Es war ja wirklich beruhigend, zu hören, daß er nicht vorhatte, zu fliehen. Doch bereits sein nächster Satz wollte mich fast erneut zur Weißglut bringen. Ich sah den Zorn, der in seinen Augen funkelte, als er sich wieder meiner Frage entziehen wollte. Der ist ein Geschenk, min Skaz. Da fragt man nicht 'wie hast Du es bezahlt'.
Allmälich gewann ich immer mehr die Überzeugung, daß ich diesen Mann niemals richtig gekannt hatte. Er war mir auf einmal so fremd geworden.
Noch bevor ich etwas einwenden konnte, zog er mich auf recht unsanfte Weise noch enger an sich heran und preßte seine Lippen auf meinen Mund. Voller ungezügelter Lust verbiß er sich in meiner Lippe und verlangte noch nach mehr. Doch in einer angewiderten Art, die ich bislang in seiner Gegenwart niemals gekannt hatte, wollte ich mich seinem Griff, seinen Küssen und auch seinem Verlangen entziehen. Doch schon bald darauf, ließ er selbst von mir ab. Du riechst nach Aquilius.
Fast schon verärgert, antwortete ich automatisch, ohne vorher genau darüber nachgedacht zu haben, was er damit gemeint haben könnte.
Kunststück! Ich war ja auch noch vorher bei ihm, in seinem cubiculum!
Weich mir lieber nicht ständig meiner Frage aus! Was hast du getan, daß du an so viel Geld gekommen bist?! Haben deine Wunden am Ende noch etwas damit zu tun?
Mindstens genauso scharf, wie die Klinge, die ihn verletzt haben musste, waren meine Worte, die ich ihm ins Gesicht schleuderte, während es mir immer mehr dämmerte, was er wohl damit gemeint haben könnte, als er sagte, ich würde nach Aquilius riechen.
Mit einem Mal fühlte ich mich, als sei ich nackt. Als hätte ich ein Mal auf den Stellen, an denen er mich berührt hatte. Der Kuß, als würde er mir noch immer anhängen.
Ich wich zurück. Hatte ich mit diesem Kuß bereits alles zerstört? Oder lag bereits alles nach unserer ersten Nacht in Schutt und Asche, nur ich wollte es die ganze Zeit nicht wahr haben? Es war alles meine Schuld! Ich war wie die bean sídhe,deren Ruf nur noch der Tod folgte.