Beiträge von Titus Aurelius Ursus


    Legionarius Cantius Saccus



    Schon wieder Tordienst. Saccus hatte das Gefühl, hier viel öfter zu stehen als seine Kameraden? Ob er etwas falsch machte? Und dann war nicht mal was los. Laaaaangweilig! Um diese Zeit war irgendwie nie was los, der Ansturm war schon vorbei. Boah, hoffentlich war diese Schicht bald zuende. Dabei war doch noch Winter und die Tagschichten kürzer als die Nachtschichten. Ihm kam es länger vor. Wenn wenigstens der Optio nicht immer so streng gucken würde! Nicht mal gähnen konnte man hier in Ruhe.


    Oh, ein Reiter! Na, endlich mal was. "Salve, Decurio. Aus Aegyptus? Du hast sicher Deinen Versetzungsbefehl dabei?"



    Ein ganz klein wenig schwammig war die Antwort schon. Bei einem Politiker hätte Ursus nun abgelehnt. Doch dieser junge Mann war Soldat. Ein Blick in seine Augen bestätigte ihm, daß er wohl nicht hatte ausweichen wollen. Nein, der Mann hatte sich wohl im Gegenteil nicht so deutlich ausgedrückt, um sich ganz frei zur Verfügung zu stellen. Er konnte sich tatsächlich als recht brauchbarer Klient herausstellen. "Ich denke schon, daß Du mir nützlich sein kannst, Decimus. Hin und wieder wäre es gut zu wissen, wie die Männer wirklich denken. Wärest Du bereit, solche Informationen an mich weiterzugeben? Ich meine nicht, daß Du einzelne Männer bei mir anschwärzen sollst, es sind schließlich Deine Kameraden. Aber die allgemeine Stimmung und Meinung, schwelende Gerüchte und so weiter wären mir wichtig. Und dann möchte ich, daß Du bedenkst: Ich werde nicht immer Kommandant der Prima sein. Wirst Du mich auch dann noch unterstützen und mir dienlich sein, wenn ich auf das politische Parkett in Rom zurückgekehrt bin? - Und bist Du eigentlich mit in Rom lebenden Decimern, zum Beispiel Decimus Mattiacus, verwandt?" Dieser war ein Freund der Familie. Ein verwandtschaftliches Verhältnis wäre ein weiterer guter Grund für Ursus, den jungen Mann in die Reihen seiner Klienten aufzunehmen.

    Erstaunt lehnte Ursus sich ein wenig zurück. Fast schien es, als sei es dem Soldaten peinlich zu sein, was er war. Was für ein Unsinn. "Du bist also der Meinung, gar nicht nützlich zu sein? Nein, Decimus, so leicht kommst Du mir jetzt nicht davon. Du weißt doch, daß ein Klientenverhältnis immer beiderseitig ist? Der Patron fördert und hilft auch materiell, dafür bietet der Klient seine Dienste. - Also... Ich stelle die Frage einfach anders: Inwieweit bist Du bereit, mir zu dienen?" Daß damit nicht das dienstliche Verhältnis gemeint war, sollte wohl klar sein. Hier ging es um private Dinge.

    So, dann kannten die beiden sich also tatsächlich und hatten sich in Rom schon getroffen. Hoffentlich hieß das nicht, dass sie irgendwie Zuneigung zueinander gefasst hatten! Ursus beobachtete die beiden, um festzustellen, ob sich ein derartiges Problem auftat. Herzen waren in dem Alter noch so verletzlich. Und jede Vernarrtheit immer gleich die Liebe für das ganze Leben, die alles in rosarotes Licht tauchte. Der Flavier sprach von Freundschaft. Hoffentlich blieb es dabei. „Waren die Spiele wenigstens gut organisiert? Das ist auch so ein Nachteil hier oben: Derlei Veranstaltungen sind ausgesprochen selten und können sich mit dem Angebot in Rom nicht so recht messen.“ Das war durchaus unverfänglich, vor allem, da er es mit einem lockeren Lächeln sagte.


    Obst und Häppchen kamen gerade im richtigen Moment. Ursus nahm sich etwas von der Auswahl, die Cimon ihm präsentierte und nickte ihm anerkennend zu. Der Nubier kannte ihn erfreulich gut, was solche Dinge anging.


    „Tatsächlich hatte ich Gelegenheit, die Barbaren, also die Germanen, in ihrer eigenen Siedlung kennenzulernen. Sie haben eine ausgesprochen raue Art von Humor, sind schnell beleidigt und trinken ungeheure Mengen ihres gefährlichen Mets in kürzester Zeit. Das Zeug ist mir so schnell zu Kopf gestiegen wie noch nichts zuvor. Dabei habe ich sehr aufgepasst, nicht zuviel zu trinken. Den ersten Becher muß man sowieso in einem Zug leeren, sonst beleidigt man den Gastgeber zutiefst. Doch hat man ihre Freundschaft errungen, sind sie auf ihre raue Art sehr herzlich. Ich habe es nicht bereut, mein erstes Tribunat in Germanien abgeleistet zu haben.“ Nicht, dass er es sich hätte aussuchen können. „Solltest Du je die Gelegenheit haben, dort tätig zu sein, nimm sie wahr. Man kann dort vieles lernen, was einem in Rom nützlich ist.“ Seine Erfahrungen aus Germanien würde er jedenfalls nicht missen wollen.


    „Für Purgitius Macer zu arbeiten, ist sicherlich eine sehr kluge Art, seine Laufbahn zu beginnen. Du kannst stolz darauf sein, von ihm angenommen worden zu sein. Nutze diese Gelegenheit zum Lernen und Du hast eine strahlende Karriere vor Dir.“ Gegenwind würde der junge Flavier noch genug zu spüren bekommen. Immerhin waren Patrizier im Moment nicht gerade gut angesehen bei denen, die das Sagen hatten in Rom. „So, der Consul möchte also wissen, inwieweit wir Senatoren uns einbringen in das öffentliche Leben? Nein, Stadtpatron bin ich nicht, es ist auch noch keine Stadt diesbezüglich an mich herangetreten. Ich bin Princeps der Factio Aurata und ich arbeite für die Schola Atheniensis als Praeceptor und rechte Hand des Rectors. Auch von hier aus kann ich Kurse zusammenstellen und Vorträge ausarbeiten. Natürlich bin ich außerdem Mitglied in einer Sodalität, nämlich der Salii Palatini. Mich da einzubringen ist mir allerdings im Moment leider versagt, da ich das Pomerium nicht betreten darf. Meine Möglichkeiten als Kommandant einer Legion sind in der Tat stark eingeschränkt, doch was ich kann, das tue ich auch.“

    „Nein, eine vollständige Quarantäne können wir schon deswegen nicht einhalten, weil wir unbedingt in der Stadt auch tätig werden müssen. Aber die Ausgangssperre wird dafür sorgen, dass nicht mehr Männer zu eine Ansteckungsgefahr werden, als unbedingt nötig.“ Ursus fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. „Wir werden heute noch eine Besprechung mit dem gesamten Stab abhalten, damit jeder richtig informiert ist. Ich habe dem Duccier zwar die Organisation der Seuchenbekämpfung übergeben, jedoch kann er das kaum allein meistern. Außerdem bezogen sich die mit ihm besprochenen Maßnahmen vor allem auf die Stadt, nicht auf die Castra. Ich habe mir für unsere eigenen Leute folgendes vorgestellt: Wir werden die Männer in drei Gruppen einteilen und diese Gruppen strikt voneinander getrennt halten: Eine wird den Wachdienst hier in der Castra übernehmen, eine die Patrouillen in der Umgebung sowie die Material- und Nahrungsbeschaffung. Die dritte dann wird die Einsatztruppe in der Stadt. Wer krank ist, wird sofort ins Valetudinarium – oder vielleicht noch besser in die Sammelstelle in der Stadt einquartiert. Alle Männer werden ermahnt, besonders reinlich zu sein in der nächsten Zeit.“ Soweit die Maßnahmen, die er sich innerhalb der Castra vorstellte.


    „Wir werden in der Stadt die Thermen unter einen Vorwand schließen und uns dort darauf vorbereiten, eine große Menge Kranke aufzunehmen. Die Ärzte der Stadt werden mit hinzugezogen, damit sie ihre Dienste vernünftig koordinieren können. Ich habe den Duccier außerdem angewiesen, für Leute zu sorgen, die sich um die Toten kümmern. Wo wir sie sammeln und möglichst gleich verbrennen, müssen wir noch überlegen. Die Curia soll Anlaufstelle für ratsuchende Bürger sein. Sollte es soweit kommen, dass die Menschen sich nicht mehr versorgen können, müssen wir dort eine Nahrungsmittelausgabe einrichten. Dazu kommen vermehrte Patrouillen durch die Stadt. Nunja. Jetzt sofort können wir nur alles vorbereiten, noch ist nicht sicher, ob die Situation wirklich so dramatisch wird. Doch vorbereitet sollten wir auf den schlimmsten Fall sein. Im Zuge dieser vorbereitenden Maßnahmen sollen die Männer auch vermehrt den Göttern opfern, um diese zu versöhnen und ihr Wohlwollen für uns alle zu sichern. – Das war es soweit. Wenn Dir noch etwas einfällt, was wir bedenken sollten, dann immer heraus damit. Von Straßensperren sollten wir meiner Meinung nach vorerst absehen, aber uns auf die Errichtung vorbereiten. Ich nehme an, dass wir spätestens morgen wissen, ob die Lage derart dramatisch und all diese Maßnahmen wirklich notwendig sind.“

    Zitat

    Original von Caius Decimus Celsus
    Celsus straffte sich und zögerte noch ein wenig, als wolle er das, was er als Bitte vorzubringen gedachte, noch einmal überdenken. Dann sah er mit festem Blick seinem Vorgesetzten in die Augen und brachte ohne lange und viele Worte seine Bitte vor.


    "Ich bitte Dich darum, mich als Deinen Klienten anzunehmen, legatus."


    Nun war es heraus. Nun konnte er nur hoffen, mit seinem Ansinnen nicht zu weit gegangen zu sein.



    Ursus hatte mit allem Möglichen gerechnet. Bitte um Urlaub. Bitte um Versetzung in eine andere Einheit als die vorgesehene. Aber das? Erstaunt erwiderte Ursus den Blick des jungen Soldaten. "So... Dein Patron soll ich werden? Du weißt, was für Pflichten Dich als Klienten erwarten? Inwiefern meinst Du, daß Du mir nützlich sein könntest?" Daß er den jungen Mann erheblich fördern könnte, daran bestand ja kein Zweifel. Die Frage war, warum Ursus das tun sollte. Oh, ihm fiel da durchaus einiges ein. Aber er wollte sehen, ob der junge Mann auch begriff, daß das Klientenverhältnis vor allem etwas mit Geben zu tun hatte, nicht einfach mit Nehmen.


    Ursus blickte auf, als sein Primus Pilus das Officium betrat. Innerlich seufzte er, denn er erwartete die üblichen Klagen über den Tribunus Laticlavius, äußerlich ließ er sich aber nichts anmerken und bot dem Centurio mit einer einladenden Geste Platz an. Doch überraschenderweise hatte der Besuch des Iuliers doch andere Gründe. "Salve, Iulius. Die Ausgangssperre? Die ist sozusagen noch taufrisch und in der Tatsache begründet, daß in der Stadt eine schwere Krankheit ausgebrochen ist. Es gab schon einige Todesfälle und auch die sonst eher Gesunden, Kräftigen sind betroffen. Wir wollen verhindern, daß die Krankheit auf die Castra überschwappt und uns gleichzeitig darauf vorbereiten, in der Stadt ein Chaos zu vermeiden. Mit den notwendigen Maßnahmen habe ich den Duccier betraut, Du könntest mir dabei helfen zu überwachen, ob er der Aufgabe gewachsen ist."

    Zitat

    Original von Caius Decimus Celsus
    Während er aufstand und den Stuhl zurechtrückte hatte Celsus einen Entschluß gefaßt. Er nahm Haltung an. Doch anstatt den Befehl des legaten zu befolgen, verhielt er und wandte sich an seinen Vorgesetzten.


    "Wenn du erlaubst, ich habe noch eine Bitte, eine persönliche, legatus."


    Schon hatte Ursus nach seinen Listen und Berichten gegriffen, um sich wieder darin zu vertiefen, als der frischgebackene Legionär doch noch ein Anliegen ankündigte. Überrascht hob Ursus eine Augenbraue. "Ein persönliches Anliegen? Ja, natürlich, immer heraus damit." Er deutete wieder auf den Stuhl, für den Fall, daß es etwas war, das doch noch etwas Zeit erforderte.

    Der scriba blickte auf, erkannte den Mann und nickte sogleich. "Ja, für Dich doch eigentlich immer, Primus Pilus. Geh nur rein. Nur seine Laune ist nicht die beste. Nur so als Tip." Er grinste ein wenig schief, der Centurio würde ihn schon richtig verstehen.

    Na, hoffentlich hatte der Tribun vor allem die Stelle mit den regelmäßigen Berichten auch wirklich so gut verstanden, wie das Nicken auszusagen schien. "Im Augenblick gibt es von mir nichts weiter. Erlaubnis erteilt. Vale." Ursus durfte und würde auch nicht untätig bleiben. Doch vorerst wollte er sehen, wie der junge Tribun sich so machte. Ob er einer solch gewaltigen Aufgabe gewachsen war.

    Es war ja nicht so, als würden die Männer nicht opfern. Im Gegenteil hatte Ursus manchmal das Gefühl, daß Soldaten da weitaus gewissenhafter waren, als der Normalbürger. Trotzdem war die Überlegung, auch regelmäßige Opfer durch die Tribune abhalten zu lassen, nicht ganz von der Hand zu weisen. Darüber würde Ursus allerdings erst noch nachdenken. Er fand erzwungene Opfer, so auf Anweisung, irgendwie entgegen dem Sinn. Nein, das sollte wohlüberlegt sein.


    "Auf jeden Fall sollte in dieser speziellen Situation nicht mit Opfern gespart werden. Sorge dafür, daß die Männer und vor allem die Offiziere daran erinnert werden, wie hilfreich es ist, die Götter auf seiner Seite zu wissen." Wenn der Tribun so etwas schon vorschlug, konnte er auch gleich dafür sorgen, daß etwas geschah.


    "Die Thermen halte ich für eine gute Idee, dort sind reichlich Räumlichkeiten vorhanden und die Wasserzufuhr ist gesichert. Die Curia würde ich nur im äußersten Fall mit hinzuziehen. Ich bin der Meinung, sie sollte vor allem Anlaufstelle für die ratsuchenden Gesunden sein, vielleicht, wenn es ganz übel wird, auch der Ort der Nahrungsmittelausgabe werden. Laß die Thermen also unter einem harmlosen Vorwand schließen und alles vorbereiten. Die Ärzte sollen dort erscheinen und sich organsieren. - Denk vor allem daran, alles ruhig und ohne Hektik vorzubereiten. Eine Panik wollen wir doch tunlichst vermeiden. Immerhin wissen wir noch nicht, ob es wirklich so übel wird."

    Tatsächlich war es eher so, daß der Decurio sich mehr um die Zukunft des jungen Mannes kümmerte als dieser selbst. Und da der Decurio einer der Klienten des Legaten war, hatte sich diese kleine Fördermaßnahme fast wie von allein ergeben. "Dann machen wir es so, Decimus. Geh im Magazin Deine Ausrüstung tauschen. Und melde Dich dann bei der IV. Centurie IX. Cohorte. Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem weiteren Weg. Abi."

    Ah, da war der Nubier ja schon. Wie immer hatte er bereits bereit gestanden. Manchmal war es so, als wüßte Cimon sogar besser als Ursus, daß er ihn brauchen würde. "Cimon, wir sprechen gerade über den Hochzeitstermin der Hochzeit unserer Flora mit Tiberius Durus. Er schlug die Vinalia Priora vor. Wie sieht es da aus? Würde das mit anderen wichtigen Terminen kollidieren?" Unwichtige Termine interessierten schließlich nicht, die konnten verschoben werden. Es würde eine Menge vorzubereiten geben, das würde auch Cimon klar sein, so daß auch hierfür Zeit einberechnet werden mußte. Aber bis April... das sollte eigentlich alles machbar sein.

    Pferde waren sein Leben. Oha. Einer von diesen Pferdenarren. Ursus fühlte sich an Terentius Primus erinnert, mit dem er damals bei seinem ersten Tribunat zu tun gehabt hatte. "Nun, Dein Decurio hat mir einiges über Dich berichtet und empfohlen, Dich weiter zu fördern. Ich will es ganz klar sagen, Decimus: Bei der Reiterei wird es ein sehr mühsamer und langwieriger Prozeß, auch nur die leiseste Chance auf eine Beförderung zu bekommen, die Stellen sind alle noch zu frisch und jung besetzt, zu viele stehen schon länger in den Startlöchern als Du. Außerdem ist die Arbeit dort sehr speziell, so daß Du Dich kaum weiter qualifizieren kannst. Ich möchte, daß jeder meiner Männer die bestmöglichen Chancen bekommt, seine Talente einzusetzen und auch weiterzukommen, sofern er geeignet ist. Deshalb möchte ich Dich zur Infanterie zurückversetzen, sehen, ob Du Dich auch dort derartig bewährst. Ich werde Dich vielleicht auch mal mit einer Sonderaufgabe betrauen, - um festzustellen, ob Du geeignet bist, Führungsaufgaben zu übernehmen. Solltest Du das gar nicht wollen oder sollten wir feststellen, daß es doch nicht ganz das ist, wozu Du Talent hast, kannst Du selbstverständlich zur Reiterei zurück. Was sagst Du dazu?"

    Als der Soldat eintrat, legte Ursus einen Bericht beiseite, den er gerade studiert hatte. "Salve, Eques Decimus", nahm Ursus dem Mann den Salut ab. "Bitte nimm doch Platz, denn ganz so schnell wird unsere Unterredung vermutlich nicht beendet sein." Er deutete auf einen Stuhl und griff nach einer Wachstafel, die den Decimus betraf. Diese überflog er, um wieder alle Daten parat zu haben.


    "Du bist nun schon eine lange Zeit bei der Reiterei. Bist Du dort zufrieden? Was hast Du für Vorstellungen von Deiner Zukunft?" Es war immer leichter, einem Mann etwas schmackhaft zu machen, wenn man wußte, welches sein angestrebtes Ziel war.



    "Salve, Eques Decimus." Der Scriba musterte den Eques und schaute dann auf seine Liste. "Ja, der Legatus ist für Dich zu sprechen." Immerhin hatte es einen entsprechenden Befehl gegeben und der Scriba hatte erst vor wenigen Stunden eine Tabula mit dem Lebenslauf und den Beurteilungen des Mannes zum Legaten bringen müssen. "Geh ruhig rein."

    "Gut, beginnen wir mit den Opfern, das können wir sogleich veranlassen. Wobei wir das nicht als großes Ereignis abhalten sollten, sondern eher in sehr kleinem Rahmen, eben um große Menschenansammlungen zu vermeiden." Das war wohl die einfachste Maßnahme und auch eine, die leicht und sofort durchgeführt werden konnte.


    "Ich stimme Dir zu, wir sollten alle Kranken an einen zentralen Ort bringen, an dem die Ärzte sich um sie kümmern können. Wir brauchen ein großes, sauberes Gebäude mit eigenem Wasseranschluß, viele Decken, viel frische Kleidung, Nahrungsmittel und jemanden, der die Ärzte informiert und dazu bringt, dort zu arbeiten. Außerdem brauchen wir Leute, die sich um die Toten kümmern. Du wirst das organisieren. Denk daran, daß Du nicht alles selbst machst, sondern delegierst und den Überblick behältst. Bezieh den gesamten Stab mit ein. Und wenn Du Probleme hast, gleich welcher Art, kommst Du sofort zu mir. Außerdem möchte ich laufend informiert werden." Natürlich würde er sich nicht nur darauf verlassen, sondern selbst auch mit allen Beteiligten sprechen, um den Überblick zu behalten. Trotzdem wollte er den Tribun fordern, indem er ihm diese gewaltige Aufgabe übertrug. Er bekam damit eine einmalige Gelegenheit, sich zu bewähren. Aber natürlich auch, zu versagen. Dies durfte dann aber nicht auf Ursus zurückfallen. "Vermehrte Patrouillen durch die Sadt dürfen auch nicht fehlen. Frag den Arzt, ob die Männer sich irgendwie schützen können vor diesen Winden."