Beiträge von Titus Aurelius Ursus

    Nein, Ursus glaubte es auch tatsächlich nicht. Tatsächlich, da stand es. Marcus war nun auch noch zum semptemvir ernannt. Und als wäre es nicht genug, es lesen zu müssen, mußte er es ihm natürlich auch nochmal sagen. "Ich bin des Lesens mächtig, stell Dir vor", kommentierte er kühl. Marcus erklomm eine Stufe der Karriereleiter nach der anderen. Und darüber sollte sich Ursus auch noch freuen? "Glückwunsch, Marcus. Noch mehr Ehren, noch mehr Aufgaben - für Dich. Viel Spaß damit." Hoffentlich erstickte er dran! Und hoffentlich, bevor Ursus von Langeweile dahingerafft wurde.


    "Vielleicht sorgst Du dann gleich mal dafür, daß die Tage für Dich die doppelte Anzahl an Stunden haben, damit Du auch wirklich alles schaffen kannst." Denn irgendjemand anderem die Möglichkeit zu geben, Erfahrungen zu sammeln und sich selbst dadurch auch noch zu entlasten, darauf kam der liebe Onkel ja nicht.

    Zitat

    Original von Narrator Italiae
    Soso...der Neffe, dachte sich der Consul und machte sich hierzu eine geistige Notiz während er den Namen und dahinter das Amt auf einer Wachstafel vermerkte. Decemvir Litibus Iucandis wollte er werden. Das war die nächste geistige Notiz die er sich zu dem Bewerber machte. Zumindest räumte er ein, dass er auch Interesse an den Richtungen und Aufgabenbereiche hatte. Diese Jugend von Heute.


    "Es freut mich zu hören, dass du dich mit deiner ganzen Kraft um das jeweilige Amt bemühen möchtest, solltest du gewählt werden. Ich habe mir deine Angaben notiert. Hast du sonst noch eien Frage oder eine Anregung, die du gern los werden möchtest?"


    So gern er sich noch mehr Zeit genommen hätte. Dieser Tage hatte er wirklich viel zu tun und gerade die Zeit war das knappeste Gut, dass er jetzt hatte.


    "Nein, ich habe sonst im Moment keine Fragen oder Anregungen", antwortete Ursus höflich und erhob sich, daer die Worte des Consuls als Verabschiedung deutete. "Ich danke Dir wirklich sehr, daß Du mir etwas von Deiner zweifellos sehr kostbaren Zeit geopfert hast." Dies war keineswegs selbstverständlich, wie Ursus sehr wohl wußte. Und er wußte die Ehre, die ihm der Consul damit erwiesen hatte, durchaus zu schätzen. Er verneigte sich leicht zum Abschied. "Einen schönen Tag wünsche ich Dir noch. Vale."

    Gelangweilt schlenderte Ursus durch das Haus. Er hatte ein wenig gelesen, aber irgendwie hatte er nicht die rechte Ruhe, sich auf die Abhandlungen zu konzentrieren. Eine merkwürdige innere Unruhe hatte ihn fest im Griff. Das Gefühl, nicht ausgelastet zu sein, etwas tun zu müssen. Das Wetter war auch mehr als bescheiden, so daß er sich noch nicht mal durch ausgiebige Stadtgänge abreagieren konnte. Der Garten war ebenfalls kein angenehmer Aufenthaltsort. Der Wind war unangenehm kühl und trieb ihn bald wieder hinein.


    So ging er von Raum zu Raum, ohne zu wissen, was er mit seiner Zeit anfangen sollte. Es war zum auswachsen! Zorn und Aggression wuchsen in ihm, je mehr er unruhig herumirrte. So war auch sein Gesichtsausdruck ausgesprochen finster, als er ins Atrium trat. Der Anblick des überaus fröhlichen Corvinus, der gerade mit einem Papyrus in der Hand vom adedis ins Atrium eilte, trug auch nicht gerade dazu bei, daß sich Ursus' Laune besserte.


    "Schau an, es geschehen noch Wunder. Ein fröhlicher Corvinus und dann auch noch außerhalb seines Büros. Kaum zu glauben, daß es so etwas gibt", spottete er nicht gerade freundlich, denn auf Corvinus war er im Moment ohnehin nicht besonders gut zu sprechen.

    Ursus lächelte. An gutem Willen und Enthusiasmus fehlte es Marsus jedenfalls auch nicht. "Verzeih, wenn ich ein wenig verwundert gewirkt habe. Bei unserem letzten Gespräch schien es mir, als wolltest Du erst ein wenig Erfahrungen sammeln, bevor Du die Ämterlaufbahn antrittst. So werden wir also gemeinsam kandidieren. Das freut mich, Marsus. Wir werden bestimmt gut zusammenarbeiten!" Auch wenn er nicht sicher sein konnte, daß sie gewählt wurden, so gab er sich zumindest zuversichtlich.


    "Ich frage mich, ob diese alten Senatoren, die nur noch auf ihren Säckel schauen, nicht auch vor langer Zeit einmal idealistische junge Männer waren." Er sprach schon eher zu sich selbst. Der Gedanke war ihm gerade gekommen und er war ihm unversehens herausgerutscht.

    "Als Wagenlenker? Nein." Ursus lachte. Er hatte zwar in Athen die eine oder andere Gelegenheit gehabt, ein paar Runden zu drehen und es hatte wirklich Spaß gemacht, doch es war ein sehr gefährlicher Sport. Und er hatte noch viel zu viel vor im Leben, als daß er dieses derart leichtfertig aufs Spiel setzen würde.


    "Es ist ein unglaubliches Ereignis. Die Geschwindigkeit ist gewaltig, man kann fast den Herzschlag der Pferde spüren, wenn sie sich gegenseitig zu übertrumpfen versuchen. Ich sage Dir, nichts kommt an ein Wagenrennen heran, jedes noch so aufwendige Spektakel im Circus ist nichts dagegen. Da geht es wirklich um Können, Geschicklichkeit und Schnelligkeit. - Ach, man kann das nicht beschreiben, man muß es erleben! Ich werde Dir einfach eine Nachricht schicken, wenn das nächste große Rennen stattfindet. Vielleicht hast Du ja Zeit, zu kommen?" Daß es jemanden gab, der noch nie einem Rennen beigewohnt hatte, war irgendwie unglaublich. Und die Rennen in Rom waren selbsredend die besten der Welt, - seiner Überzeugung nach.

    "Keine Antwort? Das ist wahrhaft unhöflich." Ursus schüttelte den Kopf. Was war das denn für eine Art, einen Bewerber ohne Antwort zu lassen? Auch eine Absage war doch immerhin eine klare Antwort, so daß man sich dann entsprechend nach etwas anderem umsehen konnte.


    Gemütlich dümpelte Ursus vor sich hin, immer in bequemem Gesprächsabstand zu Marsus. "So, dann willst Du also doch auch jetzt schon in die Politik? Wirst Du Dich zur Wahl stellen?" Ein weiterer Konkurrent? Wie gut, daß es mehrere Ämter zu besetzen gab. Sonst würde es wahrhaftig schwer werden.


    Dankbar nahm Ursus auf dem angewiesenen Sitzmöbel Platz. Er hatte gar nicht damit gerechnet, daß der Consul sich für ein längeres Gespräch Zeit nahm, war davon aber angenehm überrascht. So bekam er doch Gelegenheit, sich wenigstens diesem Mann schon ein wenig bekannt zu machen.


    "Ja, das ist mir bekannt. Mein Onkel bekleidet ja zur Zeit das Amt des decemvir litibus iucandis. Und dieses Amt ist es auch, welches mich am meisten reizen würde. Womit ich keinesfalls sagen möchte, daß ich die anderen Aufgabenbereiche uninteressant finden würde. Jedes hat seinen Reiz und ich würde jedes mit dem gleichen Interesse und der gleichen Verläßlichkeit ausüben. Ich bin sicher, daß der Senat mich schon an der richtigen Stelle einsetzen wird, sollte ich gewählt werden." Was natürlich sehr in Frage stand, da er ja noch keine Gelegenheit gehabt hatte, sich irgendwie um Rom verdient zu machen. Doch niemand konnte besseren Willens sein als er, Rom nach besten Kräften zu dienen.

    Ursus lachte erfreut und hob ebenfalls den Becher. "Auf die Götter, den Tempel und auf uns", sagte auch er und nahm dann einen kräftigen Schluck Wein, um dies zu bekräftigen.


    "Wer weiß, vielleicht hast Du dann sogar das Glück, daß ein Wagenrennen stattfindet. - Falls Du Dich dafür interessierst, heißt das." Er hatte ja keine Ahnung, ob Varus seine Leidenschaft teilte. Oder wo sonst seine Freizeitinteressen lagen.

    Ursus wandte sich schnell um, damit die beiden Herren sein Lachen nicht sehen konnten. Erst als er seine Gesichszüge wieder unter Kontrolle hatte, stieg er betont gesittet in das Becken und schwamm dann grinsend zu Marsus herüber. "Ich würde den Unsinn ja mitmachen - wenn ich nicht kandidieren wollte. Jede Stimme ist wichtig, auch die von verknöcherten alten Männern." Er grinste ein wenig frech, hatte aber leise genug gesprochen, daß die beiden Alten es auf keinen Fall hören konnten. "Sag mal, wolltest Du nicht eine Stelle in der Verwaltung annehmen?" Er erinnerte sich dunkel, daß Marsus so etwas erzählt hatte.

    Zitat

    Original von Narrator Italiae
    Der Ianitor nickte, ließ den Kandidaten herein und geleitete ihn ins Atrium, wo er ihn bat zu warten. Dann ließ er den Consul benachrichtigen und ging seinerseits wieder zu seiner Arbeitsstätte, der Tür.


    Der Consul selber ließ sich reichlich (:D) Zeit, bevor er ins Atrium kam.


    "Salve. Man sagte mir, du möchtest für ein Amt kandidieren?"


    Geduldig wartend schaute sich Ursus im Atrium der Villa Seppia Septima um. Es gab genug Kunstwerke zu bewundern, so wurde ihm die Wartezeit nicht mal langweilig. Er hatte ja auch nicht damit gerechnet, daß der Consul gleich herbei geeilt kam. Ein Mann in seiner Position hatte sicher reichlich zu tun.


    "Salve, Consul. Mein Name ist Titus Aurelius Ursus", stellte er sich noch einmal höflich vor, da er ja nicht sicher sein konnte, daß der Sklave seinen vollständigen Namen weitergegeben hatte. "Und ja, das ist richtig. Ich möchte als Vigintivir kandidieren."

    "Nun, dann muß ich mich ja nicht mehr lange gedulden", stellte Ursus grinsend fest. Schließlich näherte sich das Jahr mit mächtigen Schritten dem Ende und die neuen Wahlen standen bald an. Durus vor Gericht zu erleben war sicherlich eine spannende Angelegenheit. Und wenn Mattiacus und Durus zusammenarbeiteten... Allerdings würde er dann hoffentlich auch ein Amt innehaben. Ob er dann die Zeit hatte, im Gerichtssaal anwesend zu sein? Na, vielleicht ließ sich das irgendwie organisieren.


    Der nächste Gang wurde gereicht. Verschiedene Fischarten, auf unterschiedlichste Weise zubereitet, gegrillt, gegart, geräuchert, natürlich fertig filetiert und von dem Großteil der Gräten befreit. Das Ganze mit Gemüse und raffinierten Saucen garniert. Dazu gab es wieder frische Brotfladen. Und selbstverständlich wurde ein leichter Wein dazu angeboten.

    Auch Ursus fand Varus ausgesprochen sympathisch. Und nahm sich fest vor, den Kontakt irgendwie aufrecht zu erhalten, zumindest lose. Was eigentlich nicht so schwierig sein dürfte, da ja Corvinus mit Modestus ganz gut befreundet zu sein schien. Unwillkürlich schweifte sein Blick zu den beiden, doch die schienen momentan in Schweigen versunken zu sein.


    Daher wandte sich Ursus gleich wieder Varus zu. "Wenn Du das nächste mal nach Rom kommst, dann wäre es schön, wenn Du mich mal besuchen kommen würdest", sprach er spontan eine Einladung aus. Vielleicht war das ein wenig vorschnell, aber er würde sich tatsächlich freuen. Und Cotta wäre sicher auch sehr erfreut über einen Besuch von Varus.

    Ursus nickte lächelnd. "Ja, das ist Marsus." Dann lachte er, als er hörte, über wie viele Stationen ihr Wissen schon gegangen war. Die Verbreitung von Informationen - und noch mehr von Gerüchten - war in Rom ein Mysterium. Es dauerte keine Stunde, bis eine Neuigkeit es von einem Ende der Stadt bis zum anderen gelangte.


    "Ja, da hast Du genau meinen wunden Punkt getroffen", gestand Ursus und zuckte die Schultern. "Ich habe gelernt und studiert. Eigentlich wollte ich erst einem Amtsinhaber zur Seite stehen, um einen Einblick zu erhalten. Doch dies scheint nicht mehr so üblich zu sein, wie zu Zeiten meines Vaters. Nun, Vigintivir ist das Einstiegsamt. Es gibt kaum etwas, was ich vorher tun könnte, um mich würdig zu erweisen. Ich kann also nur versuchen, sie mit meiner Einsatzbereitschaft - und meinem Charme zu überzeugen." Er lachte, denn letzteres war vielleicht nicht so sehr ausschlaggebend.

    "Dann wünsche ich Dir das Wohlwollen der Götter, Varus. Ich glaube ja, daß sie Deiner Familie insgesamt wohlgesonnen sind. Sieh allein das Wetter heute. Zu dieser Jahreszeit wahrhaftig keine Selbstverständlichkeit." Ursus deutete mit einer Geste zum strahlend blauen Himmel, über den nur gelegentlich kleine Wölkchen zogen.


    "Und es wäre mir wirklich eine Ehre, nach Vollendung des Tempels wieder herkommen zu dürfen. So oft werden ja Tempel auch wieder nicht gebaut und eingeweiht." Varus hatte wahrhaftig schon klare Ziele vor sich. Ob er eine ebenso gute Figur bei der Zeremonie machen würde wie Modestus? Wirklich eine bemerkenswerte Familie. Und natürlich nicht zu unterschätzende Konkurrenz, wenn es sie tatsächlich nach Rom zog. Ein Grund mehr, sich selbst ranzuhalten.

    Ursus lächelte über ihre kindliche Wißbegierde. "Ich glaube, es führt zu weit, Dir das alles zu erklären. Die Politik bestimmt die Gesetze, verstehst Du? Und bestimmt, was die Soldaten tun sollen. - Und ja. Ich werde dann genauso viel schreiben wie Corvinus. Denn ich werde mich um genau das Amt bemühen, das er gerade inne hat. Dabei geht es darum, das Vermögen und den Besitz von Verstorbenen den richtigen Erben zukommen zu lassen, verstehst Du?" Er schüttelte schließlich den Kopf. "Das sind Dinge, die Du nicht zu wissen brauchst, Tilla. Zumindest nicht im Detail. Ich glaube, für heute haben wir genug neue Gesten gelernt. Wir machen dann morgen weiter."


    Ursus legte seinen Kopf schief, da er auf diese Frage schlicht noch keine ganz klare Antwort geben konnte. "Zumindest habe ich vor, mich juristisch weiterzubilden. Ob ich in dem Bereich auch tätig werde... Geplant habe ich das vorerst nicht, aber vielleicht ergibt sich so etwas mit der Zeit. Zuhören möchte ich auf jeden Fall. Und vielleicht auch im Anschluß die eine oder andere Frage stellen können... Ich bin einfach der Meinung, daß ich in allen Bereichen, die von der Politik berührt werden, grundlegende Kenntnisse haben sollte. Ich stehe noch ganz am Anfang meiner Karriere und möchte mich auch noch nicht zu sehr auf eine Richtung festlegen. Wie könnte ich das auch, bevor ich nicht alle Möglichkeiten kennengelernt habe? Es ist wirklich schade, daß Du keinen aktuellen Fall hast. Ich hätte ihn gerne mitverfolgt. - Deinen nächsten dann auf jeden Fall."

    Ursus lächelte. Wie wahr, wie wahr. "Ja, nicht alles sollte man offen erzählen, da hast Du recht." Gerade und vor allem, wenn es um Politik ging. Auch wenn Ursus nicht annahm, daß sich Modestus als übler Konkurrent gegenüber den Aureliern herausstellen würde. Immerhin schien er mit Corvinus befreundet zu sein. Da war eher damit zu rechnen, daß sie in Zukunft an einem Strang ziehen würden.


    "Ja, sehr gerne. Danke." Ursus hielt Varus den Becher hin, damit er ihn füllte. "Ist schon bekannt, wieviel Zeit der Bau dieses Tempels in etwa dauern wird? Ich hoffe doch, daß wir dann zur Einweihung wieder eingeladen sind. - Bei der guten Verpflegung!" Er grinste ein wenig frech, war aber wirklich recht neugierig darauf, wie der Tempel fertig aussehen würde.

    Na also, endlich kapierte sie es. Das U war schon ganz in Ordnung für ihn. Er wollte keine andere Geste für seinen Namen, vor allem nichts, was ihm vor anderen Leuten peinlich werden könnte.


    "Beruf?", fragte er erstaunt. "Ich bin auf dem besten Wege, Politiker zu werden. Bei der nächsten Wahl kandidiere ich als Vigintivir. Das ist das, was Corvinus im Moment macht. Es ist der Beginn eines langen Weges, der mich hoffentlich in den Senat führt. Was ich tun muß, richtet sich dann nach der Art des Amtes. Das wird im Laufe der Zeit immer mal wechseln. Und das muß so sein, damit man sich in allen Bereichen ein bißchen auskennt, bevor man Entscheidungen trifft, die für alle Auswirkungen haben." Er hatte keine Ahnung, ob sie überhaupt wußte, was der Senat war. Oder was es bedeutete, ein Amt auszufüllen.

    "Vielen Dank, ich kann jedes Quentchen Glück gebrauchen", lächelte Ursus und aß ein, zwei Trauben, während er Varus' Zukunftsplänen lauschte. "Dann wünsche ich auch Dir Glück bei der Wahl als Duumvir hier in Mantua. Und Annaeus Modestus will also in Kürze nach Rom? Um dort in die Politik zu gehen?" Er würde sicher Erfolg haben, denn er hatte hier ja eindrucksvoll bewiesen, was er konnte.


    "Ihr seid eine aktive - und erfolgreiche - Familie, das muß man euch wirklich lassen." Annerkennung sprach aus seinen Worten. Und auch ein Hauch von Neid. Doch diesen versuchte er mit einem Lächeln zu überspielen. Die eigene Familie war ja nicht weniger aktiv. Nur ob auch ebenso erfolgreich würde sich erst noch zeigen müssen.

    Interessiert hörte Ursus dem jungen Annaeus zu. Solcherlei Betriebe kamen ja für einen Patrizier nicht in Frage. Er selbst besaß ein wenig Land, das etwas Geld abwarf, doch viel war das nicht. Für die Zukunft würde er sich noch etwas einfallen lassen müssen.


    "Na, da hast Du aber mit Deinen Sklaven Glück gehabt. Wirklich zuverlässige zu finden ist alles andere als leicht." Nur zu gerne arbeiteten die Burschen in die eigene Tasche, wenn man nicht aufpaßte.


    "Ich war überhaupt nur in Athen, weil mein Vater damals wünschte, daß ich dort studiere. Freiwillig wäre ich nie von Rom weg gegangen", lachte Ursus und nahm von den Trauben. "Danke, die sind jetzt genau das richtige. - Was ich für die Zukunft plane? Nun, ich werde versuchen, in der Politik Fuß zu fassen. Bei der nächsten Wahl werde ich als Vigintivir kandidieren."