Beiträge von Titus Aurelius Ursus

    Daß die kleine Marei servierte, quittierte Ursus mit einem Stirnrunzeln. Wer hatte das denn veranlaßt? Das Kind konnte nichts dafür und machte seine Sache sogar ganz ordentlich, doch der Blick des Aureliers glitt kurz über die anwesenden Sklaven.


    „Oh, sicher ist er hier im Lager, davon gehe ich aus. Und man sollte Kinder auch nicht vor allem schützen, sie müssen lernen, sich im Leben zu behaupten. Ich fürchte mehr das, was er alles lernen könnte.“ Ursus grinste seinen Klienten an. „Du hast Recht. Wenn er es dann immer noch schafft, ist es ein Zeichen von großer Gewitztheit. Wie geht es eigentlich Deiner Tochter?“ Er hatte das kleine Mädchen, das sein Primus Pilus adoptiert hatte, nicht vergessen.

    Wie ich gestern Abend zu meinem Schrecken feststellen mußte, ist mein Internet zuhause schon wieder platt. Das mobile hat auch so sehr rumgezickt, daß gestern nichts mehr zu wollen war.


    Ich werde versuchen, die dringenden Dinge in der Mittagspause zu posten, seid aber bitte nicht böse, wenn es nicht überall klappt.


    Und drückt mir die Daumen, daß es bald wieder geht :(


    Das gilt natürlich auch für meine T-ID Lucius Quintilius Valerian

    Ob die Ermahnung etwas genützt hatte, würde sich wohl erst bei der nächsten derartigen Gelegenheit zeigen. Zumindest sah der Junge so aus, als wollte er sich die Worte des Vaters zu Herzen nehmen und das genügte Ursus erst einmal.


    „Titus?“, fragte Ursus ein wenig verwirrt nach. Gut, es war ein recht häufig auftretendes Praenomen. Aber außerhalb der Familie oder dem engsten Freundeskreis sprach man eigentlich niemanden mit Praenomen an. Was für ein Titus konnte da also gemeint sein? „Wie heißt Dein Freund Titus denn noch? Sogar seine Rüstung durftest Du ausprobieren? Das ist aber wirklich nett von Deinem Titus.“ Ob er das wirklich gut finden sollte, daran zweifelte Ursus allerdings. Nur hätte es wenig Sinn, seinem Sohn deswegen Vorwürfe zu machen. Er mußte wohl eher bei den Erziehern des Jungen und dem betreffenden Soldaten ansetzen.


    „Mars ein Opfer zu bringen, ist niemals falsch. Aber hattest Du denn Geld, um ein Opfer zu bezahlen?“ Er dachte natürlich, der Junge sei am Marstempel gewesen und hätte ein richtiges Opfer gebracht. „Seinen Schutz können wir alle im Moment sehr gut brauchen.“ Es war wohl an der Zeit, ein großes Opfer für die ganze Legion zu bringen. Ja, das sollte er bald in Angriff nehmen. „Es ist wirklich lieb und sehr vorausschauend von Dir, daß Du an das Opfer gedacht hast. Ich bin sehr stolz auf Dich.“ Vielleicht hätte er mit dem Lob warten sollen, bis er Einzelheiten kannte. Aber er konnte ja nicht ahnen, was wirklich geschehen war.


    „Weißt Du, eigentlich sind nur gewöhnliche Soldaten Torwachen. Wenn Du Interesse am Militär hast, wirst Du wohl eher wie ich mal Tribun sein und viel später wie ich ein Kommando erhalten. Hat es Dir denn Spaß gemacht, Torwache zu sein? Ist das nicht eher langweilig?“ Eine Maus. Zum Glück hatte er sie nicht mit hierher gebracht. „Auf jeden Fall ist es gut, daß die Maus nicht mehr beim Korn ist. Wir brauchen das Korn ja für die Männer.“

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    Original von Hektor
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    Der treue Sklave war wie angewiesen am nächsten Tag wieder da und sah auch einigermaßen erholt aus. Der cornicularius fragte heute nicht großartig. Er hatte seine Anweisungen und führte Hektor also sofort zu Ursus. „Salve, Hektor. Ich hoffe, Du hast ein gutes Gedächtnis, denn ich werde Dir jetzt einige Nachrichten für Prisca auftragen. Bist Du bereit? Also, sie soll versuchen, Rom zu verlassen. Es ist viel zu gefährlich dort! Ich danke ihr für ihre Bereitschaft, ihr Vermögen in meine Hände zu geben. Vielleicht werde ich darauf zurückkommen müssen, aber jetzt im Moment ist all das in ihren Händen viel sicherer als in meinen. Sie soll auf keinen Fall hierher kommen, denn auch hier wird es bald gefährlich werden. Aber ich würde mich freuen, wenn sie mir eine Nachricht schickt, wo sie sich aufhält. Vielleicht schicke ich meine Frau und mein Kind zu ihr, denn auch die beiden brauchen einen sicheren Ort. Bleib bei ihr, Hektor. Beschütze sie. Deine Treue wird nicht vergessen werden.“ Er meinte das ernst. Wenn der Sklave sich bewährte, dann sollte er auch dafür belohnt werden. Natürlich gehörte der Mann Prisca, aber sie würde sich einer Bitte ihres Vetters sicherlich nicht verschließen. „Ich überlasse es Dir, wie Du reisen möchtest. Aber ich kann Dir anbieten, einige meiner Männer zu begleiten, die heute nach Rom aufbrechen werden. Sie könnten Dir Schutz auf der Reise bieten.“

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    Original von Titus Aurelius Ursus



    "Warte ab, das werden noch mehr. Ist ganz schön was los im Imperium. Bin gespannt, wie es in einem Jahr aussieht. Bis dahin haben sich die Fronten bestimmt geklärt." Warum redete er eigentlich mit diesem grünen Jungen über solche Dinge? Er mußte überarbeitet sein...




    Als der Bote aus dem Officium des Legaten kam und der die Anweisung gab, den Mann zum Praetorium zu geleiten, fiel es dem cornicularius nicht gerade leicht, eine unbewegte Miene zu zeigen. Merkwürdige Zeiten waren dies. Aber natürlich wurde alles so getan, wie es der Kommandant wünschte. Zu dem wartenden Tiro sagte er, natürlich erst, nachdem Hektor gegangen war: „Schätze, wir haben uns geirrt. Du kannst also wieder ans Tor zurück. Vale.“ Wirklich eigenartige Zeiten.

    Aufmerksam hörte sich der Tribun den Bericht des Optios an. Er verglich die Aussagen im Geiste mit dem, was er von anderer Seite gehört hatte und war mit dem Ergebnis durchaus zufrieden. Ihm genügte es jedenfalls. Und somit kam er auf das nächste Thema zu sprechen. „Wie gut kennst Du Dich in Rom aus? Hast Du dort Verwandte oder Bekannte?“ Kaum hatte er die Frage ausgesprochen, als auch schon der Tempanier dazu kam. „Sehr schön. Tempanius, dies ist Optio Hadrianus, der vorübergehend der Reiterei zugeteilt wurde. Ich habe einen Auftrag für euch beide. Aber zunächst brauche ich noch die Antworten auf meine Fragen von Hadrianus.“ Sein Blick wandte sich wieder Fontinalis zu.


    Der Tribun schaute auf und erwiderte den Gruß, als der Optio eintraf. „Salve, Optio Hadrianus.“ Er deutete auf einen der Stühle. „Wie sieht es aus? Kommst Du gut zurecht?“ Natürlich hatte er auch anderweitig Erkundigungen eingezogen und sich auch hin und wieder unauffällig selbst ein Bild davon gemacht, was der Optio so trieb. Aber die eigene Einschätzung wollte er dennoch hören.




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    Original von Hektor
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    „Den Göttern sei Dank“, entfuhr es Ursus, als Hektor zunächst berichtete, daß es Prisca gut ging. Erleichtert lehnte er sich ein wenig zurück und deutete auf den Stuhl, damit Hektor sich setzte für seinen offenbar längeren Bericht. Neugierig hörte er zu, was der Sklave zu sagen hatte und staunte immer mehr über das, was er hörte. Prisca. Die liebe kleine Prisca. Sie war oft so still, daß man sie leicht unterschätzte. Doch was für eine Frau steckte in ihr! Einiges von dem, was er hörte, war ihm schon bekannt. Aber anderes war völlig neu. Erschreckend war das meiste ohnehin. Es sah schlimm aus, keine Frage. Doch Hoffnung gab es immer und die durften sie nicht aufgeben.


    Er nahm die Liste entgegen und las sie, während er weiterhin den Worten des Sklaven größte Aufmerksamkeit schenkte. Die Nordwind war in Massilia. Sehr gut. Als Hektor schließlich geendet hatte, nickte er bedächtig. „Ich danke Dir, Hektor. Das war ein sehr ausführlicher und brauchbarer Bericht. Ich möchte, daß Du nach nebenan in das Praetorium gehst, das ist mein Wohnhaus. Laß Dich versorgen, ruh Dich aus. Morgen werde ich Dir dann sagen, was Du Prisca ausrichten sollst. Ich gebe Dir nichts Schriftliches mit, das würde Dich nur in Gefahr bringen. Kehre zu ihr zurück und dann bleib bei ihr und beschütze sie. Na, alles Weitere morgen. Erhole Dich, der Weg zurück nach Rom ist lang und in diesen Zeiten gefährlich.“

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    Original von Aretas
    Warten, genau. Den Kerl nicht aus den Augen lassen. Marius stellte sich bequem. Hatte der cornicularius....." Ja, es häuft sich. Sehr viele wollen zum Legaten. " brummelte Marius. Ihm gingen die vielen Leute auf den Nerv. In Ruhe seinen Dienst schieben. Daraus wurde seit dem Mord am Princeps nichts mehr. Er hätte am liebsten alle ausgesperrt. Sie brachten nur unnötige Unruhe mit.



    "Warte ab, das werden noch mehr. Ist ganz schön was los im Imperium. Bin gespannt, wie es in einem Jahr aussieht. Bis dahin haben sich die Fronten bestimmt geklärt." Warum redete er eigentlich mit diesem grünen Jungen über solche Dinge? Er mußte überarbeitet sein...

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    Original von Aurelia Flora und Aulus Tiberius Ahala Tiberianus
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    Sie wußten noch gar nichts! Für Ursus war dieser Moment wie ein Guß aus Eiswasser. Eigentlich hatte er sich von ihnen nähere Informationen erhofft. Aber nun kam es ihm zu, die beiden über das zu informieren, was ihm zugetragen worden war. „Ein Ochsenkarren? Von Misenum hierher?“ Viel interessanter war dagegen die Information, was schiefgegangen war. Das Gift war also zu früh zum Einsatz gekommen und Ahala zu spät gewesen, die Information weiterzugeben. So war es eben. Die Götter hatten in diesem Fall gegen sie entschieden. Was nicht hieß, daß ihre weiteren Pläne zum Scheitern verurteilt waren.

    Seufzend nahm Ursus Flora in die Arme. „Die Berichte, die mich erreichen, sind leicht widersprüchlich. Aber sicher scheint zu sein, daß die Praetorianer die Villa Tiberia gestürmt haben. Sicher scheint auch zu sein, daß Durus tot ist. Entweder durch Selbstmord – oder durch die Praetorianer. Eine Frau soll auch zu Tode gekommen sein, ich dachte… ich fürchtete, daß es sich um Dich handelt.“ Wobei neben der Erleichterung, Flora sicher hier zu sehen, gedämpft wurde durch die Frage, wer denn dann wohl die Tote sein mochte. Er drückte Flora leicht an sich, um sie zu trösten. Doch die Trauer mußte warten, deshalb berichtete er weiter, was er wußte.

    „Mit der Mitteilung über den Tod des Kaisers kam auch die Nachricht, es habe eine Verschwörung gegeben und Senatoren seien beteiligt gewesen. Keine Namen, keine näheren Informationen. Später erfuhr ich durch meinen Vetter Lupus und Flavius Gracchus, - beide sind übrigens hier, - daß es Verhaftungen gegeben hat. Jeder Senator, der Rom verläßt oder verlassen hat, gilt als Verräter. Wer blieb, mußte mit seiner Verhaftung rechnen. Salinator macht einfach so weiter wie bisher, ich denke, es ist eine Frage der Zeit, bis er sich zum Kaiser ausruft oder ausrufen läßt. Leider scheinen die Stadteinheiten geschlossen hinter ihm zu stehen. Aber Cornelius Palma ist entkommen, es gibt viele Truppen, die hinter ihm stehen, er wird sie sicher sammeln. Ich hoffe, bald nähere Nachricht zu erhalten. Denn sehr lange sind wir hier nicht mehr sicher, wir müssen bald losziehen, wenn wir nicht zum isolierten Ziel werden wollen.“

    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
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    Ursus legte leicht den Kopf schief und ein leichtes Lächeln zeigte sich auf seiner Miene. „Machen wir uns doch nichts vor. Selbst wenn wir so unschuldig wären, wie wir uns darstellen wollen, würde es trotzdem immer auch Zweifel geben. Von daher fürchte ich diese Zweifel nicht. Du bist Dir wirklich uneins, wie wir uns darstellen sollen? Ich nicht. Valerianus war ein schwacher Kaiser. Aber er wurde dennoch geliebt. Salinator ist der, der gehaßt wurde und wird. Hätten wir ihn getötet, würde ich nicht zögern, mich damit zu brüsten. Aber Valerianus? Nein, es ist besser, unschuldig dazustehen und nun gegen den vorzugehen, der die Macht – unrechtmäßig – an sich zu reißen versucht. Salinator ist ein Feind, der leicht zu hassen ist. Er hat alle Voraussetzungen für einen Kaisermörder. Im Gegensatz zu uns. Was haben wir denn getan, was die Öffentlichkeit weiß? Wir haben uns stets in den Dienst des Kaisers und Roms gestellt. Die einzige Kritik, von der ich weiß, war die, daß Valerianus zurückkehren sollte. Solch eine Kritik kann doch kaum als feindselig aufgefaßt werden. Nie war ein Ruf nach Ablösung laut geworden. – Nein, keiner von uns war je offen gegen den Kaiser. Keiner hat versucht, seine Macht an sich zu reißen. – Außer Salinator. Daraus drehen wir ihm einen Strick, das sollte doch wirklich nicht so schwer sein. Das Volk glaubt, was es sieht. Und was es sehen kann, das spricht für uns und gegen ihn. Warum sollten wir uns also als Kaisermörder entblößen? Wer wird schon verstehen, warum das nötig war? Das einfache Volk gewiß nicht. Und glaube mir, meine Soldaten auch nicht. Nein, für mich ist das gar keine Frage. Wir sollten unsere Hände in Unschuld waschen und Salinator die ganze Sache ausbaden lassen, wenn wir ihn schon nicht beseitigen konnten. Verdient hat er es allemal.“

    Die Ausführungen von Gracchus waren nachvollziehbar und leider nur zu wahr. „Es gibt neben Vescularius nur einen Mann, der genug Truppen hinter sich vereinen kann: Der Cornelier. Es gibt kaum Informationen. Es werden unzählige Boten unterwegs sein, viele von ihnen werden ihre Ziele vermutlich nie erreichen. Ich persönlich hoffe auf Germanien. Wenn die Truppen dort sich gegen Vescularius stellen, schließe ich mich ihnen an. Syrien ist zu weit und es ist nicht einmal sicher, daß Cornelius seine Truppen dort sammelt. Annaeus Modestus ist für mich noch ein Unsicherheitsfaktor. Ich weiß ihn nicht einzuschätzen. Als wir beide unser Vigintivirat antraten, gab er sich unnahbar. Ich weiß, als Quästor hat er eng mit Deinem Verwandten Flavius Furianus zusammengearbeitet. Er wurde unter dem Einfluß des Vesculariers Statthalter von Germanien. Aber das muß nichts heißen. Ich erhielt mein Kommando auch zu einer Zeit, als Salinator solche Ernennungen bereits allein und recht willkürlich traf. Allerdings war er zu der Zeit noch nicht ganz so offen feindselig gegenüber Patriziern. Kennst Du Annaeus näher? Können wir auf ihn zählen?“

    Minimus und Flaccus waren also in der Nähe! „Du solltest Deinen Sohn und Flaccus herholen. Sie sind mir ebenso willkommen wie Du. Allerdings sollten wir wie in Deinem Fall andere Namen nennen. Sicher ist sicher.“ Die Nachricht, daß Gracchus nicht einmal selbst wußte, wo seine Familie war, war für Ursus einen Enttäuschung. Sicher hatte er Landgüter. Und die Familie seiner Frau war damit auch reich gesegnet. Aber er hielt keines dieser Güter für wirklich sicher. Natürlich hatte er auch Klienten, die sie aufnehmen würden. Aber Septima hatte auch gewissen Ansprüche. Für eine Weile konnte sie angesichts direkter Gefahr sicherlich darauf verzichten. Aber auf Dauer? Er wußte jetzt schon, sie würde darauf bestehen, mit ihm zu gehen. Aber in diesem Punkt mußte Ursus Lupus Recht geben: Ein Kriegszug war kein Platz für eine Frau und ein Kind. „Sehr schade, daß ich meine Familie nicht zu Deiner schicken kann. Aber Deine Gründe dafür sind wirklich nachvollziehbar. Wollen wir hoffen und beten, daß sie alle diese unruhigen Zeiten unbeschadet überstehen.“

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    Original von Hektor
    Ja ja mit uns Sklaven kann man es ja machen, kommentierte ich stumm mit einem Mundwinkelzucken den stirnrunzelnden Blick des cornicularius. Der würde bestimmt nichts dagegen unternehmen auch wenn mich dieser Grobklotz Marius vor seinen Augen weiter misshandeln würde. Schwerhörig und blind obendrein. Pah! Was rege ich mich darüber auf. Ich hatte jedenfalls nicht vor hier länger als unbedingt nötig zu bleiben und so schickte ich mich an dem Befehl zum eintreten möglichst schnell Folge zu leisten, wobei ich nicht unbedingt erfreut drein blickte als ich hörte, dass Marius draußen auf mich warten würde.


    Im Büro des Legaten setzte ich natürlich sofort wieder eine freundlichere Miene auf, mit der ich den Aurelier grüßte: "Salve Herr!", sagte ich und wartete artig - so wie es ich für einen Sklaven gehört - bis der Herr mir einen Befehl, oder die Erlaubnis zu sprechen gab.


    Was interessierte den cornicularius das Schicksal eines Sklaven? Richtig. Gar nicht. Er hatte selbst genug Arbeit und die war oft genug gar nicht so einfach. „Ihr habt's am Tor aber im Moment auch nicht einfach“, murmelte er in Richtung des Tiros, während der Bote hineinging.


    Als Ursus den Sklaven erkannte, trat sofort Sorge auf seine Miene. „Hektor! Du bist es! Ist irgend etwas mit Prisca? Geht es ihr gut? Ist sie in Sicherheit?“ Daß man diesen Sklaven ständig alles aus der Nase ziehen mußte! Gerade in diesen Zeiten war jede Sekunde in Unwissenheit eine Sekunde der Qual. Das mußte doch auch einem Sklaven klar sein! Schon ganz und gar einem, der das volle Vertrauen seiner Herrin besaß und der Familie schon so ewig diente.

    Zitat

    Original von Sextus Aurelius Lupus
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    „Ja, wir sollten den Tod von Durus auf jeden Fall so drehen, daß er als Opfer dasteht. Schon wegen der vielfältigen Verbindungen, die wir, vor allem ich, zu ihm haben. Ich glaube nicht, daß das schwer wird, denn den Praetorianern hatte der alte Mann doch nichts entgegen zu setzen. Allerdings müssen wird dafür etwas genauer wissen, was in dem Haus vorgefallen ist, damit wir der Gegenseite nicht am Ende eine Waffe gegen uns in die Hand geben. Wenn schon lügen, dann so nahe an der Wahrheit wie möglich. Denn dann verstrickt man sich nicht und es gibt auch kaum Möglichkeiten, uns die Lüge nachzuweisen. Ich hoffe, daß bald mehr Nachrichten aus Rom eintreffen, damit wir uns ein genaueres Bild machen können. Übrigens hat Vescularius bereits begonnen, die Schuld abzuwälzen. Der Bote, der mir die Nachricht vom Tod des Kaisers brachte, sprach von einer Verschwörung, an der Senatoren beteiligt gewesen seien. Namen wollte oder konnte er nicht nennen.“ Inzwischen hatte Salinator gewiß angefangen, unter den ihm unbequemen Senatoren aufzuräumen, ganz gleich, ob sie an der Verschwörung beteiligt waren oder nicht. Zumal Ursus sich nicht vorstellen konnte, daß der Vescularier so genau wußte, wer eigentlich alles in der Geschichte mit drinsteckte.

    Als Lupus schließlich darum bat, zu einem Bett geführt zu werden, nickte Ursus. In einer anderen Situation hätte er vielleicht über die Bemerkung mit dem Teppich gelächelt, denn schon der Gedanke, Lupus in solch einer Lage aufzufinden, war wirklich erheiternd. „Natürlich. Im Praetorium gibt es reichlich Platz und genug Betten. Es ist gleich nebenan.“ Er rief seinen cornicularius und wies ihn an, dafür zu sorgen, daß der Besuch umgehend zum Praetorium gebracht und dort versorgt wurde. „Wenn Du ausgeschlafen hast, reden wir weiter. Erhol Dich gut.“


    Sim-Off:

    Wenn Du magst, kannst Du Dir selbst einen Thread im Praetorium einrichten. Ansonsten würde ich eine Zusammenkunft aller Gäste vorschlagen.

    Zufrieden nickte Ursus. „Du wirst rechtzeitig erfahren, an wen Du die Nachrichten weitergeben kannst. Noch ist es ja nicht soweit.“ Der junge Mann gefiel ihm. Er schien sich nicht schnell schocken zu lassen und behielt einen klaren Kopf. Wenn er sich so bewährte, wenn es tatsächlich zum Bürgerkrieg kam, dann würde er es unzweifelhaft noch weit bringen.


    „Nun, ich denke, wir können uns noch einmal besprechen, wenn wir klarer sehen. Bis dahin sollten wir uns von den dunklen Themen lösen und das Essen genießen.“ Die Sklaven reichten kleine Leckerbissen, in Speck gebratene Datteln, würzige Fischspieße, knusprige Hühnerflügel. Dazu unterschiedliche Soßen und frisches Brot.


    „Mein Sohn ist leider noch zu jung, um sich schon mit derart zielgerichteten Zukunftsplänen zu befassen. Seit einiger Zeit entwischt er immer häufiger aus dem Praetorium und macht das Lager unsicher. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich ärgern soll über die Unfähigkeit seiner Kindermädchen und Lehrer, oder darüber, daß er sich uneinsichtig in Gefahr begibt, - oder stolz darauf sein, daß er es immer wieder schafft.“

    Gerade in der letzten Zeit blieb Ursus kaum Zeit, sich mit seiner Familie zu befassen. Dabei wäre es gerade jetzt im Moment so wichtig, das zu tun. Er konnte schließlich nicht wissen, ob er noch lange etwas von ihnen haben würde. Jetzt war er gerade erst aus der Principia zurückgekehrt und schaute schnell die private Post durch. Viel war ja nicht gekommen, vielleicht ein Glück. Trotzdem hielt sich Ursus einen Moment länger hier auf. Einfach, um die Gedanken schweifen zu lassen und um ein wenig zur Ruhe zu kommen. Doch mit der Ruhe war es bald vorbei, denn ein kleiner Wirbelwind stürmte herein und sprudelte unzusammenhängende und für Ursus auch ziemlich unverständliche Neuigkeiten heraus.


    „Titus... Erst anklopfen, mein Sohn, das gehört sich so“, ermahnte er ihn ernst, aber nicht allzu streng. „Torwache? Feldherr? Und Korn?“ Einen Soldaten erschlagen schien Ursus noch das Normalste von dem Bericht. Im Spiel taten Kinder so etwas doch dauernd. „Komm her und setz Dich zu mir. Und dann erzähl mir doch mal genauer, was Du erlebt hast. Du hast Soldat gespielt?“ Ein naheliegendes Spiel inmitten eines Militärlagers.

    "Warte hier bitte." Der Ianitor deutete auf die Sitzgelegenheiten am Rande des Impluviums. Dann ging er, um Aurelius Lupus zu fragen, ob er mit diesem Boten sprechen wollte. Genug Details hatte der Mann ja genannt, wonach der Senator entscheiden konnte, ob er gewillt war, mit ihm zusammenzutreffen.


    Eine junge Sklavin bot dem Gast freundlich etwas zu Trinken an. Ebenso eine Schüssel mit Wasser, um sich die Hände zu waschen. Er war bis hierher gekommen, das genügte, um der Gastfreundschaft wert zu sein. So war es ihr jedenfalls beigebracht worden.