Beiträge von Titus Aurelius Ursus

    Mit der Schriftrolle in der Hand verschwand der Scriba hinter der Tür. Man konnte hören, daß gesprochen wurde, jedoch war nicht zu verstehen, was gesagt wurde. Allzu schnell ging es auch nicht, eigentlich dauerte es sogar recht lange, bis der Scriba zurückkam, beladen mit einigen Wachstafeln. "Der Legat nimmt sich Zeit für Dich. Du kannst also eintreten." Der Tonfall war neutral und ließ nicht im Geringsten erkennen, was hinter der Tür gesprochen worden war. Die Schriftrolle mit der Ernennung hatte der Scriba jedenfalls nicht wieder mitgebracht.

    Ursus blickte ein wenig verlegen auf seine Hände. "Mir persönlich hat der Mann nie etwas getan. Auch niemandem aus meiner Familie. Alles, was ich weiß, stammt aus zweiter Hand. Dennoch... Sollte es zum... nun, Äußersten kommen. Solltest Du Dich dieser Sache mit ganzem Herzen anschließen, dann bitte denke an mich, denn ich werde Dich dann mit all meinen Kräften unterstützen." Es war gefährlich, was er da sagte. Dementsprechend leise sprach er, damit auch keiner der Sklaven ein Wort davon auffangen konnte. Seine Worte waren allein für seinen Patron bestimmt.






    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    Von den Wachsoldaten hierhergelotst, erschien Vala im Vorzimmer des Legionskommandanten, die Ernennungsurkunde in seiner Hand schwenkend.


    "Salve, mein Name ist Titus Duccius Vala. Ich bin der neue laticlavische Tribun der ersten Legion. Man hat mich hergeschickt um die erste Einweisung zu bekommen."



    Der Scriba schaute von seinen Arbeiten auf. "Salve, Duccius. Ich werde fragen, ob der Legat Zeit für Dich hat. Du erlaubst?" Er streckte die Hand nach der Urkunde aus, um sie zum Legaten mitzunehmen.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Es war nachdem Betrunken, ein Mädchen näherte sich den Soldaten und stellte einige Fragen. Ich dachte mir nichts dabei, dachte lass sie fragen, die Soldaten freut es und wenn es noch jemand probieren will, können sie noch immer aus dem Weg gehen.
    Irgendwie, der Soldat war da recht ungesprächig, hat sie ihn überzeugt seinen Schild halten dürfen. Wahrscheinlich hat sie ihn besonders süß angesehen."

    Licinus musste selbst die ganze Zeit darüber schmunzeln, als er erzählte, im Nachhinein war die Sache ja auch recht amüsant.


    Sim-Off:

    Ich glaub, ich hab doch zu früh hier angefangen, bzw dachte es ginge in Rom schneller weiter




    Ursus lachte amüsiert auf. "Ein Mädchen?" Anscheinend war es nicht nur bei den Fragen geblieben, der Einleitung nach zu folgern. "Welcher Soldat kann schon dem süßen Blick eines hübschen Mädchens widerstehen? Was geschah also dann? Hat sie ihn vorgeführt, den armen Kerl?"




    Sim-Off:

    Ich habe Dich nicht vergessen, ich dachte, wir warten die Ereignisse in Rom ab. Das scheint sich aber noch zu ziehen.

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    Decurio Manius Papinius Soranus
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    "Alle zwei Tage sollte genügen, Decimus. Mündlicher Bericht über das, was ihr bereits herausgefunden habt, was euch widerfahren ist und über die Strecke, die danach geplant ist. Solltest Du Verstärkung brauchen... Nun, das brauche ich wohl nicht weiter zu erläutern. Ich weiß gerne, wo meine Männer sich befinden." Ein Bote würde sich ja auch deutlich schneller bewegen als die Patrouille.





    Legionarius Cantius Saccus



    Manchmal war der Dienst am Tor die reinste Strafe. Heute war so ein Tag. Entweder es kam gar keiner oder es kamen alle zugleich. "He, Du dämlicher Idiot! Sofort halt! Du kommst dran, wenn Du dran bist! Wenn Du Dich nicht an die Regeln hältst, kannst Du gleich umkehren!", fuhr er den Mann auf dem Ochsenkarren an. Soweit kam es noch, daß hier jemand einfach durchfuhr. Im Gegenteil würde der Mann nun besonders gründlich kontrolliert.


    "Bitte verzeih", wandte er sich dann an Vala, ohne besonders zerknirscht zu wirken. "Salve. - Duccius, ja?" Ein verwöhntes Bengelchen ging und ein anderes kam, so war es leider. Noch dazu nahmen sie sich furchtbar wichtig, diese senatorischen Tribune. Der Soldat nahm die Ernennungsurkunde, um sie zu studieren. Sah echt aus, das Ding. Er gab die Schriftrolle zurück. "Immer geradeaus zur Principia. Wenn der Legat keine Zeit für Dich hat, wird sein scriba Dich schon weiterschicken."




    Sie sprach Piso bereits mit Vornamen an? Ursus konnte seine Überraschung kaum verbergen und schenkte seiner Cousine einen fragenden Blick. War das nicht schon eine Spur zu vertraulich dafür, daß die Verhandlungen gerade erst begannen? Hoffentlich hatten sich die beiden nicht schon zu Dummheiten hinreißen lassen. Daß Prisca es faustdick hinter den Ohren hatte, wußte Ursus schließlich nur zu gut. Auch wenn er damals Corvinus gegenüber dicht gehalten hatte, war er doch selbst nicht gerade begeistert von Eskapaden solcher Art. Nur gut, daß die Angelegenheit damals keine weiteren Kreise gezogen hatte, sonst wären sie nun kaum hier.


    Gracchus gesellte sich zu ihnen und das erfüllte Ursus mit tiefer Erleichterung. Seine Gegenwart würde ein sachliches Gespräch sicherstellen, ohne daß es allzu gefühlsduselig wurde. "Salve, Senator Flavius." Warum gingen sie eigentlich wie Fremde miteinander um? Er ließ sich stark verdünnten Wein geben, denn sein Kopf sollte klar bleiben, solange es hier um solch wichtige Dinge wie Priscas Zukunft ging.


    Kaum hatten sie sich niedergelassen, ließ Piso sich nur kurz über sein Mitgefühl für die Aurelier und die Schicksalsschläge seiner eigenen Gens aus, bevor er sogleich zur Sache kam. Seine Beteuerungen klangen ernsthaft und aus tiefstem Herzen kommend. Doch eine Heirat war nichts, was allein mit dem Herzen entschieden werden sollte.
    "Es ist schwer, nach solchen Verlusten zum Tagesgeschäft zurückzukehren. Unser beider Familien sind gebeutelt von Schicksalsschlägen. Es ist sicherlich nicht unklug, unsere Kräfte zu vereinen, gerade in diesen Zeiten, da Patrizier oft mehr Steine in den Weg gelegt bekommen als andere." Damit spielte er auf Salinator an, der so manchen Patrizier statt nach seinen Leistungen lieber nach seinem Stand beurteilte und sein Weiterkommen behinderte. Noch heute staunte er darüber, daß er seine Ernennung zum Legaten erhalten hatte. "Die Liebe, werter Piso, ist oft genug nur ein Strohfeuer, das nur allzu rasch in sich zusammenfällt. Ich wünsche euch eine liebeserfüllte Ehe und alles Glück, das eine solche Verbindung mit sich bringt. Aber allein darauf möchte ich eure Verbindung nicht bauen. Ich möchte Sicherheit und Geborgenheit für meine Cousine. Und die Erfahrung zeigt nun leider, daß die besten Ehen jene sind, in denen die Liebe Zeit zum Erwachen und Wachsen hatte."




    Tatsächlich hatte Ursus nicht sonderlich viel Lust, noch eine Nacht im Zelt zu verbringen, doch das würde er so nie zugeben. Daß es nicht der Grund war, warum die Männer sich so verausgaben mußten, würde man ihm auch sicherlich nicht glauben. Er hatte das Bedürfnis, sich immer wieder umzusehen und die Männer zu beobachten. Doch das war nicht seine Aufgabe. Sondern Aufgabe der Offiziere. Deshalb mußte er sich zusammenreißen und geradeaus schauen. Wenn das Tempo auf Dauer nicht gehalten werden konnte, würden die Offiziere ihm dies schon melden.









    "Ich habe zu danken, Optio. Nein, ich brauche Dich hier nicht mehr. Abi." Es war zwar ein Befehl, aber freundlich ausgesprochen. Was der Optio über den Kampf dachte, konnte er nicht ahnen. Er selbst war auch nur mäßig begeistert, da für seinen Geschmack die Angelegenheit nicht freudschaftlich genug ausgeführt worden war. Wieder was gelernt. Einen zornigen Germanen ließ man eben doch nicht so einfach auf einen ungerührt scheinenden Berufssoldaten los.

    Viel zu kurz war die Zeit gewesen, die Ursus innerhalb des Pomeriums hatte verbringen dürfen. Es war jedoch noch nicht alles erledigt und so mußte er den Rest von seinem neuen Haus aus erledigen. Inmitten einer Baustelle war das nicht so einfach, doch dank der fleißigen Sklaven waren schnell zwei Räume so hergerichtet, daß Ursus hier übernachten konnte - und seine Familie zu einem großen Familienrat zusammenkommen konnte. Die letzten Tage waren so voller Termine gewesen, daß sie nie alle zur gleichen Zeit am gleichen Ort gewesen waren.


    Es war alles vorbereitet. Die Küche der Villa Aurelia hatte ausgeholfen, so daß nicht nur reichlich gute Speisen für die Familie vorhanden waren, sondern auch die Bauarbeiter zu einem außergewöhnlichen Mahl kamen, - dafür, daß sie sich ruhig verhielten und auf Abstand blieben. Möbel waren aufgestellt worden, vor allem Clinen und Korbsessel und natürlich Tische. Für den Familienrat würde es schon genügen, die anderen sollten hier ja nicht übernachten. Nur bei Septima hoffte Ursus, daß sie bei ihm bleiben würde.


    Nun fehlten eigentlich nur noch die anderen. Die Sklaven hielten Schüsseln mit Wasser zum Händewaschen bereit, auch der Mulsum stand bereit.

    Sedulus hatte er also schon mal erfolgreich rumgekriegt. Bliebe noch Serrana, die von ihrem plötzlichen Glück noch gar nichts wußte. "Ich hoffe, Serrana ist Dir nicht böse, wenn wir solche Pläne über ihren Kopf hinweg schmieden. Septima wäre es, da kannst Du Dir sicher sein. Sie hat einen klugen Kopf und besteht darauf ihn benutzen zu dürfen." Ursus lachte und zwinkerte dem Freund zu. Der dachte jetzt bestimmt, Ursus stünde unter dem Pantoffel.









    Brauchen. Die Wortwahl ließ schon auf harte Verhandlungen schließen. Ursus schmunzelte. "Ich hätte es etwas anders ausgedrückt, aber ja, die Aurata möchte einen weiteren Fahrer anwerben. Pythocles ist dabei in die engere Wahl gerückt. Ich denke, er würde gut in unsere junge Fahrermannschaft passen. Bliebe noch die Frage der Bedingungen."

    "Das dachte ich mir schon. Erfreut, Dich kennenzulernen, Pericleitus." Ursus hob seinen Becher, um mit dem Mann anzustoßen. "Ja, das ist richtig, ich bin bei der Prima." Eigentlich hätte er gedacht, schon ein wenig bekannter zu sein, aber da hatte er sich wohl geirrt. Vielleicht sollte er seiner Öffentlichkeitsarbeit mal wieder mehr Aufmerksamkeit widmen. Was allerdings von Mantua aus recht schwierig war. "Stammgast?", er lachte, "Nein, das zu behaupten wäre reichlich übertrieben. Aber ab und an komme ich schon her." Was auch eine Übertreibung war, aber was machte das schon? "Wollen wir dann zum Geschäftlichen übergehen?" Die Bedienung brachte Brot, Käse und Oliven und Ursus machte eine einladende Geste.

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    Decurio Manius Papinius Soranus
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    Der Decurio schnallte sich gerade seinen Gürtel um, immerhin war bald Zeit für den Morgenappell, als es klopfte. Er nickte seinem Burschen zu, der die Tür öffnete und Celsus nach einem höflichen "Guten Morgen, Eques" mit einer einladenden Geste hereinbat. "Guten Morgen, Decimus", grüßte auch der Decurio, sichtlich gut gelaunt, "na, alles bereit?"




    Ursus' Augenbraue wanderte nach oben. Erst stand sie hier so vor dem Haus herum, als wollte sie etwas. Und dann wollte sie gleich wieder abhauen? Ähnlich sah ihr so ein Verhalten ja. Aber Ursus wäre nicht Ursus, wenn er sie einfach so gehen lassen würde. "Es freut mich, daß es Dich hierher zieht, zeigt es doch, daß Du hier nicht ganz unglücklich warst. Und noch mehr, daß Du anscheinend gerade ein wenig Zeit hast. Komm, begleite mich ein paar Meter und erzähle mir, wie es Dir geht." Ob sie bei dem Quintilier das gefunden hatte, was sie sich gewünscht hatte? Besonders glücklich sah sie nicht aus, aber vielleicht war das auch nur ihre momentane Stimmung. Launenhaft war sie ja schon immer gewesen.







    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    "nein, in letzter Zeit überhaupt nicht..... unser letztes Gespräch ist sicher schon ein Jahr her, wenn nicht länger"


    "So lange schon?" Ursus räusperte sich und schaute seinen Patron dann offen an. Seine Stimme senkte er allerdings. "Vor einiger Zeit sprachen wir einmal über Männer, die ihre Meinung über den Praefectus Urbi... sagen wir, mit Dir teilten. Gibt es an dieser Front etwas Neues?" Er hatte damals das Gefühl gehabt, daß sich eine Art Widerstand formierte, auch wenn man ihn in diese Überlegungen nicht direkt mit einbezogen hatte.





    Die plötzliche Begeisterung des Artoriers war ansteckend und ließ Ursus sogar ein echtes Lächeln zustanden bringen. Trotz der Erschöpfung, die sich mit jeder Minute mehr bemerkbar machte. "Das will ich doch schwer hoffen, daß ich die zu Gesicht bekomme. Wann werden die Arbeiten daran beginnen? Das Haus soll prächtig werden, Reatinus. Meine Frau soll sich hier richtig wohl fühlen. Obwohl ich mir inzwischen nicht mehr sicher bin, ob wir wirklich hier leben werden. Vermutlich nur in den Zeiten, in denen ich das Pomerium nicht betreten darf. Aber wie auch immer: Vorerst bin ich Kommandant der Prima und werde es wohl auch noch eine Weile bleiben. So lange wird das Haus auf jeden Fall gebraucht."





    Es dauerte gar nicht lange, die Bedienung hatte den Wein gerade erst gebracht, bis ein Mann an den Tisch trat und sich auch sogleich setzte. Auch wenn er sich durch eine Rückfrage versicherte, ob er am richtigen Tisch gelandet war, schien er sich seiner Sache doch sehr sicher zu sein. "Eben jener", antwortete Ursus gelassen und deutete auf die Krüge mit Wasser und Wein. "Wie wäre es mit einem Becher Wein? Um die Kehle ein wenig anzufeuchten?"

    Das Arbeitszimmer von Corvinus wollten sie sehen. Als ob sich darin noch irgendetwas befinden würde, das von Belang war, selbst wenn es so etwas gegeben hätte. Vermutlich befanden sich dort allerdings noch die Bücher über das Familienvermögen. Ursus würde schon zu verhindern wissen, daß darin gestöbert wurde. Sollte jemand danach greifen, würde er sogleich einschreiten. Avianus gab die Erlaubnis, was Ursus nach einem kurzen fragenden Blick auf Lupus mit einem Nicken bestätigte. Weitere Worte mußten sie nicht verlieren, sogleich machten sie sich auf den Weg zu dem Raum, in dem Corvinus so lange Jahre gewirkt hatte. Es war merkwürdig, ihn zu betreten und nicht Marcus am Schreibtisch vorzufinden.