Baldemar tat, was ihm befohlen worden war, und Ursus war durchaus erleichtert. Wenn der Germane ihn jetzt vor seinem Primus Pilus blamiert hätte, dann wäre das nicht nur das Ende dieser Woche gewesen, sondern auch das Ende des schönen Lebens, das Baldemar führte. Ursus wußte durchaus, wie man einem anderen das Leben madig machen konnte. Zwar war nicht zu übersehen, wie ungern Baldemar gehorchte, doch immerhin tat er es. Ohne Widerworte.
"Nun, wir müssen wohl damit rechnen, daß es auch eine Woche länger dauern kann. Unvorhergesehenes passiert immer auf solch langen Reisen." Wirklich eine lange Zeit, Ursus runzelte die Stirn. Den immer engagierten Primus Pilus würde er hier schwer entbehren. Aber die Werbeaktion war eine notwendige Maßnahme. Sie brauchten Nachwuchs. Dringend.
"Dann schicken wir die Platten voraus. Männer haben wir genug, besondere Aufgaben liegen ansonsten nicht an. Ich denke, wir können sie leicht eine Weile entbehren." Selbst wenn zwischendurch ein Einsatz vonnöten war, so knapp an Männern waren sie auch wieder nicht, daß sie ohne diese Abordnung nicht klarkommen würden.
"In Rom sind Waffen nicht erlaubt, auch uns nicht. Allein die Praetorianer und die Stadteinheiten dürfen welche tragen. Am besten sprichst Du erst auf dem Forum und lädst die Menschen dann auf das Marsfeld ein. Für Rom nimm Dir auf jeden Fall zwei oder noch besser drei Tage Zeit. Und gib ihnen etwas zum Bestaunen und zum Anfassen. Ich kenne Rom und ich kenne den Pöbel. Wenn sie auf jemanden zugehen müssen, um ihn zu befragen, dann ist das schon zuviel. Du mußt ihnen etwas bieten, das interessant und spannend ist. Vielleicht sollten unsere Experten Modelle anfertigen und Probestücke, fertige sowie halbfertige herstellen, um ihre Tätigkeit anschaulich darzustellen. Und ja, auf jeden Fall Schaukämpfe, zumindest in Rom. Nicht so sehr Mann gegen Mann, die Menschen sind durch die Gladiatoren allzu verwöhnt. Aber die Stärke der Legion liegt ohnehin im gemeinsamen Handeln. Das sollten wir in diesen Vorführungen auch zeigen."