Ursus schüttelte den Kopf und setzte eine ernste Miene auf. „Nein, man hört nur, daß er sich in Misenum erholen soll. Das geht schon sehr lange so. Man hört auch nichts darüber, ob der Aufenthalt dort überhaupt den gewünschten Erfolg hat. Kaum jemand schafft es, ihn persönlich zu sprechen. Ich hoffe auf die baldige Rückkehr von Aelius Quarto, denn er wird bestimmt näheres Wissen. Rom und sein Geschick liegen fest in den Händen des Praefectus Urbi. Über ihn gibt es die widersprüchlichsten Aussagen. Ich habe ihn allerdings noch nicht persönlich kennen gelernt. Niemand war erstaunter als ich, daß er mich hier als Legat einsetzte. Denn er ist Patriziern gegenüber wohl nicht allzu positiv eingestellt, um es mal vorsichtig auszudrücken.“ Viel mehr wußte er tatsächlich noch nicht. Es würde noch einige Zeit vergehen, bis er aus Rom weitere Nachricht erhalten würde.
Die Vorspeisen wurden serviert, nachdem alle die Gelegenheit erhalten hatten, sich die Hände zu waschen. Die kleine Marei half fleißig mit und stellte sich dabei gar nicht ungeschickt an, wie Ursus zufrieden feststellte. Das Mädchen machte sich. Er nahm sich ein halbes Ei und auch von den leckeren Datteln, die eindeutig zu seinen Lieblingsspeisen gehörten.
Was nun folgte, war für Ursus ebenso überraschend wie für alle anderen. Er bedachte seine Frau bei ihrer Ankündigung mit einem erstaunten Blick, dem ein feines Lächeln folgte. Septima war tatsächlich die perfekte Frau. Für dieses Glück mußte er den Göttern noch angemessen danken. Der Gesang war einfach herrlich und so genoß er die Darbietung, während er sich die Vorspeisen schmecken ließ.