Beiträge von Titus Aurelius Ursus

    "Seine eigenen Haussklaven?" Nun war Ursus vollends verblüfft. Die konnten doch kaum so ausgebildet sein wie Gladiatoren. Und sie einfach so zu opfern konnte doch auch nicht im Sinne des Herrn sein. Er dachte unwillkürlich an den kurzen Übungskampf zwischen Baldemar und dem Optio. Nein, die eigenen Haussklaven hielt man besser aus solchen Dingen heraus. Die hatten weder in der Arena, noch auf dem Exerzierplatz etwas zu suchen.


    "Also, ich werde gewiß nur gut ausgebildete, möglichst bekannte Gladiatoren engagieren. Wenn ich einmal Aedil werden sollte. Das steht noch in den Sternen. Im Moment werde ich hier noch gebraucht." Aufgegeben hatte er seine Karrierepläne auf keinen Fall.


    "Du hast die besten Voraussetzungen, Dir schnell einen Namen in der Politik zu machen. Trotzdem solltest Du Dich nicht darauf ausruhen, daß Dir vieles von der Familie bereitet wird. Viele Senatoren wählen nur den, der sich ihnen vorgestellt und ihnen ordentlich Honig um den Bart geschmiert hat." Und sich ihnen nach Möglichkeit auch verpflichtet hatte.


    "Wer Dich begleiten soll? Das ist eine gute Frage. Septima kommt leider nicht in Frage. Aber Prisca? Oder Deine Schwester? Oder..." Er wagte es nicht, Serrana zu bitten. Sie wäre aber auch keine schlechte Wahl, wie er fand. Doch noch war sie hochschwanger. Und mit einem Säugling war so eine Reise doch für sie so undenkbar wie für Septima. "Auf jeden Fall sollte es jemand sein, der seine Aufgabe auch ernst nimmt. Am allerliebsten wäre es mir natürlich, wenn Du auf diesen Besuch ganz verzichten würdest. - Werter Flaccus, nimm mir das bitte nicht übel. Ein Besuch in der Villa Flavia wäre etwas anderes, da sind viele Mitglieder Deiner Familie zugegen. Aber ich muß auf den guten Ruf meiner Verwandten achten, immerhin soll sie bald heiraten." Durus würde sich schön bedanken, wenn Ursus es riskieren würde, daß Flora einen zweifelhaften Ruf bekam.


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    "Nein, Dein Vorgänger hat die Castra vor zwei Tagen verlassen, um bei seiner Familie auf dem Land Erholung zu finden. Er hat aber vollständige Berichte hinterlassen, Du wirst sie in der Unterkunft vorfinden, die Abschriften habe ich erhalten und archivieren lassen. Was besondere Weisungen angeht, so wirst Du die ersten Tage sicherlich genug zu tun haben, die Männer kennenzulernen und Dich in den Dienstbetrieb einzufinden. Was die Weisungen für die Reiterei angeht, so sind regelmäßige Patrouillen mit wechselnden Strecken abzureiten. Ich möchte, daß diese nicht immer im gleichen Rhythmus erfolgen, damit sie nicht berechenbar für Außenstehende sind. Der Zustand der Straßen ist zu prüfen, gerade jetzt im Frühjahr. Zudem werde ich ab und an mal einen Boten brauchen." Das war in aller Kürze, was Ursus vorerst erwartete. Besondere Einsätze würden dann noch dazu kommen, sobald sich eine Notwendigkeit ergab.



    Sim-Off:

    Ich gehe davon aus, daß die Seuche kurz nach Cursors Ankunft ausbricht, auch wenn es mit der RL-Ankunft nicht ganz paßt, so daß Du da voll mit einsteigen kannst.

    Entschieden schüttelte Ursus den Kopf. "Nein, keine Sorge. Im Gegenteil glaube ich, daß mehr in ihm steckt. Doch die Aufstiegsmöglichkeiten sind bei den Reitereinheiten zur Zeit recht beschränkt. Bei den Fußtruppen sieht das anders aus. Es gibt also keinerlei Grund, sich für ihn zu entschuldigen oder ihn sich zur Brust zu nehmen."

    Ursus lachte. "So in etwa habe ich es mir vorgestellt. Ich bin ja zugegebenermaßen nie in Aegyptus gewesen. Aber ich glaube auch, daß es mir dort zu heiß und zu sandig wäre." Wobei es Leute gab, die von der Schönheit des Landes und der Faszination der Bauwerke schwärmten. "Wie ich feststelle, sind Gerüchte wieder einmal weitaus schneller unterwegs als jeder Nachrichtendienst. Ja, er hat sich verdient gemacht bei der Bekämpfung dieser Banditen. Im Übrigen gehörte er noch bis vor kurzem zur Turma I, Du wirst von den Männern dort sicher noch das Eine oder Andere über Deinen Vetter hören. Also, sei mir willkommen, Decimus. Übernimm Deine Truppe und erhole Dich den Rest des Tages von Deiner Reise. Wir haben gut ausgebaute Thermen hier im Lager. Sollten Probleme auftreten, wende Dich an Tribunus Artorius. Wenn Du noch Fragen hast, wäre dies der Moment, sie zu stellen."

    Zitat

    Original von Aurelia Flora
    Tacitus wünschte sich fern von diesem Ort. Am liebsten in seinem Stall, bei den Pferden. Die Pferde sind unkompliziert und erwarteten nicht von ihm, dass er einen Botengang übernahm, der ihm so gar nicht lag. Unter dem Blick des Legaten fühlte er sich wie das Kaninchen vor der Schlange: panisch erstarrt.
    „Ehm….n… neein…“, stotterte er dann drauflos. Ohje, warum ausgerechnet er. „Sie ist Tod, Herr!“ brachte er dann tonlos vor.


    Hörbar atmete Ursus heftig ein. "Tot?" Unglaube lag in seiner Stimme. Fassungslosigkeit. Seine Augen waren weit aufgerissen auf den armen Boten gerichtet. Tausend Fragen stiegen in ihm auf. Was genau geschehen war? Wie das sein konnte? Wie sie so schwer hatte verletzt werden können? Warum niemand diesen schrecklichen Unfall verhindert hatte? Ob es überhaupt ganz sicher nur ein Unfall war? Doch keine dieser Fragen fand den Weg über seine Lippen. Der Schock saß zu tief. Die liebe, süße Narcissa! Nein, das konnte gar nicht sein! Das war ein schrecklicher, grausamer Scherz! Da war eine furchtbare Lüge! Oder ein grauenvoller Irrtum!

    "Nun, das wirst Du müssen, wenn Deine Familie ein gutes Leben haben soll." Ursus erwiderte das feine Lächeln des Artoriers. "Gut, Artorius Celer. Ich will gerne Dein Patron sein, denn Loyalität und das Versprechen, mich nach besten Kräften zu unterstützen, ist genau das, was ich von meinen Klienten verlange. Und es sollte Dir nicht schwer fallen, mit meiner Fürsprache die Karriereleiter emporzuklettern. Sei mir also willkommen als mein Klient." Dafür stand Ursus nun sogar auf und reichte dem jungen Artorier die Hand, um diese wichtige Abmachung zu besiegeln.



    Sim-Off:

    Bitte im Control Panel bestätigen ;)

    Zitat

    Original von Titus Decimus Cursor
    Der decurio ging ohne Umschweife auf die Fragen des legatus ein.


    "Es stimmt. Italia kannte ich bis jetzt kaum, da ich die meiste Zeit meines Lebens in Aegyptus verbrachte. Mit meiner Verwandtschaft kann ich, ebenfalls bedingt durch meinen Aufenthalt in Aegyptus, der wiederum nur durch eine Expedition in die Germania unterbrochen wurde, nicht dienen. Persönlich kenne ich kein Mitglied meiner Verwandtschaft. Mir ist bekannt, daß ich auch mit einem Decimus Mattiacus verwandt bin, aber wir kennen uns nicht und ich bin mir sicher, daß auch er noch nichts von mir gehört hat, legatus."


    Daß er auf der Rückreise von der Germania die Einladung von Dragonum, einen Besuch in der CDM abzustatten ausschlug, hielt er nicht der Rede wert.



    Ursus schmunzelte leicht. "Nun, Du wirst diesen Teil Italias sehr unterschiedlich von Aegyptus finden. Hier gibt es Regen und Sumpf im Überfluß. Es wird Dir also vermutlich gefallen, falls Du Dich in Aegyptus nach Wasser gesehnt hast." Er lachte und hoffte, daß der Decurio ein wenig Spaß verstand. "Nun, wenn da verwandschaftliche Beziehungen bestehen, so bist Du vielleicht auch mit einem jungen Soldaten namens Decimus Celsus verwandt, der hier dient? Nun, ihr werdet sicher Gelegenheit haben, das herauszufinden. Kommen wir zu Dir. Ich werde Dir die Turma I anvertrauen. Ihr Decurio hat eine schwere Verletzung davongetragen und wird aus dem aktiven Dienst ausscheiden."

    Zitat

    Original von Marcus Artorius Celer
    Eine ungleich schwerere Frage und er musste einen Moment inne halten, ehe er darauf antwortete. "Ich bin nicht der klassischer Karrieremensch," meinte er ernst. "Ich habe nicht gelernt eine Arbeit zu machen, um daraus den größtmöglichen Profit oder die größtmöglichen Chancen zu ziehen. Ich mache sie, weil sie gemacht werden muss und ich mache sie gewissenhaft und gerne. Wenn sie Spaß macht um so mehr. Meine Pläne sind in erster Linie einfach: ich möchte eine Familie und ich möchte dieser Familie das sein, was ich nie hatte: ein guter Vater. Ich möchte meinen Kindern die Möglichkeit geben selbst zu wählen und nicht durch die Umstände gezwungen zu sein. Sollte das bedeuten den Rest meines Lebens als Scriba tätig sein zu müssen, werde ich dies tun, sollte dies bedeuten Karriere machen zu müssen, werde ich dies ebenfalls tun. Sicher ist, dass ich das, was ich tue, immer mit ganzem Herzen tue, denn nur so kann man darin auf Dauer einen Sinn sehen." Er hielt einen Moment inne. "Somit kann ich Dir die Frage mit dem vierzigjährigen Celer nur bedingt antworten. Ich möchte bis dahin ein Familienvater sein und meinen Kindern wie auch meiner Frau das bestmögliche Leben angedeihen lassen. Heißt das für mich, dass ich im Laufe der nächsten 20 Jahre eine Stufe nach der Anderen erklimmen muss, werde ich dies tun. Wenn nicht, werde ich mich wahrscheinlich nicht unbedingt darum reißen, sei denn es würde sich um etwas handeln, was nicht nur Spaß macht, sondern auch eine abwechslungsreiche Herausforderung darstellt, die mich selber noch vieles lehrt." Er zuckte leicht die Schultern. "Mein Onkel würde mich wahrscheinlich gerne in der Legion sehen und ich verstehe seinen Wunsch dahingehend. Aber ich habe große Bedenken diesbezüglich. Ich kann mir sicher mein Leben in der Legion einrichten, aber ich bin nicht bereit so lange auf eine Familie zu warten, bis ich eines Tages Centurio oder mehr bin." Seine Nervosität schien verflogen, auch wenn es nur in Teilen so wirkte und dem auch nicht so war. "Wahrscheinlich klingt das nicht gerade nach einem spannenden Klienten, um den man sich gerne reißen mag oder der einem als Patron was bringt. Aber ich kann Dir gegenüber nur die Ehrlichkeit bieten, die ich Zeit meines Lebens besessen habe und hoffentlich den Rest meines Lebens besitzen werde."



    Ruhig hörte sich Ursus an, was der junge Mann zu berichten hatte. Schmunzelte hier und da leicht und nickte schließlich. "Als ehrgeizig kann man Dich wirklich nicht bezeichnen, Artorius Celer. Und Du hast Recht: Zu einem sehr spannenden Klienten macht Dich das nicht, auch wenn ich sehr viel Verständnis für den Wunsch nach einer Familie habe. Doch wie willst Du sie ernähren mit dem schmalen Lohn eines Scriba? Davon wirst Du weder eine gute Wohnung, noch ordentliche Kleidung und reichliches Essen finanzieren können. Ist das ein schönes Familienleben? Aber gut, das sind Dinge, die bei Dir liegen. Stelle ich also die nächste Frage. Wenn Du so gar nicht ehrgeizig bist, - was versprichst Du Dir dann von mir als Deinem Patron?" Warum sich jemandem verpflichten, wenn man gar nichts von ihm wollte?

    Das Wahlrecht ist eine nicht zu unterschätzende Möglichkeit, auf das politische Leben im IR Einfluß zu nehmen ;)


    Es gibt noch zwei weitere Vorteile: Zum einen ermöglicht der CRV den Zugang zu weiterführenden Kursen. Im Moment haben wir da zwar keine ständigen im Angebot, aber es sind welche in Vorbereitung. Die Themen sind meistens sehr interessant und mir zumindest hat es bisher immer Spaß gemacht, daran teilzunehmen.


    Zum anderen wird man durch den CRV mit verschiedenen Themen des römischen Lebens vertraut gemacht. Im Grunde soll er dazu anregen, zu lesen, in der Wiki zu stöbern, die Seiten der Römer kennenzulernen, die einem bisher nicht so bewußt waren. Einfach ein Gefühl für die alten Römer, ihre Lebensumstände und ihren Lebensalltag zu bekommen.

    "Zwei Gladiatoren aus der gleichen Truppe hat er gegeneinander antreten lassen? Das ist in der Tat höchst ungeschickt." Aber wer wußte schon, was für eine Notlage hinter den Kulissen für diese Konstellation gesorgt hatte? Sicherlich ging bei solchen Veranstaltungen nicht immer alles glatt. Schon gar nicht, bei solchen derartiger Größenordnung. "Eine kleine Wette und beide sind Gewinner? Was war denn jeweils der Wetteinsatz?" Wetten waren so eine Sache. Kein Römer konnte ihnen wiederstehen. Doch bei einer jungen, unverheirateten Frau mußte man schon ein Auge darauf haben, um was es dabei ging.


    Serrana war also die Ausbilderin des Flaviers. Sehr interessant. "So, Du beschreitest also nicht nur den politischen Weg, Flaccus, sondern auch den der Götter. Man kann ja ohnehin beides nicht unbedingt voneinander trennen. Aber gibt es für Dich einen Schwerpunkt? Oder wirst Du beide Wege in gleichem Maße verfolgen?" Man konnte es im Cultus Deorum sehr weit bringen, wenn man sich darauf konzentrierte. Ursus hatte sich dafür entschieden, eher dem politischen Weg zu folgen. Was aber weniger an mangelndem Interesse, sondern eher an der starken Konkurrenz in der eigenen Familie gelegen hatte.


    Die an Flora gerichtete Einladung sorgte wieder für ein Stirnrunzeln bei Ursus. "Nun, ich bin nicht ihr pater familias, sondern nur ihr Tutor." In diesem Falle hätte er am Liebsten leider hinzugefügt. "Flora, ich kann es Dir nicht verbieten, das wissen wir beide. Doch wenn Du Dich dafür entscheidest, der Einladung Folge zu leisten, muß ich im Interesse Deines Rufes darauf bestehen, daß Du jemanden mitnimmst, der Deine Tugend bewacht. Jemand zuverlässiges. Eine Sklavin wird mir da nicht reichen, das verstehst Du sicher."

    Zitat

    Original von Marcus Artorius Celer
    Nun kam der Moment, der ihm schon an dem Abend quer im Magen lag, als sein Onkel ihm sagte, er solle sich nicht so haben und den Legaten fragen. Was hatte er schon zu bieten? Was konnte den Manne schon überzeugen. Dennoch fuhr er sich leicht nervös durch die Haare und nickte ansatzweise. "Nun Legat," meinte er respektvoll. "Ich fürchte viel werde ich Dir nicht bieten können." Er räusperte sich leicht um die Nervosität in der Stimme zu verscheuchen. "Ich lebte viele Jahre in Mediolanum und ging meinem Großvater von Kindesbeinen an zur Hand, der ein kleiner Händler dort war. Das ich eine Familie väterlicherseits hatte, wusste ich nicht. Dass es ausser meiner Mutter und meinen Großeltern noch wen gab, erfuhr ich erst vor wenigen Monaten, als meine Mutter in Rom verstarb, wo wir seit dem Tode der Großeltern wieder lebten. Ich sorgte für sie in den guten als auch in den schlechten Zeiten, als sie schon krank war und nahm jede Arbeit an, die uns unser Überleben und ein wenig mehr gewährte. Ich war bereit hart anzupacken wenn nötig oder meine bescheidenen Fähigkeiten in den lesenden und schreibenden Bereichen zu nutzen, wenn es mir ermöglicht wurde. Auf dem Totenbett unterrichtete meine Mutter mich dann in groben Zügen, die viele Fragen offen ließen, davon, dass es noch Verwandtschaft gab und ich machte mich mit dem wenigen Ersparten auf die Suche nach dieser. Nachdem ich meinen Onkel gefunden hatte, beschlossen wir gemeinsam, dass ich in Mantua bleiben sollte, damit wir uns besser kennen lernen. Da ich ihm jedoch nicht auf der Tasche liegen wollte -auch wenn ich dankbar für sein Angebot der Unterkunft bin - habe ich mir hier vor Kurzem eine Arbeit als Schreiber in der Curia gesucht, welche ich bisher wohl durchaus zur Zufriedenheit meiner Vorgesetzten durchführe." Zumindest hatte er den Job noch und bekam ja immerhin ab und an auch mal sparsames Lob und nicht nur Tadel.



    Das war noch nicht ganz die Antwort, die Ursus sich erhofft hatte, doch die Nervosität des jungen Mannes war nicht zu übersehen. Einem Verwandten eines Freundes wollte er es auch nicht zu schwer machen, daher hakte er einfach freundlich nach. "Du bist Scriba in Mantua? Für erste Einblicke ist das sicherlich nicht die ganz falsche Stelle. Doch ich nehme an, Du hast weitere Pläne? Wo würdest Du Dich gerne sehen? Wo möchtest Du stehen, wenn Du vierzig bist? Wege zu gesteckten Zielen gibt es ja unzählige. Mich würde interessieren, was Du erstrebst, was Du von Deinem Leben erwartest."



    Ursus reichte die Urkunde an den Decurio zurück. "Mach Dir keine Gedanken. Die Urkunde ist völlig in Ordnung. Die Kanzlei hat nur verabsäumt, mich über Deine Versetzung hierher zu informieren." Ärgerlich war so etwas. Doch dafür konnte der Decimus nichts. "Im Winter zu reisen, ist immer besonders unangenehm. Danken wir also den Göttern, daß Du wohlbehalten hier angekommen bist. Deinen Worten entnehme ich, daß Du Italia nicht besonders gut kennst? Bist Du mit den Decimern in Rom verwandt? Decimus Mattiacus zum Beispiel?"

    Zitat

    Original von Marcus Artorius Celer
    Seine Nervosität wurde nicht gerade besser und ein klein wenig konnte man sie ihm wohl auch ansehen, auch wenn er sich zusammenriss. Dennoch bemerkte man durchaus, dass er nun in Sphären vordrang, die er nicht gewohnt war. So betrat er den Raum und stellte sich, nach einem leichten Räuspern vor. "Salve Legatus Legionis Aurelius Ursus," meinte er und klang dabei respektvoll und höflich aber eben auch etwas nervös. "Mein Name ist Marcus Artorius Celer, ich bin der Neffe des Tribunus Angusticlavius Artorius Reatinus." Ja, soviel schon mal dazu. Das hatte einigermaßen geklappt. Aber wie nun weiter? All seine Worte, die er sich zusammen gelegt hatte, waren weg. Verschwunden. Einfach in ein tiefes Loch getaucht ohne ihn zu fragen. Also musste er schnell nach neuen Fischen. Bei den Göttern. Augen zu und durch. "Ich," begann er und zögerte kaum merklich. "Hatte eine Unterredung mit meinem Onkel, bei dem es auch um die Frage nach meinem Patron ging, welcher ein Mann aus Mediolanum war, der jedoch nicht mehr unter den Lebenden weilt. Mein Onkel legte mir daraufhin ans Herz mir einen neuen Patron zu suchen und empfahl mir, bei Dir vorstellig zu werden." Nun, das ging ja auch einigermaßen. Ein wenig mit der Tür ins Haus, aber vielleicht verzieh er ihm das ja, angesichts des ungewohnten Terrains und der Nervosität. Nur... wie jetzt weiter?



    "Salve, Artorius Celer", begrüßte Ursus den jungen Mann zunächst zurückhaltend. Immerhin kannte er ihn nicht und wollte erst einmal hören, worum es ging. Als Celer dann erwähnte, er sei der Neffe von Reatinus, hellte sich die Miene des Legaten sofort auf. "So, ein Neffe meines alten Freundes Reatinus. Erzähle mir doch erst einmal, was Du mit Deinem Leben bisher angefangen hast und wie Du Dir Dein zukünftiges Leben so vorstellst." Er legte Wert darauf, seine Klienten zumindest ein wenig zu kennen. Und wollte seine Entscheidung, ob er den jungen Mann unter seine Fittiche nahm, auch ein wenig davon abhängig machen. Obwohl natürlich die Tatsache, daß er ein naher Verwandter von Reatinus war, schon sehr für den jungen Mann sprach und ihn schon aus diesem Grund als Klienten empfahl.

    Ein Zivilist. Na, wo kam der denn auf einmal her? "Salve", grüßte der Scriba und musterte Celer abschätzend. "Ich werde ihn fragen, einen kleinen Moment." Der Mann betrat das Officium seines Kommandanten und kam kurze Zeit darauf wieder heraus. "Ja, er hat Zeit für Dich. Geh nur hinein."

    Der Sklave war nervös. Sehr sogar, was wirklich kein gutes Zeichen war. Ursus musterte den Mann, der unruhig an seiner Tunika und seinen Haaren herumspielte. Als er seinen Mund aufmachte, tat er das auch noch sehr zögerlich. "Verunglückt? Narcissa? Ihr Götter! Wie geht es ihr? Ist sie schwer verletzt?" Daß sie tot sein könnte, kam ihm nicht eine Sekunde in den Sinn. Nicht sie auch noch! Nicht die süße, liebe Narcissa. Sie war so jung und voller Leben! Hatte ihr Leben Vesta weihen wollen. Nein, es war unmöglich, daß sie tot sein konnte. Sie mußte verletzt sein. Nichts, was Zeit und Geduld nicht heilen konnte.