Evander las den Brief erneut, als die Sklavin, die er geschickt hatte, um Helena zu suchen, hereinkam. Unsicher blieb sie stehen, den Blick zu Boden gesenkt.
"Herr, ich kann die Herrin Helena nicht finden"
Evander verzog das Gesicht.
"Schon gut. Hole mir eine unbeschriebene Schriftrolle. Und Schreibzeug. Und beeil dich, der Tag währt nicht ewig"
sagte er und deutete in Richtung des Tablinum. Die Sklavin eilte hin und kam nur kurz später mit dem Schreibzeug und reichte alles Evander, der daraufhin begann, ein Antwortschreiben zu verfassen.
Beiträge von Caius Redivivus Evander
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C. Redivivus Evander grüßt den decemvir litibus iucandis M. Aurelius Corvinus
Es erreichte mich in Tarraco dein Brief, die Erbschaftsangelegenheiten des Redivivus Romanus und Redivivus Maxentius betreffend. Darin wird Redivivus Callidus, Halbbruder meines Vaters Redivivus Romanus, als Erbe sowohl des Redivivus Romanus, als auch Redivivus Maxentius benannt. Dem möchte ich hiermit widersprechen und auf zweierlei aufmerksam machen.
Zunächst ist festzuhalten, dass der Aufenthaltsort meines Onkels, Redivivus Callidus, derzeit nicht feststellbar ist. In den Lectiones wird er als vermisst gemeldet. Allein aus diesem Grund ist ihm eine Annahme der Erbschaft nicht möglich.
Zweitens, und viel wichtiger jedoch, erscheint mir die Tatsache, dass nicht Redivivus Callidus, sondern ich, Redivivus Evander, Sohn des verstorbenen Redivivus Romanus und Bruder des verstorbenen Redivivus Maxentius, als alleiniger Erbe in Betracht komme.
Davon ausgehend, dass meinem Widerspruch stattgegeben und meine Rechtsstellung als Erbe unbestreitbar ist, erkläre ich hiermit, dass ich, Caius Redivivus Evander, in den Angelegenheiten des Redivivus Romanus und Redivivus Maxentius das Erbe vollumfänglich anzutreten bereit bin.
Vale
gez. Caius Redivivus EvanderTARRACO, ANTE DIEM VI ID OCT DCCCLVII A.U.C. (10.10.2007/104 n.Chr.)
Sim-Off: Ich weiß, dass dieser Umstand auf SimOff-Gründen beruht, wie der Tatsache, dass diese ID erst später erstellt und als Sohn des Redivivus Romanus bestimmt wurde usw. Aber SimOn ergab sich diese Gelegenheit und ich wollte sie nicht unausgespielt lassen.
ps: das Geld kann ich ausserdem auch gut gebrauchenSim-Off: 5 Sz. überwiesen
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Zitat
Original von Lucius Flavius Furianus
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"Danke, proconsul"
antwortete Evander erfreut, dass sein Besuch hier insgesamt doch erfolgreich verlaufen ist.
"Mein erstes Amt, das stimmt. "
Wobei die Bezeichnung 'Amt' für die Tätigkeit als Scriba vielleicht gar etwas übertrieben war.
"Ich melde mich dann, wie du gesagt hast, bei Matinius Valens"
Er trank den Becher leer, steckte sein Taschentuch wieder weg und erhob sich.
"Vale bene, proconsul"
verabschiedete er sich und schritt hinaus, um, begleitet von der schweigsamen Wache, hinausgeleitet zu werden. Sein zweites Anliegen vorzutragen hatte er sich nicht getraut, da sich seiner Meinung nach keine passende Gelegenheit ergeben hatte und beschloss zu versuchen, die Sache ersteinmal auf eigene Faus zu regeln. -
Matinius Valens... Der Name war Evander nicht unbekannt, zumal die Gens Matinia sich in ganz Hispania größter Bekanntheit erfreute und seines Wissens gute Beziehungen mit den Redivivern pflegte. Er meinte sich sogar erinnern zu können, seine Tante Helena von einem Matinier umworben zu sehen. Zwar ist daraus offenbar nicht viel geworden, was aber dem Verhältnis zwischen den Gentes als solches sicherlich nicht schadhaft gewesen war.
"Ich bin sicher, viel von ihm lernen zu können"
antwortete er daher. Mit einem Würdenträger, der die Stadt Carthago Nova als Duumvir verwaltet hatte, zusammenzuarbeiten versprach ihm in der Tat interessant und lehrreich.Ein weiteres Anliegen gab es noch allerdings, welches Evander angesprochen haben wollte. Aber da dieses rein privater Natur war, wusste er nicht, ob es angemessen war, dies einem vielbeschäftigten Mann wie dem Proconsul vorzutragen. Rechtsberatung konnte er sicherlich auch von anderen Juristen in der Stadt bekommen können. Aber keiner dieser Männer war Praetor in Rom gewesen. Evander zögerte...
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Evander kaute nachdenklich auf der Unterlippe, als der Proconsul antwortete. Eine unschöne Angewohnheit, die er seit eh und je hatte. Viele Mühen hatte es seine Erzieher gekostet, sie ihm abzugewöhnen, doch ganz verschwunden war sie nicht. Die Antwort des Proconsuls erfüllte zwar nicht seine - womöglich als junger, ungeduldiger Mann aber ohnehin zu hoch gesetzten - Erwartungen, fiel aber auch nicht besonders schlecht aus. Im Grunde genau richtig, denn den Eindruck bei den Bürgern und Einwohnern Tarracos und der Provinz, dass das Amt des Magistratus, welches Evander, ganz nach seinem Vater, natürlich ins Auge gefasst hatte, ihm einfach geschenkt wurde, wollte er vermeiden.
"Deine Entscheidung ist natürlich eine, die man bestens nachvollziehen..."
sagte er daher. Hoffentlich klang das jetzt nicht danach, als würde er die Entscheidung des Proconsuls gutheißen wollen, von der Position war Evander Welten entfernt.
"... und mit der ich gut leben kann"
Die Redewendung, derer sich der Proconsul bedient hatte, war dem Rediviver zwar nicht geläufig, ihren Sinn hatte er aber begriffen und sie keineswegs auf sich selbst bezogen. Im Grunde sprach es für den Proconsul, dass er verantwortungsvolle Posten nicht an jeden Dahergelaufenen vergab, sondern gesunde Vorsicht bei der Auswahl walten ließ. Dieses Vorgehen würde letzten Endes Männer in entsprechende Positionen befördern, die auch geeignet sind, und nicht nur aufgrund ihrer Beziehungen und Vermögens, was der Provinz letztlich nur zum Vorteil gereichen konnte. Evander nahm sich vor, die Erwartungen des Proconsuls seine Eignung betreffend nicht zu enttäuschen.
"Ich nehme dein Angebot daher gerne und dankend an, proconsul, und werde meine Pflichten gewissenhaft erfüllen" -
Evander setzte sich hin. Er holte ein kleines Taschentuch aus den Falten seiner Toga hervor und wischte sich den verschwitzten Nacken ab.
"Das sind sie in der Tat, proconsul"
sagte er und nahm den Becher entgegen. Er trank einen Schluck, ehe er weiter sprach.
"Der Grund meines Besuches ist der, mich in den Dienst der Provinz stellen zu wollen"
sagte er.
"Die Gens Rediviva ist in ganz Hispania und vor allem in Tarraco nicht unbekannt, vor allem, da mein Vater, Redivivus Romanus, Duumvir dieser Stadt und meine Tante, Rediviva Helena, vor der Reformierung des Cultus Deorum als Potifex Hispania's diente. Du siehst also, proconsul, meine familia diente ihr und so fühle auch ich mich der Provinz verbunden und möchte meinen Beitrag zu ihrer Entwicklung leisten"
Na wenn dass mal nicht nach Angeberei roch. Andererseits glaubte Evander kaum, dass er einen Senator aus Rom, der das höchste zivile Amt der Provinz bekleidete, damit beeindrucken konnte. Ob der Proconsul sein Anliegen als etwas lohendes für sich selbst oder die Provinz betrachtete, wusste Evander nicht zu sagen, hoffte aber, genug Eindruck gemacht zu haben, um eine Chance zu bekommen. -
Zitat
Original von Lucius Flavius Furianus
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Ohne lange warten zu müssen wurde Evander vorgelassen. Er schob die Türen auseinander und trat ein, just in dem Moment, als sich der Proconsul Wasser einschenkte. Evander war aufgefallen, dass sämtliche Sklaven und Sekretäre fehlten und der Mann ganz alleine im Raum saß. Vermutlich hielten sich aber der eine oder andere Wachmann verborgen und in Reichweite, nur für den Fall der Fälle.
"Salve proconsul"
grüßte er den Mann und blieb in angemessener Entfernung stehen.
"Ich bin Redivivus Evander. Danke, dass du dir Zeit nimmst, mich zu empfangen"
sagte er. -
Der Tag hatte gut begonnen, allerdings täuschte manchmal der Eindruck. Evander saß im Atrium, an einem Apfel kauend, als der Ianitor reinkam, ankündigend, dass ein Tabellarius Briefe gebracht hatte. Caius blickte auf. Ein Tabellarius, das hieß wahrscheinlich, dass ein amtliches Schreiben angekommen war.
"Gib her"
sagte er.
"Aber Herr, der Brief ist an dominus Callidus adressiert"
gab der Sklave zurück, woraufhin Evander kopfschüttelnd aufstand.
"Gerade du solltest wissen, dass Callidus' Aufenthaltsort seit langem unbekannt ist"
sagte er dem Sklaven und streckte den Arm aus, um den Brief zu empfangen, doch der Sklave enttäuschte ihn und hielt den Brief immer noch zurück.
"Herr, vielleicht sollten wir warten..."
"Schweig still"
unterbrach ihn Evander wirsch und trat einen Schritt auf ihn zu. Dass er jung war, bedeutete noch lange nicht, dass er sich solche Frechheiten von der Dienerschaft der Domus gefallen lassen würde. Schon gar nicht jetzt, wo sie - seit dem Verschwinden Callidus' - ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert waren.
"Gib mir den Brief"
forderte er drohend auf. Reumütig übergab ihm der Ianitor die versiegelte Schriftrolle.
"Geh zurück auf deinen Platz"
Er brach das Siegel und überflog die Zeilen. Evander setzte sich, als ihm klar wurde, worum es ging. Der Brief erinnerte ihn an den Tod seines Vaters. Und seines Bruders Maxentius. Evander senkte den Blick, legte das Schreiben nieder, als sich Trauer seiner bemächtigte. Er seufzte, nahm sich einen Augenblick Zeit, sich zusammenzureissen und den Brief zu Ende zu lesen.
"Geh und hole Helena, wenn sie im Haus ist"
sagte er einer Sklavin, woraufhin sich diese schnell entfernte, um der Anweisung Folge zu leisten. -
Sie waren durch die Hallen der Regia gelaufen, schweigend, aber anderes erwartete man von einem guten Wachmann auch nicht. Je geselliger eine Wache war, umso weniger Verlass war auf sie.
"Hab Dank"
sagte Evander der Wache, die ihn begleitet hatte, überflüssigerweise. So etwas gehörte schließlich zu seinen Aufgaben, aber es konnte schließlich nicht schaden, eine gewisse Höflichkeit an den Tag zu legen. Er klopfte an die mit allerlei geschnitzten Mustern versehene Tür, in der Hoffnung, sogleich empfangen zu werden und überlegte sich schon mal, was er sagen wollte. -
Kein Magister Officiorum? Die Arbeit musste den Proconsul geradezu erdrücken. Dass man aber bereit war, ihn dennoch zu diesem vorzulassen, freute Evander natürlich.
"Aber selbstverständlich"
sagte er, sichtlich erfreut. Wenn er schon Zeit hatte, dann wollte Evander diese Gelegenheit auch nutzen, gleich beim Statthalter vorzusprechen. -
Evander hatte die - nicht zu unterschätzende - Strecke zwischen dem Sitz des Duumvir und dem Palast des Proconsuls gemächlich und mit einem Aufenthalt in einer Taberna, um den Durst zu löschen, zurückgelegt. Von den Ausmaßen des Palastes nicht unbeeindruckt, schließlich 'verirrte' man sich nicht jeden Tag hierhin, schritt er zum bewachten Eingang.
"Salve"
grüßte er die Wachen.
"Ich bin Redivivus Evander und möchte um einen Empfang beim magister officiorum bitten" -
Kaum, dass Evander angeklopft hatte, schritt ein weiterer Angestellter die Hallen entlang. Seinem Gehabe nach war er höhergestellt, als der gestresste Scriba von eben. Er blieb stehen, sah Evander an, blickte dann zur Tür, an die dieser eben noch angeklopf hatte.
"Du bist doch der Sohn des Redivivus Romanus, Evander, ha?"
fragte er, seine Unsicherheit mit einer aufgesetzten, leichten Arroganz überspielend.
"Ja, der bin ich"
antwortete Evander, unwissend, was der Mann von ihm wollte. Dass er als Sohn des ehemaligen Duumvir kein Niemand war, war klar, aber dass sich dennoch jemand an ihn erinnerte, war natürlich erfreulich.
"Dachte ich's mir doch"
sagte der Mann.
"Habe dich lange nicht mehr gesehen. Was führt dich denn her, ha?"
"Ja, ähm, ich freue mich ebenfalls dich wiederzusehen..."
antwortete Evander, ohne eigentlich zu wissen, wer der Mann war und wann und wo er ihn zuletzt gesehen hatte.
"Ich bin auf der Suche nach einer Anstellung"
"Anstellung?"
wiederholte der Mann so laut, dass sich fast alle Anwesenden zu ihm und Evander umdrehten. Wieder überspielte er diese etwas peinliche Situation mit aufgesetzter Arroganz.
"Du brauchst hier nicht anstehen. Heute ist der Duumvir zu beschäftigt. Und überhaupt. Am besten schaust du gleich beim proconsul vorbei"
gab er dem jungen Rediviver einen Tipp. Wohl nicht ohne Hintergedanken.
"Ja, ähm..."
der Name des Mannes wollte Evander einfach nicht einfallen
"... danke"
"Ja ja, tu das"
sagte er wieder. Evander wusste nicht, ob er nun einfach gehen oder noch etwas sagen sollte.
"Du... und deine Gattin, die werte..."
"Fulva"
half der Mann Evander auf die Sprünge.
"... Fulva, richtig, wärt mir heute Abend als Gäste höchst willkommen"
"Sehr gerne, sehr gerne. Wir werden kommen"
Na, lange hatte der sich aber nicht bitten lassen. Ein feines Abendmahl umsonst, so sparte man eine Menge Geld, wenn man sich täglich irgendwo einladen ließ. Vielleicht war es ja das, worauf er hinaus wollte.
"Nun denn, ich mache mich dann mal auf den Weg. Hab Dank noch mal. Vale"
sagte Evander und verließ die Hallen, um gleich beim Proconsul vorzusprechen, so er überhaupt heute noch empfangen würde. -
Hiermit möchte ich, Caius Redivivus Evander, mich zum oben genannten Cursus anmelden.
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Evander hatte eine ganze Weile gebraucht, bis er das Officium eines amtierenden Duumvir fand. Letztlich aber war seine Suche von Erfolg gekrönt und am späten Vormittag stand er davor. Um sich zu vergewissern, hielt er einen furchtbar gestresst aussehenden Angestellten an, der eine Menge Schriftrollen trug.
"Salve. Wo finde ich..."
Evander hatte seine Frage nicht zu Ende stellen können. Offenbar wurde der Mann dauernd mit solchen Fragen belästigt oder er hatte sie vorausgesehen.
"Ja doch, ja doch. Das ist das officium des duumvir Annaeus"
Etwas verwirrt schaute Evander dem Mann nach, der sich wieder entfernte und schließlich in einem anderen Officium verschwand.
"Woher wusste er, was ich wissen wollte?"
Dachte er laut und schaute zu einem Bürger, der nicht weit entfernt stand und alles mitbekommen hatte. Dieser zuckte nur wortlos und gelangweilt mit den Schultern, getreu dem Motto 'frag mich nicht'.
"Na egal"
Das Wichtigste war, er hatte sich vergewissert, dass er hier offenbar richtig war.Er klopfte kurz an.
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Ich hätte gern auch ein Konto. Danke
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Puh, da hast du mir jetzt einen Schrecken eingejagt, Magnus. Aber ist dann doch noch mal gut gegangen. Und danke für die Begrüßung
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Danke für die Aufnahme in die Gens
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Salve. Ich würde gerne mitmachen und römischer Bürger werden. Und ich würde gerne in die Gens Rediviva aufgenommen werden. Wenn das geht, dann möchte ich Caius Redivivus Evander heißen und in Tarraco leben.