Beiträge von Titus Aurelius Ursus

    Das Praetorium war prachtvoller ausgestattet, als ein Militärlager vermuten ließ. Viele anspruchsvolle Legaten hatten es nach und nach ausgestattet und nicht zuletzt die Ehefrau des jetzigen Legaten, Tiberia Septima, hatte darauf bestanden, das Haus, wie sie es ausdrückte, angemessen herzurichten. So war auch das Atrium sehenswert und mit liebevollen Details ausgestattet.

    "Und wer genau selbst?" Der Sklave hatte nicht gerade größeres Vertrauen gefaßt durch die Worte des Mannes. Zumal der die zweite Frage einfach ignoriert hatte, so daß der Sklave sie wiederholen mußte. Nein, diesem Kerl traute er nicht über den Weg! "Die Aurelier haben mehrere Senatoren hervorgebracht, wie Du sicher weißt."

    Die Gedanken des jungen Mannes blieben Ursus verborgen. Das war auch gut so. Auch wenn es von Intelligenz zeugte, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Hätten die Aurelier auch nur den Hauch einer Chance, sich durchzusetzen, hätten sie sich diese Gelegenheit niemals entgehen lassen. Auch wenn Ursus selbst die Kaiserwürde eher nicht am Hals haben wollte. Nichts als Ärger, nur Speichellecker um sich herum und kaum noch Privatleben? Nein, da machte einfach reich sein doch mehr Spaß.


    „Sehr schön. Dann schlage ich vor, daß Du auf jeden Fall alle drei Tage bei mir vorbei kommst, solange wir uns in dieser Krisensituation befinden. Wenn etwas Gravierendes vorfällt, kommst Du aber bitte sofort oder schickst zumindest Nachricht. Später werden gar so häufige Besuche vermutlich nicht mehr nötig sein, aber das werden wir dann sehen.“ Vor allem würden sie sehen müssen, wer dann noch auf dem Posten war, auf dem er jetzt war. Und wer noch lebte.


    Der nächste Gang wurde aufgetragen und das Gespräch dadurch kurz unterbrochen. „Es kann sein, daß wir in Kämpfe verwickelt werden, sogar weit von Mantua entfernt. Natürlich werden diejenigen meiner Männer, die in der Castra zurückbleiben, mir weiterhin Boten schicken. Ich wäre Dir aber dankbar, wenn Du mir ebenfalls Berichte zukommen lassen würdest über die Lage in der Stadt und der Umgebung. Soweit das in Deinen Möglichkeiten liegt, natürlich. Außerdem wird sich Dein Vater in so einem Fall sicherlich auch über Nachricht von Dir freuen.“ Das konnte man doch wunderbar miteinander verbinden.

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    Original von Sextus Aurelius Lupus
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    Die vielen Gedanken und Überlegungen seines Vetters blieben Ursus verborgen. Er hätte wohl gestaunt darüber und sicherlich auch hier und da gelächelt. Vielleicht war es tatsächlich an der Zeit, längere, ausführlichere und vor allem offenere Gespräche miteinander zu führen, als es ihnen bisher möglich gewesen war aus den unterschiedlichsten Gründen. „Wie ich schon sagte, ein wenig Zeit der Sicherheit bleibt uns noch. Schlaf Dich aus, laß Dich ein wenig verwöhnen. Wir wissen nicht, wie lange wir diesen Luxus noch genießen können. Meine Offiziere werde ich Dir gerne vorstellen, vor allem diejenigen unter ihnen, die zugleich meine Klienten sind. Ich hoffe, daß jetzt auch noch andere Freunde und Verwandte ihren Weg hierher finden, damit ich auf vielfältige Informationsquellen hinweisen kann, wenn ich meine Truppe endgültig gegen Salinator einschwöre.“ Die Grundsteine dafür waren gelegt. Doch seine Männer waren nicht dumm. Auch wenn Ursus genügte, was Lupus sagte, so war es besser, darauf verweisen zu können, daß viele Nachrichten aus Rom eingetroffen waren. „Übrigens: Meine Männer sind dem Kaiser absolut treu ergeben, auch nach seinen Tod noch. Sie wollen Rache an dem Mörder oder den Mördern nehmen. Und als Mörder präsentiere ich ihnen Salinator. Nur für den Fall, daß Du in ein direktes Gespräch verwickelt wirst. Wir waschen unsere Hände in Unschuld, sind kaisertreu bis zum Letzten und wollen wie meine Soldaten alles tun, um die Mörder von Valerianus und seinem Sohn für diese feige Tat bezahlen zu lassen.“ Es war wichtig, daß Lupus wußte, wie Ursus anderen gegenüber argumentierte. „Es ist alles klar und einleuchtend, Salinator hat genug Willkür walten lassen, um uns in die Hände zu spielen.“

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    Original von Aretas und Hektor
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    Mit gerunzelter Stirn schaute der cornicularius von Marius zu dem Boten. Daß der ein wenig zusammengestaucht wurde, schadete mal gar nichts. Solche Burschen konnten das schon vertragen und brauchten es meist auch ab und an. „Aurelia Prisca also. Nungut. Wartet einen Moment.“ Schon wieder Nachricht von Verwandten des Legaten. Das ging ja jetzt Schlag auf Schlag. Wie schade, daß der Legat noch so gar nichts von dem erzählte, was er aus Rom erfuhr.

    Es dauerte ein paar Minuten, dann kam der cornicularius wieder heraus. „Du kannst eintreten“, wandte er sich an den Boten. Dann nickte er dem Tiro zu. „Warte noch einen Moment, vermutlich kannst Du den Kerl gleich wieder hinausbegleiten.“

    Der Sklave musterte den Mann, der sich als Foslius vorgestellt hatte. „Wer schickt Dich denn? Und zu wem genau möchtest Du?“ Er machte keine Anstalten, den Mann eintreten zu lassen. Außerdem war es ihm zu vage, nach wem der Mann fragte. Natürlich wußte er, wer gemeint war, aber war es richtig, zuzugeben, daß Aurelius Lupus hier war? In diesen unsicheren Zeiten bestimmt nicht.

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    Original von Titus Aurelius Ursus
    Als ich gestern aus dem Wochenende heim kam, mußte ich feststellen, daß mein Internet schon wieder platt ist. Ich werde heute der Telekom nochmal mächtig auf die Füße steigen, aber leider sind die ja ziemlich resistent :(


    Es wird also die nächsten Tage weiter schleppend gehen mit meinen Posts.


    Mein Internet geht wieder! Huuurray!


    Ist natürlich die Frage, wie lange. Ich nehme gerne Wetten entgegen ;) Wettgewinne sind dann bei der Telekom abzufordern :D


    Als ich gestern aus dem Wochenende heim kam, mußte ich feststellen, daß mein Internet schon wieder platt ist. Ich werde heute der Telekom nochmal mächtig auf die Füße steigen, aber leider sind die ja ziemlich resistent :(


    Es wird also die nächsten Tage weiter schleppend gehen mit meinen Posts.

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    Original von Aretas
    Polternd betrat Marius mit seinem ,für ihn lästigen Anhängsel, das Officium.
    " Salve, cornicularius." donnerte er. " Torwache Tiro Patrobius Marius, IV. Centurie, IX. Cohorte mit einem Boten für den Legaten." Marius stand im State und stierte geradeaus an die Wand. Zum ersten Mal war er hier.


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    Original von Hektor
    Bis hierher hatte ich es also geschafft! Und das heil und in einem Stück. Die Freude darüber war groß, doch sollte diese nicht lange währen. Wie vom Donner gerührt zuckte ich zusammen als mein missmutiger Führer neben mir plötzlich los brüllte wie ein …ein .... Beim Zeus, mein Ohr! Brüllten hier alle so, oder war der corniculairus gar schwerhörig? Wär ja kein Wunder, wenn der arme Kerl andauernd so angebrüllt wurde. "Salve!!", grüßte ich also ebenfalls etwas lauter, damit er mich hörte und wartete dann geduldig (und mit einem Pfeifen im Ohr) neben dem stierblickigen Brüllaffen, auf das ich endlich zum Legaten vorgelassen wurde.


    Huh, an solchen Übereifer war der cornicularius ja gar nicht mehr gewöhnt. Ein Tiro, gesehen hatte er ihn noch nie. „Salve, Patrobius. Ein Bote von wem?“ Er sprach den Gruß betont gelassen, die Frage aber ein wenig schärfer. Denn es kam darauf an, von wem ein Bote geschickt wurde. Danach wurde entschieden, ob der Bote überhaupt bis zum Legaten kam. Der Bote selbst bekam ein Nicken und ein beiläufiges "Salve" zum Gruß.

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    Original von Aulus Tiberius Ahala Tiberianus
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    Als die beiden das Officium betraten, hatte Ursus alles Mögliche erwartet, aber nicht die beiden. Er hatte um Flora getrauert, sie schon zu den Ahnen gerechnet und entsprechend in seien Gebete einbezogen. Ja, er hatte fest angenommen, sie sei tot. Und nun stand sie wirklich und leibhaftig vor ihm. Einen Moment lang war er sprachlos. Alle Erziehung, alle Beherrschung waren vergessen. Er lief ihr entgegen und nahm sie fest in seine Arme. „Flora! Du lebst! Du lebst!“ Er konnte es kaum fassen, so unglaublich schien ihm diese Neuigkeit.


    Erst nach einer Weile konnte er sich von ihr lösen und wandte sich Ahala zu. „Bitte verzeih, daß ich Dich erst jetzt begrüße. Ihr seid mir beide herzlich willkommen. Mir wurden die schrecklichsten Berichte überbracht und einer davon schien Floras Tod zu bedeuten.“ Jetzt war natürlich die Frage, wer sonst war die Tote gewesen, die man aus der Villa Tiberia geholt hatte, wenn es sich nicht um Flora handelte?


    Ursus betrachtete die beiden eingehend und schüttelte den Kopf. „Wie ihr ausseht! Aber falsche Namen zu nennen, ist in dieser Zeit niemals falsch. Es gibt ganz sicher auch Spione des Vesculariers in dieser Castra, auch wenn ich sicher bin, daß die Truppe an sich fest hinter mir steht. Wo kommt ihr beiden her? Was könnt ihr mir Neues berichten? Und gibt es etwas, das euch auf dem Herzen liegt und das ich vielleicht aufklären kann?“ Beide fanden recht bald Becher mit einem vergleichsweise starken Gemisch aus Wein und Wasser in ihren Händen.

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    Original von Manius Flavius Gracchus
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    Natürlich, Nigrina war eine Flavia. Es war verständlich, daß Gracchus vorrangig an ihrem Schicksal interessiert war. Ursus nickte also gleich, um den Freund zu beruhigen. „Ja, das hat sie. Er hat sich auf ein sicheres Landgut geschickt.“ Die nächste Aussage des Flaviers hingegen überraschte Ursus. War der Flavier nicht informiert, wer alles fest involviert gewesen war? Anscheinend war Durus sehr vorsichtig gewesen. Das sprach nur für ihn, schließlich konnte man nie wissen, welche Umstände eintraten, die einen Mitwisser zwingen oder überrumpeln konnten, etwas preiszugeben. „Ja, das habe ich. Im Grunde warte ich nur auf eine Nachricht, wo die Fronten aufeinander prallen werden, damit ich mit meiner Legion dort hinziehen kann. Wir sind vorbereitet und können jederzeit marschieren.“


    Wo und wie der Plan schiefgegangen war, schien jedem Beteiligten ein Rätsel zu sein. Wie schon mehrfacht hatte Ursus den Gedanken, daß es vielleicht gar nicht ihr Plan gewesen war, der hier zum Zuge gekommen war, sondern ein anderer seine eigenen Pläne verfolgt und verwirklicht hatte. Ausschließen konnte man es jedenfalls nicht.


    „Mir ist Salinators schnelle Reaktion ein völliges Rätsel. Aber was auch immer geschehen ist, ich werde dabei bleiben, daß er es ist, der den Kaiser ermordet hat und nun die Macht an sich greifen will. Diese Ansicht verbreite ich und werde ich wem auch immer gegenüber vertreten. Meine Männer sind dem Kaiser treu ergeben, auch jetzt noch. Sie wollen seine Mörder in der Luft zerreißen, also biete ich ihnen einen Schuldigen, an dem sie sich austoben können. Sie sind hochmotiviert, ihren Kaiser zu rächen. Zum Glück hat Vescularius sich bereits als Vertreter des Kaisers tyrannisch und machtgierig genug gezeigt, um diesem Verdacht Nachdruck zu verleihen. Man traut es ihm ohne weiteres zu.“


    Ein Schlag war die Nachricht, daß Lucianus inhaftiert war. Sein Patron im Carcer! Aber der schlechten Nachrichten war noch nicht genug. Vinicius Hungaricus, der ja der Patron von Ursus‘ Onkel Corvinus gewesen war, war vermutlich ebenfalls gefangen. Und auch Flavius Furianus. Alles Männer, die lange Zeit die Politik Roms in großem Maße mitbestimmt hatten. Salinator mußte man eines lassen: Er kleckerte nicht, er klotzte und beseitigte jeden, der ihm auch nur ansatzweise gefährlich werden konnte. Die nächste schlechte Nachricht ließ Ursus den Atem stocken. Flora! Die gesamte anwesende Familie ausgelöscht! Es verschlug ihm die Sprache und er hörte stumm weiter zu.


    Als das Testament zur Sprache kam, hielt es Ursus nicht mehr auf seinem Platz. Er lief ein paar Schritte auf und ab, um seine Aufregung abzureagieren. „Ihm wurde das Testament ausgehändigt und nicht sogleich verlesen? Wie ist das möglich? Wozu wird denn so etwas bei den Vestalinnen hinterlegt? Aber laß ihn nur machen! Damit macht er sich nur noch verdächtiger! Wir werden das alles gegen ihn verwenden und so noch mehr Wankelmütige gegen ihn aufbringen. Eine Marionette? Nein, ich bin sicher, er wird sich selbst zum Kaiser ausrufen. Er ist zu machtgierig, um darauf zu verzichten.“


    Als Gracchus sich in Rechtfertigung erging, warum er geflohen war, schüttelte Ursus entschieden den Kopf. „Es gibt einen Unterschied zwischen Mut und Verschwendung des Lebens. Wir haben schon zu viele von denen verloren, die sich für Rom stark gemacht haben. Nein, es war ganz richtig, zu gehen und lieber den Kampf aufzunehmen. Es steht ohne Zweifel fest, daß ihr die nächsten gewesen wäret. Und wenn ich mich hier nicht inmitten von fünftausend Mann befinden würde, dann wäre ich auch dran, daran zweifle ich nicht. Ich bin Klient des Vinicius Lucianus, meine Frau eine Tiberia, mein Sohn gar nach Durus benannt. Wir werden auch nicht mehr allzu lange hierbleiben können. Wir müssen uns bald in Marsch setzen, - bevor wir zum Ziel werden. Obwohl ich annehme, daß Salinator seine Truppen anderweitig viel dringender braucht, sollten wir uns hier nicht mehr zu lange nicht zu sicher fühlen.“ Pisos Unfall sollte auf das Konto des Vesculariers gehen? Möglich war es immerhin, der Vescularier hätte gewiß keine Skrupel, seine Feinde auf diese Weise einzuschüchtern.


    „Darf ich fragen, wohin Du Deine Familie geschickt hast? Ich suche noch einen sicheren Ort für meine Familie, wenn wir von hier aufbrechen. Einen Ort, der nicht gleich der erste sein wird, wo man nach ihnen sucht. Die Landgüter meiner Familie und die meiner Klienten sind mir nicht sicher genug. Minimus ist bei Dir? Wo ist er jetzt?“ Was immer geschehen mochte, ob sie siegen oder verlieren würden, sie mußten dafür sorgen, daß die nächste Generation eine Chance hatte, zu überleben.

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    Original von Sextus Aurelius Lupus
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    Ein Kaiser Aurelius? Ursus lächelte leicht. Ja, das wäre sicherlich erstrebenswert, auch wenn Ursus selbst dieser arme Tropf nicht sein wollte. „Nein, da stimme ich Dir voll zu. So viel Rückhalt besitzen wir nicht. Noch nicht. Aber wenn ich mir sehe, wie weit viele von uns schon gekommen sind – und wie weit wir vielleicht sogar noch kommen können, so würde ich die Möglichkeit eines Kaisers Aurelius für die Zukunft nicht ausschließen. Falls es uns gelingt, dies hier zu überleben. Unsere Ursprünge sind in meiner Gegenwart noch nie Thema gewesen. Ich habe also die Hoffnung, daß in einigen Generationen diese Herkunft ihre Bedeutung verlieren wird.“ Er beobachtete Lupus dabei, wie er umherging, um sich wach zu halten.


    „Es gibt nur die Wahl zwischen Cornelius und Vescularius. Für einen anderen Kandidaten ist nicht genug Zeit. Kein anderer könnte sogleich so viele Truppen hinter sich vereinigen wie diese beiden. Allenfalls Aelius Quarto würde ich noch zutrauen, zu einer ernsthaften Konkurrenz für die beiden zu werden. Aber wer weiß, ob der überhaupt noch lebt? Ich habe überhaupt nichts von ihm gehört, schon ewig nicht. Langer Rede kurzer Sinn: Es gibt im Moment keine Alternative zu Cornelius. Es ist nur vernünftig, ihm den Rücken zu stärken, um Vescularius zu beseitigen. Danach können wir dann versuchen, das Beste für uns alle daraus zu machen.“ Der Cornelier besaß sicherlich Vernunft genug, seine jetzigen Verbündeten später nicht vor den Kopf zu stoßen.


    „Sicher kann er das tun. Aber er wird es nicht tun.“ Welchen Haß Lupus den Claudiern unterstellte! Anscheinend waren da Dinge vorgefallen oder Lupus in einer Weise berichtet worden, wovon Ursus keine Kenntnis hatte. So wie es Lupus ihm unterstellte, was er nicht ahnte, so hatte er das Gefühl, daß Lupus keine der vielen Abstufungen zwischen Haß und Liebe in Betracht zog, die Welt einfach in Schwarz und Weiß teilte. Man konnte aus dem richtigen Grund auch mit jemandem an einem Strang ziehen, der einen für gewöhnlich ablehnte.


    Als Lupus vorschlug, am besten zum Tribun ernannt zu werden, lachte Ursus kopfschüttelnd. „Wenn Du wüßtest, wie Recht Du hast. Wir haben gerade ein besonders klischeehaftes Exemplar dieser Gattung hier.“ Der junge Tribun war vorlaut und uneinsichtig in seiner Unerfahrenheit. Aber die Offiziere hatten ihn nach und nach schon ganz gut zurechtgestutzt. „Gut, dann rechne ich mit Dir.“


    Die Idee, Lupus als Boten nach Germania zu schicken, war offenbar nicht so gut. Wenn er die haßerfüllten Worte gerade betrachtete, dann wäre es wohl eher dumm, ihn zu schicken. „Es war nur eine spontane Idee. Ich habe es lieber, jemanden zu schicken, dem ich nicht nur restlos vertrauen, sondern der auch Entscheidungen treffen und Abmachungen schließen kann. Da wärest Du mir sehr Recht gewesen. Aber Du hast Recht, nach dem, was Du sagst, wäre es eher dumm.“ Er würde schon jemanden finden, den er schicken konnte und der sein ganzes Vertrauen und genug Weitblick besaß, um der Aufgabe gewachsen zu sein.

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    Original von Aurelia Lentidia
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    Er sah stark und mächtig aus? Naja, das wollte er wohl hoffen, aber es war dennoch ungewohnt für Ursus, dies aus dem Munde eines jungen Mädchens zu hören. Schwärmte sie etwa für ihn? Es schien fast so. Eigenartige Situation. Eigentlich sollte er das genießen, mit zunehmendem Alter würden solche Augenblicke sicher sehr selten werden, aber im Moment fiel ihm das ausgesprochen schwer. „Danke für das Kompliment“, lächelte er also schmunzelnd und nahm den Brief entgegen. „Wohnen?“ Er brach das Siegel und statt zu antworten, las er die Zeilen seiner Verwandten. Das Heben einer Augenbraue war die einzige wahrnehmbare Reaktion. Aber innerlich verfluchte er seine Verwandte, die gerade in diesen Zeiten nichts Besseres zu tun hatte, als ihm ihr verzogenes Töchterchen zu schicken. Er ließ die Schriftrolle sinken, machte aber keine Anstalten, sie dem Mädchen zu geben. Ganz im Gegenteil rollte er sie langsam und ein wenig umständlich wieder zusammen. „Deine Mutter hätte keinen schlechteren Zeitpunkt wählen können, um Dich zu uns zu senden. Du wirst natürlich im Praetorium untergebracht, wo meine Familie wohnt. Es wird Dir gefallen, es ist prächtig ausgestattet, da es in der Vergangenheit wohl häufiger auch sehr hohen Besuch zu beherbergen hatte. Der Vorteil eines bereits lange genutzten Standlagers, noch dazu der einzigen in Italia stationierten Legion. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist, daß wir gerade kurz vor einem Bürgerkrieg stehen. Das ist keine Zeit, um ein junges Mädchen in die Kreise einzuführen, die für eine Eheanbahnung in Frage kommen. Aber diese Zeiten werden wiederkommen, ganz sicher. Also mach Dir keine Sorgen. Meine Frau und mein Sohn werden sich über Gesellschaft sehr freuen. Ein Sklave bringt Dich zu ihnen. – Du wirst Dich schon wohlfühlen bei uns. Oder hast Du da irgendwelche Bedenken? Oder Fragen?“

    Ein Sklave öffnete die Tür nach einer kurzen Weile. Er betrachtete die beiden Männer. Es war selten, daß die Torwachen einen Besucher direkt hierher brachten. Die meisten wollten ja schnell zum Legaten, der tagsüber nunmal meist in der Principia war. „Salvete. Was kann ich für euch tun?“

    Sorry für die tagelange Abwesenheit. Mein Internet war schon wieder platt und das mobile ist einfach zu instabil und zu langsam von Zuhause aus.


    Heute morgen hats die Telekom wieder gerade gebogen, aber ich bin übers WE nicht da. Ich poste jetzt noch, was ich finde, wenn ich etwas übersehe, bitte ich um eine PN.


    Das gilt natürlich auch für meine T-ID Lucius Quintilius Valerian.


    Schönes Wochenende!