Ohne die Frau zu beachten - zumindest äußerlich - verengte er seine Augen. "Dann kannst Du jetzt gehen Brix." Er trat wieder in sein Zimmer zurück und schloß die Tür hinter sich. Prüfend betrachtete er die Frau. Sie sah wirklich nicht schlecht aus, das mußte man zugeben. Da Corvinus sich bestimmt nicht auf die Straße begeben hatte, um eine Lupa herzuholen, mußte wohl Brix Geschmack bewiesen haben. "Was hast Du dafür bekommen?", wollte erst einmal wissen und fing ihre vorwitzigen Hände ein, um sie festzuhalten.
Sie lächelte ihn aufreizend an, ihr Augenaufschlag war zum dahinschmelzen. "Ist das so wichtig? Ich bin hier..." Sie wand sich ein wenig, um sich aus seinem Griff zu befreien und ihre Bewegungen waren fließend und anmutig. Zu lange hatte er bei keiner Frau mehr gelegen, um diesem Anblick gegenüber immun zu sein. Sein Körper reagierte darauf auf ganz natürliche Weise.
"Ja, es ist wichtig. Also, wieviel?", fragte er abermals. Es war wirklich nicht leicht, ruhig und bestimmt zu bleiben. Er war es auch nicht, aber wenigstens wollte er so wirken.
Sie machte einen kleinen Schmollmund - und sah damit einfach zum Niederknien aus, wie Ursus feststellen mußte. Natürlich war sie sich dieser Wirkung vollauf bewußt. "Wenn es Dir so viel bedeutet: Einhundert habe ich schon und weitere einhundert bekomme ich noch." Inzwischen hatte sie eine Hand freibekommen und ließ sie nun über seine Brust gleiten. Und dann weiter nach unten...
Zweihundert! Für eine einfache Lupa! Hundert wären schon deutlich überbezahlt! Corvinus war ein Verschwender, soviel war klar. "Nun, ein solch edles Geschenk kann ich wirklich nicht annehmen. Bestell meinem Onkel viel Vergnügen mit Dir und herzlichen Dank für seine Fürsorge, doch ich habe leider schon etwas vor. - Jeder Sklave kann Dir den Weg zu ihm weisen." Er faßte die junge Frau entschlossen bei den Schultern und schob sie zur Tür hinaus.
Schnell schloß er die Tür hinter sich und ging dann zur Waschschüssel. Hoffentlich war das Wasser kalt genug!