Beiträge von Titus Aurelius Ursus


    Ad
    Tiberium Flavium Quirinalem
    Casa Didia Sevycius
    Tarraco
    Hispania



    Salve, Tiberi Flavi Quirinalis,


    bitte sei Dir meines tiefsten Mitgefühls über den Verlust Deiner Schwester Tiberia Livia versichert, auch wenn ich mir darüber bewusst bin, wie wenig Trost ich Dir mit diesen Worten zu spenden vermag.


    Nur ungern breche ich mit solch banalen Dingen in Deine Trauer ein, doch ist es meine Pflicht als decemvir litibus iudicandis, die weltlichen Hinterlassenschaften der Verstorbenen den gesetzlichen Richtlinien entsprechend auf die Erben zu verteilen.


    Da Du als einer von zwei Erben in Frage kommst, beläuft sich der auf Dich entfallende Vermögensanteil auf 7177,48 Sesterzen, 3 Grundstücke, 2 Seidentuniken, 8 Leder, 12 Lararium simplex, 7 Schmuck, 1 Statue, 2 Bilder


    Ich bitte Dich darum, Dir einen kurzen Moment Zeit zu nehmen, mir mitzuteilen, ob Du gewillt bist, das Erbe anzutreten und mir möglichst bald, spätestens aber bis ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (20.1.2008/105 n.Chr.), eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen. Denn sollte ich bis zu ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (20.1.2008/105 n.Chr.) keine Mitteilung erhalten haben, bin ich verpflichtet, den auf Dich entfallenden Vermögensteil auf den anderen Erben zu überschreiben.


    Mögen die Götter Deine Schwester sicher ins Elysium geleiten und Dir ein langes, glückliches Leben bescheren.


    Vale,


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    ROMA, PRIDIE NON IAN DCCCLVIII A.U.C. (4.1.2008/105 n.Chr.)


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    Antwort bitte an die Villa Aurelia, Roma



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    bitte ebenfalls von der Familienwertkarte abbuchen


    Ad
    Titum Tiberium Flaccum
    Villa Tiberia
    Misenum
    Italia



    Salve, Tite Tiberi Flacce,


    bitte sei Dir meines tiefsten Mitgefühls über den Verlust Deiner Schwester Tiberia Livia versichert, auch wenn ich mir darüber bewusst bin, wie wenig Trost ich Dir mit diesen Worten zu spenden vermag.


    Nur ungern breche ich mit solch banalen Dingen in Deine Trauer ein, doch ist es meine Pflicht als decemvir litibus iudicandis, die weltlichen Hinterlassenschaften der Verstorbenen den gesetzlichen Richtlinien entsprechend auf die Erben zu verteilen.


    Da Du als einer von zwei Erben in Frage kommst, beläuft sich der auf Dich entfallende Vermögensanteil auf 7377,47 Sesterzen, 3 Grundstücke, 2 Seidentuniken, 8 Leder, 12 Lararium simplex, 8 Schmuck, 1 Lararium marmoreum, 1 Bild


    Ich bitte Dich darum, Dir einen kurzen Moment Zeit zu nehmen, mir mitzuteilen, ob Du gewillt bist, das Erbe anzutreten und mir möglichst bald, spätestens aber bis ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (20.1.2008/105 n.Chr.), eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen. Denn sollte ich bis zu ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (20.1.2008/105 n.Chr.) keine Mitteilung erhalten haben, bin ich verpflichtet, den auf Dich entfallenden Vermögensteil auf den anderen Erben zu überschreiben.


    Mögen die Götter Deine Schwester sicher ins Elysium geleiten und Dir ein langes, glückliches Leben bescheren.


    Vale,


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    ROMA, PRIDIE NON IAN DCCCLVIII A.U.C. (4.1.2008/105 n.Chr.)


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    Antwort bitte an die Villa Aurelia, Roma





    Ad
    Publium Helvetium Gracchum
    casa Helvetia
    Ostia
    Italia



    Salve, Publi Helveti Gracche,


    bitte sei Dir meines tiefsten Mitgefühls über den Verlust Deiner Tochter Helvetia Calvina versichert, auch wenn ich mir darüber bewusst bin, wie wenig Trost ich Dir mit diesen Worten zu spenden vermag.


    Nur ungern breche ich mit solch banalen Dingen in Deine Trauer ein, doch ist es meine Pflicht als decemvir litibus iudicandis, die weltlichen Hinterlassenschaften der Verstorbenen den gesetzlichen Richtlinien entsprechend auf die Erben zu verteilen.


    Da Du als einziger Erbe in Frage kommst, beläuft sich das Erbe auf: 120.00 Sesterzen


    Ich bitte Dich darum, Dir einen kurzen Moment Zeit zu nehmen, mir mitzuteilen, ob Du gewillt bist, das Erbe anzutreten und mir möglichst bald, spätestens aber bis ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (20.1.2008/105 n. Chr.),eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen. Denn sollte ich bis zu ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (20.1.2008/105 n. Chr.) keine Mitteilung erhalten haben, bin ich verpflichtet, das Vermögen Deines Verwandten der Staatskasse zuzuführen.


    Mögen die Götter Deine Tochter sicher ins Elysium geleiten und Dir ein langes, glückliches Leben bescheren.


    Vale,


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    ROMA, PRIDIE NON IAN DCCCLVIII A.U.C. (4.1.2008/105 n.Chr.)


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    Antwort bitte an die Villa Aurelia, Roma



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    bitte von der Familienwertkarte abbuchen

    Ursus hatte seine eigenen Anschreiben auch gerade fertig gestellt, als Cincinnatus ihm die anderen vier vorlegte. Er las jedes der Schreiben gründlich durch und verglich sie auch noch einmal mit den Listen. Dann nickte er. "Wunderbar. Ich unterschreibe sie noch eben, und dann können sie auch schon abgesandt werden." Er unterschrieb die vier Schreiben und schaute dann auch seine eigenen vier sicherheitshalber nochmal durch.



    Ad
    Titum Tiberium Flaccum
    Villa Tiberia
    Misenum
    Italia



    Salve, Tite Tiberi Flacce,


    bitte sei Dir meines tiefsten Mitgefühls über den Verlust Deiner Schwester Tiberia Livia versichert, auch wenn ich mir darüber bewusst bin, wie wenig Trost ich Dir mit diesen Worten zu spenden vermag.


    Nur ungern breche ich mit solch banalen Dingen in Deine Trauer ein, doch ist es meine Pflicht als decemvir litibus iudicandis, die weltlichen Hinterlassenschaften der Verstorbenen den gesetzlichen Richtlinien entsprechend auf die Erben zu verteilen.


    Da Du als einer von zwei Erben in Frage kommst, beläuft sich der auf Dich entfallende Vermögensanteil auf 7377,47 Sesterzen, 3 Grundstücke, 2 Seidentuniken, 8 Leder, 12 Lararium simplex, 8 Schmuck, 1 Lararium marmoreum, 1 Bild


    Ich bitte Dich darum, Dir einen kurzen Moment Zeit zu nehmen, mir mitzuteilen, ob Du gewillt bist, das Erbe anzutreten und mir möglichst bald, spätestens aber bis ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (20.1.2008/105 n.Chr.), eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen. Denn sollte ich bis zu ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (20.1.2008/105 n.Chr.) keine Mitteilung erhalten haben, bin ich verpflichtet, den auf Dich entfallenden Vermögensteil auf den anderen Erben zu überschreiben.


    Mögen die Götter Deine Schwester sicher ins Elysium geleiten und Dir ein langes, glückliches Leben bescheren.


    Vale,


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    ROMA, PRIDIE NON IAN DCCCLVIII A.U.C. (4.1.2008/105 n.Chr.)


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    Antwort bitte an die Villa Aurelia, Roma





    Ad
    Tiberium Flavium Quirinalem
    Casa Didia Sevycius
    Tarraco
    Hispania



    Salve, Tiberi Flavi Quirinalis,


    bitte sei Dir meines tiefsten Mitgefühls über den Verlust Deiner Schwester Tiberia Livia versichert, auch wenn ich mir darüber bewusst bin, wie wenig Trost ich Dir mit diesen Worten zu spenden vermag.


    Nur ungern breche ich mit solch banalen Dingen in Deine Trauer ein, doch ist es meine Pflicht als decemvir litibus iudicandis, die weltlichen Hinterlassenschaften der Verstorbenen den gesetzlichen Richtlinien entsprechend auf die Erben zu verteilen.


    Da Du als einer von zwei Erben in Frage kommst, beläuft sich der auf Dich entfallende Vermögensanteil auf 7177,48 Sesterzen, 3 Grundstücke, 2 Seidentuniken, 8 Leder, 12 Lararium simplex, 7 Schmuck, 1 Statue, 2 Bilder


    Ich bitte Dich darum, Dir einen kurzen Moment Zeit zu nehmen, mir mitzuteilen, ob Du gewillt bist, das Erbe anzutreten und mir möglichst bald, spätestens aber bis ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (20.1.2008/105 n.Chr.), eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen. Denn sollte ich bis zu ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (20.1.2008/105 n.Chr.) keine Mitteilung erhalten haben, bin ich verpflichtet, den auf Dich entfallenden Vermögensteil auf den anderen Erben zu überschreiben.


    Mögen die Götter Deine Schwester sicher ins Elysium geleiten und Dir ein langes, glückliches Leben bescheren.


    Vale,


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    ROMA, PRIDIE NON IAN DCCCLVIII A.U.C. (4.1.2008/105 n.Chr.)


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    Antwort bitte an die Villa Aurelia, Roma





    Ad
    Marcum Didium Falconem
    casa Didia
    Roma
    Italia



    Salve, Marce Didi Falco,


    bitte sei Dir meines tiefsten Mitgefühls über den Verlust des Marcus Didianus Gabriel versichert, auch wenn ich mir darüber bewusst bin, wie wenig Trost ich Dir mit diesen Worten zu spenden vermag.


    Nur ungern breche ich mit solch banalen Dingen in Deine Trauer ein, doch ist es meine Pflicht als decemvir litibus iudicandis, die weltlichen Hinterlassenschaften der Verstorbenen den gesetzlichen Richtlinien entsprechend auf die Erben zu verteilen.


    Da Du als einziger Erbe in Frage kommst, beläuft sich das Erbe auf: 1127.48 Sesterzen


    Ich bitte Dich darum, Dir einen kurzen Moment Zeit zu nehmen, mir mitzuteilen, ob Du gewillt bist, das Erbe anzutreten und mir möglichst bald, spätestens aber bis ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (20.1.2008/105 n. Chr.),eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen. Denn sollte ich bis zu ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (20.1.2008/105 n. Chr.) keine Mitteilung erhalten haben, bin ich verpflichtet, das Vermögen des Marcus Didianus Gabriel der Staatskasse zuzuführen.


    Mögen die Götter Marcus Didianus Gabriel sicher ins Elysium geleiten und Dir ein langes, glückliches Leben bescheren.


    Vale,


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    ROMA, PRIDIE NON IAN DCCCLVIII A.U.C. (4.1.2008/105 n.Chr.)


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    Antwort bitte an die Villa Aurelia, Roma





    Ad
    Publium Helvetium Gracchum
    casa Helvetia
    Ostia
    Italia



    Salve, Publi Helveti Gracche,


    bitte sei Dir meines tiefsten Mitgefühls über den Verlust Deiner Tochter Helvetia Calvina versichert, auch wenn ich mir darüber bewusst bin, wie wenig Trost ich Dir mit diesen Worten zu spenden vermag.


    Nur ungern breche ich mit solch banalen Dingen in Deine Trauer ein, doch ist es meine Pflicht als decemvir litibus iudicandis, die weltlichen Hinterlassenschaften der Verstorbenen den gesetzlichen Richtlinien entsprechend auf die Erben zu verteilen.


    Da Du als einziger Erbe in Frage kommst, beläuft sich das Erbe auf: 120.00 Sesterzen


    Ich bitte Dich darum, Dir einen kurzen Moment Zeit zu nehmen, mir mitzuteilen, ob Du gewillt bist, das Erbe anzutreten und mir möglichst bald, spätestens aber bis ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (20.1.2008/105 n. Chr.),eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen. Denn sollte ich bis zu ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (20.1.2008/105 n. Chr.) keine Mitteilung erhalten haben, bin ich verpflichtet, das Vermögen Deines Verwandten der Staatskasse zuzuführen.


    Mögen die Götter Deine Tochter sicher ins Elysium geleiten und Dir ein langes, glückliches Leben bescheren.


    Vale,


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    ROMA, PRIDIE NON IAN DCCCLVIII A.U.C. (4.1.2008/105 n.Chr.)


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    Antwort bitte an die Villa Aurelia, Roma



    "Ich kümmere mich darum, daß die Briefe zugestellt werden, die einen weiteren Weg haben. Und Du sorgst für die Zustellung innerhalb Roms?" Das war eigentlich weniger eine Frage, sondern eher eine Aufforderung. Ursus fand, das war eine gerechte Arbeitsteilung.

    Langsam ließ dieses schreckliche Zittern nach, ihr Körper wurde warm, er konnte es genau spüren. Das war eigentlich der Moment, ihr Bett zu verlassen. Doch sie drehte sich in seinen Armen, schmiegte ihren Kopf an seine Brust. Und versteifte sich dann, als sie wohl seiner Erregung gewahr wurde. Zum Glück konnte sie sein vor Verlegenheit hochrotes Gesicht nicht sehen. Er räusperte sich, konnte sich aber nicht entschließen, sie loszulassen. Ihre Tränen versiegten und das war eine unglaubliche Erleichterung für ihn. Er versuchte, seinen Unterleib etwas von ihr abzurücken, behielt seine Arme aber um sie geschlungen.


    Doch ihre Frage. Die unvermutete Frage traf ihn wie ein Schlag in die Magengrube. Bist Du verliebt, Ursus? Er? Und verliebt? In wen denn wohl? Er war doch nicht verliebt! Und doch war da etwas tief in ihm, was ihm zuflüsterte, daß ein Nein eine Lüge wäre. Und anlügen wollte er Helena nicht. Schon gar nicht in dieser Situation. "Ich... ich bin mir nicht sicher. Vielleicht", gestand er. Und doch war es nicht richtig, verliebt zu sein. Er durfte es nicht. "Aber wenn.... dann hat es keine Bedeutung, verstehst Du?" Wie könnte sie das verstehen? Oder verstand sie nur zu gut? Er war verwirrt.


    "Bist Du denn verliebt, Helena?" War das vielleicht das Problem? Er fragte ganz sanft. Wenn sie darauf keine Antwort darf, durfte er sich nicht verletzt fühlen. Er war jetzt nicht wichtig. Nur sie war wichtig. Sie mußte leben wollen, sonst wäre alles umsonst.

    Ah, das ging ja schnell. Kaum daß er angeklopft hatte, wurde er auch schon herein gebeten.


    "Salve", grüßte Ursus, als er das officium betrat. Und er kam auch ohne weitere Umschweife auf sein Anliegen zu sprechen. "Mein Name ist Titus Aurelius Ursus. Ich möchte gerne das Examen Primum ablegen. Die Teilnahme kostet 500 Sesterzen, wenn ich mich nicht irre?" Er hatte das Geld abgezählt dabei und legte den Beutel nun auf den Tisch.



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    Überweisung ist erfolgt

    Natürlich war es ungehörig. Doch was sollte er tun? Sie würde sterben, wenn sie zu stark unterkühlt war, gerade bei dem hohen Blutverlust, den sie erlitten hatte. Sie brauchte Wärme und er wußte nicht, wie er ihr anders Wärme verschaffen sollte. Wenn doch nur Siv endlich wiederkommen und heiße Steine mitbringen würde! Daß er nackt war, half auch nicht unbedingt weiter. Zumal auch Helena nackt war. Doch ihrer beider Kleidung war naß gewesen, naß und kalt. Er spürte noch ganz andere Hitze in sich aufsteigen, als die, die durch die Decken und die beiden Körper entstand. Er versuchte, dies zu ignorieren, doch das war gar nicht so einfach in dieser vertrackten Situation.


    Helena schien erst nicht begeistert von dem Gast in ihrem Bett. Doch dann drängte sie sich plötzlich an ihn. Nur langsam schien ihr eiskalter Körper wärmer zu werden. Sie krümmte sich zusammen und begann schließlich zu weinen. Hilflos und mit dieser Situation vollkommen überfordert, hielt er sie einfach nur fest. Jedes Wort schien falsch, also schwieg er. Nichts, was er sagen konnte, würde ihr wirklich helfen können. Vielleicht war es ja gut, wenn sie weinte. Vielleicht. Oh, Siv, komm endlich wieder!


    Tränen... Tränen waren das furchtbarste überhaupt. Sie schien so verzweifelt, so voller Schmerz und Traurigkeit. Doch was sie so sehr bedrückte, das war ihm immer noch nicht klar. Es mußte etwas ganz entsetzliches sein. Wenn er ihr nur helfen könnte! Doch er konnte nichts tun. Nichts, außer sie zu wärmen und in seinen Armen zu halten. Dabei fühlte er sich so unfähig und tollpatschig. Jeder andere könnte ihr sicher viel besser helfen als er. Sie kannten sich schließlich kaum. Kein Wunder, daß sie ihm ihren Kummer nicht anvertrauen mochte. Zumal seine Gedanken dauernd in eine Richtung drängten, die er so gar nicht wünschte. Nicht jetzt und hier! Und schon gar nicht mit seiner Cousine!

    Ursus runzelte die Stirn. Am Anfang war er ja noch geneigt, dem Händler Glauben zu schenken. Doch bei jeder neuen wundersamen Eigenschaft dieses fremden Gewürzes wurde der Vortrag unglaubwürdiger. Auch wenn Caelyns Verhalten auch nicht gerade das beste war, so ging der Händler ihm mit seiner Einschmeichelei doch schon mächtig auf die Nerven. "Nunja, ich denke, wenn es so viele Wirkungen hat, läßt man besser die Finger davon. Denn wer weiß, was es noch so alles bewirkt, nicht wahr? Einen schönen Tag noch." Er lächelte ein wahrhaft liebenswürdiges Lächeln und schob dabei Caelyn von dem Stand fort.


    "50 Sesterzen für ein braunes Zeug, von dem keiner weiß, was es eigentlich ist. Na, ich weiß ja nicht. Gewürze zu kaufen überlasse ich dann doch lieber denjenigen, die etwas davon verstehen. - Komm, es gibt noch viel mehr zu sehen." Edle Stoffe, kunstvolle Waffen, kostbarer Schmuck, Lederwaren jeglicher Art und immer wieder leckere Dinge zu essen und zu trinken.

    Sie hatten den restlichen Tag lang noch die Stammbäume der fraglichen Fälle geprüft und über die gesetzlichen Bestimmungen diskutiert. So brachten sie den Tag auch sinnvoll herum.


    Am nächsten Morgen brachte ein Bote dann die benötigte Liste. Sie machten sich sogleich an die Aufstellung, wer wieviel an wen zu vererben hatte, so daß die Grundlage für die Anschreiben geschaffen war.



    Titus Helvetius Gabor


    128.98 Sesterzen, 47 Garum, 70 Küchengewürze, 1 Betrieb (Gabor´s feinste Küchengewürze, Gewürzhändler Stufe I)


    Erbe: Helvetia Severina (Schwester)


    Iunia Maecia


    5021.73 Sesterzen, 1 Werkzeug


    Erbe: Iunia Attica (Schwester)


    Titus Flavius Milo


    3276.55 Sesterzen, 12 Feinkeramik, 7 Spenden für die Acta, 1 Grundstück


    Erbe: Secundus Flavius Felix (Vater)


    Appius Annaeus Accianus


    230.00 Sesterzen


    Erbe: Lucius Annaeus Florus (Bruder)


    Helvetia Calvina


    120.00 Sesterzen


    Erbe: Publius Helvetius Gracchus (Vater)


    Marcus Didianus Gabriel


    1127.48 Sesterzen


    Erbe: Marcus Didius Falco (früh. Eigentümer)


    Tiberia Livia


    14554.95 Sesterzen, 1 Statue, 15 Schmuck, 16 Leder, 4 Seidentunika, 24 Lararium simplex, 1 Lararium marmoreum, 3 Bild, 6 Grundstücke


    Erbe: Tiberius Flavius Quirinalis, Titus Tiberius Flaccus (Brüder)



    Ursus verglich sicherheitshalber nochmal die Daten mit dem, was er auf der Liste stehen hatte. Es wäre höchst peinlich, wenn sich Fehler einschleichen würden. "So, dann müssen wir nur noch die Anschreiben machen. Bei mehreren Erben wird gleich aufgeteilt. Wenn sich die Gegenstände nicht eindeutig aufteilen lassen, dann müssen wir den Wert ermitteln und dem einen dann eben entsprechend mehr Geld zugestehen und dem anderen dafür die Gegenstände. Bis auf den einen Fall haben wir nur Einzelerben, das macht es leicht. Also sieben Fälle haben wir. Einer macht die vier leichten, am besten Du. Und ich mache beiden anderen leichten und den schwierigeren. Was hältst Du davon?"

    Irrte er sich oder verlagerte sich die ganze Feier gerade nach draußen? Hatten Cadhla und er irgendwie versehentlich eine Art Leuchtfeuer entzündet, daß sich alle hier einfanden? Dabei hatten sie einfach nur ein wenig in Ruhe reden wollen. Sicher empfand Cadhla diese Menschenmenge als erdrückend. Was er wirklich gut verstehen konnte.


    "Io Saturnalia", wünschte auch Ursus, als dann nach Fiona auch noch der junge Flavier zu ihnen trat. Sie waren einander noch nicht vorgestellt worden, doch hatte Ursus ihn schon einmal in der Begleitung von Aquilius gesehen. Doch den Namen des jungen Mannes wußte er noch nicht. "Ja, es ist wirklich ein wunderbares Fest", beantwortete er die Frage des jungen Gastgebers mit einem freundlichen Lächeln.


    Jetzt war wohl alles egal. Das Gespräch mit Cadhla war unwiederbringlich beendet, vielleicht sollten sie sich dafür einmal in einem Zimmer einschließen, um endlich einmal vor Störungen sicher zu sein. Er seufzte innerlich, ließ sich davon aber nichts anmerken. Auch die Standpauke für Tilla und Caelyn hatte sich damit erledigt. Naja, so schlimm war ihr Verhalten dann ja auch wieder nicht gewesen. Abgesehen davon, da sie wohl gelauscht hatten. Wieviel sie wohl gehört hatten?


    "Ja, ein wenig frische Luft tut zwischendurch mal ganz gut, nicht wahr? Aber auf die Dauer wird es dann doch ziemlich kühl. Wollen wir nicht hineingehen und gemeinsam auf dieses schöne Fest anstoßen?" Dabei würde es sicher nicht auffallen, wenn Cadhla sich einfach absetzte und im Garten blieb. Er zwinkerte ihr zu und hoffte, sie würde den Hinweis verstehen. Natürlich war auch noch die Frage, ob die anderen darauf eingehen würden.

    Ja, das der Markt sie in Begeisterung versetzen würde, damit hatte Ursus durchaus gerechnet. Wie könnte es auch anders sein bei solch einem gewaltigen und interessanten Angebot. An einem der Gewürzstände blieben sie stehen und sie deutete auf ein fremdartiges Gewürz. Ausgerechnet ihn fragte sie danach, als hätte er Ahnung von Gewürzen! "Ich habe nicht die geringste Ahnung, was das ist", lachte Ursus. "Teuer ist es mit Sicherheit. Aber laß Dir doch von dem Händler erklären, um was es sich handelt und was man damit anstellt. - Moment."


    Er blickte sich um und entdeckte den Händler, der gerade von einer Kundin das Geld kassierte. "Händler?", rief er in sehr bestimmtem Tonfall und sofort eilte der Mann herbei. Wie jeder Händler hatte er einen Blick dafür, welcher Kunde Geld hatte und welcher nicht. Und Ursus sah eindeutig nach Geld aus. Der Aurelier zögerte auch nicht lange mit seiner Frage. "Erkläre uns doch bitte mal, was das hier ist und wofür man es verwendet." Er deutete auf das fragliche Gewürz.

    Tja, da standen sie nun, die beiden. Verlegen blickten sie zu Boden, wagten es nicht mal, ihn anzusehen. Ballspielen, na sicher. Da hätte man sie doch schon vorher schon gehört. "Ich verzeihe wirklich viel. Aber ich mag es überhaupt nicht, wenn man mich anlügt", meinte Ursus und schüttelte fast traurig den Kopf. "Heute sind Saturnalien. Euer Glück. Tilla... auch wenn ich es Dir heute nicht verbieten kann: Du solltest dem Wein aus dem Weg gehen. Wenn Du nach zwei Bechern schon so betrunken bist, verträgst Du ihn wirklich nicht. - Na, und wenn ihr Ball spielen wollt, dann tut das. Aber laßt Cadhla und mich in Ruhe, ja?" Natürlich wußte er, daß sich der Moment nicht zurückbringen ließ. Und das stimmte ihn sehr traurig. Es war so viel Vertrauen gewesen in der Geste des Anlehnens. Und es hatte sich so gut angefühlt, sie zu umarmen.


    "Auch wenn ihr uns heute gleichgestellt seid: Bitte achtet ein wenig auf euer Benehmen. Wir sind hier Gäste. Ihr seid Aurelier, ihr repräsentiert die Familie genauso wie Marcus oder ich. Was immer ihr anstellt, es fällt auf uns alle zurück." Die Frage war nur, ob es die beiden überhaupt störte, die Aurelier zu blamieren. Sie gehörten noch nicht lange zur Familie.


    Ursus warf einen hilfesuchenden Blick auf Cadhla. Im Grunde wollte er ja gar nicht den strengen Herrn raushängen lassen. Schon gar nicht heute, da war er ja streng genommen gar kein Herr. Warum hatten sie nicht einfach drinnen bei den anderen bleiben können? "Ist irgendwas passiert, daß ihr rausgekommen seid?", fragte er dann sicherheitshalber doch nochmal nach.

    Ursus setzte sich neben Cadhla, als sie ihn dazu aufforderte und es war sehr angenehm, daß sie sich so vertrauensvoll an ihn lehnte. Es war jetzt ganz natürlich, ihr seinen Arm um die Schultern zu legen. Ganz leicht nur, nicht drängend oder gar einengend. Nur wärmend und schützend. "Und wie...", begann er, da er noch mehr darüber hören wollte, wurde aber von merkwürdigen Geräuschen und Geraschel aus der Hecke hinter ihnen unterbrochen. Und schon kullerte der Ball hervor, den Corvinus Tilla geschenkt hatte, wie Ursus ja gesehen hatte.


    "Tilla!" Niemand anderer konnte dahinter stecken, nur dieses übermütige, temperamentvolle Mädchen. Doch dann stolperte auch noch Caelyn hervor und kugelte mit dem Ball um die Wette. Ursus blickte seine Sklavin kopfschüttelnd an. Wenigstens ihr hatte er ein bißchen mehr Vernunft zugetraut. "Caelyn... Was habt ihr zwei denn hier draußen zu suchen?" Es war eigentlich müßig, danach zu fragen. "Tilla, komm da raus!" Die steckte ja immer noch in den Büschen, dem merkwürdigen Geräusch nach zu urteilen, daß er mittlerweile als Hicksen identifiziert hatte.

    "Ein stolzer Preis", sagte Ursus nachdenklich. Auch wenn Cadhla sich davon geschmeichelt fühlen konnte, so machte dieser hohe Preis es für sie natürlich umso schwerer. "Deshalb habe ich Dir kein Geld geschenkt, Cadhla. Weil ich wußte, daß Du zu stolz bist, es anzunehmen. - Du wirst einen Weg finden. Und wenn Du ihn gefunden hast, dann... vergiß uns nicht ganz, ja?" Er wünschte ihr wirklich die Freiheit. Doch andererseits wollte er sie auch nicht missen. "Sprich mit Corvinus, Cadhla. Das ist das einzige, was ich Dir wirklich raten kann. Er ist derjenige, der die Bedinungen festlegt." Und der ihr die Freiheit auch ganz verweigern konnte. Doch das würde sie nie erfahren, wenn sie ihn nicht fragte.


    "Wie feiert ihr in Deiner Heimat Feste, Cadhla? Gibt es da kein Fest, an dem man sich gegenseitig mit Geschenken erfreut? Ihr feiert doch auch Feste, oder?" Er wußte so wenig von ihren Leuten und ihrem bisherigen Leben. Es war schwer, sie zu verstehen, wenn man so wenig von ihrer Kultur wußte.


    Von den beiden Lauschern bemerkte Ursus nichts. Er rechnete auch nicht damit, daß sich noch jemand an solch einem kühlen Abend nach draußen verirrte.

    "Na, wunderbar, dann wäre das auch schon geklärt. Nun, dann sind uns jetzt die Hände gebunden, bis wir die Vermögensaufstellung erhalten haben. Das wird sicher auch nicht mehr lange dauern. Dann fängt der Hauptteil der Arbeit an: Die Anschreiben an die Erben."


    Auch das war ja nicht mehr ganz so schlimm, da er sich den Text ja nicht neu überlegen mußte. Doch natürlich mußte er auf jeden einzelnen Fall angepaßt werden.


    "Von meinen letzten Fällen hat erst ein einziger Erbe geantwortet. Naja, noch haben die Leute Zeit. Durch die Feiertage ist ja ohnehin alles verzögert. Vermutlich haben noch nicht mal alle ihren Brief erhalten. Vor allem sind auch wieder Soldaten dabei, die in Parthia kämpfen. Bei denen müssen wir etwas geduldiger sein. Ich habe zwar eine Frist gesetzt, doch wir sollten in diesen Fällen doch etwas länger warten, bevor das Erbe an den Staat weitergeleitet wird." Feldpost war eben doch sehr langsam, da mußte man eine Menge Geduld mitbringen.

    "Du hast recht, ich mag ihn nicht besonders. Nein, das ist auch nicht richtig. Es ist nicht so, daß ich ihn nicht mag. Ich bin zornig auf ihn, das trifft es eher. Er wehrt jedes Hilfeangebot ab, Cadhla. Ich kann ihm nichts abnehmen, wenn er es nicht zuläßt. Die Aufgaben, um die es geht, kann man niemandem einfach so übernehmen. Es ist nicht wie beim Holzhacken, wo man einfach die Axt nimmt und loslegt. Ich kann nur tun, was er zuläßt zu tun, verstehst Du? Und er läßt es nicht zu." Es war ein leidiges Thema. Und eines, für das es keine Lösung gab. Also schob Ursus es entschlossen zur Seite.


    "Aber es geht jetzt nicht um Corvinus und mich. Sondern um Corvinus und Dich. Warum solltest Du kein Geld besitzen dürfen? Natürlich darfst Du das. Du darfst nicht irgendein Geschäft aufmachen oder so etwas. Aber wenn Dir jemand etwas schenkt, dann darfst Du es auch haben. Geldgeschenke sind nichts ungewöhnliches. - Und ja, mancher Sklave hat sich schon freigekauft." Ursus blickte sie offen an. "Ich hatte schon daran gedacht, Dir zu den Saturnalien etwas Geld zu schenken. Doch ich wußte nicht, ob Dein Stolz so etwas zuläßt."

    Ursus nahm die Liste entgegen und verglich sie mit seinen eigenen Aufzeichnungen. Es dauerte eine Weile, doch dann nickte er zufrieden. "Bei diesen sieben Fällen bin ich auf das gleiche Ergebnis gekommen wie Du. Bei den beiden hier unten bin ich auf andere Ergebnisse gekommen, da sollten wir uns die Stammbäume nochmal vornehmen. Und dieser eine Fall... da müssen wir einiges klären..." Man mußte ja nicht gleich mit dem kompliziertesten anfangen, nicht wahr?


    "Die drei, bei denen die Erbmasse an den Staat geht, habe ich bereits entsprechend weitergemeldet. In den anderen sieben Fällen müssen wir die Erben anschreiben. Das können wir erst tun, wenn wir die Aufstellungen über die einzelnen Vermögenswerte haben, da die Erben über ihr mögliches Erbe informiert werden müssen. Doch wir könnten schon mal ermitteln, wo die Erben sich aufhalten, dann wissen wir wenigstens, wohin wir schreiben müssen."

    "Ein guter Kampf. Und mir ist ein Unentschieden auch entschieden lieber als eine Niederlage", lachte Ursus und rappelte sich auf. "Jetzt könnten wir glatt als Schnitzel durchgehen." Sie sahen beide wirklich gut paniert aus. "Also... paniert fühle ich mich eigentlich genug - und vielleicht ist es klüger, es bei einem Unentschieden zu belassen, statt doch noch eine Niederlage zu riskieren." Er grinste breit "Was hältst Du von abschaben und dann einem Bad?" Auch er hatte Sand an Stellen kleben, die er hier in der Öffentlichkeit vielleicht besser nicht davon befreite.


    "Zumindest ist mir nichts davon bekannt, daß sie ihr Herz schon jemand anderem geschenkt hätte", meinte Ursus. Auch wenn ihm natürlich klar war, daß Prisca ihm so etwas auch niemals erzählen würde. "Ich wünsche euch beiden jedenfalls alles Glück, das man nur haben kann. Und ich bin auch davon überzeugt, daß man eine gute Ehe führen kann, wenn beide Partner dazu gewillt sind. - An Heirat habe ich persönlich noch überhaupt nicht gedacht..." Er wüßte auch gar nicht, wen. Irgendwie gab es nur wenige junge Frauen in heiratsfähigem Alter in den einflußreichen Familien. Schließlich kam ja für einen Patrizier nicht jede in Frage. Auch was das anging, hatte Aquilius ausgesprochenes Glück gehabt.

    Den ersten Tag war sein scriba vollständig beschäftigt gewesen. Der Eifer, mit dem der Iulier an die Arbeit ging, gefiel Ursus. Jetzt blieb noch abzuwarten, ob auch der Inhalt der Arbeit in Ordnung war. Falls ja, hatte er mit dem Mann wirklich einen Glücksgriff getan.


    An nächsten Morgen hatte Ursus sich etwas mehr Zeit gelassen. Da er die Vermögensaufstellung noch nicht erhalten hatte und auch noch keine weiteren Informationen zu dem Betrieb des verstorbenen Octaviers, konnte er bei den Erbschaftsangelegenheiten nicht weitermachen. Aber vielleicht war das auch ganz gut so, dann hatten sie wenigstens richtig Zeit für die Einarbeitung.


    "Salve", grüßte Ursus, als er in sein officium trat und Cincinnatus schon vorfand. "Und? Bist Du schon zu Ergebnissen gekommen oder bestehen noch Fragen?"

    "Ja, es ist viel schöner mit Liebe im Herzen, Cadhla. Und ich verstehe, was Du meinst. Ja, mit Liebe im Herzen ist es sicher schwer zu kämpfen. Obwohl ich mir auch vorstellen kann, daß niemand so hart und unnachgiebig kämpft wie jemand, der wahrhaft geliebte Menschen verteidigt." Er beobachtete, wie sie seufzend Schild und Schwert beiseite legte. Und dann noch Corvinus bemitleidete. Warum wurde der auch noch bemitleidet?


    "Er mag schwer tragen an seiner Verantwortung. Doch solange er nicht lernt, einen Teil der Last abzugeben, hat er verdient, daran schwer zu tragen." Das klang sicherlich hart. Doch Ursus konnte nicht auch noch Mitleid für Corvinus aufbringen. Nicht für eine Last, die er mit ihm zu teilen bereit war. Corvinus könnte es leichter haben, also konnte es noch nicht zu schwer für ihn sein.


    "Wenn der Herr es nicht lernt.... dann... dann endet es meistens irgendwann mit einer Katastrophe." Es kam ja doch schon mal vor, daß jemand mit aufgeschlitzter Kehle nicht wieder aufwachte. Etwas, was den Tod aller Sklaven aus dem Haushalt zur Folge haben konnte. Der Sklave bezahlte irgendwie immer, da hatte sie schon recht. Doch mußte man auch sagen, daß die meisten Römer doch ganz vernünftige Menschen waren und nicht vergaßen, daß sie es mit Menschen zu tun hatten.


    "Aber es ist nicht wahr, daß dieses eine Geschenk niemals gemacht wird. Du gehörst mir nicht, Cadhla, deshalb kann ich Dir da nichts versprechen. Aber unmöglich ist es nicht, hörst Du? Gib die Hoffnung niemals auf. Corvinus hat für Dich viel Geld bezahlt und ich denke, dieses mußt Du sicherlich erst abarbeiten. Sprich mit ihm darüber." Wenn sie ihm gehören würde, dann... Aber sie war nicht sein, also war es müßig, darüber nachzudenken.

    "Ja, ich weiß", nickte Ursus. Er hatte ja auch nicht an den Armen und Beinen gerieben, sondern an ihrem Körper. So kamen sie nicht weiter, Helena brauchte dringend richtige Wärme. Wenn nichts anderes da war als er selbst, dann eben er selbst.


    Kurzerhand zog sich Ursus die nasse Tunika über den Kopf, dann schlüpfte er zu Helena unter die Decken, kaum daß Siv den Raum verlassen hatte. Er brauchte zwar ebenfalls einen Moment, bis sein Körper unter den Decken warm wurde, doch er war ein gesunder junger Mann. Ohne länger zu zögern, zog er Helena an sich, schlang fest die Arme um sie, um sie zu wärmen. Es war ihm egal, was jemand anderer denken mochte. Sie brauchte Wärme und er hatte reichlich davon. Bis Siv mit einem heißen Stein und einem heißen Getränk wiederkam, würde er eben das wenige tun, was er tun konnte.