Beiträge von Caius Redivivus Evander

    Evander trank einen Schluck. Er konnte eigentlich nicht von sich behaupten, Bier zu mögen und trank lieber Wein. Aber er wollte Nro die Bitte nicht abschlagen und ließ sich daher auf die Geschmacksprobe ein.
    "Nicht übel, allerdings nicht so das wahre, wenn du mich fragst"
    sagte er. Er ließ sich von den Sklaven einen Glasbecher mit Wasser reichen, um bei der nächsten Probe nicht den Geschmack der ersten im Mund zu haben.


    AMTLICHE BEKANNTMACHUNG


    Hiermit


    ENTLASSE


    ich, Caius Redivivus Evander, in meiner Eigenschaft als Duumvir


    den Bürger


    MARCUS FURIUS LUCANUS


    aus den Reihen der


    VIGILES


    der Stadt Tarraco



    in Übereinstimmung mit dem Edikt des Proconsul Lucius Flavius Furianus vom
    KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (1.2.2008/105 n.Chr.)


    Caius Redivivus Evander


    ANTE DIEM X KAL MAR DCCCLVIII A.U.C. (21.2.2008/105 n.Chr.)

    Evander wandte sich wieder der Opferung zu. Er blickte das Tier an. Ein großer, pechschwarzer Stier mit glänzendem Fell. Man opferte schließlich nicht jeden Tag zu Pluto und schon gar nicht für den Kaiser. Das Tier war wahrscheinlich mehr wert, als so mancher kleine Arbeiter in seinem Leben verdiente. Nach aussen hin zumindest, machte es einen hervorragenden Eindruck. Mit der Mola Salsa weihte Evander den Stier dem Pluto. Dann sprach er laut das Gebet.
    "Oh, Pluto polyonomos! Wie du seit Gezeiten die Geister der Toten in dein Reich aufnimmst, bitten wir dich durch das Opfer dieses Stieres... geleite den Geist des Lucius Ulpius Iulianus, Sohn des göttlichen Traianus, in Dein Reich. Lass ihn ungehindert den Styx überqueren, geleite ihn sicher an Cerberus vorbei und führe ihn in die Gefilde der Seeligen..."
    Die Opferhelfer nahmen ihm den Schmuck ab, bereiteten es somit für den bevorstehenden langsamen Tod vor, der dem Tier bevorstand. Evander griff zur Klinge, hielt sie dem Stier zum Kopf, um es symbolisch zu entkleiden. Langsam und konzentriert führte er die Klinge am Rückgrat des Tiers entlang.


    Der Victimarius, der Schlächter, trat hervor, das Opferbeil in den Händen.
    "Agone?"
    fragte er. Evander atmete demonstrativ langsam und tief durch. Dann nickte er.
    "Age"
    beantwortete er die Frage. Der Victimarius trat an den Stier, holte aus und versetzte einen präzisen Schlag auf den Kopf, um es zu betäuben. Das Tier taumelte, es galt keine Zeit zu verlieren. Evander reichte dem Victimarius die Klinge und einen Schnitt später war die Kelhe des Tiers durchtrennt. Blut floß, viel Blut, das von den Opferhelfern in einer großen Schale aufgefangen wurde. Evander wartete ab, bis das Tier ausblutete und verstarb. Es war ruhig geblieben, war nicht ausgerissen. Ein gutes Zeichen. Evander war guter Hoffnung, dass Pluto es annehmen würde. Er blickte zu Marcus Pollio, dem Priester. Dieser lächelte und nickte, gab Evander zu verstehen, dass er als Priester die Eingeweideschau vornehmen würde, sobald das Tier tot und aufgemacht worden war.

    "Gut gut"
    sagte Evander etwas geistesabwesend. Sein Blick war zum Leuchtturm gerichtet, den er im Rahmen der Sanierung ebenfalls erneuert haben wollte. Das würde aber erst zum Schluss gemacht werden müssen.


    Dann fing er sich wieder.
    "Hmmm. Bleib du hier und schau dich um"
    sagte er Nero. Dieser sollte dableiben und sich einen genauen Überblick über die Arbeiten verschaffen, um den Bericht schreiben zu können.
    "Ich gehe zurück"
    sagte er, bevor er ging. Evander fühlte sich nicht gut, er wollte nach Hause, zu Aesculapius beten und anschließend den Tag in Ruhe ausklingen lassen, ohne Arbeit.

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    ...


    Evander nickte.
    "Ja, in der Tat"
    sagte er.
    "Es geht um den Posten des centurio vigilum. Seit einiger Zeit ist der ehemalige Inhaber dieses Amtes, Matinius Iovianus, nicht nur nicht mehr im Dienst, er weilt auch länger schon in Italia. Seine Person wird allerdings nach wie vor als Amtsinhaber in den Archiven geführt, eine offizielle Bekanntmachung seiner Entlassung aus dem Dienst gab es offenbar nicht"
    erinnerte er den Proconsul.

    ... war der Bau etwas fortgeschritten. Die Woche in der um den verstorbenen Kaiser getrauert und nicht gearbeitet wurde, hatte die Sanierung zwar verzögert, aber nun konnten die Arbeiten seit einigen Tagen wieder vorangehen und mit jedem Tag nahm das Bild vom neuen Hafen ein klein wenig mehr Gestalt an. Die provisorischen Piers waren fertiggestellt, so dass der Hafenbetrieb, etwas umständlicher zwar, aber dennoch fast ohne Einschränkungen weitergehen konnte. Der Aquarius und seine Arbeiter waren niht untätig und kümmerten sich fleißig um den Bau neuer Brunnen. Das Material war zwar nicht in Übermengen, aber ausreichend vorhanden und es konnte ohne weitere Verzögerungen gebaut werden.


    Im Westen war das Fundament für den Bau weiterer Lagerhallen gelegt worden. Die Arbeiten dort gingen am schnellsten voran, weshalb Evander damit rechnete, die dortigen Arbeiter, sobald sie fertig waren, anderswo einzusetzen, um die restlichen Arbeiten noch zu beschleunigen.


    Das Hafenbecken wurde abgesperrt und leergepumpt. Es musste gereinigt und vom Sand befreit werden, ausserdem tiefer gemacht werden, um eine erneute Versandung wenn schon nicht zu verhindern, dann wenigstens hinauszuzögern. Die ganzen Arbeiten verschlangen Unsummen, die die Stadt tragen musste. Wenigstens hatte der neue Patron versprochen, die Stadtkasse um eine stolze Summe von zwanzig tausend Sesterzen zu bereichern.


    Evander, der vorbeigekommen war, um sich selbst ein Bild vom Stand der Dinge zu machen, wandte sich an Nero.
    "Verfasse am besten einen Bericht über den Zwischenstand der Dinge. Falls die Provinzverwaltung nachfragt, wie weit wir sind, will ich nicht unvorbereitet dastehen"
    sagte er.
    "Lasse ihn mir heute Abend oder spätestens morgen früh ins officium zukommen. Achte darauf, dass er keine Fehler enthält und eine einfache, aber nicht unprofessionelle Ausdrucksweise hat"

    Allerlei wichtige Persönlichkeiten aus der Stadt und Umgebung, jeder mit Rang und Namen, alle die es gerne wären, sowie sonst jeder, der davon wusste und Zeit und Interesse hatte, der Bekanntmachung beizuwohnen, erschien heute - nach Beendigung der Trauerzeit - im Tempelbezirk. Evander schritt einige Tempelstufen hoch, trat gut sichtbar vor die Menge und hob die Arme schulterhoch, um die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich zu ziehen, bevor er sprechen würde...

    Wie angekündigt, beabsichtigte Evander als amtierender Duumvir eine öffentliche Opferung durchzuführen. Die Stadt wurde zwar vom Senat verwaltet, vertreten durch den Proconsul, aber das hieß nicht, dass sie nicht nicht für den guten Übergang des verstorbenen Kaisers - insbesondere eines Kaiser, dessen Familie aus Hispania stammte - zu opfern gedachte. Die Zeremonie fand statt auf dem Stadtforum. Hier hatte Evander vor knapp einer Woche die Ansprachen gehalten und die Bevölkerung informiert, hier wollte er nun dem Gott der Unterwelt, Pluto, einen schwarzen Stier opfern und dessen Wohlwollen für den Kaiser beim Übergang ins Jenseits erbitten.


    Es wurde schon vorher ein Altar aufgebaut und das Tier, welches geopfert werden würde, ein schwarzer Stier, war berits davor festgekettet. Evander erschien in dunkler Tunika, eine Falte über den Kopf gezogen, und Toga, welche während der Trauerzeit, die an diesem Tag zu Ende ging, getragen wurde. Begleitet wurde er von den zahlreichen Angestellten der Stadtverwaltung, allesamt in schwarz gekleidet. Marcus Pollio, der Priester, der ihm damals bei seinem Opfer an Mercurius Hilfe geleistet hatte, war auch diesmal dabei, um Evander zu unterstützen. Pollio sah nicht gut aus, wirkte krank und gebrechlich, hatte sich seitdamals stark verändert. Dennoch hatte er wie selbstverständlichzugestimmt, als ihn Evander erneut um Hilfe bat. 'Gewiss, Sohn' war seine Antwort gewesen.


    Die Prozession näherte sich langsam dem Altar. Marcus Pollio hielt Evander eine mit klarem , kühlen Wasser gefüllte, hübsch verzierte Schale hin. Mit dem Wasser besprengte Evander die Anwesenden, zumindest die in Reichweite, um die rituell zu reinigen. Ein Herold, eine Stimme dem Donnern eines Gewitters gleich, erhob seine Stimme und rief die Beteiligten zur Ruhe auf.
    "favette linguis"
    Daraufhin wusch sich Evander selbst die Hände und trocknete sie mit dem Malluium Latum, einem speziellen Tuch. Er gab den Musikern ein Zeichen und im nächsten Augenblick erklangen Melodien, überdeckten die Alltagsgeräusche. Keine fröhliche Musik war es, die gespielt wurde, sondern eine langsame, traurige, dem Anlass entsprechende.


    Bevor er den nächsten Schritt tat, blickte Evander noch einmal in die Menge...


    Sim-Off:

    wenn jemand dabei sein möchte, nur zu... :)

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    ...


    "Ich verstehe"
    sagte Evander. Das tat er zwar nicht, denn ihm fehlte der Überblick über die Zusammenhänge - z.B. das Verhältnis eines Patriziers zum Kaiser, die entsprechende, überentwickelte Gier nach Macht - wollte aber keine Diskussion darüber anfangen.


    Er zögerte kurz, wusste nicht, ob das jetzt gleich angesprochen werden musste. Dann entschied er sich, das nich unnötig hinauszuzögern.
    "Die Verkündung, dass die Stadt Tarraco in dir einen weiteren einflußreichen PATRON gefunden hat, der sich erfolgreich für ihre Belange in Rom einsetzen kann und sicherlich wird, werde ich am Tage nach Beendigung der Trauerzeit für den verstorbenen Kaiser vornehmen. Um die dritte Stunde im Tempelbezirk"
    Das war gut so, würde es der Stadt doch nach der Trauer eine positive Nachricht sein. Und das konnte sie immer gebrauchen.

    Vielen Dank, Leute. Das schafft Klarheit.


    Dann fasse ich nochmal zusammen:
    Mit dem "ok" der SL kann man davon ausgehen, dass Meridius und Agrippa Patrone der Stadt Tarraco sind. Dass der amtierende Proconsul Furianus zu den weiteren Patronen zählen wird, ist umso besser. Wenn die drei sich untereinander zanken, ist das deren Problem :D. Dass der Kaiser nicht zu den Patronen gehört ist nicht tragisch im Hinblick auf die Möglichkeit mehrerer Patrone, sprich, "wat nich is, kannoch werdn".

    Ok, bishierhin schon mal alles klar. Jetzt stellt sich aber wiederholt die Frage, ob es denn historisch korrekt ist für eine Stadt, mehr als einen Patron zu haben. Wie du selbst sagst, kann es nur dann sein, wenn es nicht gegen die Historia verstößt.

    Zitat

    ad mehrere Patrone: Wenns das historisch gegeben hat, von mir aus.

    mehrere Patrone:
    tja, weiß nun jemand was drüber? mit Quelle & Co.? Weil in einem der besagten Threads wird die Äußerung getätigt, dass eine Stadt bis zu zwanzig Patrone haben kann, während andere (Spieler) von der Möglichkeit von nur eines Patrons ausgehen. Hmmm


    fehlende Bekanntmachung:
    "Egal" im Sinne von "unschädlich" mit der Folge, dass die beiden als Patrone gelten? Oder "egal" im Sinne von "mach doch was du willst"?

    "Nein, nichts, was sich nicht aufschieben lässt"
    antworteteEvander.
    "Allein deswegen schleppst du diese Fässer her?"
    Groß waren sie natürlich nicht und geschleppt hatten natürlich die Sklaven, aber wer achtete schon auf solche Details.
    "Eine kostenlose Geschmacksprobe in deiner Schenke? Das kommt ja einer Einladung zum Freisaufen gleich"
    sagte er. Die Bude musste ja voll sein. Gut, dass Nero hergekommen war und ihn nicht bat, in den überfüllten Laden mitzukommen.
    "Es freut mich natürlich, dass du etwas auf meine Meinung als Feinschmecker gibst... nun, dann lass mich mal probieren. Welches zuerst?"

    So, wie ich die beiden Threads verstehe, wurden sowohl Matinius Agrippa als auch Decimus Meridius als Stadtpatrone gewählt. Das Problem jedoch ist, dass dies nirgends bekanntgemacht wurde.


    Nun könnte man entweder


    - sagen, dass ohne eine ausgespielte Bekanntmachung die Abstimmung nichts wert ist, da weder die die Bürger der Stadt noch die nachrückenden Mitarbeiter der Verwaltung wie Evander sich dessen bewusst sind, dass Meridius und Agrippa Patrone sind


    oder


    - sagen, dass die fehlende Bekanntmachung unschädlich ist, dies nachträglich nachholen und Furianus als weiteren Stadtpatron machen (das Argument, ihm würde dadurch noch mehr "Macht" zuteil, ist nicht haltbar übrigens, denn dasselbe kann man im Nachhinein über Agrippa behaupten und über Meridius, denen als damaligen Statthalter in Germania ja ebenfalls "Macht" über eine weitere Stadt in Hispania bzw. als amtierendem Proconsul auch noch das Patronat über eine Stadt verliehen worden ist/wäre - da sich daran niemand gestört hat, wäre unverständlich, warum sich jetzt plötzlich jemand daran stören sollte).



    Die Möglichkeit mehrerer Stadtpatrone hier im IR wäre übrigens gar nicht so verkehrt. Zum einen gibt es nur eine sehr geringe Anzahl bespielter Städte, die mit dem Wegfall von Carthago Nova, Colonia Claudia Ara Agrippinensium und Corduba noch kleiner gewoden ist. Ausserdem würde so auch ein gewisser Wettbewerb zwischen den Patronen entstehen, was den Städten nur gut tun kann, da sie davon profitieren.


    Ich bitte also die SL sich hierzu zu äußern:
    - mehrere Patrone ja oder nein?
    - fehlende Bekanntmachung i.F.v. Meridius und Agrippa relevant oder nicht?