Beiträge von Titus Aurelius Ursus

    Ursus ahnte nicht, daß ihm seine leichte Mißstimmung derart deutlich anzumerken war. Also lächelte er, als die Flavier begeistert auf Priscas Vorschlag eingingen. Man mußte ja wenigstens so tun, als ob. Außerdem war Antonia wirklich keine schlechte Wahl. Wenn nicht Septima ebenso möglich wäre und sie nicht ausgerechnet die heißgeliebte und hochverehrte Ehefrau von Ursus wäre. Wie könnte es eine bessere Wahl als sie geben?


    Als Prisca ihren Becher hob und auf die beiden Familien, die sich hier ein weiteres Mal verbündeten, anstieß, hob auch Ursus sein Trinkgefäß. „Auf unsere Familien. Mögen sie gedeihen und sich gegenseitig Kraft geben, um schwere Zeiten unbeschadet zu überstehen und gute Zeiten miteinander in vollen Zügen genießen zu können.“ Aus diesem Grund waren sie schließlich alle hier, auch wenn Prisca und Piso wohl romantischere Ansichten hierzu hegten.

    „Salve, Decurio“, grüßte Ursus den Offizier und deutete auf den bereitstehenden Stuhl. „Du siehst mich ein wenig überrascht, denn die Kanzlei hat es leider versäumt, Dich anzukündigen. Nichts desto Trotz brauche ich dringend einen fähigen Decurio.“ Er schob Cursur einen Becher hin und deutete auf die zwei bereitstehenden Krüge. „Bitte, bediene Dich. Du wirst durstig sein. Wie war die Reise?“

    Zitat

    Original von Aurelia Flora
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    Hatte er einen Fleck auf der Nase? Oder warum starrte der Scriba des Legaten ihn so verwundert an. Ein Bote dürfte eigentlich nichts ungewöhnliches sein. Während der Scriba im Officium verschwand, rieb er sich eilig mit dem Ärmel übers Gesicht und versuchte den Staub der Reise aus seinen Kleidern zu klopfen. Um einen anständigen Eindruck zu machen. Der Scriba kam zurück und machte einen großen Bogen um ihn, während er ihm mitteilte, dass er nun hinein durfte. Kurz schnupperte er möglichst unauffällig an seinen Kleidern, Schweiß und Pferd hin darin, aber nichts was ein Soldat nicht kennen dürfte. Doch anstatt sich weiter mit dem seltsamen Verhalten des Mannes weiter zu beschäftigen, strafte er seine Haltung und trat dann ins Büro.
    „Salvete, Legatus!“ Sollte er salutieren? Mit Soldaten hatte er es bisher noch nicht zu tun gehabt


    "Salve", grüßte Ursus den Mann zurück und musterte ihn neugierig. Er kannte ihn nicht. Das war auch kein Wunder, hatte er die Mutter von Flora und Narcissa doch schon seit Ewigkeiten nicht mehr besucht. Das schlechte Gewissen meldete sich. Allerdings hatte er auch immer sehr viel zu tun gehabt, redete er sich vor sich selbst heraus. "Du hast eine wichtige Botschaft für mich? Worum geht es?" Hoffentlich war die Mutter der Mädchen nicht erkrankt oder gar... nein, gar nicht erst an so etwas denken. Die Aurelier waren in der letzten Zeit mehr als oft genug vom Tod heimgesucht worden.

    Ursus nickte. "Erlaubnis erteilt. Wir sehen uns dann in zwei Stunden zur Stabsbesprechung." Die würde er so kurz halten wie möglich, aber eben so lang machen wie nötig. Alle Offiziere mußten wissen, was sie zu tun hatten und welche Informationen die Männer erhalten sollten.

    Heute 20.15 Uhr Phoenix


    Rom - Niedergang einer Weltmacht
    Doku USA 2007
    Teil 1


    Keine Ahnung, ob es was taugt...


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    Eroberung der Alpen, Teil 1 - Über den Pass
    5-teilige Doku D 2009


    Zwar nicht zwangsläuftig Rom, aber hilft vielleicht, dass man eine Vorstellung von einer Reise über die Alpen so ganz ohne Auto, Zug oder Flugzeug gewinnt ;)



    "Ja, beleuchtet werden muß das Zelt sicherlich. Ich bin sicher, das bekommen wir in den Griff. Zur Not postieren wir ein paar Männer dort am Zelt, sie müssen ja nicht in Berührung kommen mit jenen, die aus der Stadt kommen." Ursus sah da kein großes Problem. Die Legionen hatten schon weit schwierigere Situationen gemeistert. "Ich weiß, daß ich mich auf Dich und Deine Männer in besonderer Weise verlassen kann." Das sagte er mit großem Ernst, Licinus sollte wissen, daß Ursus ihn nicht in die Gefahr schickte, weil er ihn opfern wollte. Ganz im Gegenteil hoffte er, daß dieser Mann völlig unbeschadet aus der Sache heraus kam. "Tu das. Vor allem brauchen wir eindeutige Signale, die leicht erlernt werden können. Die Offiziere müssen darin geschult werden und sie sollen dann ihre Männer schulen."



    "Salve, Decurio", grüßte der Scriba und nahm dann das Schreiben entgegen, um es zu studieren. Dann erhob er sich. "Warte bitte einen Moment." Das Schreiben nahm er mit, als er zum Legaten hinein ging. Es dauerte eine ganze Weile, bis er wieder heraus kam. "Bitte, tritt ein, Decurio." Die Urkunde hatte er offenbar beim Kommandanten gelassen.

    „Daß ausgerechnet der letzte Kampf schlecht war, ist natürlich unschön. Gerade auch für Menecrates. So viel Aufwand und dann so etwas. Der letzte Kampf ist den Zuschauern schließlich immer besonders gut in Erinnerung. Hm, wenn ich Aedil werde – und falls ich Gladiatorenspiele veranstalte, sollte darauf achten, ein grandioses Finale zu bringen.“ Das waren so Kleinigkeiten, die eine große Wirkung haben konnten. Natürlich nutzte auch ein grandioses Finale nichts, wenn die ganzen Spiele schlecht waren. Doch der schlechteste Kampf sollte wahrhaftig nicht zuletzt gezeigt werden.


    Gerade hatte Ursus überlegt, es hinzunehmen, daß der Rest der Familie nicht erschien, die hochschwangeren Damen litten ja häufiger an unerwarteten Unpäßlichkeiten, da erschien Serrana doch noch zur Cena. „Salve, Serrana, schön, daß Du uns Gesellschaft leistest.“ Die Sklaven brachten die Schüssel zum Händewaschen und natürlich auch den gewünschten Becher Wasser.


    „Nun, wie ich sehe, Flavius, hast Du Dich in den Reihen der Damen Roms schon reichlich bekannt gemacht.“ Ursus grinste und war gleich ein wenig entspannter, als er feststellte, daß auch Serrana bekannt war mit dem Flavier. Dann war die ganze Sache wohl doch völlig harmlos, auch zwischen Flora und Flaccus. Gut so. Dann stand der Eheanbahnung ja nichts im Wege. „Nein, nein, wir plaudern nur quer durch den Garten und ganz nebenbei horcht mich Flaccus im Auftrag des Consuls ein wenig aus.“ Ein kleiner Scherz am Rande, um die Stimmung noch ein wenig aufzulockern. Immerhin waren sie hier unter Freunden, da mußte es nicht so steif zugehen. „Ich fürchte, Septima fühlt sich unwohl, wir können also die Eier auftragen lassen.“ Zwar hoffte er immer noch, daß seine Frau noch kommen würde, aber er wußte auch, daß sie so kurz vor der Niederkunft immer mal kleine Beschwerden hatte und sich nicht immer danach fühlte, Gäste zu empfangen.


    „Aber natürlich kann ich mir vorstellen, daß die Factio Aurata bei den Rennen zum Fest der Dea Dia an den Start geht. Wie groß wirst Du das Rennen gestalten? Ein Gespann je Factio? Oder zwei? Ganz abgesehen davon, daß es eine große Ehre ist, für die Götter ins Rennen zu gehen, brauchen unsere noch sehr jungen Fahrer die Erfahrung. Also plane uns auf jeden Fall mit ein und vergiß nicht, mir rechtzeitig die Bedingungen zu schreiben, damit ich Dir mitteilen kann, wer für die Aurata startet.“ Seine Begeisterung für die Wagenrennen war seinen leuchtenden Augen anzusehen. Vor allem, da dieses Rennen nicht innerhalb des Pomeriums stattfand und er es somit besuchen konnte, falls hier keine akuten Notfälle dazwischen kamen.


    Die kleine ungeschickte Plauderei zwischen Flaccus und Serrana quittierte Ursus mit einem belustigten Grinsen, das er hinter seinem Becher verbarg, indem er noch einen Schluck Wein trank. Die Vorspeisen wurden derweil aufgetragen. Eier in den verschiedensten Variationen, dazwischen gefüllte Weinblätter und dazu einige ofenwarme, knusprige Brotfladen.

    Das war wirklich kein schlechter Einwand. Ursus spann ihn noch weiter. "Wir haben doch reichlich Zelte, davon können ein paar vor dem Tor errichtet werden. Die Torwachen müssen die Zelte dann eben mitbewachen. An eine Kommandostelle in der Curia habe ich auch gedacht. Das ist nun einmal der Ort, wo alle hinkommen, um zu fragen, was sie tun sollen. Das mit der Signalstelle allerdings ist mir noch nicht eingefallen. Sehr guter Gedanke! Das Gebäude muß von der Castra aus zu sehen sein, das ist wichtig." Es zeigte sich wieder einmal, was die jahrelange Erfahrung eines Mannes, der sich von unten hoch gedient hatte, wert war. "Ich würde es für gut halten, wenn Du mit Deinen Männern direkt in der Stadt zum Einsatz kommst." Das war nur ein halber Befehl. Ursus würde sich Einwände durchaus anhören, da er die große Erfahrung des Iuliers sehr schätzt. Aber er hielt es für eine gute Idee, gerade weil Licinus ein so erfahrener und ideenreicher Mann war. Natürlich schickte er ihn so mitten in die Gefahr. Doch waren Soldaten nicht dafür da, in die Gefahr geschickt zu werden? Und zwar gerade die Besten, weil eben sie es waren, die fähig waren, eine Gefahr zu meistern? Außerdem glaubte er, aus den Worten des Iuliers eine gewisse Bereitschaft herauszuhören.

    Erstaunen war in der Miene des scriba zu lesen, als er sah, daß man einen Reisenden hereingelassen hatte in die Castra. "Salve. Warte hier, ich schau, ob er gerade Zeit für Dich hat." Der Mann ging in das Officium seines Kommandante und es dauerte eine Weile, bis er wieder herauskam. "Bitte, tritt ein." Bei allem hatte sich der scriba ausgesprochen viel Mühe gegeben, nicht in die direkte Nähe des Besuchers zu kommen.

    Zitat

    Original von Aurelia Flora
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    Tacitus seufzte. „Sehr wichtig… sonst wäre ich nicht hier. Mir ist es nicht erlaubt mit jemand anderen als mit dem Legaten darüber zu reden!“ erklärte er und runzelte verwirrt die Stirn, als er die nächsten Fragen hörte. „Vor zwei Tagen habe ich zu letzte Rast gemacht. Mein Auftrag lautete so schnell herzukommen wie ich kann. Ich habe auch mit niemanden gesprochen…“, antwortete er auf die Fragen. „Warum willst du das wissen?“ wagte er es nun selbst zu Fragen.




    Legionarius Cantius Saccus



    "Ich muß Dich noch auf Waffen hin untersuchen. Ist Vorschrift. Dann führe ich Dich zum Legaten. - Ach nichts, der Legat wird Dir alles erklären." Warum jetzt die Pferde scheu machen? Der Sklave hatte eh keine andere Wahl, seinen Worten nach zu urteilen. Er mußte sich der Ansteckungsgefahr aussetzen. Saccus durchsuchte den Mann. "Alles in Ordnung. Komm mit. Dein Pferd gib meinem Kameraden da. Der wird sich drum kümmern." Er deutete auf einen Tiro, der bereits nach den Zügeln griff.







    Legionarius Cantius Saccus


    "Ich kenne ein paar von den Equetes. Die werden sich gut um Deinen Incitatus kümmern, Decurio, da kannst Du Dich drauf verlassen." Waren doch alle gleich, diese Reiter: Total vernarrt in ihre Gäule. Saccus nahm die Zügel entgegen. "Miles Cantius Saccus. Dritte Cohorte, zweite Centuria", stellte er sich noch vor, bevor er das Pferd wegführte von der Porta Praetoria. Den Eintrag im Wachbuch machte einer der anderen wachhabenden Männer.




    Ursus nickte ernst. "Du solltest meine Familie kennenlernen. Mach Dich also demnächst auf eine Einladung zur Cena gefaßt." Immerhin mußte sich auch Septima auf seine Klienten verlassen können. Ursus konnte zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht ahnen, daß seine Frau bald fluchtartig die Castra verlassen mußte. Noch war von der Seuche nichts zu spüren, die Mantua bald fest in ihrem Griff haben sollte.


    "Gut, dann solltest Du Dich jetzt bei Deinem Centurio melden. Abi." Somit war das erlösende Wort gesprochen, von dem Ursus nicht geahnt hatte, daß es so sehnsüchtig erwartet worden war.

    Zitat

    Original von Aurelia Flora
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    Abgehetzt erschöpft und müde erreichte ein Bote aus Terentum das Tor des Castellum. Es war ihm aufgefallen wie unheimlich Still es in der Stadt war. Doch hatte er sich nichts dabei gedacht. Er kam sich ohnehin vor wie ein unheilvoller Reiter, schlechte Nachrichten trug er mit sich.
    Er stieg von seinem Ross ab, klopfte dem verschwitzten Tier kurz über den Hals, ehe er dann an den Soldaten heran trat. „Salvete, mein Name ist Tacitus. Ich habe eine wichtige Botschaft für Legatus Legionis Aurelius Ursus!“ erklärte er sein Anliegen. Nichts ahnend mit welchen Problemen der Aurelier ohnehin schon beschäftigt war.



    Legionarius Cantius Saccus


    Hm, der sah aber abgehetzt aus, der Mann, der von seinem Pferd stieg und dann recht höflich sein Anliegen vorbrachte. Ganz zufrieden war Saccus mit den Angaben allerdings noch nicht. "Salve Tacitus. Dann sag mir doch erst einmal, wer Du genau bist? Ein Sklave? Wenn ja, wessen Sklave? Wessen Botschaft überbringst Du? Solltest Du Waffen dabei haben, mußt Du diese an mich übergeben, sonst darfst Du die Castra nicht betreten."







    Legionarius Cantius Saccus


    Der war ja fast so wortkarg wie dieser ungehobelte germanische Sklave des Legaten. Saccus nahm die Urkunde und überflog sie kurz. Unterschrift und Siegel wurde etwas sorgfältiger betrachtet und auf Echtheit überprüft. Dann nickte Saccus. "Willkommen bei der Prima, Decurio Decimus. Wenn Du erlaubst, werden wir Dein Pferd in die Ställe bringen lassen, damit es gleich versorgt wird, während Du Dich beim Legaten meldest. Ich nehme an, das Officium des Legaten findest Du selbst?"



    Aufmerksam betrachtete Ursus den jungen Soldaten. "Ich halte Dich für fähig, mir die Informationen so weiterzugeben, daß ich mir ein halbwegs brauchbares Bild machen kann." Zumal es ja auch nicht so war, als hätte Ursus nicht noch die eine oder andere zusätzliche Informationsquelle. "Gut, das ist es, was ich hören wollte. Und den Neffen eines meiner Freunde als Klienten anzunehmen, ist mir ohnehin eine wahre Freude. Dann sei mir also willkommen in den Reihen meiner Klienten, Decimus Celsus." Er erhob sich, um diese Abmachung mit einem Handschlag zu besiegeln.



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