Flavius Felix, zur Zeit unbekannten Aufenthaltes und vermutlich nicht innerhalb der festgesetzten Frist zu antworten in der Lage ist, kommst Du für den Fall, dass er nicht antworten sollte, als Erbe in Betracht. Das Erbe beläuft sich auf: 3276.55 Sesterzen, 12 Feinkeramik, 7 Spenden für die Acta und 1 Grundstück.


    Ich bitte Dich darum, Dir einen kurzen Moment Zeit zu nehmen, mir mitzuteilen, ob Du gewillt bist, das Erbe anzutreten und mir möglichst bald, spätestens aber bis PRIDIE KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (31.1.2008/105 n.Chr.), eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen. Denn sollte ich bis PRIDIE KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (31.1.2008/105 n.Chr.) weder von Secundus Flavius Felix, noch von Dir Mitteilung erhalten haben, bin ich verpflichtet, das Vermögen Deines Bruders der Staatskasse zuzuführen.


    Mögen die Götter Deinen Bruder sicher ins Elysium geleiten und Dir ein langes, glückliches Leben bescheren.


    Vale,


    [Blockierte Grafik: http://img81.imageshack.us/img81/8400/siegeltauwj6.gif]




    ROMA, ANTE DIEM XVII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (16.1.2008/105 n.Chr.)


    Sim-Off:

    Antwort bitte an die Villa Aurelia, Roma




    Sim-Off:

    Bitte von der Familienwertkarte abbuchen

    Und in noch einem Fall stellte sich heraus, daß der eigentliche Erbe schon seit einiger Zeit unbekannten Aufenthaltes war. In den Listen war dies nicht gleich zu erkennen gewesen, doch der Hinweis eines Vewandten hatte Ursus darauf aufmerksam gemacht. Zum Glück noch rechtzeitig, denn noch war die Frist nicht abgelaufen.


    Und so war es nötig, einen weiteren Brief zu verfassen:



    Ad
    Lucium Flavium Furianum
    Villa Proconsularis
    Tarraco
    Hispania



    Salve Luci Flavi Furiane,


    bitte sei Dir meines tiefsten Mitgefühls über den Verlust Deines Bruders Titus Flavius Milo versichert, auch wenn ich mir darüber bewusst bin, wie wenig Trost ich Dir mit diesen Worten zu spenden vermag.


    Nur ungern breche ich mit solch banalen Dingen in Deine Trauer ein, doch ist es meine Pflicht als decemvir litibus iudicandis, die weltlichen Hinterlassenschaften der Verstorbenen den gesetzlichen Richtlinien entsprechend auf die Erben zu verteilen.


    Da der eigentliche Erbe, Secundus Flavius Felix, zur Zeit unbekannten Aufenthaltes und vermutlich nicht innerhalb der festgesetzten Frist zu antworten in der Lage ist, kommst Du für den Fall, dass er nicht antworten sollte, als Erbe in Betracht. Das Erbe beläuft sich auf: 3276.55 Sesterzen, 12 Feinkeramik, 7 Spenden für die Acta und 1 Grundstück.


    Ich bitte Dich darum, Dir einen kurzen Moment Zeit zu nehmen, mir mitzuteilen, ob Du gewillt bist, das Erbe anzutreten und mir möglichst bald, spätestens aber bis PRIDIE KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (31.1.2008/105 n.Chr.), eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen. Denn sollte ich bis PRIDIE KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (31.1.2008/105 n.Chr.) weder von Secundus Flavius Felix, noch von Dir Mitteilung erhalten haben, bin ich verpflichtet, das Vermögen Deines Bruders der Staatskasse zuzuführen.


    Mögen die Götter Deinen Bruder sicher ins Elysium geleiten und Dir ein langes, glückliches Leben bescheren.


    Vale,


    [Blockierte Grafik: http://img81.imageshack.us/img81/8400/siegeltauwj6.gif]




    ROMA, ANTE DIEM XVII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (16.1.2008/105 n.Chr.)


    Sim-Off:

    Antwort bitte an die Villa Aurelia, Roma


    Der Schneider schaute ein wenig pikiert drein, als er die ordinäre Sprache der ansonsten doch sehr ansprechend wirkenden jungen Sklavin vernahm. "Es ist an Stoffen vorhanden, was Du in diesem Laden siehst. Vielleicht möchtest Du einfach noch in den anderen Regalen schauen?" Er war seit frühester Jugend Schneider. Seiner Meinung nach der beste Schneider in Rom. Er führte die edelsten Stoffe und arbeitete für die hochstehenden Persönlichkeiten in dieser Stadt. Jawohl. Und er wußte sehr genau, welche Stoffe für eine elegante Toga geeignet waren. Und das waren die in diesem Regal. Dennoch machte er eine einladende Geste, um auf den Rest des Ladens zu deuten. Sollte sie doch einfach selbst nachsehen.


    Ein amüsiertes Schmunzeln trat auf Ursus' Züge, als Caelyn erklärte, dies sei doch alles nicht ganz das rechte. Genau aus diesem Grund war er mit ihr hierher gekommen. Er wollte, daß nicht der Schneider eine Vorauswahl traf, sondern sie sich ein Bild von allen Möglichkeiten machte.

    Als seine Beine Ursus über die Ziellinie trugen, blickte er nach rechts... und blickte nach links... und.... war er wirklich der erste? Wirklich und wahrhaftig! Der erste! Wenn auch sehr dicht gefolgt von Annaeus Modestus und Senator Purgitius Macer. Die anderen sah Ursus schon nicht mehr. Er lief einfach ein Stück weiter, immer langsamer werdend, um schließlich schwer keuchend weit vornüber gebeugt stehen zu bleiben. Schweiß rann ihm über das Gesicht und tropfte an der Nase herunter.


    Nach einer Weile richtete er sich auf, wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und ging dann ein paar Schritte. Sein Atem hatte sich halbwegs beruhigt und er brachte sogar ein vor Freude strahlendes Lächeln zustande. Erst jetzt nahm er auch wieder alles andere um sich herum wahr. Den Jubel der Menschen und die verschwitzten Gesichter der anderen Teilnehmer.

    "Nein, es eilt ganz und gar nicht bei mir. Trotzdem wäre es nett, wenn Du Dich für mich umhören würdest." Ursus nickte ernst und beugte sich etwas vor, damit Aquilus auch an alles herankam. Es war ein gutes Gefühl, wie der Schaber den juckenden Sand entfernte und nichts als das angenehme Gefühl von Sauberkeit hinterließ. Heirat, das war ein sehr wichtiges Thema. Immerhin würde er viele, viele Jahre mit der Frau verbringen müssen. Und da wäre es schon besser, wenn es sich nicht unbedingt um einen rachsüchtigen, feuerspeienden Drachen handeln würde.


    "Bei Lucanus denkst Du auch schon daran, eine Braut für ihn zu finden? Naja, vermutlich kann man nicht früh genug damit anfangen. Mein Vater hätte sicher auch längst etwas für mich arrangiert, wenn er noch leben würde. Vielleicht hatte er auch schon Verhandlungen geführt, bevor er starb. Aber ich weiß nichts davon und es ist auch bisher niemand an mich herangetreten deswegen. Und nun muß ich mich selbst darum kümmern..." Was er nicht gerade einfach fand. Deshalb war er ganz froh, daß Aquilius ihm raten konnte und ihn sogar mit einer in Frage kommenden jungen Dame bekannt machen wollte.


    "Du machst Dir das Leben selbst schwer, wenn Du nur die schlechten Seiten der Feier siehst. Denk an das gute Essen, an Deine bezaubernde Braut und lach mit den Menschen, die Du gerne magst und amüsant findest. Du tust fast so, als wäre eine Feier eine Strafe." Ursus grinste breit. Natürlich wußte er, daß sich jede Feier zu einer Strafe entwickeln konnte. Doch die eigene Hochzeitsfeier sollte da möglichst nicht dazu gehören.


    "Also, für Deine Hochzeitsfeier... wir machen irgendein Zeichen aus. Wenn Du das machst, möchtest Du von Deinem Gesprächspartner befreit werden. Das mache ich dann. Was hältst Du davon? Auch eine Art Hochzeitsgeschenk." Er lachte. Das würde er schon hinbekommen. Irgendwie. Falls Aquilius das überhaupt wollte.


    "Und Du machst mich mit der Tiberia bekannt. Wann findet denn der Unterricht statt? Und vor allem, wann endet er? Ich komme dann hin, das richte ich mir schon entsprechend ein."