Beiträge von Titus Aurelius Ursus

    Niemand hatte mehr etwas anzumerken. Ursus fragte sich, ob er das nun als gutes Zeichen, daß nämlich alles soweit wünschenswert verlaufen war, verbuchen sollte, oder ob es eher ein schlechtes Zeichen war, weil entweder niemand wagte noch etwas vorzubringen oder keiner Interesse daran hatte, solche Übungen für die Zukunft zu optimieren.


    Er beschloß, es als eher gutes Zeichen zu werten und nickte dem Iulier zu. "Ja, morgen Rückmarsch wie geplant. Dann schließe ich diese Versammlung. Gute Nacht, die Herren."

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    Decurio Manius Papinius Soranus
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    "Für einen Moment hast Du mir Angst gemacht, Decimus. Ich dachte schon, meine Augen wären blind geworden und ich hätte etwas übersehen." Der Decurio lachte, er meinte es ja nicht wirklich ernst.


    Doch kurz darauf wurde er dann doch sehr ernst. "Hör zu, das mit der Elite... Ich weiß nicht, wer diesen Unsinn aufgebracht hat. Wir sind keine Elite. Wir sind eine Einheit mit besonderen Aufgaben. Es gibt viele Männer in der Legion, die ebenfalls besondere Aufgaben haben. Es ist nicht gut, so etwas zu sagen, das stößt die anderen vor den Kopf. Zumal es nicht wahr ist. Nur weil wir reiten und vom Pferd aus kämpfen können, sind wir noch lange nicht besser als die Fußtruppen. Solche Ansichten sind es, die Unfrieden in die Legion bringen. Wir sind wichtig. Sehr wichtig. Ohne Aufklärung, ohne Flankenschutz, wären die Fußtruppen aufgeschmissen. Aber auch wir könnten ohne sie nicht sein. Gemeinsam sind wir stark. Das ist es, was die Legion so stark macht: Daß wir alle zusammenstehen, Hand in Hand arbeiten, uns als großes Ganzes betrachten." Puh, jetzt hatte er dem armen Decimus einen Vortrag gehalten. Eigentlich wollte er das gar nicht.


    "Wir sollten vor dem Winter noch ein paar Patrouillen in die weitere Umgebung machen. Welche Route würdest Du für eine solche wählen?" Das war eine Frage, die er gerne stellte. Denn die Männer hatten oft gute Ideen und es war immer gut, die eingetretenen Pfade auch mal zu verlassen und andere Wege zu gehen.




    Es war ein spannender Kampf, der deutlich offenbarte, daß beide gute Kämpfer waren. Jeder wußte seine Vorteile zu nutzen und die Nachteile des anderen ebenso. Daß Baldemar schließlich unterlag, war gewiß kein Zeichen von Unfähigkeit des Germanen. Als der Sklave schwer getroffen am Boden lag, stand Ursus schnell auf und trat hinzu. Dem Optio legte er kurz anerkennend die Hand auf die Schulter. "Das genügt, der Kampf ist beendet! Du hast verdient gesiegt, Optio, ich beglückwünsche Dich dazu." Was wahr war, mußte auch wahr bleiben.


    "Aber auch Du hast ausgezeichnet gekämpft, Baldemar. Ich bin froh, Dich an der Seite meiner Frau zu wissen." Das war eben so wahr und mußte daher auch ausgesprochen werden. Er reichte dem Germanen die Hand, um ihm aufzuhelfen. "Geht es?", fragte er und schaute besorgt auf das Blut. "Mach langsam, wenn es zu arg ist, lasse ich eine Trage holen. Auf jeden Fall sollte sich der Medicus das ansehen."

    Die ganze Situation war irgendwie aus dem Ruder gelaufen. Ursus blickte sich um. Und mußte auf einmal herzlich lachen. "So, nun habt ihr mich am Boden gesehen. Jetzt aber los, an die Arbeit! Gebt uns die Gelegenheit, uns zu erfrischen!" Er trat an die Schüssel und tauchte seine Hände hinein. Sein Blick traf dabei Baldemar. Er machte eine auffordernde Geste mit dem Kopf und rückte ein wenig zur Seite, damit auch Baldemar Platz an der doch immerhin recht großen Schüssel fand. Der Germane war ein würdiger Sieger.


    Seine nächsten Worte allerdings richteten sich an seine Frau. "Liebes, ich hätte mich natürlich noch viel mehr angestrengt, wenn ich gewußt hätte, daß Du zuschaust." Sein Tonfall verriet, daß er nicht wirklich daran glaubte, daß er sich mehr hätte anstrengen können oder gar eine Siegeschance gehabt hätte. "Ich glaubte Dich in tiefsten Träumen unter warmen Decken."

    "So, dann haben wir also eine Abmachung. Müssen wir nur noch einen geeigneten Ort für solch ein Feuer finden." Ursus reichte Baldemar seinen Arm und umfaßte seinen Unterarm. Es war eine eigenartige Situation, wie sie sicherlich an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit, niemals hätte entstehen können. Aber es schuf eine neue Basis für den Umgang miteinander. Eine gute, feste Basis.


    "Ich fürchte, ich sollte langsam zurückgehen. Sonst macht sich noch jemand Sorgen und geht auf die Suche nach mir. Baldemar... Dieser Tag ist ein guter Tag. Und so soll es bleiben. Grüß Frija von mir." Ursus hoffte, daß Baldemar ihn richtig verstand und auch den Rest des Tages als frei betrachtete. Heute sollten sie wirklich nicht in ihre alten Rollen zurückfallen, es würde nur alles verderben. Der Aurelier grinste den Germanen an und wandte sich dann zum Gehen.



    Sim-Off:

    Ich denke, es wird höchste Zeit, hier zu einem Ende zu kommen ;)

    Pictor zuckte mit den Schultern, mußte aber unwillkürlich schief grinsen. "Keine Ahnung, ich dachte nur, weil ja sonst immer für alles irgendwas ausgestellt wird. Wenn es so in Ordnung geht, dann richte ich es dem Legaten aus. Danke für Deine Mühe, Mann. Ich habe wirklich damit gerechnet, daß es länger dauert und mehr Aufwand ist. - Solltest Du je bei der Prima ein Anliegen haben, dann frag nach Sextus Rabuleius Pictor. Ich sorge dafür, daß Du dann genauso schnell zu Deinem Ziel kommst wie ich heute." Es war zwar mehr als unwahrscheinlich, daß ein Notarius je etwas bei der Prima zu erledigen hatte, aber Pictor hatte irgendwie das Gefühl, dem Mann etwas schuldig zu sein. "Also danke nochmal und vale bene." Er grinste Antoninus an und ließ sich von diesem zum Palasttor zurück begleiten.




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    Decurio Manius Papinius Soranus
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    Nachdenklich hörte sich der Decurio die Ausführungen seines Eques an und nickte schließlich. "Ja, es war richtig, damit zu mir zu kommen. Ich werde mich erkundigen, ob etwas derartiges ansteht, gehe aber davon aus, daß diese Burschen nur Unruhe stiften wollten. Manche von den Legionären haben immer noch nicht begriffen, wie wichtig die Reiterei ist und daß hier jeder seinen Teil zum Ganzen beiträgt. Dieses Herabschauen auf andere, egal von welcher Seite es kommt, trägt nicht gerade zu Kameradschaft und Zusammenarbeit bei. Vielleicht sollten wir mal wieder eine kleine gemeinsame Übung ansetzen, damit alle sehen, daß keine Einheit allein bestehen kann, sondern nur alle gemeinsam." Diese gegenseitige Hackerei war in Ordnung, solange die Männer einen freundschaftlichen Wettstreit abhielten. Doch wenn es so weit ging, daß die einen sich erhaben fühlten über alle anderen, dann lief etwas falsch.


    "Bist Du denn der Meinung, daß wir einen solchen Appell zu fürchten hätten? Sind Dir Unzulänglichkeiten aufgefallen, denen wir abhelfen sollten?" Das war schon eine viel interessantere Frage.




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    Decurio Manius Papinius Soranus
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    Der Decurio erwiderte den Gruß. "Salve, Decimus. - Gerüchte. Dieser Laden ist ständig voller Gerüchte. Ich habe keinen diesbezüglichen Befehl des Legaten zu Gesicht bekommen. Das einzige, was neben der von Dir erwähnten Untersuchung und den im Herbst üblicherweise stattfindenden Überprüfungen der Unterkünfte und Ställe anlag, war eine Aufstellung aller Bürger für den anstehenden Census. Wer erzählt denn diese Gerüchte, von denen Du gehört hast?" Es war immer gut, die Quellen zu kennen, von denen solche wilden Geschichten aufgebracht wurden. Schon um festzustellen, ob es wilde Geschichten oder vielleicht doch erste Vorankündigungen anstehender Ereignisse waren.





    Legionarius Caius Vibullius Vaccus



    Vaccus lachte. "Wenn Du vergnügungssüchtig bist und an der Seite von ungewaschenen Barbaren noch fünf Jahre länger dienen willst, dann geh nur zu den Hilfstruppen. Neee, Kleiner, bist hier schon richtig. Aber wir müssen halt fragen, bevor sich eben jemand ins Unglück stürzt. Dein Vater war hier Praefectus Castrorum? Dann brauche ich Dir ja nicht zu sagen, wo Du die Principia findest. Da befindet sich das Rekrutierungsbüro, wo Du Dich melden mußt. Viel Vergnügen." Ein breites Grinsen folgte diesen Worten.





    Der Notarius schien einer von der besonders fixen Sorte zu sein, wie Pictor erstaunt und dankbar feststellte. "Danke, natürlich warte ich." Er grinste Antoninus an und unterdrückte ein Gähnen. Schlafen... er würde einfach nur schlafen, sobald er alle Pflichten erfüllt hatte. "Man, ich kann Dir gar nicht sagen, wie dankbar ich Dir bin. Ohne Dich würde ich vermutlich noch am Tor stehen. Wir müssen unbedingt einen trinken gehen, alter Freund. Morgen vielleicht?"


    Schon recht bald kehrte der Notarius zurück. Allerdings mit leeren Händen. "Vielen Dank, das wird ihn freuen und auch sicher genügen. Aber... hm... etwas Schriftliches bekomme ich nicht mit? Geht das jetzt einfach so?" Schließlich war er nur ein einfacher Soldat und war es gewöhnt, das jede noch so unwichtige Kleinigkeit schriftlich festgehalten wurde.








    Legionarius Caius Vibullius Vaccus



    Und wieder einer, das funzte ja ungeheuerlich. Der Miles am Tor konnte ein Grinsen gerade noch so unterdrücken, bevor er die unvermeidlichen Fragen stellte. "Salve, Matinius. Hast Du wirklich gründlich darüber nachgedacht? Nach dem Eid gibt es kein Zurück, dann mußt Du zwanzig Jahre lang knechten. Die reinste Knochenmühle ist das hier. Bist Du Dir also sicher, daß Du es Dir antun willst?"





    "Salve", grüßte Pictor erst einmal höflich. Das hatte er schon vor langem gelernt: Höflich sein und einfach tun, was sie einem sagen. Mit allem anderen bewirkte man nur, daß es noch länger dauerte. "Mein Name ist Sextus Rabuleius Pictor, ich bin Miles der Legio I und wurde von meinem Legaten, Titus Aurelius Ursus, hierher geschickt, da er selbst ja nicht herkommen kann. Er benötigt eine Erlaubnis, für einige Tage das Pomerium betreten zu können. Wir waren deswegen auch schon in Misenum. Dort gab man uns dies mit der Anweisung, es hier vorzulegen. Ob das nun der Procurator selbst sehen muß oder nicht, das weiß ich nicht. Auf jeden Fall soll der Legat auf diese Nachricht hin eine entsprechende Erlaubnis erhalten." Er überreichte die versiegelte Wachstafel, die der Legat in Misenum erhalten hatte.




    Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    Antoninus grinst munter vor sich hin als Pictor ihn erkannte. Ja ja es war schon eine Weile her das er ihn das letzte mal gesehen hatte. „Ja ich will mich mal nicht beklagen das mit der Garde hat schon was für sich.” Sagte er mit einem gewissen Stolz. „Vielleicht können wird das mit dem Pferd auf morgen verschieben. Ich werde erst morgen Abgelöst. Kennst das mit der Wache ja. Aber nun zu dir du willst schnell zum die Kanzlei möglichst zum Procurator ab epistulis hm.. Schnell geht da sonnst immer gar nichts. Außer wenn es mal richtig brennt aber ich werde dich zu einem Notarius in sein Officium bringen. Und selbst mal fragen ob da nicht was zu machen ist.” Erklerte er kurz. „Aber durchsuchen muss sein das kann ich nicht ändern sonst bekomm ich Ärger wenn das raus kommen würde.” Flugs machte er sich selbst daran den Kameraden aus alten Tagen kurz ab zu tasten. Dann winkte er Pola der nun an seine Stelle Trat und seinen Posten übernahm.


    "Mach nur, ich hab keine Waffen dabei", meinte Pictor ganz ruhig und ließ die Durchsuchung über sich ergehen. "Danke, daß Du mir hilfst, diese Bürokraten sind für mich immer ein Graus. Sie meinen immer, sie könnten uns einfache Soldaten herumschubsen." Er war wirklich erleichtert, daß Antoninus mitging. Bestimmt kannte er in der Kanzlei schon viele Leute und konnte seine Beziehungen spielen lassen. "Und es ist wirklich eilig." Dementsprechend zögerte er auch nicht, dem alten Kameraden zu folgen.




    Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    Antoninus grinst als der Mann sich so förmlich vorgestellt hatte. Er hatte ihn wohl gar nicht erkannt in der Tunica der Prätorianer. „Sextus Rabuleius Pictor erkennst du mich gar nicht? Ich bin es der kleine Antoninus.” Na ja der Kleine war bei seiner Körpergröße nicht der richtige Ausdruck aber er war ein Hämpfling gewesen gegen die Anderen die damals mit ihm in die Prima ein getreten waren. Jetzt war das natürlich anders. Er konnte den ehemaligen Kameraden fast überblicken und war um einiges Breiter als früher.



    Pictor schaute nun genauer hin und bekam tellergroße Augen, bevor sich ein breites Grinsen auf seiner Miene ausbreitete. "Iulius Antoninus? Ihr Götter, ich hätte Dich wirklich nicht erkannt. Der reinste Bär bist Du geworden. Und mit dem grimmigen Blick von eben kommt man wirklich nicht drauf. Ich brauche nicht zu fragen, Dir geht es gut. Praetorianer und Palastwache, mannoman. Ich dagegen: Total abgehetzt von dem Gewaltritt hierher, ich könnte ein Pferd verschlingen und drei Tage und Nächte durchschlafen. Wir waren noch in Misenum, aber der Kaiser war nicht zu sprechen. Wir haben nur dies hier mitbekommen und sollen uns an die Kanzlei wenden. Dabei eilt es echt! Meinst Du, es gibt eine Chance, jemanden zu erreichen, der wirklich was zu sagen hat? Der Legat wartet außerhalb des Pomeriums..."




    Ursus fühlte sich da am Boden ziemlich unwohl. Sicher, er brauchte sich nicht zu schämen, war Baldemar ihm doch körperlich sichtlich überlegen. Und der Kampf war auch nicht schlecht gewesen, er hatte sich durchaus gut geschlagen. Trotzdem schmeckte die Niederlage bitter. "Met? Den haben wir nicht da. Aber wie ist es mit Mulsum?" Etwas früh am Tag dafür. Aber besondere Ereignisse erforderten eben auch besondere Maßnahmen.


    Doch dann hörte er eine Stimme, die er hier so gar nicht erwartet hatte. "Septima?", fragte er mit hörbarem Schreck in der Stimme. Daß seine Frau Zeugin seiner Niederlage geworden war, das paßte ihm so gar nicht in den Kram. Verflixt aber auch! Schnell mühte er sich auf die Füße und klopfte sich ab. Wie beiläufig angelte er dabei nach seiner Kleidung.