Beiträge von Caius Redivivus Evander

    @ Furianus:
    hm, ich hatte dir doch tatsächlich abgekauft, dass du SimOn und SimOff trennen kannst. -.^ Dass dich dieses Thema ausgerechnet jetzt so brennend interessiert ist schon seltsam. So kann man sich irren.


    @ topic:
    Müsste der Ordo - wenn er stadtabhängig ist - nicht schon verloren gehen, wenn man die Stadt für längere Zeit verlässt? Aber dann ist es doch seltsam, warum man Ämter auf Regio- und Provinz-Ebene schafft, die den OD voraussetzen. Denn man muss evtl. umziehen, z.B. aus Mantua nach Rom und verliert den OD, was den Grund des Umzugs wiederum entfallen lassen würde, was dann wiederum den OD wiederherstellen würde usw.


    Also wäre es doch im Sinne des Spiels, wenn man den OD provinzbezogen macht.

    Evander fühlte sich mißverstanden. Gerne hätte er etwas erwiedert, aber wenn ein Mann in einer Position, wie sie Furianus innehatte, gesprochen hatte, verbot es sich, noch weiter zu erwiedern, wenn einem sein Leben lieb war. Und Evander hing an seinem Leben, der grimmige Nubier, der ihn am Eingang 'freundlich begrüßt' und hierher geleitet hatte, machte einen Eindruck, als könnte er Evander mit Leichtigkeit den Hals umdrehen. Irgendwo hatte er natürlich schon Recht, der Flavier. An seiner Stelle wäre Evander explodiert wie der Vesuv - obwohl der Ausbruch des Furianus auch nicht ohne war - und er hätte seinen Klient wohl nicht einfach weggeschickt, sondern hinausgetreten, verprügeln und ihm vielleicht noch schlimmeres antun lassen.


    Der junge Redivivus wurde geradezu rausgeschmissen, schweigend drehte er sich um und ging, bevor der Proconsul noch wirklich auf solche Gedanken kam und sie in die Tat umsetzte. Er schritt zum Eingang, wurde, als er die Türe aufmachte, von dem Nubier grob hinausgeschubst. Iocasta sah ihn fragend an, Evander blickte verlegen zurück. Sie ahnte, dass das Gespräch alles andere als erfreulich verlief.
    "Nun star mich nicht so an"
    sagte er angeschlagen und ging rüber zu den Pferden. Es war Zeit, von hier fortzukommen. Er würde seine Sachen packen, Helena die Casa überlassen und das nächste Schiff nehmen.

    Evander überlegte kurz. So gut war er mit den eigentlichen Aufgaben des Agrimensors nun auch nicht vertraut. Musste er auch nicht.
    "Du bist viel unterwegs und führst Landvermessungen durch. Entfernungen, Flächen, Neigungen. Gebaut wird immer, on Strassen, Aquädukte oder sonstige Bauwerke. An Arbeit dürfte es also nicht mangeln als agrimensor"
    antwortete er.

    Evander blieb ruhig und gefasst. Er hatte gewusst... nein, geahnt, dass das, was er dem Proconsul zu sagen hatte, diesem nicht gefallen würde.
    "Ich erinnere mich an alles, proconsul. Ich erinnere mich daran, dass ich Sohn eines dummvir war, nicht sehr vermögend und ohne Rang und Namen, aber mit dem Wunsch, in den Dienst der Provinz einzutreten. Ich erinnere mich daran, dass du dafür gesorgt hast, dass ich in die Fußstapfen meines Vaters treten konnte und Hispania und Tarraco dienen konnte"
    sagte er.
    "Ich erinnere mich aber auch daran, dass ich der Stadt treu und pflichtbewusst als magistratus und duumvir gedient und zum Beispiel mit-, später sogar hauptverantwortlich für den Umbau des Hafens war. Dass ich der Stadt einen weiteren patronus beschert habe und meinen Pflichten als sodalis curiae nachgekommen bin. Ich bin nicht undankbar dir, der Stadt und der Provinz gegenüber, aber ich habe meinen Rang und Namen nicht für nichts bekommen"
    sprach er weiter.
    "Nun habe ich die Möglichkeit, ein ranghohes und angesehenes Amt zu walten. In Italia. Ich dachte, es wäre ein Grund, sich für mich zu freuen, sogar stolz auf mich zu sein. Dem scheint nicht so. Es wird von mir verlangt, namenloser Togaträger zu sein ohne eigene Meinung, ohne eigenen Willen. Ich komme mir wie eine Hure vor, die mit Ämtern bezahlt wird, wie eine Marionette, verpflichtet abzustimmen und mich zum Beispiel für Octavius Augustinus für eine inscriptio auszusprechen, obwohl sie unverdient ist"
    sagte er, leicht kopfschüttelnd.
    "Ich will Hispania nicht als jemand verlassen, der seinen Treueeid bricht. Aber die Differenzen zwischen unseren Ansichten sind unübersehbar und nicht überwindbar. Das sind keine Voraussetzungen für eine Klientel. Drum bitte ich dich, mich aus deiner Klientel zu entlassen und mich meines Weges ziehen zu lassen"

    Evander lächelte.
    "Wenn du mit 'richtige Soldaten' die Legionen meinst, muss ich dich enttäuschen. Als peregrinus kannst du nur bei den auxiliae aufgenommen werden oder bei der classis. Die nächste Einheit, die dafür in Frage käme, wäre die cohors II Balearum im Westen Hispaniens. Aber so weit ich weiß, nehmen die gerade niemanden auf, da die Sollstärke erreicht ist"

    Sim-Off:

    sprich: die Einheit ist nicht bespielt

    "Du musst es also woanders versuchen. Zum Beispiel bei einer ala. Dafür müsstest du in die nördlichen Provinzen. Oder bei der classis, dann kannst du auch nach Italia. Die suchen immer Leute"

    Evander wusste nicht, wie er es am besten sagen sollte, darum versuchte erst gar nicht, um den heißen Brei zu reden.
    "Ich werde Hispania verlassen"
    sagte er.
    "Ich habe nach Italia geschrieben und mich für das Amt des architectus beworben. Ich habe die Aufforderung erhalten, beim praefectus classis vorstellig zu werden"
    Evander versuchte, anhand der Mimik des Proconsuls seine Reaktionen vorherzusagen. Gar nicht so einfach.
    "Drum möchte ich dich hiermit ganz offiziell um eine Entlassung aus meinem Amt als duumvir und sodalis curiae provincialis bitten"

    Evander zuckte mit den Schultern.
    "Das hängt davon ab, was für ein 'Amt' man bekleidet. Als scriba provincialis zum Beispiel arbeitest du mit den Magistraten auf der Provinzebene zusammen, fertigst Schriftsätze an, erstellst Berichte, spielst den Sekretär. Selbiges auf der Regioebene als scriba regionalis und Stadtebene als Stadtschreiber. Als aquarius unterstehst du dem procurator aquarum. Die Aufgaben sind vielfältig. Du kümmerst dich um die Instandhaltung der aquae, kassierst Anschlussgebühren, führst Buch darüber und ähnliches. Als agrimensor bist du viel unterwegs und nimmst Vermessungen vor. Du kannst den vigiles von Tarraco beitreten und unterstehst dann den duumviri oder dem regionarius. Als vigil bist du Feuerwehrmann, Nachtwächter, Polizist und Milizionär in einem. Verwechle den Dienst bei den vigiles hier aber nicht mit einem Militärdienst. Der Dienst bei den vigiles in Tarraco kann Sprungbrett sein für höhere Aufgaben und Ämter, so zum Beispiel das des magister officiorum, aber es ist ein weiter Weg, und das Amt ist wohl auch über eine Tätigkeit als scriba provincialis erreichbar"


    Sim-Off:

    alle Angaben natürlich ohne Gewähr. Bei Zweifeln und Fragen bitte an die SL (per PN) oder Spielerschaft (im SimOff-Bereich) wenden :)

    Evander lächelte und wnikte ab.
    "'Salve' reicht. Ich bin duumvir, nicht Caesar"
    Dann hörte sich Evander an, um was für ein Anliegen es sich in diesem Falle handelte. Ein Hispanier also, der mehr aus sich machen wollte. Ein lobenswertes Ziel.
    "Einer Arbeit nachgehen und nach höherem streben ist durchaus ein ehrenwertes Anliegen, Pharmacus. Die Erlangung des römischen Bürgerrechts ist jedoch ein Ziel, das nicht ohne weiteres erreicht werden kann"
    erklärte er.
    "Aber setz dich erstmal"
    Sklaven traten hinzu, servierten Wein.
    "Am einfachsten... oder besser gesagt am sichersten und vielversprechendsten ist der Weg über das Militär. Sofern du diesen Weg wählst, wird man dich mustern und im Falle, dass du für würdig befunden wirst, Rom und Kaiser unter Waffen zu dienen, erhälst du am Ende einer langen Dienstzeit das Bürgerrecht. Als Nichtbürger kannst du den auxiliae und der classis beitreten"
    Ob Pharmacus zum Militär gehen würde, konnte Evander nicht abschätzen.
    "Eine andere Möglichkeit, das Bürgerrecht zu erlangen, ist eine kürzere, jedoch wohl nicht minder gefährliche. Hier bei Tarraco steht die Gladiatorenschule 'gloria et honor'. Du könntest mit dem lanista ein autocramentum abschließen, ihm deine Freiheit verkaufen und dein Glück in der arena versuchen. Solltest du gut sein, besteht eine gute Chance, dass du einmal ein rudis, das begehrte Holzschwert vom Kaiser selbst in Empfang nehmen wirst und damit Bürger Roms wirst. Um die Gladiatorenschule ist es derzeit allerdings nicht gut bestellt. Die Horatier sind gestorben und ein lanista hat sich bis heute nicht gefunden. Bedauerlich"
    Evander trank einen Schluck Wein.
    "Eine dritte Möglichkeit gibt es auch noch. Du versuchst dich in der zivilen Verwaltung oder beim cursus publicus. In der Verwaltung kannst du es auch als peregrinus weit bringen, auch hier in Hispania. So könntest du es bis centurio vigilum bringen oder gar eines Tages in der regia proconsularis als magister officiorum arbeiten. Wenn du es so weit gebracht hast und dich der Unterstützung eines einflußreichen Römers, vorzugsweise eines dem Imperator nahestehenden Senators oder Ritters, hast du gute Hoffnung, dass deine Verdienste um die Provinz mit dem Bürgerrecht gewürdigt werden"
    Evander trank einen weiteren Schluck, um die trockene Kehle zu befeuchten.
    "Wenn du zum cursus publicus gehen willst, wirst du wohl als einfacher tabellarius dispositus anfangen müssen, hast allerdings die Möglichkeit, zum stationarius ernannt zu werden. Bei entsprechendem Engagement und der Unterstützung durch Dritte kann man auch auf diesem Wege wohl das Bürgerrecht erwerben. Beim cursus publicus bewirbst du dich beim zuständigen Senator in Rom oder direkt beim praefectus praetoriae. Ebenfalls in Rom"
    Evander machte eine kurze Pause.
    "Was also hast du dir in etwa vorgestellt?"

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Schließlich ist der Ordo Decurionum die Mitgliedschaft in einer Stadtkurie und wenn man eben nicht mehr in der Stadt, geschweige denn Provinz lebt, gehört man dieser folgerichtig auch nicht mehr an. Daher sollte logischerweise auch der Ordo Decurionum aberkannt werden.


    Historiezität schön und gut, aber man sollte sie ans IR anpassen. Was passiert, wenn ein Forum - wie z.B. Germania Superior oder Baetica o.a. - geschlossen wird? Aus SimOff-Gründen wird man gezwungen sein, umzuziehen und verliert dadurch auch den Ordo. Ob das im Sinne eines Spiels! ist, ist schon mehr als fraglich. Man sollte den OD am besten gar nicht oder - wenn man denn unbedingt den OD räumlich begrenzen will - ihn an Provinzen knüpfen. Dann aber stellt sich die Frage, was in dem Fall geschieht, dass jemand weg- und später zurückzieht. Hat man den Ordo automatisch wieder? Oder muss man ihn sich von neuem verdienen?

    Iocasta hatte Evander zurückgelassen und war dem Ianitor gefolgt. Nicht, dass er ihr den Anblick des prachtvollen Atriums nicht gönnte, aber er fürchtete um Verlust an Autorität, wenn seine Sklaven ihn in einer untergeordneten Position sehen würden. Im Grunde eine absurde, unbegründete Angst, aber jeder hatte nunmal seine eigene Macken und musste damit leben.
    "Salve, proconsul Flavius"
    grüßte er und folgte der Einladung des Flaviers, wohlwissend, dass das, was er ihm gleich sagen würde, dem Proconsul ganz und gar nicht schmecken würde.
    "Danke, dass du dir Zeit nimmst, mich zu empfangen. Ich sehe, du erfreust dich bester Gesundheit. Das ist erfreulich"
    So konnte man die Frage nach dem Wohlbefinden auch umgehen.
    "Ich komme mit einem ganz bestimmten Anliegen zu dir..."
    Damit platzte er dann wohl gleich mit der Tür ins Haus, fing sich jedoch und fuhr nicht fort, wollte erstmal abwarten, ob nicht Furianus etwas vorab sagen wollte.

    Evander erhob sich, trat dem hochrangigen Besucher entgegen.
    "Salve, Flavius Catus"
    grüßte er den Flavier freundlich zurück.
    "Natürlich. Setz dich, nimm Platz"
    Eines Winks an die Sklaven bedurfte es mittlerweile nicht mehr. Selbstständig eilten sie herbei und deckten einen kleinen runden dreibeinigen Tisch. Wein, Obst, etwas gesalzenen Fisch, auf den Evander heute seltsamerweise den ganzen Tag einen Hunger hatte.
    "Was kann ich also für dich tun?"

    Zitat

    Original von Pharmacus
    ...


    Evander nickte, als der Ianitor Pharmacus anmeldete. Gelassen blieb er sitzen und musterte den Besucher einige Augenblicke lang stumm.
    "Nun, Pharmacus, tritt vor. Ich bin Redivivus Evander, duumvir Tarraco's. Was kann ich für dich tun?"
    fragte er, nachdem er sich einen ersten optischen Eindruck vom Besucher verschafft zu haben schien.

    Zitat

    Original von Marcus Artorius Didianus Nero
    ...


    Evander überlegte kurz.
    "Nikopolis? Nie gehört"
    sagte er. Tatsächlich hatte er den Namen dieser Garnison natürlich schon mal gehört in seinem Leben, aber in eben diesem Augenblick konnte er wenig damit anfangen.
    "Klingt nach Achaia..."

    Zitat

    Original von Marcus Artorius Didianus Nero
    ...


    "Nimm die letztere"
    sagte Evander.
    "Oder nein, warte... Nimm die des Patriziers. Aber nur, wenn er dir einen guten Preis macht. Und mit 'guten' meine ich einen 'verdammt guten'... Wenn nicht, nimm die letztere"

    [Blockierte Grafik: http://img122.imageshack.us/img122/4863/eianitormc1.pngIanitor



    Der Ianitor kratzte sich am Hinterkopf ob dieser langen Rede. Er fühlte sich ein wenig überfallen damit und hatte eigentlich nicht ganz verstanden, was denn nun der eloquente Besucher wollte. Weil er aber nicht zeigen wollte, dass er etwas überfordert war - schließlich hatte er einen bequemen "Job" und der stand jeden Tag auf dem Spiel - musste er sich etwas einfallen lassen. Einzig, als es darum ging, dass man nur "etwas" war, wenn man römischer Bürger war.
    "Na na na, du willst hoffentlich nicht sagen, dass ich ein Nichts bin"
    mahnte er den wortgewandten Besucher.
    "Also, ähm... wenn du auf der Suche nach Arbeit bist, dann bist du hier schon mal richtig. Bist ein Glückspilz, Fremder... ähm, ich meine... wie war dein Name noch gleich? Pharmacus?"
    stotterte er in dem kläglichen Versuch, so etwas wie Wortgewandtheit an den Tag zu legen. In der Erkenntnis, dass er damit hoffnungslos gescheitert war, ließ er es dann aber doch sein.
    "Wie auch immer... Ich führe dich ins atrium. Dort wirst du meinem Herrn gegenübertreten können und dein Anliegen vortragen. Mein Herr ist duumvir dieser Stadt. Er wird dir bestimmt helfen können"
    sagte er und führte den Besucher ins Atrium.



    [Blockierte Grafik: http://www2.imperiumromanum.net/images/sigs/ir-servus.png]

    Etwas verdutzt schaute Evander den Nubier an. Sah er etwa wie ein Bettler aus der Gosse aus, dass er so angesprochen wurde? Jedoch ersparte er sich eine Duskussion mit dem Unfreien. Gutes Personal war heutzutage schwer zu finden.
    "Ist dein Herr daheim? Sage ihm, dass Redivivus Evander, duumvir der Stadt Tarraco ad portas steht und ihn um ein Gespräch ersucht"
    sagte Evander.

    Evander trank.
    "Über Geschmack kann man sich bekanntlich ewig streiten, Nero"
    sagte er. Ihm schmeckte es nicht schlecht und er schwankte zwischen den letzten drei Bieren.
    "Ich zum Beispiel finde das letzte Bier gar nicht mal soo schlecht. Es hat einen angenehmen Geschmack und steht zu dem des Patriziers durchaus in Konkurrenz"
    er überlegte, worauf er sich festlegen sollte, kam aber nicht zu einer Entscheidung.
    "Schwierige Entscheidnung"
    davon abgesehen, dass es um so etwas banales wie Bier ging. Aber das sagte er natürlich nicht laut, immerhin hatte Nero sich die Mühe gemacht, mit den Fässern herzukommen und für ihn ging es doch um mehr, als 'bloß Bier', für ihn ging es ums Geschäft. Er winkte Iocasta, ihm einen weiteren Becher zu reichen, was prompt geschah.
    "Dann schenk noch mal ein. Die letzten beiden, die schauen wir uns noch mal genauer an"