Beiträge von Marcus Terentius Lupus

    Lupus ritt so schnell er konnte in´s Lager und bremste sein Pferd vor dem Zelt des Tribunen. Er konnte nur hoffen daß er im Zelt war, sonst würde sich sein Auftrag unnötig erschweren.


    Er stieg ab und stellte sich vor den Eingang und nahm Haltung an.


    Mein Tribun,...nuntio! Der Quaestor Germanicus Sedulus ist an der Baustelle,...ohne Gefolge!

    Lupus half mit das verletzte Pferd zu versorgen,...
    Er sah wie Thilo die Wunde säuberte, rings um die Wunde das Fell wegrasierte und erneut säuberte. Dann legte er eine Salbe auf.
    Lupus´irritiertem Blick begegnete er,
    Ich mach´das immer so, denn wenn Haare in die Wunde kommen, dann entzündet sie sich und beginnt zu eitern,...dann verlieren wir das Pferd womöglich noch...
    Lupus verstand,
    Aah,...verstehe, die Haare entzünden die Wunde,...hmm...
    Er sah Primus zurückkommen und wie er sich um sein Pferd kümmerte.

    Lupus war gerade dabei sein Sattelzeug zu pflegen als er einen Blick zum Tor warf. In einiger Entfernung sah er zwei Gespanne gezogen von mächtigen Ochsen, welche von einem Reiter begleitete wurden , welche zweifellos Alwin war. Er verstaute seinen Sattel und suchte nach Primus.
    Er fand ihn bei seinem Pferd,...er nahm sich doch tatsächlich die Zeit ihn zu bürsten...
    Duplicarius! Da kommt Alwin mit der Verpflegung!

    Endlich ging es los! Es war noch früh am Tag,...vielleicht würden sie es schaffen bis zum Einbruch der Nacht im Castellum zu sein!
    Neben ihm ritt Labeo, auch er war frohen Mutes.
    Labeo, was sagst du,...reitet der Tribun durch oder müssen
    wir noch mal schanzen?

    Labeo hob die Schultern und machte ein fragendes Gesicht.
    Was weiß ich?...aber der Quaestor ist ja auch noch da,...der will sicher schnell zurück nach Mogo,...
    Sicher dachte Lupus,...er muss noch einen Bericht für den Legatus anfertigen,...wie lange würde er wohl hier in Germania bleiben? Ob es ihm gelingen würde ihn und seine Familie noch einmal zu Hause zu besuchen?


    Da ritt Primus an ihm vorbei,...und reihte sich hinter dem Decurio ein,...der hatte ja einen netten Einlauf bekommen...
    Hey, hast du das mit Gracchus mitbekommen?
    Labeo grinste,
    Jou,...war ja nicht zu übersehen,...der Tribun hat ihn ordentlich zur Minna gemacht,...es muss Götter geben!
    Lupus nickte und zog die Stirn in Falten.
    Das hoffe ich,...denn wenn Gracchus seine Wut an uns ausläßt, Prost Mahlzeit!

    Der Quaestor war sehr jovial und freundlich,...das gefiel den Männern,...doch sahen sie alle auf Primus ob es in Ordnung ginge, wenn sie ihm antworteten.Dieser schlug die Augen nieder und lächelte ihnen zu.


    Alles in Ordnung Quaestor Germanicus! Uns geht es gut bei der Secunda! sagte Lucius und die Männer stimmten ein.
    Lupus sagte,
    Es war die beste Entscheidung meines Lebens zur Legionsreiterei zu gehen,...hier habe ich all das gefunden was ich mein Leben lang gesucht habe,...Kameradschaft, Freundschaft, Anerkennung und Respekt...Es ist mir eine Ehre mit diesen Männern zu dienen!


    Houhou,...da kann ich nur zustimmen,! So eine Haufen wie die Turma secunda, sowas gibt es nicht nocheinmal!


    Wieder stimmten die Männer ein.
    Lupus sah zu Primus,...der vor ihm ritt,...es war vor allem sein Verdienst...seine Männer sahen zu ihm auf,...er war immer für sie da,...schlief in ihren Zelt, setzte sich für sie ein, holte das größtmögliche für sie heraus.
    Seine kindliche Bewunderung für ihn war einem Respekt und einer Anerkennung gewichen, welche er sie bisher niemandem zuteil werden ließ,...ja,...er würde für diesen Mann sterben,...und er war sicher er dachte nicht alleine so in der Turma secunda.

    Lupus grüßte lässig, wie er es sich von den älteren Equites abgeschaut hatte und entgegnete,
    Die Garnison ist ein ziemlicher Lotterhaufen,...aber sie haben Quartier für uns und Offiziersquartiere für die Zivilisten...Lucius hat dick aufgetragen, von wegen hoher Würdenträger und so...
    Lupus grinste ein wenig als er daran dachte wie schnell danach Leben in die Bude gekommen war.
    Es gibt hier viele Bäder und Thermen, eine sogar in direkter Nähe zur Garnison...also wenn du willst bringe ich uns jetzt dorthin.

    Lupus hörte das Hornsignal zum Sammeln und lief mit den Kameraden zum Sammelplatz. Dort angetreten und durchgezählt gehörte er zu den ungeraden Zahlen. Er ging mit Labeo zum Decurionenzelt und betrat es,...eine ranzige Dunstwolke stand in dem Zelt,...ungewaschene Körper und vor allem Vinum,...als hätte jemand den Boden damit getränkt.
    Die decurionen grunzten um Hilfe, ganz die Herrenmenschen...und Lupus half Gracchus in die Rüstung,...sie war um die Hüfte etwas eng und Gracchus fuhr ihn an einfach zuzuziehen.
    Lupus zuckte die Schultern und zog die Riemen zu,...bis Gracchus keuchend Einhalt gebot und sich entschloß die sichtbare Lücke zwischen Brust- und Rückenpanzer mit dem Mantel zu bedecken. Dann trollten sich die beiden Decurionen. Lupus packte die Sachen des Gracchen in seine Kiste und schleppte sie zu dem Packpferden. Inzwischen bauten die Kameraden das Zelt ab und rollten es zu einem handlichem Paket zusammen.
    Dann half er noch beim Zelt des Tribunen mit und ging danach frühstücken.
    Er ließ sich auf seinem Sattel nieder und kaute genüßlich abwechselnd auf Brot und Käse herum.
    Er freute sich darauf endlich wieder nach Hause zu kommen,...nach Hause...ja, das Castellum war inzwischen tatsächlich sein Zuhause.

    Primus führte sie rund um das Dorf herum, jedoch fanden sie nichts verdächtiges,...wie etwas versteckte Barbarenhorden die über sie herfallen würden. Er verstand manchmal nicht warum Primus hinter jedem Busch eine Gefahr vermutete,...aber vielleicht war es ja genau das was ihn ausmachte, weshalb er immer alle Männer wieder lebend zurück brachte.
    Sie kehrten also zurück und im Lager sahen sie Lucius und Ocellus vor dem Zelt stehen,...
    Nach einem kurzen Bericht von Lucisu schloß Lupus darauf, daß sie bald abrücken würden...
    Er nahm die Zügel und brachte Orcus in das Pferdegatter, sattelte ihn und sein Pferd ab, rieb sie trocken, verstaute den Sattel und machte sich auf zum Zelt.

    Lupus nickte seinem Patron lächelnd zu und rief mit...
    Dann hörte er wie Sedulus nach Agrippa fragte und wußte, daß er da einen wunden Punkt bei Primus berührte...er war nicht mehr derselbe nach den Vorfällen in Gallia.
    Da kam der Befehl zum Aufsitzen und er eilte zu seinem Pferd, stieg auf und reihte sich neben Labeo hinter Lucius und Ocellus ein,...vielleicht konnte er ja einmal mit seinem Patron reden,...wenn das ging,...schließlich war er inzwischen Quaestor,...

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Ach... ist es eigentlich der Mann, den ihr unterwegs getroffen habt, der bei der Ala gedient hat, oder ein anderer? Falls er kein Latein spricht, benötige ich einen Übesetzer."


    Lupus wandte sich noch einmal zum Tribun um und entgegnete,
    Es ist jener Alwin,...ein ehemaliger Duplicarius der Alae,... Er salutierte und ging dann schnellen Schrittes zum Feuer um den Germanen zu holen.
    Dort angekommen meinte er,
    Duplicarius, der Tribun wünscht die Verhandlungen in seinem Zelt zu führen.
    Und während Lupus die vorbereiteten Platten zum Zelt des Tribunus brachte meldete Primus diesem bei dem Aurelier an.

    Es kam noch jemand,...warteten sie auf ihn,...schien demzufolge entweder ein wichtiger Informant oder aber ein leichtsinniger Mensch zu sein.
    Na egal,...er hoffte, daß es nun endlich losging.

    Lupus machte sich sofort zum Tribunen auf und sah an den Wachen vor dem Zelt, daß er wohl auch im Zelt war.
    Was willst du,... ranzte ihn der schlechtgelaunte Wächter an.
    Lupus wunderte sich über das Verhalten, sah jedoch an den Händen des Mannes warum er so mies gelaunt war,...sie waren voller Blasen.
    Ich bringe Informationen für den Tribun...
    Der Wächter zog eine Schnute und meinte,...
    Na, dann melde mal schön,...aber brav draußen bleiben...
    Lupus trat näher an den Eingang heran und meldete,
    Salve Tribunus Aurelius,...der Unterhändler des Dorfes ist jetzt da! Es sitzt bei den Equites,...soll er sich hierher begeben oder,...?
    Wobei das ja eigentlich das Einfachtse wäre.
    Er lächelte dem Wächter zu und vermied es auf die geschundenen Hände zu sehen.

    Lupus war gerade dabei das geschnittene Gemüse zum Eintopf zu geben als er Primus und Lucius wieder zum Lager hereinreiten sah.
    Sie sprangen von den Pferden und übergaben sie an Ocellus und Labeo.
    Die Kräuter noch hinzu und in zehn Minuten konnten sie was essen.
    Lupus überlegte ob er nicht einen Backofen bauen sollte,...zum Brotbacken und anschließend könnte man in der Restlichen Glut in einem Tontopf schon mal das Essen für die Zeit nach der Patrouille ziehen lassen.
    Endlich war es soweit und die Equites versammelten sich zum Essen.
    Es mundete ihnen offensichtlich und sie waren voll des Lobes für Lupus´Kochkünste.
    Nachdem jeder noch einen Nachschlag hatte war noch genug für die Kameraden der Wache und die im Lager verbliebenen Kranken übrig,...auch die aßen dankbar und reichlich.
    Es freute ihn immer wieder wenn sein Essen gut ankam.
    Als sie so beisammen saßen meinte Lupus zu Primus,
    Wenn wir länger hierbleiben würde ich gerne einen Backofen bauen,...aus Lehm,...dann backen wir das Brot selbst und ...vielleicht kann ich einen von diesen Tontöpfen mit Deckel töpfern,...dann haben wir immer war zu essen wenn wir von der Patrouille zurück kommen.

    Lupus stand bei Thilo als er das schrille Wiehern des Pferdes hörte,...er folgte Thilo als dieser wie von der Tarantel gestochen davon lief.
    Er sah gerade noch wie Lucius und Ocelleus den decurio von der Box wegzogen und während Ocellus sich um den Decurio kümmerte stand Lucius auf und sah in die Box, sprang aber kurz darauf wieder zurück, weil die Hufe Orcus´vor seinem Gesicht wirbelten.
    Da hörte er die Stimme des Duplicarius und sah mit stummen Stauenen zu, wie er das Pferd beruhigte.
    Man munkelte etwas von Seelenverwandtschaft der beiden und jetzt ,...jetzt glaubte er es auch ...das gewaltige Tier, eine rasende Furie wurde in sekundenschnelle zu einem sanften Lamm.
    Der Decurio rülpste laut und kam wieder auf die Beine, er sah sich gehetzt um und verließ schnell die Pabula.
    Als Primus wieder zurück kam wandte er sich an Thilo,...doch dieser zuckte nur die Schultern

    Lupus nickte,...auch wenn es den esotherischen Hauch nicht ganz teilte, war ihm die enge Verbindung zu seinem Reittier schon klar.
    ...und das war es für ihn auch bisher,...ein Reittier,...in Zukunft würde es ein Kampfgefährte, dessen Gehorchen über Leben und Tod entschied, ein Kumpel auf den man sich immer verlassen konnte, sein.
    Die Equites im Raum nickten und hatten Blicke, welche darauf schlossen, daß sich hier eine neue Einsicht ergründete.

    Lupus sah wie der Duplicarius mit einem Mann sprach,...war das der Comes,...hmmm er sah aus wie einer dieser Politiker die immer durch Roma streiften um die Stimmung des Volkes zu prüfen...
    Offensichtlich schien dieser noch auf jemanden zu warten,...wenn das so weiterging hätte es sich wirklich nicht gelohnt so früh hier aufzutauchen.
    Entweder war der Mann der hier noch fehlte sehr wichtig oder sehr dumm,...der Comes sah nicht so aus, als wäre mit ihm gut Kirschen essen.

    Lupus glitt hinter Primus durch das Dickicht,...einmal mehr wunderte er sich, warum es dem Duplicarius gelang fast lautlos und ohne größere Schwierigkeiten durch den dichten Wald zu gleiten, während er permanent auf Äste trat, mit seiner Ausrüstung an irgendeinem Gestrüpp hängenblieb und im übrigen so aussah als wäre er von einem Rudel Katzen angefallen worden,...sein Gesicht war ein einziger Schmerz.
    Pöltzlich, er hatte es garnicht bemerkt, ließ er fast gegen den am Boden kauernden Primus. dieser gebot ihm mit einer Geste still zu sein und sich zu ducken.
    Lupus versuchte im allgegenwärtigen Grün etwas auszumachen, während Primus seinen Bogen von der Schulter nahm und einen Pfeil auflegte.


    Sein Herz begann laut zu hämmern und in seinem Nacken sammelte sich aller Schweiß seines Körpers. Da hörte er es auch,...das Grunzen von Wildschweinen,...dem Vernehmen nach schien es eine große Gruppe zu sein...und sie bewegte sich auf die Kolonne zu...
    Da, ein riesiger Keile erschien schnüffelnd unweit von ihnen. Seine gelben Hauer leuchteten im unwirklichen Licht und schienen zu glühen,...
    Sicher würde das riesige Tier seinen Herzschlag hören. Lupus zog seine Spatha,...lieber hätte er jetzt seine Hasta gehabt,...aber die war bei dem Pferd und das ritt beim Troß.
    Doch bevor er sich in Gedanken mit dem Keiler auseinandersetzen konnte, flog der Pfeil von Primus in Richtung Keiler und trieb kurz vor ihm in den Boden. Entsetzt und laut quickend drehte der Keiler um und hastete mit seinem Rudel zurück in den tiefen Wald...
    Lupus sah diesem Vorgang mit offenem Mund zu und bemerkte garnicht, daß Primus schon wieder weiter ging...
    Wie in Trance steckte er seine Spatha wieder ein und folgte Primus, welcher nur noch ein Schatten zu sein schien weiter durch den Wald,...der hoffentlich bald ein Ende nahm.

    Nach der kurzen Ansprache folgte Lupus direkt hinter Primus...sie umritten die Gruppe sodaß diese in die Sonne starren mußten um sie zu sehen.
    Gerade kam das Zeichen für den Fächer...und Lupus zog sein Pferd ein wenig nach rechts,...genau eine Pferdelänge Abstand zu Primus haltend, auf Höhe seines Sattels,...da kam wieder ein Zeichen und sie vergrößerten den Abstand auf zwei Pferdelängen.


    Die Germanen hatten inzwischen die Geräusche gehört, welche die 5 Equites mit ihren Pferden veranstalteten. Sie sahen sich irritiert um, unternahmen aber keine verdächtigen Bewegungen.
    Kurze Zeit später waren sie umstellt und blinzelten in die steigende Mittagssonne.
    Es waren 6 Männer und 4 Frauen,...sie trugen die übliche Lederkleidung von Waldläufern und neben langen Jagdmessern auch kurze Bögen.
    Über ihren Schultern hingen Hasen, Fasane und Rebhühner.

    Die Stimme des Centurios hallte über den Platz und es war ein merkwürdiges Gefühl von seinem Geschrei nicht ins Mark getroffen zu sein,...die Equites versahen ruhig und präzise ihre Vorbereitungen für die nächste Patrouille. Sie würde diesmal etwas weiter sein,...was solls...
    Er zog seine Wurfspieße fest und sicherte seine Satteltaschen,...jeder trug etwas zum Essen bei sich,...für alle Fälle.
    Er sah Probus heraneilen und in Linie antreten,...er tippte mit den Fingern an seinen Helm zum Gruß,...
    Dann schwang er sich auf sein Pferd,...jaja,...die Königin der Schlachtfelder,...
    Er hatte es bisher keine Sekunde bereut zur Reiterei gegangen zu sein...was gab es schöneres als auf einem Pferd zu sitzen, den Wind im Gesicht,...die Gerüche, die Geräusche...