Beiträge von Titus Aurelius Ursus

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Welchen Zusammenhang die körperliche Beschaffenheit von Senatoren und die Feier der letzten Saturnalien hatten, wurde Macer zwar nicht klar, aber er verzichtete auf eine Nachfrage. Er vermutete, dass Aurelius Ursus bei dieser Gelegenheit das Weltbild der Senatorengattin oder ihrer Freundinnen näher kennengelernt haben müsste und war mit dieser Vermutung zufrieden. Statt weiterer Nachfragen wandte er sich daher wieder dem Wettkampf zu und verfolgte den zweiten Sprung seines Klienten.


    "Flavius Aquilius, tippe ich", antwortete er dann auch gleich als selbstbewusster Patron. Er hatte schließlich keinen Grund, ihm etwas anderes als den Sieg zu wünschen, nachdem er ihn im Laufen eben schon geschlagen hatte.


    Es war vielleicht ganz gut, daß der Senator nicht weiter auf das Thema Senatorenbäuche einging. Das konnte am Ende doch nur peinlich ausgehen. Und trotzdem würde Ursus sein Gesicht gerne sehen, wenn Lucilla ihn auf das Thema ansprach. Dann würde er sich vermutlich auch an dieses Gespräch erinnern.


    "Gönnen würde ich es ihm auf jeden Fall", nickte auch Ursus, während er die weiteren Sprünge mit seinen Blicken verfolgte. So ganz genau konnte man ja leider von hier aus die Ergebnisse nicht mitverfolgen. Jedenfalls schien Aquilius nicht der einzige gute Springer zu sein. Crassus hatte vorhin auch einen ganz ordentlichen Sprung hingelegt. Und war er nicht auch bald schon wieder dran? Modestus war gesprungen. Aber nicht so weit wie Aquilius oder sah das von hier nur so aus?

    Ursus nahm den Schaber ganz selbstverständlich entgegen und begann, mit gleichmäßigen Strichen den Rücken des Flaviers zu reinigen. Er ließ sich Zeit dabei, denn er empfand dies keineswegs als unangenehm.


    "Ja, vielleicht hast Du recht damit, wenn Du Lucanus so früh wie möglich verheiratest." Seine Argumente hörten sich jedenfalls ziemlich einleuchtend an. Lucanus hatte wirklich Glück, daß sich Aquilius so um seine Zukunft sorgte. Sicher würde Aquilius auch ein guter Vater werden.


    Es trat eine Gesprächspause ein, während der Ursus einfach nur den Schaber über den Rücken von Aquilius gleiten ließ. Ein Moment der Stille, der dann schließlich durch Aquilius' Worte unterbrochen wurde.


    Aufmerksam hörte Ursus zu und nickte schließlich. "Ich erwarte erst einmal gar nichts von ihr. Es ist eben nicht leicht, sich selbst nach einer Braut umzusehen, wenn man lange abwesend war. Ich möchte sie einfach kennenlernen, verstehst Du? Mein Vater hatte mich in seine Pläne nicht eingeweiht, was meine Heirat angeht. Und auch niemand anderen, wie es scheint. Sicher wäre schon etwas arrangiert, wenn er noch leben würde. Ich muß doch jetzt erst einmal herausfinden, was für Möglichkeiten überhaupt bestehen. Und dann herausfinden, was für die Familie das Beste sein wird." Und ob er mit dem Besten für die Familie auch leben konnte.


    Er war fertig mit der Schaberei und legte den Schaber beiseite. "Also, ich schätze, das Wasser wartet schon ganz ungeduldig auf uns", grinste er, um die ernste Stimmung wieder ein wenig aufzulockern.

    Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus


    "Salve", grüßte ich ihn und nickte in Richtung der fünf Damen. "Was hast du denn im Angebot?" erkundigte ich mich, unwissend darüber, dass Ursus mit Matho ebenfalls auf dem Weg hierher war.


    Diese Worte hörte Ursus gerade noch, als er mit Matho zusammen das Atrium betrat. Eigentlich hatte er persönlich keinen Bedarf an einer Sklavin, doch für den Haushalt wurden ja immer Arbeitskräfte gesucht. Und er war zumindest neugierig, was der Händler so anzubieten hatte - und was Corvinus aussuchen würde.


    So trat er ganz selbstverständlich neben Corvinus und grüßte den Händler mit einem kurzen "Salve", bevor er daran ging, mit ernstem Blick die Sklavinnen eingehend zu mustern. Ansonsten mischte er sich in die Verhandlungen zwischen Corvinus und dem Händler nicht ein. Zumindest noch nicht.


    Die Sklavinnen waren allesamt von makelloser Schönheit, keine Frage. Sie wirkten gesund und wohlgenährt. Doch sehr willig schienen sie nicht zu sein. Die kleine Nubierin machte den Eindruck, als wäre sie den Tränen nahe. Und die rothaarige junge Frau hatte einen recht aufsässigen Blick. Ob sie aus dem Norden stammte? Sie sah zumindest so aus. Keltin oder Germanin vermutlich...

    Ursus seufzte innerlich als er die Alte wiedererkannte, ließ sich davon aber nichts anmerken, sondern lächelte freundlich. "Salve. Ja, wir kommen, um anzufragen, ob die kürzlich Verstorbenen hier Testamente hinterlegt haben", erklärte er in höflichem Tonfall.


    Dann wandte er sich Cincinnatus zu und machte eine Geste, mit der er ihn aufforderte, die Schriftrolle mit den Namen zu übergeben. Dabei beobachtete er die Miene seines scribas. Wie gut hatte er sich wohl im Griff angesichts der Ruppigkeit der alten Vestalin?

    "Ach, ich weiß nicht. Ein Gelehrtenbart... ich glaube, der kann noch ein paar Jahre... ein paar Jahrzehnte warten." Ursus schüttelte sich unwillkürlich. So einen Bart, wie ihn manche seiner Lehrer in Griechenland getragen hatten? Nein, nicht für ihn. Dann sah er lieber weniger intelligent aus.


    "Auch Dir noch viel Spaß heute! Und ich werde die Ohren offenhalten und Dir dann berichten, was Du alles getan hast." Er lachte frech und hob noch einmal grüßend die Hand, als sie zu ihrer Freundin eilte. Einen Moment lang sah er der lebhaften Frau noch nach, dann leerte er seinen Becher und machte sich auf den Weg nach Hause. Es gab vor dem Fest noch einiges zu tun.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer hatte bisher nur eher flüchtige Blicke in die Zuschauerreihen geworfen, ohne nach bekannten gesichtern oder ähnliches zu suchen. Soweit es unauffällig ging, folgte er nun dem Fingerzeig des Vigintivir und musterte die Damen auf den Plätzen. "Ah, Decima Lucilla und ihre Clique. Nein, ich glaube nicht, dass die nicht auch sportliche Senatoren kennen. Decimus Meridius trägt doch auch keinen dicken Bauch vor sich her."


    Ursus grinste breit. Also hatte Lucilla noch nicht mit dem Senator gesprochen. Ob sie es wohl noch tun würde? Er war sich nicht sicher. Auf jeden Fall wollte er ihr da nicht vorweggreifen. Und gut, er hatte ja auch noch nicht mit Aquilius gesprochen, es hatte sich irgendwie noch keine Gelegenheit ergeben. Vermutlich war es ihr genauso ergangen. Und es eilte ja auch noch nicht. Bis es wirklich zur Wetteinlösung kam, würden vermutlich noch einige Jahre durchs Land gehen.


    "Ich glaube, diese Tatsache hatte sie an den Saturnalien schlichtweg verdrängt." Selten hatte er sich derart amüsiert wie an jenem Tag. "Was glaubst Du, wer den weitesten Sprung schafft?"

    Ihr Lächeln war so offen und warmherzig, wie er es bei ihr noch nie gesehen hatte. Es war, als würde die Sonne aufgehen. Mitten in einer sturmgepeitschten, finsteren Nacht. Allein dieses Lächeln war ihm jede Mühsal, jede Pein wert, die ihn noch erwarten mochte. Es wärmte ihn, wie ihn schon lange nichts mehr gewärmt hatte, tief in seinem Inneren. Und er hoffte, daß er ihr die gleiche Wärme schenken konnte, die er von ihr empfing.


    Als sie ihm gestand, daß er der erste Mann war, den sie liebte, überraschte ihn das nicht unbedingt. Sie hatte ihm ja schon einiges über ihre Vergangenheit erzählt. Doch vielleicht würde sie jetzt überraschen, was er ihr gestand. "Auch ich habe noch keine Frau geliebt. Nicht so." Dies war ebenso wahr wie ihre Worte. Zwar hatte er durchaus die eine oder andere Bettgenossin gehabt, doch Liebe war da sicherlich nicht im Spiel gewesen. Und weder er noch die jeweilige Frau hatten sich dergleichen vorgegaukelt. Sie hatten einfach ihren Spaß gehabt. "Wie genau es jetzt weitergeht, kann ich Dir nicht einmal sagen." Denn er glaubte nicht, daß sie jetzt über den Beischlaf sprach. Daß Corvinus dies verboten hatte, störte ihn dabei weniger, als daß sie es mit ihren Grundsätzen nicht vereinbaren konnte.


    Wie sie ihm über das Haar strich! Ursus konnte sich schon gar nicht mehr erinnern, daß dies jemand getan hatte. Und wenn, dann nicht so wie sie jetzt.


    Sanft und zärtlich streichelte er ihr Gesicht, genoß den Blick in ihre strahlenden Augen. "Ich denke, alles weitere sollten wir einfach sich entwickeln lassen. Jeden Augenblick genießen, den wir füreinander haben", was wenig genug sein würden, "und... uns vertrauen." Während eine Hand noch erst durch ihre Haare fuhr und dann über ihre Wange streichelte, wanderte die andere über die Schulter zu ihrem Rücken. Er drückte sie leicht an sich und seine Lippen suchte die ihren...

    Sein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen, als sie ihn wieder mit dominus ansprach. Und dann einfach davonlief. "Cadhla", flüsterte er ihr hinterher und es klang so sehnsüchtig, daß es ihn selbst erschreckte.


    Wieder war er allein. Irgendetwas hatte er falsch gemacht, soviel war klar. Doch was? Wie sollte er etwas wieder gutmachen, wenn er nicht wußte, was es war?


    Müde schloß er die Augen, lehnte sich noch einen Moment an die Wand, um Kraft zu schöpfen für die nächste Aufgabe. Dann gab er sich einen Ruck und ging zum Zimmer seines Onkels.


    Eine verrückte, finstere Nacht voller Unheil war dies....

    "Ja, das ist wahrhaftig schade. Hätte ich geahnt, was für reizende Gesellschaft ich hier finde, hätte ich mich vielleicht nicht auf pünktliches Erscheinen festgelegt." Heute hatte sich wieder einmal erwiesen, daß zwangloses, zufälliges Kennenlernen, die nettesten Bekanntschaften hervorbrachte.


    "Zum Glück hat man es als Mann da doch wesentlich leichter. Gerade heute, wo nicht einmal eine Toga vonnöten ist. Nur die Rasur wird eine Katastrophe werden." Er lachte. Vermutlich würde er auf eine frische Rasur verzichten. Caelyn hatte ihn ja gestern erst rasiert und bevor er sich selbst verschandelte oder an einen drittklassigen Barbier geriet...


    "Ich danke Dir ebenfalls für den unerwartet netten Saturnalienbeginn. Dir auch schöne Feiertage. Und ich habe gehört, Oliven und in Öl eingelegter Fisch sollen helfen, daß man mehr Wein verträgt und auch nicht so einen dicken Kopf bekommt. Ich werde das selbst heute gleich mal ausprobieren." Vielleicht funktionierte es ja sogar.


    "Und ich hoffe, wir treffen uns bald mal wieder, Lucilla." Diese Unterhaltung hatte so viel Spaß gemacht wie schon lange keine mehr. Zu beneiden der Ehemann, der diese ungewöhnliche Frau an seiner Seite wußte.

    Ursus lachte. Da hatte sich sein scriba ohne Zweifel den angenehmeren Teil der Arbeit ausgesucht. "Na, dann klopf mal an. Und nicht wundern, wenn sich ewig nichts tut. Der Tempel muß innen viel weitläufiger sein, als er von außen aussieht." Oder aber die Vestalinnen hatten Freude daran, ihre Besucher ein wenig warten zu lassen. Zumindest bei der letzten, mit der Ursus zu tun gehabt hatte, war er geneigt, dies zu glauben.


    Cincinnatus war von dem Tempel sichtlich beeindruckt. Ja, die Tempelbauten waren alle eine Pracht. Auch Ursus konnte sich kaum an diesen herrlichen Bauwerken sattsehen. Nur kam man ja leider in den Vestatempel nicht hinein. Drinnen war er sicherlich nicht weniger prächtig als außen.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Zuschauen machte durchaus Spass, aber einer eigenen Betätigung als Weitspringer hatte Macer nie viel abgewinnen können. Weder in der Variante mit Anlauf und Sangrube noch in der Version aus dem Stand und mit Gewichten in der Hand. Als Soldat hatte er gelernt, über einen Graben zu springen, aber da kam es nicht so sehr auf die Weite an, sondern darauf, dass man unterwegs seine Waffen nicht verlor und auf der anderen Seite nicht umfiel. Wobei es bei größeren Gräben ohnehin viel effektiver war, diese zuzuschütten oder mit einer provisorischen Brücke zu decken, wozu also weit springen können? Was die Teilnehmer leisteten, schienen ihm jedenfalls ordentliche Weiten zu sein, die sorgfältig vermessen und notiert wurden.


    Macer schien nicht der einzige zu sein, der nicht am Springen teilnahm, sondern der Sieger des Wettlaufes setzte auch aus. "Die kleine Pause hast du dir verdient", sprach Macer ihn an, auch wenn das kein sonderlich kreativer Einstieg in das Gespräch war. "Trainierst du regelmäßig den Lauf oder warst du schon immer so schnell?"


    Während Ursus interessiert die Leistungen der Weitspringer mitverfolgte, gesellte sich Senator Purgitius Macer zu ihm. Und bei der Frage mußte Ursus denn doch grinsen. "Das wäre zu schön, wenn ich einfach schon immer so schnell gewesen wäre. Nein, ich habe in den letzten Wochen jeden Morgen trainiert, da mir das Amt für die Thermen schlicht nicht genug Zeit läßt und ich, falls ich ein Tribunat erhalte, nicht völlig verweichlicht da auftauchen möchte." Er grinste ein wenig verlegen. "Und die Pause hast Du Dir nicht weniger verdient als ich. Du warst nur kurz hinter mir. Am Ende wäre ich sogar fast gestolpert. Ich glaube, mein Sieg war reines Glück."


    Dann deutete er auf die Zuschauer hinter ihnen, in deren Mitte sich die lebhaften Damen um Decima Lucilla befanden. "Du bist ohne Zweifel der lebende Beweis, daß ein Senator keineswegs dick oder unbeweglich sein muß. Ich glaube, damit hast Du das Weltbild einiger Damen gründlich durcheinander gebracht", scherzte er in Anspielung auf die Wette, die er mit Decima Lucilla an den Saturnalien abgeschlossen hatte. Er fragte sich, ob sie wohl schon mit Macer darüber gesprochen hatte.

    Ursus hörte aufmerksam zu und runzelte die Stirn. "Das wird sicher nicht einfach, eine passende Gemahlin für ihn zu finden, wenn es so wenig heiratsfähige Damen in den patrizischen Familien gibt. Zumindest hier in Rom. Aber er ist ja noch sehr jung, er hat noch viel Zeit und es wird sich bestimmt noch etwas ergeben."


    Die Worte über die Familie und den Familienzusammenhalt hatten Ursus tief getroffen. Ja, eine Familie sollte zusammenhalten. Zusammenarbeiten. An einem Strang ziehen. Doch wie sollte das gehen, wenn das Familienoberhaupt zwar Zusammenhalt predigte, aber nicht zuließ, daß ein wirklicher Zusammenhalt entstand? Unwillkürlich preßte Ursus die Lippen aufeinander und war froh, daß er Aquilius gerade den Rücken zuwandte.


    Erst als die Rede wieder auf die Hochzeitsfeier kam, entspannte er sich wieder und lächelte gar über den Scherz. "Dann also eine Amphore auf dem Weg in den Garten. Gut, abgemacht", grinste er ein wenig schief. Auf diese Hochzeitsfeier war er ja wirklich mal gespannt. Hoffentlich kam das alles so zustande, wie sie sich alle das wünschten.


    "Natürlich erweise ich Dir den Dienst auch gern", erwiderte Ursus und hielt die Hand auf, um den Schaber in Empfang zu nehmen, damit er zur Tat schreiten konnte.


    "Dann werde ich in den nächsten Tagen sehen, daß ich rechtzeitig am Tempel bin. Du hast mich jetzt wirklich neugierig gemacht." Er gab das nicht ohne Verlegenheit zu, lächelte aber dabei.

    Wieder einmal war Ursus auf dem Weg zum Vestatempel. Gestorben wurde halt immer und es war schon wieder eine ganze Liste zusammen gekommen. Heute hatte Ursus seinen neuen scriba dabei. Und Cincinnatus war eine um Klassen angenehmere Gesellschaft als Phyrrus.


    "Bin gespannt, ob heute wieder ein stummes, verschüchtertes Mädchen aufmacht oder diese unfreundliche alte Frau vom letzten mal. Wie sieht es aus, möchtest Du klopfen? Hast Du die Liste parat?" Er blickte sich zu Cincinnatus um und grinste ihn ein wenig verschmitzt an. Er selbst hatte die Reaktionen der Vestalinnen etwas befremdlich gefunden. Doch natürlich war das alles kein Grund, selbst unhöflich zu werden.

    Ursus ließ seine Hand langsam sinken. Er war auch müde. Das hinderte ihn nicht daran, sie anzusehen. "Wer sollte es sehen?", fragte er. Doch er wußte selbst, diese Frage war müßig.


    "Was immer... ich getan habe. Es tut mir leid", sagte er müde und stieß sich von der Wand ab. Eigentlich hatte er sie noch um etwas bitten wollen. Doch das erschien ihm jetzt irgendwie falsch. "Siv bleibt bei Helena. Es... es wäre nett, wenn Du die anderen später darüber informieren würdest, damit sie keinen Ärger bekommt. Ich habe ihr auch gesagt, daß sie sich jemanden zur Hilfe holen soll."


    Er schloß einen Moment lang die Augen. "Ich muß jetzt noch zu Corvinus gehen." Er hob die Hand doch wieder und streifte sanft ihren Arm. "Geh nur ins Bett. Ich habe Dich lange genug aufgehalten. Schlaf gut, Cadhla."


    Am liebsten hätte er sie einfach in seine Arme gezogen und geküßt. Wie sehr er sich danach sehnte, ihre Lippen zu schmecken, ihre Liebkkosungen zu spüren und einfach zu wissen, daß es doch einen Menschen gab, der ihn einfach um seiner selbst willen liebte.

    Ursus hatte sich erschöpft mit dem Rücken an die Wand gelehnt und darüber nachgedacht, ob er zu Corvinus gehen sollte, ohne mit Cadhla zu sprechen. Wenn er noch lange hier stand, würde er jetzt und hier einschlafen.


    Doch da kam sie dann doch um die Ecke und ... blickte ihn nicht einmal an. Nur diese unpersönliche Frage. Als hätten sie nie... Allein das Wort dominus traf ihn wie ein heftiger Schlag. Hart und grausam. Durch den Streß der letzten Stunden noch härter als es sonst der Fall wäre. "Cadhla... was... was hast Du?" Er schloß einen Moment die Augen. Hatte er etwas gesagt, was sie hätte verletzen können? Er konnte sich nicht erinnern. So viel war geschehen. So viel war gesagt worden. So viel hatte getan werden müssen.


    "Habe... habe ich Dich mit irgendetwas verletzt?" Er blickte sie bittend an. Was immer er falsch gemacht hatte, er hatte es sicher nicht getan, um ihr weh zu tun.


    Langsam hob er seine Hand, schmutzig und blutig wie sie war, und streichelte damit sanft über ihre Wange.

    Ursus schaute zweifelnd drein, zuckte aber dann mit den Schultern. "Wie Du meinst." Das war sicherlich der für Corvinus leichteste Weg. Aber Ursus war der Meinung, daß es für Helena nicht das beste war. Doch sich jetzt und hier mit Corvinus zu streiten, dafür fehlte ihm nach der Aufregung dieser Nacht einfach die Kraft. Außerdem wußte er ja auch nicht sicher, ob er mit seiner Annahme überhaupt recht hatte. Schließlich war er kein Fachmann für Seelennöte.


    "Es ist Deine Entscheidung, Marcus. Du hast die Macht, ihre Zukunft zu bestimmen. Sie hat dabei nichts mitzureden, sondern muß akzeptieren, was immer Du bestimmst, wohin immer Du sie schickst. Doch die von Dir bestimmte Zukunft leben muß sie nicht. Was sie heute Nacht getan hat, kann sie jederzeit wieder tun." Es war kein Vorwurf. Denn noch hatte Corvinus ja nichts entschieden. Noch sprach er nur Überlegungen aus. Und auch Ursus sprach nur Überlegungen aus. "Vielleicht... gestehst Du Dir selbst einfach die Zeit zu, darüber noch ein wenig nachzudenken?"


    Corvinus wollte anscheinend den für ihn selbst bequemsten Weg wählen. Feige nannte Ursus das. Und nicht ein einziges mal schien Corvinus danach zu fragen, was für Helena das beste war. Er dachte nur darüber nach, wie er selbst auf einfachste Weise aus der unangenehmen Geschichte herauskam. Zuviel zur Familie und daß diese zusammenhalten und füreinander einstehen sollte.


    Für Ursus stand jedenfalls fest, daß Helena den Rückhalt der Familie brauchte. Und wenn Familie dann eben ohne Marcus bedeutete, dann halt ohne ihn. Vielleicht half Prisca ihm ja dabei, Helena dieses Gefühl zu vermitteln? Oder sogar Philonicus? Einen Versuch war es auf jeden Fall wert.


    "Ich werde mich um sie kümmern, so oft ich kann." Was natürlich auch nicht so immens oft war. Er hatte schließlich auch einiges zu tun. "Und hoffe, daß Du eine Entscheidung triffst, die ihrem Wohl und Glück Rechnung trägt." Es hatte nicht mal Sinn, weitere Vorschläge zu machen. Corvinus wischte ja alles zur Seite, was er sagte.


    Wenn er nur nicht so schrecklich müde wäre! Vielleicht könnte er Helena dann besser helfen. Im Moment hatte er jedenfalls das Gefühl, daß für sie alles nur noch schlimmer werden würde.

    Nach der Siegerehrung wurde der Wettbewerb im Weitsprung ausgerufen und Ursus war ganz froh, daß er sich für diesen nicht gemeldet hatte. So blieb ihm eine kleine Verschnaufpause bis zum Ringen.


    Ein neuer Teilnehmer hatte sich mittlerweile gemeldet und so maß Ursus ihn kurz mit prüfenden Blicken. Ob sich noch jemand fand? So würde es jetzt schwierig werden mit dem Auslosen. Nun, das war ja zum Glück nicht sein Problem.


    Interessiert wandte sich Ursus nun dem Wettbewerb zu und beobachtete, wie zuerst Crassus und dann Aquilius sprangen. Nicht schlecht, nicht schlecht. Das mußte man wirklich zugeben.

    Also, ich habe zwei IDs und spiele beide gleich intensiv. Das vorneweg :)


    Tot ist noch keiner, habe noch meine ersten beiden (bin ja auch noch nicht so erschreckend lange dabei)


    Und ich habe mir als ersten Charakter (dies hier ist Nummer 2 *g*) ganz bewußt einen Soldaten ausgesucht, weil ich die Größe dieses Forums einfach erschreckend fand und mich erst auf einen kleinen Bereich beschränken wollte, um nach und nach alles kennenzulernen und herauszufinden. Ich habe diese Entscheidung nicht bereut!


    Wenn Dein Decurio halbwegs täglich antwortet, dann ist der Gute sehr aktiv ;)


    Hier hat eben jeder Spieler einen anderen Schreibrhythmus, bedingt durch das RL. Es gibt hier Schüler, Studenten, Berufstätige und vermutlich auch Arbeitslose. Der eine hat mal Urlaub, der andere steckt grad im Prüfungsstreß, usw. - und dann ist da ja auch noch die Familie, Freunde, andere Hobbies... *g*. So gehen manche Threads eben nur sehr langsam vorwärts. Daran muß man sich gewöhnen, auch wenn es manchmal echt schwer fällt zu warten :)


    Wie Duccius Eburnus schon schrieb: Mach neue Threads auf. Schreib Dich irgendwo hin und schreib vielleicht sogar noch ein Sim-Off drunter, daß darf, wer immer möchte. Das klappt nicht immer, aber oft.


    Das kann freiwilliges Training sein, oder Schlamm von der Rüstung bürsten oder Pferde striegeln oder etwas ausbessern oder auch einfach mal faul in der (im Winter ja eh seltenen) Sonne sitzen.


    Und an die Zeitebenen gewöhnt man sich schnell :D

    Ja, das ist klar. Das wird auch überall erwähnt, daß es normalerweise ein wollweiß bis fast schon hellbraun ist und nur die Togen der Kandidaten strahlendweiß sind.


    Mir geht es um Farben. Grün, blau, gelb, was weiß ich...


    Das Lexikon der römischen Welt habe ich auch. Fünf Euro auf dem Grabbeltisch... wie verläßlich ist das? Es ist das einzige Buch (von den mir zugänglichen), das von farbigen Togen ab der Kaiserzeit spricht, wie es ja auch Meridius dankenswerterweise zitiert hat.


    Vielleicht sollte ich die Frage anders stellen: Sind in unserem, hier gespielten Rom verschiedenfarbige Togen üblich oder nicht?