Beiträge von Titus Aurelius Ursus

    Ursus lachte. "Und ob ich das erleben möchte", widersprach er amüsiert. "Also, ein Feuer am Tag der Frija und der Venus, ich denke, das bekommen wir hin. Met treibe ich auch schon irgendwie auf. Singen... Na, dafür bist eindeutig Du zuständig. Aber das mit den Frauen, das wird schwierig, fürchte ich. Abgesehen von unseren beiden Frauen, meine ich natürlich." Ob Septima wohl eifersüchtig sein würde? Er hatte es noch nie darauf ankommen lassen.

    Nachdenklich nickte Ursus. "Gut, von meiner Seite war es jetzt erst einmal alles. Kleinere Details können wir besprechen, wenn wir zurück in der Castra sind. Möchte einer von euch noch etwas vorbringen, das in dieser Runde besprochen werden sollte?" Er selbst hielt die Übung für gelungen und hatte auch den Eindruck, daß die Männer wertvolle Erfahrungen gemacht hatten.







    Der Soldat war sich keinerlei Schuld bewußt, fand das alles völlig normal und war erstmal nur erleichtert, daß er doch noch eingelassen wurde. "Nachrichten müssen doch nicht schriftlich sein?", sagte er nur in erstauntem Tonfall und folgte dem Sklaven in das Haus.

    Ah, da öffnete sich schon die Tür. Nanu, es war ja gar nicht der große Nubier, von dem der Legat gesprochen hatte? Egal, es würde schon richtig sein. "Salve. Mein Name ist Spurius Vitruvius Rufinus. Ich bin Miles der Legio I und habe eine Nachricht von Legat Aurelius für seine Frau Tiberia Septima. Oder wenn sie gerade nicht da sein sollte für ein anderes Familienmitglied."

    Der Soldat, den Ursus zum Palast geschickt hatte, trug zwar noch seine Rüstung, jedoch hatte er sämtliche Waffen im Hause des Aurelius Ursus, das außerhalb des Pomeriums gelegen war, zurückgelassen. Nur notdürftig hatte er sich vom Reisestaub befreien können, die Zeit drängte einfach zu sehr.


    "Salvete", grüßte er die Kameraden am Tor und salutierte. "Mein Name ist Sextus Rabuleius Pictor, Miles der Legio I. Mein Legat, Titus Aurelius Ursus, schickt mich in einer äußerst dringenden Angelegenheit. Dafür muß ich jemanden aus der Abteilung des procurator ab epistulis sprechen. Waffen habe ich keine bei mir, wovon ihr euch selbstverständlich gerne selbst überzeugen könnt."




    Der junge Miles, den Ursus zur Villa Aurelia geschickt hatte, rückte noch kurz seine Rüstung zurecht, dann klopfte er gut hörbar an. Er hoffte, daß es noch nicht zu spät war. Und noch mehr hoffte er, hier schnell fertig zu sein. Denn er war unglaublich müde und hungrig. Eine Schale heißen Puls und dann endlos schlafen. Das war alles, was er noch wollte.

    Es war schon ärgerlich, daß Ursus nicht einfach zur Villa Aurelia reiten konnte. Doch hier, in seinem zukünftigen Heim, war er der Villa so nahe, wie nur irgend möglich. Sie hatten einen scharfen Ritt hinter sich und der Aurelier war mehr als froh, endlich aus dem Sattel herauszukommen. Er fühlte sich wund, verskrampft und erschöpft. Wie gut, daß sie vor Misenum ein wenig geschlafen hatten, sonst wäre er wohl einfach schlafend umgekippt nach der Ankunft. Cimon sorgte in Windeseile dafür, daß für den Herrn ein Zimmer notdürftig hergerichtet wurde, während Ursus zwei seiner Männer sogleich wieder losschickte. Den einen mit der Wachstafeln zur Kanzlei, den anderen mit einer mündlichen Botschaft zur Villa Aurelia. Die Waffen ließen die Männer natürlich gleich hier, denn diese durften sie innerhalb des Pomeriums nicht tragen. Während er also auf die Antworten wartete, ließ er sich aus der Rüstung und der durchgeschwitzten Kleidung helfen, wusch sich gründlich und legte die übliche dunkle Trauerkleidung an. Dann ließ er etwas zu essen besorgen, für sich und seine Männer.

    Zitat

    Original von Palatinus
    In der Tat konnte der Beamte das nicht selber entscheiden. Andererseits war es auch definitiv keine Sache, für die der Bittsteller persönlich beim Kaiser vorsprechen musste, solange dieser den Mann nicht unbedingt persönlich in Augenschein nehmen wollte. Und das wiederum war derzeit nicht anzunehmen. "Warte hier", beschied der Beamte und verschwand im Nebenzimmer. Es dauerte eine ganze Weile, bis er zusammen mit einem anderen Beamten zurückkehrte. Dieser schien ranghöher zu sein, zumindest übernahm er das Gespräch, indem er Aurelius Ursus eine versiegelte Tafel reichte. "Du reist nach Rom, lässt diese Tafel am Palast abgeben und wartest außerhalb des Pomeriums auf die Antwort aus dem Palast. Dann kannst du rein. Normalerweise würden wir das per Bote schicken, dann kämst du sofort rein, aber mein Kollege hier sagte, du wärst schneller als jeder Bote."


    Ursus wartete, wenn auch nicht gern. Es wunderte ihn durchaus, daß der Kaiser nicht die wenigen Minuten für seinen Legaten aufbrachte, doch vielleicht ging es ihm ja heute besonders schlecht. Was in Ursus nur noch mehr Sorge aufsteigen ließ. Der höhere Beamte übergab ihm die Tafel mit der kurzen Erklärung, daß die Kanzlei sich darum kümmern würde. "So ist es, wir werden unseren Gewaltritt fortsetzen, um wenigstens noch ansatzweise rechtzeitig anzukommen. Ich danke Dir für Deine Mühe. Bitte richte dem Kaiser meine Grüße und meine Besserungswünsche aus. Valete." Es war eben nicht zu ändern. Er hatte es viel zu eilig, um auf einem Gespräch mit dem Kaiser zu bestehen. Außerdem wußte er durchaus, daß es vermutlich nur wenig Sinn hatte. Also verließ er die Landvilla des Kaisers wieder, in der Hoffnung, daß die Wachstafel in seinen Händen einen Inhalt hatte, die seinen Wünschen entsprach.


    Draußen verabschiedete er sich von den Wachen, ließ sich von seinen Männern seine Waffen wiedergeben und schon ritten sie im Eiltempo davon.

    Ursus legte den Kopf leicht schief. "Nun, die Mattiaker, bei denen ich damals war, lebten nicht allzu weit von Mogontiacum entfernt. Allerdings kamen Männer aus anderen Gauen dazu. Es war eine Versammlung, die nachher in eine Feier ausaartete. Und fand durchaus in einer Hütte statt. Allerdings glaube ich, daß es sich dabei um eine Art Versammlungshütte handelte. Wenn ich Dich so höre, müßte es sich lohnen, mal bei einer richtigen germanischen Feier dabei zu sein. Allerdings fürchte ich, daß ich sie nur halb miterleben würde, da der Met mich gewiß allzu früh von den Füßen holen würde." Er lachte und schaute amüsiert zu Baldemar herüber. "Ganz ehrlich: Ich würde gerne erleben, wie Du bist, wenn Du zum Kind wirst."

    "Ob Du derartige Vollmachten hast ist mir nicht bekannt. In der Tat würde es die Angelegenheit beschleunigen. Es ist auch mir keine Freude, den Kaiser unnötig zu belästigen. Es geht darum, daß ich aufgrund von Trauerfällen dringend meine Familie aufsuchen muß. Diese wohnt aber unpraktischerweise innerhalb des Pomeriums, welches ich als Legionskommandant nicht betreten darf. Soweit mir bekannt ist, kann allein der Kaiser mir erlauben, ausnahmsweise, selbstverständlich nur in meiner Eigenschaft als Privatperson, das Zentrum Roms zu betreten." Streng genommen verlor er sein Kommando, wenn er das Pomerium betrat, - und erhielt es hoffentlich beim Verlassen wieder. "Es geht nur um zwei oder drei Tage, um die dringendsten Angelegenheiten zu regeln."

    Ursus nickte dem Praetorianer zu. "Danke für den Hinweis. Einen Versuch ist es allemal wert." Die Durchsuchung war schnell abgehandelt und Ursus fand sich recht schnell einem der vielen Männer gegenüber, deren Aufgabe hauptsächlich darin bestand, Besucher abzuwimmeln oder Unterlagen zu sortieren, sich aber unglaublich wichtig vorkamen. Meist war es besser, sie in dem Glauben zu bestärken. Zumindest, wenn man es eilig hatte. "Salve", grüßte er also durchaus freundlich. "Mein Name ist Titus Aurelius Ursus, Legatus Legionis der Legio I, und ich wünsche den Kaiser zu sprechen. Leider war es mir zeitlich nicht möglich, vorher um einen Termin zu bitten. Ich habe auch nicht vor, den Kaiser lange zu belästigen, im Gegenteil wird es vermutlich nur wenige Minuten in Anspruch nehmen."

    Tatsächlich erinnerte sich Ursus nicht an den Iulier, dafür waren sie sich zu selten begegnet und noch dazu vor einer zu langen Zeit. "Ja, ich weiß, daß es ungünstig ist, jedoch eilt die Sache so sehr, daß wir im Eilritt hierher gekommen sind und jeder Bote wohl gleichzeitig mit uns angekommen wäre." Welch ein sündhafter Verschleiß an Pferden! "Ich werde mein Glück bei den Schreibern versuchen. Meine Waffen habe ich soeben an meine Männer übergeben, die ohnehin hier auf mich warten werden. Walte also bitte Deines Amtes und durchsuche mich." Er hob die Arme, um es den Praetorianern zu erleichtern.

    Nach dem Aufbruch gab es nur noch ein Ziel: So schnell wie möglich voran zu kommen. Es wurde eine wahre Tortur für Mensch wie Tier. Wann immer die Pferde völlig erschöpft waren, wechselten sie diese bei der nächsten Gelegenheit. Es kostete Geld, auf solche Weise zu reisen. Viel Geld. Aber das war Ursus in dieser Situation völlig egal. Sie schliefen nicht, solange sie es aushielten. Die Pausen waren gerade lang genug, um die Strapazen bis Rom - oder besser zunächst Misenum - aushalten zu können.

    Sie hatten dann doch kurz vor Misenum eine längere Rast eingelegt und einige Stunden geschlafen. Auch hatten sie die Gelegenheit genutzt, sich ordentlich herzurichten. Dann ritten sie zur Landvilla des Kaisers. Denn nur er konnte Ursus die Erlaubnis erteilen, das Pomerium ausnahmsweise zu betreten.


    Vor dem von Praetorianern bewachten Tor saß Ursus ab. Er übergab sein Pferd seinen Männern, die er anwies, hier zu warten. Ebenso übergab er ihnen seine Waffen, denn die durfte er eh nicht mit hineinnehmen. Dann trat er auf die Wachen zu. "Salve, Milites. Ich bin Titus Aurelius Ursus, Legatus Legionis der Legio I. Bevor ihr fragt, nein, ich habe keinen Termin. Jedoch ist es eine dringende Angelegenheit, in der ich den Kaiser zu sprechen wünsche." Natürlich hätte er es gleich beim Praefectus Urbi versuchen können. Angeblich besaß er allumfassende Vollmachten. Doch war diese Angelegenheit nicht doch ungewöhnlich genug, daß der Kaiser es lieber selbst entschied? Dazu kam die allseits bekannte Abneigung des Vesculariers gegenüber Patriziern. Nein, einen Versuch war es wert. Den PU konnte er immer noch aufsuchen, falls er hier abgewiesen wurde.

    Obwohl der Tag schon vorangeschritten war, machte sich Ursus noch am gleichen Tag, an dem der Bote ihn erreicht hatte, auf den Weg. Es war keine Zeit zu verlieren, denn die Beerdigung würde in wenigen Tagen stattfinden und der Weg nach Rom war verflixt weit. Nur das Nötigste hatte er eingepackt, nur wenig Begleitung ausgewählt, ein schnelles Pferd satteln lassen - und schon ging es los. Er meldete sich ordnungsgemäß am Tor bei den Wachen ab, die Pferde hatten nur kurz Gelegenheit, sich warmzulaufen, dann zogen die Reiter das Tempo an, um die Strecke nach Rom in möglichst kurzer Zeit zurückzulegen.

    Ursus begrüßte den sehr abgehetzt wirkenden Boten kurz mit einem Kopfnicken und konnte sich die Frage nach dem Grund seines Hierseins auch gleich sparen, da der Mann von sich aus damit heraussprudelte. Sextus hatte ihm Nachricht geschickt? So dringend, daß ein Bote sich derart abhetzen mußte. Das konnten keine guten Nachrichten sein. Nur kurz zögerte seine Hand, das Bündel anzunehmen. Stumm deutete er auf einen Stuhl, damit der Mann sich setzen möge - bevor er hier auch noch zusammenbrach. Dann öffnete er den Brief und begann zu lesen.


    Marcus tot! Das war unmöglich! Das konnte nur ein makabrer Scherz sein! Nein, so etwas würde Sextus sich nie erlauben. Dann war es wahr? Unfähig, die weiteren Worte aufzunehmen, starrte Ursus die Schriftrolle an. Seine Hand krampfte sich um das Papyrus, zerknitterte es, so daß einige Brösel auf die Tischplatte fielen. Er sog die Luft scharf ein. "NEIN!!!!", brüllte er dann, um gleich darauf die Schriftrolle fallen zu lassen und sich die Hände vor das Gesicht zu schlagen.


    Der Scriba hetzte herein, starrte seinen Kommandanten kurz ratlos an, zog es dann aber vor, wieder an seinen Platz zurückzukehren.


    Für den Boten folgte eine unangenehme Stille. Eine ganze Weile dauerte es, bis der Legat das Schreiben wieder aufnahm, um weiterzulesen. Es war mühsam. Immer wieder verschwammen die Zeilen vor seinen Augen. Es gab auch eigentlich nichts zu überlegen. "Geh zu meinem Haus. Laß Dir etwas zu essen geben und einen Schlafplatz. Ruh Dich aus. Die Antwort... werde ich selbst überbringen." Seine Stimme klang rau und mühsam beherrscht. Er wartete, bis der Mann draußen war, dann ließ er seine Stabsoffiziere rufen, um ihnen klarzumachen, daß sie einige Tage ohne ihn auskommen mußten. Ein Sklave bekam den Auftrag, derweil einige Dinge für ihn zu packen. Er nahm nur wenig Begleitung mit, um schneller voran kommen zu können.


    Legionarius Caius Vibullius Vaccus


    Ein Bote, ohne Zweifel. Seinen Namen könnte er trotzdem nennen. "Salve. Mein Kamerad da wird Dich hinführen. Wer bist Du eigentlich*?" Der angesprochene Kamerad machte ein mißmutiges Gesicht und rührte sich nicht von der Stelle, bevor der Mann seinen Namen genannt haben würde. Erst danach würde er ihn zur Principia und zum Legaten führen.



    Sim-Off:

    *ein bißchen Bürokratie muß sein :D






    Legionarius Caius Vibullius Vaccus


    In der Kürze liegt die Würze, dachte Vaccus trocken. Er deutete hinter sich auf die via praetoria, die hier an der porta praetoria begann. "Folge der via praetoria. Du gehst damit direkt auf ein Gebäude im Zentrum der castra zu. Das ist die principia. Dort findest Du das Rekrutierungsbüro*. Dort wird man Dir sagen, wie es weitergeht. Dann mal willkommen bei der Prima."


    Sim-Off:

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