Beiträge von Titus Aurelius Ursus

    Es mochte ungewöhnlich sein, daß ein neuer Legat zum Praefectus Castrorum ging, statt diesen zu sich kommen zu lassen. Doch Ursus war eben nicht wie jeder andere und fand es auch albern, ein ihm noch unbekanntes Officium zu beziehen, um dann den Offizier mit allen Unterlagen antraben zu lassen. Die zwei Schritte konnte er auch gehen, um dann gleich den Offizier mitsamt den Unterlagen vorzufinden und sich über alles Nötige zu informieren.


    Ohne auf ein Herein zu warten, betrat Ursus nach kurzem Anklopfen das Officium des Iunius Brutus.



    Edit: Wegen Abwesenheit des Spielers

    Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    "Vielleicht", lachte Reatinus, "Vielleicht aber auch nicht... wer weiß?"


    Reatinus hingegen schwieg, als der Octavier versuchte, sich die Unterstützung des Aureliers zu sichern. So kannte er Ursus bisher nicht - zwar musste Macer viel lernen, doch er hatte ein gewisses Talent, welches er selbst gefördert hätte. Doch diese überraschende, nicht viel aussagende Entscheidung lag ganz bei Ursus und Reatinus wollte ihm da nicht hineinreden. Das könnte er wahrscheinlich auch nicht.
    "Ja, hat es", berichtete Reatinus, "Das mit dem Feuer hat sich durch die Regenströme quasi von ganz allein erledigt. Am Schlimmsten waren die Zerstörungen und die Toten. Auch auf den Straßen lagen ein paar Tote... wissen die Götter, was die erwischt hat."



    Anscheinend war Octavius Macer etwas enttäuscht, daß Ursus ihm seine Unterstützung nicht gleich versprach. Auf jeden Fall beteiligte er sich nicht mehr am Gespräch, was Ursus sehr schade fand. Hätte er doch so die Gelegenheit bekommen, den jungen Mann noch ein wenig kennenzulernen. Septima schien es auch zu trocken zu sein, über Politik zu reden. Dabei interessierte sie sich doch sonst brennend dafür? Und auch das Unwetter war doch kein unspannendes Thema? Na, vielleicht lag es eher daran, daß sie eine Freundin erspäht hatte.


    Also unterhielt sich Ursus einfach weiter mit Reatinus. "Ich hoffe doch, die Toten konnten identifiziert und ehrenvoll bestattet werden? Wie sieht es mit den Schäden aus, wird die Legio für Bauarbeiten herangezogen werden?"



    Du bist der wundervollste Ehemann, den eine Frau sich nur denken kann. Ursus durchströmte bei diesen Worten ein heißes Glücksgefühl. Auch ihre Umarmung und ihr doch sehr leidenschaftlicher Kuß trugen zu diesem Glücksgefühl bei. Er spürte Hitze in seinen Lenden erwachen und drückte seine Frau fest an sich. Längst vergessen war die Frage nach der Ehefrau des Flaviers. Er hatte den Worten seiner Ehefrau entnommen, daß diese selbstverständlich dabei sein würde. So selbstverständlich, daß es einer Erwähnung gar nicht wert war. Vergessen war die Eifersucht. So wie Septima ihn umarmte und küßte konnte er schließlich keinerlei Zweifel daran hegen, daß sie ihn - und niemand anderen - wollte. Nein, gegen den wundervollsten Ehemann, den eine Frau sich wünschen konnte, kam kein anderer an. Wie hatte er solch einen Gedanken nur hegen können?


    Sie entschieden sich dafür, bald nach Hause zurückzukehren. Allerdings stellte Ursus seine Frau noch den Fahrern vor, die von der schönen Tiberia mehr als beeindruckt waren und sie umschwärmten wie Motten eine Kerze. Dann verabschiedeten sie sich recht schnell. Sicherlich würde Septima bald wieder hierher kommen und in den Fahrern die nötige Motivation für beste Leistungen wecken.




    Ursus nickte zu Septimas Worten. "Zuerst hatte ich das auch so geplant. Aber in den letzten Tagen ist mir so einiges durch den Kopf gegangen. Wenn wir schon ein Haus kaufen, warum sollten wir dann nicht auch weiterhin darin wohnen? Ich liebe mein Geburtshaus, keine Frage. Und wenn mir etwas schwer fällt, dann daraus auszuziehen. Doch immer wieder merke ich, wie ich Probleme damit habe, mich Marcus unterzuordnen. Ich möchte, daß meine Kinder im Garten toben können, denn Kinder brauchen Bewegung und Ausgleich, gerade Kinder aus unserem Stand, die ja schon sehr früh viele Pflichten aufgebürdet bekommen. Im Garten der Villa Aurelia stehen so viele kostbare Pflanzen, die keinesfalls beschädigt werden dürfen, daß er für Kinder wirklich nicht geeignet ist. Dazu möchte ich Gäste einladen können und mit ihnen auch Atrium und Garten nutzen können. Das alles ist in der Villa Aurelia nicht möglich, zumindest nicht, ohne erst Marcus zu fragen. Ich möchte der Herr in meinem Haus sein und selbst entscheiden können. Oder möchtest Du unbedingt mit der ganzen Familie zusammen wohnen? Das Haus wird bald aus allen Nähten platzen. Schau, Orestes heiratet, Avianus sicher auch in absehbarer Zeit. Dann noch Lupus und Pegasus. Es ist unmöglich, all diese Familien in der Villa Aurelia unterzubringen, so groß sie auch ist." Er holte tief Luft, das alles hatte ihm schon länger auf der Seele gelegen. Doch in der Villa Aurelia hatte er es nicht so offen aussprechen wollen, denn dort hatten die Wände Ohren.


    "Macht es Dich sehr unglücklich, in ein eigenes Haus zu ziehen? Ich möchte ja, daß wir möglichst nah an der Villa Aurelia wohnen, damit wir uns leicht und oft besuchen können."


    Die Tür öffnete sich und ein kleiner, etwas älterer Mann trat heraus. "Oh, Senator Aurelius. Herzlich Willkommen. Tiberia Septima, was für eine Ehre, auch Dich hier begrüßen zu dürfen." Offenbar hatte der Mann seine Hausaufgaben gemacht. Er verneigte sich diensteifrig. "Wenn ich mich vorstellen darf: Clearchus ist mein Name. Ich soll euch alles zeigen und all eure Fragen beantworten. Bitte folgt mir doch hinein."


    Bei Baldemars Worten verengten sich Ursus' Augen vor Zorn. "Und woher nimmst Du das angebliches Wissen über meine Reitkünste?", fragte er in scharfem Tonfall. Baldemar hatte ihn noch niemals zu Pferd gesehen. "Ganz gleich, wer von uns beiden der bessere Reiter ist, solche Frechheiten möchte ich niemals wieder hören, hast Du verstanden? Du hast offenbar mehr Freiheiten und Privilegien, als Dir gut tun!" Mit einem, immer noch wütend wirkenden, Nicken, nahm Ursus Septimas Entscheidung Frija betreffend zur Kenntnis. Er stieg zu ihr in den Wagen. "Mach Baldemar klar, daß er sich zu benehmen hat. Solche Frechheiten kann und werde ich nicht durchgehen lassen, auch wenn er Dein Sklave ist."

    Der Vogel war ausgemacht und erwies sich als wahrhaft penetrantes Tier. Der nächste geworfene Stein traf und Ursus nickte anerkennend. So schlecht war der Sklave doch gar nicht als Jäger. Allerdings war der Vogel eher unbeeindruckt. Ein weiterer Stein traf das Tier und es flatterte nur ein kleines Stück weiter fort. Ursus kniff die Augen ein wenig zusammen und starrte den Vogel an. Als Áedán davon sprach, eine Schleuder oder eine Katze zu holen, hielt Ursus ihn am Arm zurück. "Findest Du, dieses Tier verhält sich wie ein normaler Vogel?" Wie so ziemlich jeder Römer besaß auch Ursus ein gerüttelt Maß an Aberglauben. Was, wenn dieser Vogel kein gewöhnlicher Vogel war? Am Ende beleidigten sie die Götter, wenn sie dieses Tier töteten?







    Auch der Junge, der sie in das Atrium führte, legte ein anständiges Benehmen an den Tag. Ursus folgte ihm und nahm dann auch im Atrium Platz. Er rechnete durchaus damit, etwas länger warten zu müssen, hatte er sich doch nicht angekündigt. Er hatte schon Glück, daß Lucianus überhaupt in der Stadt war, führte ihn doch sein derzeitiges Amt durch ganz Italia. Ob er wohl schon in Mantua gewesen war? Falls nicht, bekam Ursus vielleicht die Gelegenheit, seinem Patron einmal als Gastgeber zu dienen.

    Komptetentes Personal war selten. Gerade was den Dienst an den Türen betraf. Ursus staunte immer wieder darüber, welches Geschick sein Patron bei der Auswahl des Ianitors bewies. Er selbst würde ganz sicher auch niemals einen unansehnlichen, unhöflichen oder gar der lateinischen Sprache nicht mächtigen Sklaven als Ianitor einsetzen. So dankte er dem Sklaven mit einem anerkennenden Nicken und betrat das Haus seines Patrons mit dem sicheren Wissen, daß Cimon ihm folgte. Er mußte sich nicht umschauen, um sich dessen zu vergewissern.

    "Ja, es fällt mir schwer", sagte Ursus leise zu seiner Frau, die ihn wieder einmal zu verstehen schien, ohne daß er etwas sagen mußte. Ja, es fiel verdammt schwer, er liebte dieses Haus. Doch er konnte vorerst nicht darin leben, das sah er ein. Er umfaßte Septimas Hand. Es war so eine vertrauliche Geste. Und sie gab ihm Halt. Die kleine Marei sang ein Abschiedslied, fast als wollte sie sich auch von ihnen verabschieden. Ursus lächelte und ging zu ihr, um ihr kurz über den Kopf zu streicheln. Dann kam schon Lupus, um sich zu verabschieden. "Werter Vetter, Deine Worte stärken mich eher in der Ansicht, meine schöne Frau von hier fort zu bringen, in Sicherheit vor Dir", scherzte er mit nur sehr leichtem Anflug von Ernst. Sein Vetter hatte sich doch hoffentlich nicht wirklich in Septima verguckt?


    "Natürlich kannst Du helfen. Du könntest helfen, die Arbeiten an unserem neuen Haus zu überwachen*. Wir werden gerade in der ersten Zeit nicht herkommen können. Im Gegenteil kann ich erst kommen, wenn das Haus wenigstens halbwegs bewohnbar ist. Kann ich Dir solch eine Aufgabe anvertrauen? Marcus wird kaum Zeit dafür haben, aber Avianus unterstützt Dich sicher. Auch die Mädchen helfen bestimmt." Es lag Ursus sehr am Herzen, daß die Familie sich auch mit dem neuen Haus verbunden fühlte. Als die Zwillinge ebenfalls aus dem Haus kamen, lächelte Ursus erfreut. Sie mußten früh aufgestanden sein. "Ihr helft Lupus doch, nicht wahr? Und kommt uns auch mal in Mantua besuchen? Ihr alle müßt uns immer wieder besuchen. Und uns schreiben. Sonst vereinsamen wir ja."



    Sim-Off:

    *Noch haben wir keinen Hausthread, aber das wird noch :)


    Ihre Worte schafften es sichtlich nicht, seine Eifersucht einzudämmen. Er hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. Vielleicht weil er Octavier noch so jung, so unerfahren war. Er fand diese Einladung unpassend, eigentlich schon unverschämt. Wenn die Freundschaft nur so lose war, dann entstand doch erst recht die Frage, warum solch eine Einladung? Nein, Ursus konnte sich nicht helfen, er fand es nicht gut. "Ich will Dich nicht einsperren und Dir auch nicht die Freude nehmen. Aber ich finde es nicht in Ordnung. Von ihm, meine ich. Meinetwegen geh hin. Aber richte ihm bitte aus, wie ich darauf reagiert habe. Er sollte sich überlegen, was er tut und wen er vor den Kopf stößt. Nein, ich bin wirklich nicht begeistert, so etwas ist keine Art." Daß sie sich auf seinen Schoß setzte und ihn liebkoste, half natürlich sehr, ihn zu besänftigen. Seine Miene entspannte sich. Seine Frau hatte ihn fest im Griff und er merkte es noch nicht mal so wirklich.




    Wie schön es war, ihre Freude zu sehen! Ihren so ehrlich erwiderten Kuß zu spüren! Ursus mochte es, wenn sie sich freute. Das war das schönste Geschenk für ihn. Er hatte eine wunderbare Frau und machte sie glücklich, so wie sie ihn glücklich machte. Und das, obwohl sie sich erst noch kennenlernten und ihre gegenseite Liebe erst noch wachsen mußte.


    "Du möchtest dort übernachten?" Ursus fühlte schon wieder so einen unangenehmen Stich im Herzen. Seine Freude war mit dieser Frage schon wieder sehr gedämpft. "Nunja... seine Frau wird doch auch dort sein, nicht wahr? Also... naja, dann wäre dagegen nichts einzuwenden, denke ich. Auch... wenn ich Dich entsetzlich vermissen werde." Nein, es war ihm nicht recht. Er hätte das am liebsten herausgebrüllt. Doch er riß sich zusammen. So mühevoll das auch war. Es ging doch nur um die Pferdezucht! Um nichts anderes! Septima und er waren ein perfektes Paar! Er sollte ihr vertrauen...




    "Nunja, er ist zwar nicht getroffen, aber er ist zumindest fort. Schauen wir mal, ob wir den Krachmacher ausmachen können. Ich meine ja, der Lärm wäre in etwa von dort gekommen." Er zeigte in die Richtung, die er meinte und ging nun langsam vorwärts, aufmerksam nach Vögeln ausschau haltend. Es zwitscherte ja überall hier im Garten. Aber dieser eine, der hatte anders geklungen.


    "Eine meiner Sklavinnen ist Gallierin. Caelyn. Sie ist gerade nicht im Haus. Sie stammt aus Augustodunum. Bist Du dort einmal gewesen?" Gallien war groß und Ursus hatte zugegebenermaßen nicht die geringste Ahnung, wo dieses Bibracte lag. Gallien hatte ihn bisher eher wenig interessiert, dabei kannte er sich ansonsten im römischen Imperium recht gut aus. Augustodunum allerdings wußte er einigermaßen einzuordnen. Er erinnerte sich gut, wie er damals Männer dorthin geschickt hatte, um Louan zu suchen. Wie lange das schon her war!






    Septima? Ursus schaute nun doch auf, sehr ruckartig sogar. "Liebes! Natürlich habe ich Zeit für Dich." Für ihn war das ganz selbstverständlich, wußte er doch, daß sie ihn nicht wegen Nichtigkeiten bei der Arbeit stören würde. Als er hörte, worum es ging, hob sich seine Augenbraue. Er nahm die Einladung entgegen, um sie zu lesen. Nun hob sich auch die zweitge Augenbraue. Eifersucht glomm in seinen Augen auf. Was hatte dieser junge, unverheiratete Octavier seine Frau einzuladen? "Nun, meine Begeisterung hält sich in Grenzen. - Wie gut ist eure Freundschaft eigentlich?" Die Frage klang ein wenig schärfer, als er es beabsichtigt hatte. Doch Eifersucht war schon immer eines seiner Probleme gewesen und im Moment war er sich ihrer nicht mal richtig bewußt.







    Ursus staunte von Wort zu Wort mehr, als Septima sprach. Er wußte nicht, ob er nun beleidigt sein sollte, weil sie ihn nicht dabei haben wollte, oder stolz, weil sie sich selbst durch diese neue Aufgabe durchkämpfen wollte. Er fühlte sich an sich selbst erinnert, als sie ihn um eine richtige Aufgabe bat. Nur zu gut erinnerte er sich an seine Rückkehr aus Griechenland, als Corvinus ihm verweigerte, helfen zu dürfen die Familienangelegenheiten zu regeln. Er hatte es als fehlendes Vertrauen interpretiert und war selbst heute noch davon überzeugt, daß Marcus ihm praktisch gar nichts zutraute, richtig zu machen. Dabei hatte er einfach nützlich sein wollen. Etwas lernen wollen. Und dabei noch gleich die Familie unterstützen. Es war ihm verweigert worden und hatte ihn zutiefst verletzt. So tief, daß das Verhältnis zwischen Ursus und Corvinus niemals ganz geheilt war. Und nun stand Septima vor ihm und bat ihn, etwas tun zu dürfen. Sein Herz schmolz dahin wie Butter in der Mittagssonne, als er ihren bittenden Blick sah. Wie könnte er nun Nein sagen?


    "So habe ich das noch gar nicht gesehen. Bitte verzeih, ich wollte Dir keinesfalls die Freude an dieser Aufgabe trüben und sie Dir noch weniger aus der Hand reißen. Aber bitte schließe mich nicht ganz aus. Rennpferde sind eine Leidenschaft von mir. Und Du bist meine Frau. Ich möchte Dir auch beistehen dürfen." Er legte seine Arme um sie und küßte sie sanft. "Dann fahr also allein zu ihm und laß Dich in die Geheimnisse der Pferdezucht einweisen. Die Flavier sind unsere Freunde und Männer von Ehre. Bei ihnen weiß ich Dich in Sicherheit."



    "Herein", rief Ursus, ohne aufzuschauen. Ohne Zweifel war es ein Sklave, der Post brachte oder etwas ausrichten wollte. Daß seine Frau ihn um diese Zeit hier aufsuchte, damit rechnete er nun gar nicht. Er hatte zahlreiche Briefe verfaßt mit Aufgaben, die er für seine Klienten gedacht hatte. Natürlich auch andere Briefe, an Freunde, die zu besuchen leider keine Zeit mehr blieb. Es war einfach zu viel zu tun, zu viel zu regeln.







    "Sie macht das wirklich wunderbar", sagte Ursus leise zu den Zwillingen, während sein Blick stolz auf seiner Frau lag, die ihrer Aufgabe so sicher und stimmungsvoll nachkam. Die Paare waren nun vereint, es war Zeit, zu gratulieren. "Kommt, drängeln wir uns ein wenig vor. Noch trauen sich die meisten nicht." Mit den "Blümchen" am Arm schob er sich vorsichtig nach vorne und hielt zunächst auf Sedulus und Serrana zu. "Meinen allerherzlichsten Glückwunsch. Möge eure Ehe stets unter dem Segen der Götter stehen." Er drückte beiden herzlich die Hand und wandte sich dann dem zweiten Paar zu. Und obwohl er diese beiden kaum kannte, war er ihnen gegenüber nicht weniger herzlich. "Auch euch meinen allerherzlichsten Glückwunsch. Die Götter mögen auch eurer Ehe Schutz und Segen schenken. Behaltet das Glück, das ich in euren Augen sehe, in euren Herzen." Ein Händedruck für jeden der beiden auch hier, dann trat er beiseite, um den nächsten Gratulanten Platz zu machen.






    "Dann zeig mir mal, wie gut Du wirfst", forderte Ursus den Sklaven grinsend auf. Warum sollte er selbst sich blamieren, bevor er gesehen hatte, wie gut der Gallier war? "Nunja, einen Schmied können wir nicht unbedingt einsetzen, aber handwerkliche Fähigkeiten werden in jedem Haus benötigt. Ich bin sicher, Du wirst immer mal Gelegenheit haben, Dein handwerkliches Talent zu nutzen." Der Sklave begann, seine Geschichte zu erzählen. Im Grunde interessierte es Ursus nicht sonderlich, aber da er ebenso wie Caelyn Gallier war, fühlte er sich doch veranlaßt, nochmal nachzuhaken. "Eine Siedlung? Wo lag diese Siedlung? Ich nehme an, in Gallien? Wo da?"





    "Wir brauchen Steine", stellte Ursus sachlich fest und schaute sich danach um. Daß seine Frage solche Gefühle in dem Sklaven auslöste, konnte er ja nicht ahnen. Doch der Tonfall des Galliers ließ ihn aufschauen. "Nun, wir sind eine Familie, die auf Bildung viel Wert legt, von daher ist diese Frage doch verständlich und keinesfalls abwertend gemeint. Bei meinen Sklaven achte ich darauf, daß sie es lernen und daß sie stets die Gelegenheit haben, sich zu bilden. Ich kann natürlich nicht für Celerina sprechen und noch weniger für sie entscheiden. Doch wenn sie einverstanden ist, dann halte ich es für keine schlechte Idee, daß Cimon Dich unterrichtet. Die kleine Marei lernt auch bei ihm. Ich halte es einfach für praktisch, es zu können." Ursus fragte sich, ob der Gallier irgendwie Angst davor hatte, es zu lernen. Durch Cimon wußte er ja, daß manche Besitzer ihren Sklaven die wildesten Dinge einredeten. "Welche Fertigkeiten hast Du erlernt? Kämpfen scheinst Du zu können. Aber sicher ist das nicht alles?"





    Ursus nahm die Begleitung durch die zwei Soldaten wohlwollend zur Kenntnis, auch wenn er es nicht kommentierte. Er ritt ganz selbstverständlich voran, auf das Haus zu, das für eine vermutlich recht lange Zeit ihr Zuhause sein würde. Es lohnte sich also, es nach dem eigenen Geschmack einzurichten, damit sich Septima hier wirklich wohlfühlen konnte. Sicherlich würde sie trotzdem oft nach Rom reisen. Er konnte es ihr nicht verübeln. Beneidete er sie doch darum, sich weiterhin frei in Rom bewegen zu können. Ganz im Gegensatz zu ihm.

    Begleitet von zwei Soldaten bewegte sich der ganze Zug nun die via praetoria herauf, zunächst auf die principia zu. Doch diese war noch nicht das Ziel des neuen Legaten, sondern das direkt dahinter gelegene praetorium, sein Wohnhaus ab jetzt. Davor ließ er die Wagen anhalten und saß selbst ab. Ein Sklave konnte sich um das Pferd kümmern, Ursus kümmerte sich lieber um seine Frau. "Da sind wir, Liebes", sagte er zu ihr, als er ihr die Hand reichte, um ihr aus dem Wagen zu helfen.


    Das Haus war groß, immerhin war es auch für repräsentative Zwecke gedacht. Ursus war sicher, daß es Septima gefallen würde. Nur einsam konnte es hier für sie sein. Hoffentlich bekamen sie oft Besuch.