Beiträge von Titus Aurelius Ursus

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    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Was diese Riten angeht, so kenne ich mich nicht aus. Oder anders gesagt, nicht gut genug. Allerdings meine ich, dass Serrana gesagt hatte, sie dürfe nicht mehr opfern ja. Sie bringt ihm eben nur die graue Therorie bei. Ist ja immerhin besser als nichts...


    Lächelte Sedulus.


    Werd ich machen. Ich hoffe nur, dass unsere Sklaven auch so flink sind und in dieser kurzen Zeit alles einpacken können, was wir benötigen. Ach ja, wo wären wir denn eigentlich in Mantua untergebracht?


    "Na, trockene Theorie, das kann ihm doch sicherlich auch wer anderer beibringen." Im Stillen dachte Ursus zwar, daß es schon ein bißchen schändlich war, daß ein Senator Roms so wenig über den Kult wußte. Aber er hütete sich, den Freund zu kritisieren. Jeder mußte so leben, wie er es für richtig hielt. "Selbstverständlich bei uns!" Das war doch wohl überhaupt keine Frage. "Das Praetorium ist riesig und prachtvoll. Immerhin handelt es sich um die Prima, nicht um eine unwichtige Provinzlegion. Sie bekommt den gleichen Komfort und die gleiche Sorge wie meine eigene Frau, darauf kannst Du Dich verlassen. - Und Du natürlich den gleichen wie ich selbst."




    Gemeinsam mit Prisca hatte Ursus das Triclinium betreten und nicht, wie erwartet, Piso dort angetroffen. Hatte der Sklave nicht gesagt...? Na, egal. Gerade setzte Ursus dazu an, noch etwas zu sagen, da betrat auch schon Piso das Triclinium. Er hatte sich mächtig in Schale geworfen. Und duftete wie... wie... hm. Blumen oder so. An so etwas war Ursus gar nicht mehr gewöhnt. Jedenfalls nicht bei Männern. Soldaten rochen für gewöhnlich bestenfalls sauber, meist aber nach Schweiß und allzulang nicht gewaschener Kleidung und natürlich auch nach dem Metall, das sie ständig herumschleppten.


    Daß Piso sich Prisca sogleich so intensiv widmete, statt sich erst einmal mit ihm zu unterhalten, fand Ursus auch ein wenig unpassend. Aber auch darüber war er bereit, hinwegzusehen. Unübersehbar war, daß zwischen den beiden durchaus tiefe Gefühle zu herrschen schienen. Das war ein Pluspunkt für Piso. Nun, Ursus ließ diesen Abend einfach auf sich zukommen. Zugesagt hatte er noch nichts. Und das würde er auch nicht, bevor sie nicht ein wenig genauer über die Bedingungen gesprochen hatten. Die Verantwortung für die Mädchen nahm Ursus sehr ernst. Es war nicht leicht, den richtigen Partner auszuwählen.


    "Salve, Piso. Hab Dank für die Einladung." Die für ihn gar nicht so leicht gewesen war, wahrzunehmen. Die wenige Zeit in Rom schien ihm einfach davonzufließen.


    Wie aufgefordert führte er zunächst Prisca zu ihrem Platz, bevor er sich selbst niederlegte und sich eine Schüssel reichen ließ, um sich die Hände zu waschen. "So langsam erwacht die Familie aus der Erstarrung. Ich denke, wir werden die anstehenden Aufgaben schon meister. Und wie geht es euch?" Immerhin hatten auch sie einen schweren Verlust zu beklagen.




    Die gemütliche Taberna kannte Ursus bereits von dem Treffen mit Sedulus vor einiger Zeit. Vor einer Ewigkeit, wenn man es genau betrachtete. Auf jeden Fall konnte man hier einen guten Becher Wein bekommen und die Bedienung war hübsch, drall und freundlich. Natürlich war es nicht so schön, daß der Mann sich nach Mantua bemühen mußte, aber im Moment war es anders leider nicht machbar für Ursus.


    So betrat er also zum abgesprochenen Zeitpunkt die schon recht gut gefüllte Taberna, setzte sich an einen Tisch und bestellte Wein, Brot, Käse und Oliven für sich und den Mann, der hoffentlich bald erscheinen würde.

    Als Baldemar ihn in die Seite stupste, mußte Ursus unwillkürlich grinsen. "Bevor ich mich wieder mit Dir anlege, muß ich tüchtig trainieren. Damit Du es wenigstens ein bißchen schwerer hast, mich niederzuringen." Seite an Seite standen sie nun an der Waschschüssel, bemüht, den Schweiß vom Körper abzuwaschen. Septima schien darauf viel Wert zu legen. Ursus drehte sich ihr zu und grinste breit, was recht jungenhaft wirkte. "Vielleicht möchtest Du mir dabei helfen, mein Herz? Nur, damit ich auch nichts übersehe." Er reichte ihr ein Tuch und war gespannt, ob sie darauf eingehen würde.


    "Du hast Deinen Leibwächter sogar ganz hervorragend gewählt", stimmte Ursus seiner Frau zu und warf noch einen Seitenblick auf Baldemar, dem gerade von der kleinen Marei geholfen wurde, wenn es bei ihr auch eher in ein Spiel ausartete. "Auch wenn mein Stolz natürlich aufs tiefeste verletzt wurde." Sein Tonfall und seine Miene machten deutlich, daß dies nur gespielt war, um ein wenig Mitleid von seiner schönen Frau einzuheimsen. Auch wenn er Baldemar um seine Fähigkeiten beneidete, so war er doch vernünftig genug einzusehen, daß er gar nicht so viel trainieren konnte, um gegen Männer wie Cimon oder Baldemar auch nur den Hauch einer echten Chance zu haben.


    "Für meine allerliebste und allerschönste Frau habe ich immer Zeit übrig. Und wenn sie mit einer besonderen Belohnung lockt, dann erst recht." Er konnte sich schon denken, worauf sie anspielte und war einer solchen Belohnung gegenüber keineswegs abgeneigt. Es schadete sicher nichts, wenn er mal ein wenig später sein Officium aufsuchte.

    Die Augen ließ Ursus nicht eine Sekunde von den Kontrahenten weichen. Doch er legte seiner lieben Frau eine Hand auf den Arm. "Nein, Liebes. Ein Gladiatorenkampf ist eine Vorführung. Darauf abgestellt, größtmöglichen Unterhaltungswert zu liefern. Dies hier war ein freundschaftlicher Kampf, um auszutesten, wie unterschiedliche Ausbildungen und unterschiedliche Waffen sich auf den Kampf auswirken. Das ist wesentlich ernster als ein Gladiatorenkampf." Hörte sich vielleicht merkwürdig an. Jedoch gingen auch Gladiatorenkämpfe nicht immer ums Leben.


    Daß Baldemar die Niederlage nicht leicht aufnahm, damit hatte Ursus für diesen Fall schon gerechnet. Der Germane war erstaunlich heißblütig. "Wären es scharfe Waffen gewesen, dann wäret ihr wohl beide tot oder zumindest dem Tode nahe", stellte er sachlich fest. Die Stimmung zwischen den beiden Männern gefiel ihm nicht. Doch ändern konnte er nichts daran. Diese beiden würde sicherlich niemals Freunde werden. Als Frija begann, Baldemars Wunde zu versorgen, nickte er ihr zu. "Bring ihn ins Valetudinarium, Frija, der Medicus soll sich das ansehen. Das ist ein Befehl." Natürlich gehörten die Sklaven Septima, aber darüber dachte Ursus in diesem Moment nicht nach. Es war eine richtige Entscheidung und Septima würde ihm gewiß zustimmen. Falls nicht, würde sie zumindest so tun und ihm erst abends, wenn sie alllein waren, den Kopf dafür waschen.


    "Bist Du auch verletzt, Optio?", fragte er den Mann, der bereits dabei war, seine Ausrüstung wieder in den normalen Zustand zu versetzen. "Ich danke Dir dafür, daß Du Dich für dieses Experiment zur Verfügung gestellt hast und erlaube mir, Dir dafür eine kleine Belohnung zukommen zu lassen*." Auch auf Baldemar wartete eine kleine Belohnung, oder in diesem Fall vielmehr Trost. Ursus hatte es geschafft, Met aufzutreiben. Einen großen Krug mit diesem für Baldemar so kostbaren Trunk würde er später in seinem Schlafraum vorfinden.




    Sim-Off:

    *Wi-Sim

    "Ja, das ist es." Einen Moment lang starrte Ursus in seinen Becher. Dann gab er sich einen Ruck, griff abermals nach dem Essen und zwang sich zu einem Lächeln, das allerdings ziemlich müde ausfiel. "Was machen die Arbeiten an meinem Haus? Geht es gut voran? Gibt es Probleme, von denen ich wissen sollte?" Das war ein weitaus angenehmeres Thema, auch wenn Ursus heute nicht mehr besonders aufnahmefähig war.






    Die Männer hatten heute wirklich einen harten Tag. Von seinem Mitgefühl ließ Ursus sich jedoch nichts anmerken. Sie behielten den Laufschritt bei, bis die ebene Strecke zuende war. Danach ließ Ursus Befehl geben, in ihr normales Marschtempo zurückzufallen. Wenn die Männer durchhielten, würden sie tatsächlich heute noch zur Castra zurückkommen.






    So viel zu tun und so wenig Zeit. Ursus mußte sich sputen, wenn er alle Besuche machen wollte, die ihm am Herzen lagen. Seine Zeit war mehr als knapp bemessen. Daher nahm er sich nicht die Zeit, auszuruhen, wie er es eigentlich nötig hätte, sondern machte sich gleich schon wieder auf den Weg. Cimon hatte ihm die Falten der Toga vorbildlich gerichtet, bevor sie gemeinsam das Haus verließen. Sie verließen das Haus recht eiligen Schrittes, so daß Caelyn keine Chance hatte, sich rechtzeitig umzudrehen. Eigentlich war Ursus mit seinen Gedanken schon einige Schritte weiter gewesen, aber die waren in dem Moment vergessen, als er die Keltin erkannte. Nanu? Was machte Caelyn denn hier? "Caelyn?", fragte er ungläubig, als könnte er seinen Augen nicht trauen.




    Während Priscas germanische Sklave an die Porta ging, half Ursus seiner Cousine aus der Sänfte, bevor er sich von einem weiteren Sklaven rasch die Falten seiner Toga richten ließ. Zum Glück bekam er das Gestammel des Germanen nicht mit, sonst hätte er Prisca sicherlich darauf aufmerksam gemacht, daß man Sklaven erst dann vorschickte, wenn sie ein bißchen was gelernt hatten. Ein zweiter Baldemar, wie gut, daß Ursus nichts davon bemerkte.


    "Bist Du aufgeregt?", fragte er Prisca leicht schmunzelnd und führte sie zum Haus. Sie wurden auch sogleich hereingebeten, so daß keine Zeit blieb, sich großartig zu unterhalten.





    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    "Salve, Aurelius", grüßte er seinerseits zurück, ehedem er auch die Anteilnahme retournierte.
    "Gerade ob des Umstandes wegen, dass Celerina in diesem Hause auf solch redli'he Art und Weise wurde aufgenommen, ihr Herz seit ihrer Hochzeit gar wohl für zwei Familien schlug, ist gemeinsam mit dem Dahinscheiden Corvinus' der Verlust der Aurelia wohl noch weitaus gra..vierender denn unser eigener, wiewohl den größten Verlust zweifelsohne Rom hat davongetragen."
    Es war eine durchaus ambigue Andeutung, welche wohl auf den Verlust eines Senators, als auch den Verlust der Pax Deorum konnte bezogen werden, durften doch öffentlich die persönlichen Verluste niemals über das Wohl des Imperium gestellt werden - und obgleich das Sterben eine überaus persönliche Angelegenheit war, so waren es Aufbahrungen nicht immer, wiewohl Bestattungen im Allgemeinen.
    "Wirst du die Lei'henrede zu Corvinus' Ehren halten?"

    Zitat

    Original von Aulus Flavius Piso
    Er scherte also aus, bedacht, dass Prisca ihm folgte, und schritt zu Ursus hin. Ja, Ursus und der Abend in der Taverne! Sie waren ja dabei verblieben, sich mit dem Cognomen anzureden, wiewohl sie sich schon einige Zeit nicht mehr gesehen hatten.
    “Salve, Gracchus. Salve, Ursus.“ Er räusperte sich. “Ursus, es tut mir wirklich fürchterlich Leid. Es ist eine wahre Tragödie für die aurelische Gens...“ Blabla, anständiges Gerede. Aber Piso machte durchaus anständige Miene dabei, schließlich ging es hier um viel. “...und es hat mich wahrlich getroffen, als ich vom Tod deines Verwandten gehört habe...“ Wie ein Blitz, und zwar ein lustiger Blitz! Sofern es sowas gab. “....wie auch von Celerina.“ Immerhin das war nicht gelogen. Piso hatte Celerina bewundert für ihre durchaus fürstliche und edle Art. Er schwieg kurz pietätvoll.
    “Aurelius Corvinus hat...“ Er blickte kurz zu Prisca, dann wieder zu Ursus. “Er hat in seinem Abschiedsbrief an Prisca einer Heirat zwischen ihr und mir den Segen gegeben.“ Er machte eine kurze Pause. Erst einmal sehen, wie Ursus nun reagierte, bevor er ihn hochoffiziell um die Hand seiner Base bat. Nun, um die Hand würde er nicht bitten, das sollte keine Manus-Ehe werden, aber es war eine nette Formulierung. Fand Piso.


    "Eine wahre Tragödie, damit hast Du die richtigen Worte gefunden. Ich danke Dir für Dein Mitgefühl." Mit einem bedächtigen Nicken erwiderte Ursus auf die mitfühlenden Worte des Flavius Gracchus. Es stimmte schon, den größten Verlust hatte wohl Rom erlitten. Auf die Frage nach der Leichenrede allerdings antwortete Ursus abschlägig. "Nein, diese große Ehre überlasse ich meinem Verwandten Aurelius Avianus." Aus verschiedenen Gründen, die er auch nicht unbedingt an die große Glocke hängen wollte, war dies besser. Ursus hatte nie ein herzliches Verhältnis zu Corvinus gehabt, ständig hatten sie gestritten. Nun öffentlich eine Lobrede auf ihn zu halten, wäre ihm ausgesprochen heuchlerisch vorgekommen. Zudem hatte er auch keine Gelegenheit gehabt, sich Gedanken über eine derartige Rede zu machen.


    Noch während sie sprachen, traten Prisca und Piso zu ihnen. Der junge Flavier beteuerte sein Mitgefühl und doch wirkte er auf Ursus nicht sonderlich betroffen. Seine weiteren Worte erklärten diesen Widerspruch. Erstaunt blickte Ursus zwischen Prisca und Piso hin und her. "Salve, Piso. Hab Dank für Deine freundlichen Worte. Und was den Brief betrifft... Wir sollten ein anderes Mal darüber sprechen." Vor allem wollte er auch diesen Brief lesen, von dem er gerade das erste mal hörte. Er nahm doch an, daß Prisca ihm diesen zu lesen geben würde, zumal anscheinend Piso ihn auch gelesen hatte. Außerdem war eine Beerdigung kaum der richtige Rahmen, um über eine Hochzeit zu sprechen.




    Sagt er. Die Betonung zeigte deutlich den Zweifel, den Lucianus an dieser Aussage hegte. "Weiß denn irgendjemand, wie oft der Vescularier tatsächlich beim Kaiser ist, um sich mit ihm zu besprechen? Oder wieviele Briefe so hin- und hergehen? Weiß der Kaiser, was Salinator alles in seinem Namen tut? Können die Praetorianer da nicht ein Auge drauf haben? Prudentius Balbus ist doch ein kaisertreuer Mann, soweit ich weiß. Und ich hörte auch, daß er zu dem Vescularier kein sonderlich gutes Verhältnis haben soll. Wobei ich nicht weiß, ob diese Gerüchte wirklich wahr sind."





    "Und ich dachte immer, Schwangere dürften nicht opfern und so. Aber ich weiß natürlich auch nicht, wie so eine Ausbildung abläuft. Wie wäre es, wenn wir Deine Frau einfach fragen würden, was sie von einer sehr baldigen Abreise halten würde? Am liebsten würde ich euch gleich mitnehmen, wenn ich die Tage abreise." Ursus wußte, wie das war: Irgendwie kam immer was dazwischen und am Ende war es dann zu spät, daß die Schwangerschaft Serranas keine Reise mehr ermöglichte.



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    Decurio Manius Papinius Soranus
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    In aller Seelenruhe notierte der Decurio die Namen. "Zusätzliche Rationen sind in Ordnung." Eigentlich hielt er nichts davon, die Männer bei so einem Einsatz allzusehr zu füttern, aber Celsus sollte seine eigenen Erfahrungen machen. Pralle Mägen machten schwerfällig und müde. Außerdem bewirkte eine große Menge an Nahrungsaufnahme auch eine große Menge an Ausscheidungen. Innerlich mußte der Decurio schmunzeln. Nein, Decimus war sicher nicht so dumm, es soweit zu übertreiben. "Brauchst Du sonst noch etwas?"




    Brot, Käse und Oliven wurden gebracht und Ursus nahm sich hungrig davon. "Dann hast Du es noch nicht gehört? Er ist tot. Seine Frau Celerina nahm sich das Leben und am nächsten Tag folgte er ihr in den Tod." Ursus hätte gedacht, daß diese Nachricht längst in jede Ecke der Stadt vorgedrungen war. Immerhin war sein Onkel nicht irgendwer gewesen. "Es ist ein herber Verlust für die Familie. Die Beerdigung wird sicher morgen oder übermorgen sein."






    "Die Diskussionen werden heftiger? Wie ist das zu verstehen? Und inwiefern nimmt er sich immer mehr heraus?" Ursus beugte sich interressiert ein wenig weiter vor. "Ich habe noch nie ein persönliches Gespräch mit dem Mann geführt, kenne ihn nur von seinen Besuchen im Senat, wobei er fast nie etwas gesagt hat. Das hat sich demnach geändert? Ich habe schon überlegt, ob ich ihn nicht einfach mal aufsuchen sollte... Er muß ein eigenartiger Mann sein. Er schafft sich so viele Feinde, er muß sich also sehr sicher fühlen. Hat denn niemand die Möglichkeit, persönlich mit dem Kaiser zu sprechen und sich zu vergewissern, daß alles mit rechten Dingen zugeht? Mir ist es vorgestern leider nicht gelungen, zu ihm vorzudringen, man verwies mich an die Kanzlei wegen der Erlaubnis."





    Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    Reatinus striff gerade durch die Baustelle und delegierte typischerweise die Arbeiter und ließ pingelig selbst die Kleinigkeiten doppelt und dreifach ausbessern. Er wollte diesen Auftrag alles andere als vermasseln. Sein Stress färbte auf die anderen ab, denn es war alles nicht einfach. Es musste einfach alles perfekt sein, alles so passen, wie es soll. Ein kleiner Fehler vermochte hier große Folgen zu haben.
    Er trat gerade durch die noch unfertig verzierte Tür, als er draußen plötzlich Aurelius Ursus sah... zunächst dachte der Artorier, er halluziniere, doch es war wirklich er! Wo kam er her? Ein Überraschungsbesuch, oder war etwas passiert!? "Ursus", rief er ihm ungläubig entgegen.


    Gerade hatte sich Ursus seufzend in einem eilig herbeigeschafften Korbsessel fallen lassen und einen Becher verdünnten Weines in der Hand, als Reatinus hereinkam. "Salve, Reatinus. Verzeih, daß ich so hereinplatze, aber es dauert ein wenig, die Erlaubnis zum Betreten des Pomeriums zu erhalten - falls ich sie überhaupt bekomme. Sicher hast Du von den Trauerfällen in meiner Familie gehört? Marcus... also Corvinus... Er war mal Dein Patron, oder?"







    "Ja, Herrin. Er ist hier in Rom. Wir haben einen Ritt hinter uns, wie ich ihn noch nie erlebt habe, das kannst Du mir glauben." Unter normalen Umständen hätte er sich vermutlich nicht zu so einer Bemerkung hinreißen lassen, aber er war völlig übermüdet und erschöpft. "Oh... bitte verzeih, Herrin, daß ich mich nicht vorgestellt habe. Miles Faustus Sepullius Ferox zu Diensten!" Unwillkürlich stand er für einen Moment stramm. Dann nahm er ein wenig verblüfft die Schriftrolle entgegen. Die Tiberia war beim Praefectus Urbi gewesen? Bei dem Mann, über den so viel gemunkelt wurde und über den Gerüchte zwischen Bewunderung und Furcht kursierten?


    "Ein Schluck Wasser wäre wunderbar, Herrin. Hab Dank dafür!" Er fand es rührend, daß sie sich um ihn kümmerte. "Ich bin vor allem müde. Das sind wir alle. Wie lange? Keine Ahnung, irgendwann war nicht mehr wichtig, ob Tag oder Nacht war." Er nahm dankbar den Becher entgegen und stürzte das Wasser in einem Zug herunter. Inzwischen brach hektische Betriebsamkeit aus, da die Sklaven den Aufbruch der Herrin vorbereiteten.