Die Patrouille unter Lupus´Führung kam vom Portus zurück. Wie immer gab es nichts ungewöhnliches zu sehen und die Menschen begegneten der berittenen Patrouille ohne Scheu. Sie hatten sich wohl daran gewöhnt.
Da sah er den roten Schopf jener Iulierin die schon in den Equiles für einigen Wirbel gesorgt hatte. Da sie sich im Dunstkreis des Legaten befand hielt es Lupus für sinnvoll sich nicht mit ihr anzulegen.
Sie unterhielt sich mit einem Mann. Dieser hielt sich an einem Gaul fest,...und es war kein Eques der Legionsreiterei.
Er ließ neben den beiden halten...
Beiträge von Marcus Terentius Lupus
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Lupus sah die junge Frau freundlich an, hoffte inständig dabei keinen taxierenden Eindruck auf sie zu machen und entgegnete,
So sei gegrüßt,...Valerian und ich sind einander bekannt,...jedoch hat er mir in seiner Bescheidenheit verschwiegen welch kostbare Blume er an seine Seite gewählt hat...
Er deutete eine Verbeugung an und sein Lächeln geriet dabei ein Spur zu verwegen. Ob Valentina mit ihrer Schwägerin,...nein,...sicherlich nicht...
Bevor er die junge Centurionengemahlin in Verlegenheit bringen konnte meinte er,
Ich denke das geht in Ordnung,...melde dich bei deinem Wachhabenden ab und geleite die Dame zur Unterkunft des Centurios...
Eine weitere angedeutete Verbeugung und kurz darauf schnellte er in seinen Sattel. Sein Pferd stampfte tatendurstig auf und er stieß den Arm in die Luft.
Meine Empfehlung an den Herrn Gemahl...
Der Arm fiel herunter und die Turma setzte sich in Bewegung.
Mit martialischen Geräuschen und Waffenstarrend trabte die Einheit aus dem Tor...in Richtung Borbetomagus. -
Lupus kam mit der Turma Secunda auf die Porta zugetrabt.
Er sah seinen Cousain im Gespräch mit einer Frau und ließ die Turma halten. Dem wachhabenden Offizier meldete er,
Vexillarius Terentius Lupus mit der Turma Secunda auf Patrouille ,...melde uns für die nächsten 4 Tage ab!
Der Wachhabnede nickte und machte sich ein vermerk für die Meldung.
Lupus gebot der Turma zustehen zu bleiben und glitt aus dem Sattel.
Er gesellte sich zu seinem Cousain und der Frau.
Salvete,...nun was ist hier los? -
Der Decurio war wieder mal verhindert...schlief wohl seinen Rausch aus,...so blieb es an Lupus hängen die Turma auf Patrouille zu führen.
Was nicht so einfach war. Die Saubande war irgendwie schräg aufgelegt.
Irgendwas hatten die vor.
In der Stallgasse warteten sie auf ihn ...wie befohlen mit leichtem Gepäck und Bewaffnung. Lupus ließ durchzählen,...alle da,...sogar der Capsarius.
Nun...
Männer! Wir reiten nach Borbetomagus,...dort werden wir eine Weile nach dem Rechten sehen und uns davon überzeugen, daß sich nicht erneut Briganten zu Räuberbanden zusammenfinden!
Wir haben einen reinen Observierungsauftrag,...jedoch kann ich nicht ausschließen, daß es zu Kampfhandlungen kommen wird.
Er beobachtete die Wirkung seiner Worte,...versuchte zu erkennen ob Unruhe aufkam.
Doch nichts dergleichen...zufrieden fuhr er fort.
Wir werden hinter Mogontiacum in voller Gefechtsbereitschaft reiten,...in primum agmen (Vorhut) reiten Spurius Tallius Titus ,Titus Germanicus Nero,
Publius Tiberius Cicero und Appius Tullius Bato. Speculator (Späher ) Duplicarius Ariaeus Dexius Lucius und Marcus Iunus Velantor,...mein Vertreter ist Duplicarius Servius Livius Nero
Damit waren die Angelegenheiten geklärt und jeder wußte was er zu tun hatte.
Es erschallte die Stimme des Vexillarius in der Stallgasse.
Conscendite in equos! Vos explicate! In duos ordines...in grade citiatooo! -
Lupus, der innerlich auf diese Worte gehofft hatte wandte sich Valentina zu. Er spürte ihren Duft, schmeckte ihre Angst und fühlte ihre Entschlossenheit.
Schlagartig war er sich im klaren, daß er diese Frau nicht verdient hatte...
Seine Hand schob sich sanft unter ihr Kinn und hob es ein wenig an.
Seine Blicke versanken in ihren Augen die scheinbar jeden Moment einen Dammbruch erleben würden.
Langsam schob er seinen Mund näher,...dies war ein ungeheuerlicher Verstoß gegen jede Sitte, er sah Valerian vor seinem geistigen Auge...seine Moralpredigten schwingen...sowas...ein Praetorianer mit Moral...
Ein Lächeln stahl sich auf seine Züge und er hauchte Valentina einen Kuß auf den Mund...schön war das...ob sie es wohl auch so sah? -
Lupus führte Pollux in den Stall. Er nickte den Wachhabenden zu und bemerkte die Diskussion zwischen Scarus und einer bemerkenswert rothaarigen Frau. Seid der neue Legatus im Castellum war tauchten immer wieder mal Frauen im Castellum auf. Ein Umstand der ihn wenig störte, jedoch bei manchem Kameraden zu einem schmutzigen Grinsen und im trautem Kreise zu schlüpfrigen Reden führte.
Er war der Meinung Frauen haben in einem Castellum nichts zu suchen...aber er war ja auch kein Legat.
Den schien die Moral der Truppe in diesem Falle wenig zu interessieren.
Pollux tänzelte mit für seine Größe enormer Leichtigkeit neben ihm her. Anscheinend wußte er, daß er gleich einen Ausritt vor sich hatte.
In der Box angekommen striegelte Lupus das Fell behandelte die Hufe und salbte eine alte Verletzung, während sich Pollux an frischem Schrot und geraspelten Möhren labte.
Wie die sich hier aufführte,...die verwöhnten Luxusweiber aus Roma glaubten tatsächlich die Welt liege ihnen zu Füßen.
Crassus kam in seine Box und grinste Lupus an.
Was meinst du,...ob die überall Rot ist?
Lupus verzog das Gesicht und entgegnete,
Crassus du blöder Fettsack,...sabber mir hier nicht in´s Stroh,... er widmete sich wieder dem Huf und murmelte,
...kannst ja nachsehen,...wirst schon sehen was du davon hast.
Crassus starrte zu der Rothaarigen rüber und grinste weiter ...war das ein verdammter Ständer unter dessen Toga?
Angewiedert schmiss er ihn aus der Box.
Mach dich vom Acker du Idiot,...die schneiden dir glatt deinen mentula mitsammt Eiern ab wenn du die Tante da angräbst...
Mit einem teils ungläubigen teils unsicherem Grinsen zog Crassus ab.
Lupus dachte daran, daß dies nur passieren konnte weil Frauen hier nichts zu suchen hatten. 6000 Männer,...sicherlich konnte man errechnen wann sich einer hier vergaß und nachsah ob sie wirklich überall rote Haare hatte. -
Aus der germanischen Linie wie Primus also,...
Er schüttelte dem Cousain die Hand und meinte,
Du willst dich also hier verpflichten,...dann mal rein,...Er wies ihm den Weg.
Du begibst dich zu Principia,...in´s Rekrutierungsbüro.
Er sah den Cousain an ob dieser ihn verstanden hatte.
...dort wird man dir dann weiter helfen. -
Lupus, der heute Wache hatte sah den Neuankömmling überrascht an.
Nun,...ich bin dieser Terentius Lupus,...und du bist ebenfalls Terentier,...aus welcher Linie?
Er suchte nach Ähnlichkeiten fand sie aber nicht. -
Lupus,...ganz in Gedanken sah den Postler an und entgegnete,
Ähem,...ja,...wohin überweise ich das Geld ...Cursus Publicus? -
Lupus kam in der Casa an. Nuno hielt ihm das Schreiben des Gastes hin.
Er las den Schrieb, zerknüllte ihn, zuckte mit den Achseln und verschwand mit Nuno in der cusina,...er hatte Hunger. -
Ad
Senator
Quintus Germanicus Sedulus
Casa Germanica
RomaSalve werter Patron,
ich hoffe es geht dir und deiner Gemahlin wohl und wünsche euch beiden den Segen der Götter und natürlich den Segen einer Kinderschar.
Die Zeiten sind unsicher und allenthalben fehlen Persönlichkeiten welche das Imperium zu dem gemacht haben was es ist.
Ich wende mich in einer Bitte an dich.
Wie du weißt war ich eine Zeit lang als Centurio Statorum in Mogontiacum eingesetzt. Mit dem Eintreffen des neuen Legaten Decimus wurde ich zum Centurio befördert, was mich persönlich tangierte, weil ich, wie du weißt ein Equites durch und durch bin.
Jedoch habe ich mich dem gefügt und meinen Posten angetreten.
Das Amt des Centurio Statorum verlor ich aus administrativen Gründen meines ebenfalls neuen Tribunus.
Nun hat sich jedoch herausgestellt, daß die Beförderung zum Centurio Verfahrensfehler beinhaltet und von der Kanzlei abgelehnt wurde.
Du kannst dir sicher vorstellen wie peinlich das alles für mich war.
Die Kameraden sahen mich nur noch verstohlen an,...mein Ruf und meine Reputation haben gelitten ohne mein Verschulden!
Ich suchte den Ausweg in einer Versetzung zur Ala II Numidia.
Dort werden händeringend Offiziere gesucht.
Dies lehnte der Legatus Decimus mit einer latenten Drohung ab.
Ich weiß nun nicht mehr weiter und erbitte deine Hilfe und deinen Rat.In Verzweiflung
Marcus Terentius Lupus
Familienwertkarte bitte.
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Lupus entging Valentina´s Enttäuschung nicht. Er ließ ihr den Raum den sie zwischen sich und ihm brachte.
Das Leben ist kein Honigschlecken wenn du dich dem Imperium verpflichtest,...und erst recht nicht wenn du gegen deinen Eid verstößt.
Er trat neben sie und begann an einer der Rosen herum zuzupfen.Ich würde dich zwingen ein Leben als Geächtete zu führen,...ständig auf der Flucht vor irgendwelchen Häschern...und irgendwann sogar vor irgendwelchen Schatten.
Die Rosenblätter sanken langsam zu Boden und bildeten dort einen Blütenteppich.
Es wäre ein Leben in Angst und Gram...und der Alltag würde uns ständig auf´s Neue prüfen...
Nicht daß er Zweifel hätte,...aber er fürchtete Valentina würde daran zerbrechen...so wie es ihre Liebe dann irgendwann auch tun würde... -
Lupus nahm ihre Wangen zwischen seine großen Hände und sah ihr tief in die Augen...Und weil ich dich über alles liebe kann ich gerade das nicht tun,...
Oh, ihm war danach sich auf sein Pferd zu schwingen Valentina an sich zu nehmen und einfach so in Richtung Süden zu reiten.
Doch das waren Träume,...das wirkliche Leben sah anders aus.
Er faßte einen neuen Plan,...es gab drei mächtige Potentaten die ihm helfen könnten,...sein Patron,...Cyprianus und Primus,...alle in höchst einflussreicher Position. üßte Valentina leicht und sachte auf die Stirn...auch wenn er eigentlich eine andere Stelle in ihrem Gesicht bevorzugt hätte. -
Lupus hatte zwar etwas anderes erwartet, jedoch schien ihm der letzte Satz des Decimers geeignet Hoffnung zu schöpfen.
Er salutierte und trat dann weg. -
Sie weinte,...Lupus zerriss es das Herz und vor seinem geistigem Auge verdrosch er Valerian dafür einmal mehr.
Valentinas Bruder mochte ein moralischer Fels sein und seine Vorgehensweise mit konservativen Werten konform gehen,...und auch wenn Lupus es irgendwo verstand, war es doch der eigene Ego der ihm zubrüllte, daß ihm Valerian etwas vorenthielt was mit Haut und Haaren zu ihm gehörte.
Auf Valentinas Frage hin entgegnete er,
Meine Karriere?...die ist momentan ein Politikum...ich bin zwischen die Mühlsteine unseres neuen Legaten und der Administratio in Roma geraten... -
Lupus´Lächeln erstarb...von Göttern gesegnete Ehe.
Er mußte an Primus und Tullia denken. Die beiden hatten ihren Bund vor einem Druiden geschworen...auf Götter die Primus noch nicht einmal kannte.
Valerian hatte ihm gerade wie einem Tier hinter Gittern verlockende Köstlichkeiten präsentiert,...nur heran kam er nicht.
Bis er in einer respektablen Position war würde Valentina eine alte Frau sein,...zu alt um gefahrlos einen Stammhalter zu gebähren.
Er erhob sich langsam und nahm seinen Helm auf.
Nun, ich habe verstanden Valerian...bleibt nur zu hoffen, daß ich möglichst bald ein würdiger Anwärter auf die Hand deiner Schwester sein werde.
Sein Blick war wie sein Gesicht kalt und hart als er den Helm aufsetzte.
Er salutierte vor dem Centurio und verließ dann das Habitat. -
Lupus versuchte in Valentina´s Armen an irgendwelche Dinge zu denken die ihn ablenkten,...verdammt noch mal...ja er hatte etwas zum ablenken.
Valerian hat bereits mit mir gesprochen...
Mühsam versuchte er seinen Groll zu unterdrücken.
Er hat mir zu verstehen gegeben, daß ich in meiner jetzigen Position keine gute Partie für dich darstelle und wünscht Treffen unter den Augen einer Anstandsdame...
Na was die wohl sagen würde wenn sie die beiden so sehen würde.
Er roch an ihrem Haar, fühlte ihren lebendigen Körper, ihre Wärme...
Was hälst du davon wenn wir beide einfach abhauen,...? Er hatte es einfach so dahin gesagt... -
Lupus inhalierte ihren Duft, genoß ihre Nähe und bemerkte ein leichtes Beben in seiner unteren Körperhälfe
Langsam ließ er sie los und wandte sich ein wenig ab,...allein um sich ein wenig zu arrangieren
Kurz darauf drehte er sich ihr wieder zu und wunderte sich erneut, wie solch ein zauberhaftes Wesen ihn zur Liebe wählen konnte.
Er schämte sich seines Hormonschubes...fast...
Valentina,...du hast mir auch gefehlt,...und wie...!Er lächelte sie an und streichelte ihren Oberarm.
Wie ist es dir in Roma ergangen,...wie geht es Tullia?...hat sie dir den Brief gegeben? -
Lupus starrte einen Punkt hinter dem Legaten an.
Hörte sich dessen Ansichten an und der Zurückstufung, die seiner Meinung nach keinerlei Einfluß auf das Gequatsche in der Legio hatte.
Kam der Kerl vom Mond?
Der Tribun also...seit Wochen hatte er diesen nicht mehr gesehen.
In Lupus reifte immer mehr der Entschluß dem Ganzen hier und jetzt ein Ende zu machen. Diese verdammte Geschichte entwickelte sich noch zum Katalysator...vielleicht sollte er hinschmeissen.
Der Decimer hatte gut reden, er wußte selber was es hieß der öffentlichen Meinung ausgesetzt zu sein.
er wußte so oderso, daß seine Karriere unter diesem Legaten den Bach runter war. Sein Groll wuchs mit jedem Wort von diesem Kerl.
Was sollte diese beleidigende Frage?
Legatus,...darf ich frei sprechen...
Oh,oh... -
Der Legat will mich sprechen? dachte Lupus.
Na, dann wollen wir ihn mal nicht warten lassen...!
Er klopfte an die Türe und trat nach Aufforderung ein.
Es folgte ein sehenswerter Salut.
Salve Legatus Decimus!...Vexillarius Marcus Terentius Lupus,...du wolltest mich sprechen?!
Mal sehen was er wollte. Lupus Karriere hatte einige Kapriolen geschlagen seit dieser Mann hier war...leider nicht zu seinem Besten.