Beiträge von Cnaeus Flavius Lucanus

    Vielleicht bin ich ja auch ein naives Landei, aber warum wird nicht vor und während einer Versteigerung völlig unbürokratisch miteinander per PN ausgetauscht, wer vielleicht in welchen Haushalt kommen will und welcher Haushalt einen Sklaven sucht? Und wer was wem bietet? Dazu müssen halt die Versteigerungen zeitlich etwas länger dauern, damit das entweder SimON oder per PN geregelt ist.


    Wenn ich als Sklave Y dem Senator Z per PN klarmache, daß ich nicht in seinen Haushalt will (umgekehrt steigert Z einfach nicht mit) bzw. Z gerne mich haben würde, aber eben mehr mehr Infos braucht (wie bei einer Aufnahme in eine gens), dann braucht man den ganzen Technik-Schnickschnack doch nicht?


    @ Decimus Meridius: In meinem nächsten Leben will ich Sklave?/Sklavin? in der casa Decima Mercator werden, allerdings kann ich nicht genau sagen, ob ich bei Deiner Beschreibung mehr lachen oder mehr weinen mußte. :D

    'Hoffentlich hat Attalus die dunkelblaue Sauce mit Galltinte angemacht!' Mit leicht zitternden Händen - mach' einer das mal, wenn einem pumperlwarm ist an man sich wohlig eingekuschelt hat - greife ich nach einer weiteren Auster und einer halben Pomeranze, deren Saft ich mit der anderen Hand auspresse und darüberträufele.


    'Mist!', jetzt ist mir etwas Saft ins rechte Auge gespritzt, gut gezielt, Luca! Ich kann nichts sehen, weil ich natürlich reflexartig beide Augen geschlossen habe. "Bei allem Respekt, Onkel Gracchus - eine solche Eröffnung machst Du mir zwischen hartgekochten Eiern, frischen Austern und Pilgermuscheln?" Vor dem Hauptgang? Also auf nüchternen Magen? Ich kann mir vorstellen, wie Onkel Gracchus mir mein Todesurteil überbringen wird, so ich jemands in den Genuß dieser zweifelhaften Aufmerksamkeit komme: am Ende eines Gesprächs über irgendetwas Banales, während Onkel Gracchus den letzten Schluck eines Erfrischungsgetränkes hinuntergießt sagt er, schon halb am Gehen: "Ach, übrigens, Lucanus, der Kaiser hat Dich ad bestias verurteilt. Nein, das ist schon per edictum verkündet, derartig deplorable Angelegenheiten gereichen mir niemals zu Scherzen, Lucanus."


    Eigentlich sollte ich nicht wütend werden - warum denn? - aber langsam kriege ich doch eine Mordswutm würde am liebsten mit gekochten Eiern nach ihm werfen.

    Warum sagt man zu manchen Menschen "Du mieses Insekt"? Weil Insekten wie diese Menschen kein Rückgrat haben, sondern einen Außenpanzer - beim Menschen meist eines aus Dummheit und Selbstgefälligkeit.


    Ein, zwei Schritte hinter dem IIIvir capitalis steht, in offizieller Trauerkleidung herausgeputzt, geschwaschen, pomadisiert, geölt und parfümert ein solches Insekt. Wiederlich dürr wie eine Gottesanbeterin, stinkend wie ein Scarabäus, Scheiße umfliegend wie eine gemeine Stallfliege.


    Meine Damen und Herren! Patres conscripti, so Ihr Euch um Anwesenheit bequemt. Orbis terrarum, schaut her auf Cnaeus Flavius Lucanus, scriba personalis, Speichellecker und Hure des Schlächters von Rom, des tresvir capitalis, Caius Flavius Aquilus, Henker der Bermherzigkeit, Folterer der humanitas Romana!


    Mir ist speiübel und ich frage mich, seit ich aus dem Haus gegangen bin, was ich überhaupt mache. Und seit ich dieses Schlachthaus betreten habe, ob ich mich nicht von der Brüstung stürzen soll wie vom Tarpeischen Felsen, wie Cato sich einst ehrenvoll das Leben nahm, um es nicht an den Iulischen Tyrannen zu verkaufen.


    Ich fange an, die Menschen zu zählen, jedesmal, wenn ich mich verzähle, fange ich wieder von vorne an. Ich bin eigentlich nicht hier, ich liege in meinem heißen Bad in der villa Flavia - oder bin ich gar in Flaviobriga, alles hier ist nur ein Fiebertraum, ein Trugbild, das mir böse Kräfte senden? Oh Ihr Götter, wie kann ich mich reinigen, wie ich meine Unschuld wiedergewinnen, ich der ich zum Handlanger des Ekels wurde! Meine castitas, habe ich sie heute morgen verloren - nun unwiederbringlich gegen den Wahnsinn der Welt?

    @ Hungaricus: Es beruhigt mich die Sicherheit, daß man - egal, was sonst so über sie zu sagen wäre - der SL nicht vorwerfen kann, an Minderwertigkeitskomplexen zu leiden.


    @ Onkel Aquilius & Decimus Serapio:


    Tut mir leid, aber das erinnert mich zu sehr an Edith Klinger und ihren Dauerbrenner im ORF: "Wer will mich?" Die armen Viecherl, echt.


    Im Ernst: Für mich (= rein subjektiv, d. h. nicht verallgemeinerbar!) resultiert auch ein Vergnügen aus der Unberechenbarkeit und der Ungeplantheit von Situationen; irgendwelche Szenen oder Szenarios SimOFF zu planen (A verliebt sich in B, X passiert) find' ich ferhältnismäßig fad. Ein wenig Organisation und Absprache ist hie und da nicht schlecht, aber ich find's witziger, wenn man einander nicht so in die Karten gucken kann, was dann für alle Agenten (jedenfalls für mich) die Spannung ein wenig erhöht.*) :)


    Und ja - ich meine SimOFF etwas zu diskutieren bringt etwas, wenigstens Öffentlichkeit und eine Sensibilisierung durch die Wahrnehmung von Problemen, die ja auch nicht jeder zu jederzeit mitbekommt. Was dann zu Lösungen - regelkonformen oder unorthdoxen - führen kann.


    {[*) NB: Weswegen ich - aber das ist nicht!!!! das Thema, sondern nur'ne Randnotiz - auch zeitgleich in allen Foren die Nachricht vom Tod des Kaisers verbreitet hätte. Ich hab' den SimOn-Tod des Imperators erst einige Tage später überhaupt erst gelesen und war in der Tat völlig überrascht und auch geschockt. Als die Nachricht dann in Rom ankam, war's natürlich schon kalter Kaffee und ich konnte nicht wirklich ehrlicherweise mein Gewand in Trauer zerreißen, abgesehen davon, daß ich dann wieder Klamotten hätte kaufen müssen.]}

    'Stellt dem Mann mal jemand die Tunken außerhalb seiner Reichweite' hätte ich beinahe vor mich hingemurmelt. 'Das Auge ißt mit', heißt es - was Onkel Gracchus da veranstaltet, der spielt ja richtig mit dem Essen, als seien's Farben, mit denen er seine Palette bestückt. Ist das seine heimliche, seine verbotene Neigung? Mit Tunken malen? Tunnels in den Puls bohren, Bratensaft wie Gebirgsbäche sturzflutartig darübergießen? Kleine Schiffchen aus Muscheln mit Garnelenbesatzung bestücken und auf einer Schüssel Klarer Bouillon in See stechen zu lassen, auf zu neuen Rindfleisch-Ufern?


    Wenn es einen Beweis unserer Verwandtschaft gibt, dann diesen. Ganze Geographien habe ich auf meinen heimischen Zinntellern wie der Große Demiurg entworfen, realisiert und dann im Kampf der Titanen zerstört und verschlungen.


    "Man treibt nicht mit Entsetzen Scherz, Onkel Gracchus." Ein leichter Tadel und eine Prise Entrüstung liegt in meiner Stimme. "Was soll Flavia Celerina nur von Dir denken? Dann wäre ich ja ihr Halbbruder, und das ist" ich wende mich über die Schulter an meine Schwester "nun wirklich nicht witzig - für sie." Ich stürze - 1-2-3-haste-nicht-gesehen: drei Austern hinunter, bevor ich zu den überbackenen Pilgermuscheln übergehen möchte.

    Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus


    ad 1) Die SL ist offenbar da anderer Meinung, daß sie nämlich nicht "sich darüber den Kopf zerbrechen und letzten Endes auch die Entscheidungen treffen" muß.


    Vielmehr hat Fiona geschrieben, daß ihr die SL deutlich gemacht habe, "man könne nichts machen, man wolle sich nicht einmischen, einigt euch bitte selbst!". Und da Einigung offenbar privatim nicht möglich war, hat sie sich an die Spielergemeinschaft SimOFF gewandt.


    ad 2) Wenn zwei IDs gegeneinander spielen, heißt das nicht, daß zwei Spieler gegeneinander spielen. Wer persönliche Konflikte über IDs ausagiert, spielt nicht mehr wirklich, sondern führt einen "Stellvertreterkrieg", darum auch die Trennung von SimON und SimOFF.


    Eine meiner IDs hat mit einer anderen ID ziemlich Probleme, bzw. umgekehrt ist nicht weniger Animosität im Spiel. SimOFF vertragen wir uns aber - so meine/hoffe ich wenigsten - ganz klasse. :)


    Hier geht es aber nicht um SimON-Probleme zwischen IDs, sondern um SimOFF-Probleme, die sich SimON auswirken bzw. umgekehrt. Und das ist etwas, das eigentlich mit dem Ziel "Spielspaß" nicht vereinbar ist.


    ad 3) Die SL leitet, betreibt und organisiert (dankenswerterweise) den Laden hier. Alles jedoch auf die SL abzuwälzen bzw. umgekehrt die SL für sakrosankt zu halten, ist gleichermaßen unsinnig und funktioniert auch nicht.


    Ächzend erhob sich Acanthus, die Last der Verantwortung wog schwerer als die des Alters - im Grunde seines Herzens fühlte er sich seit Jahren wie ein Jüngling mit blondlockigem Haar.


    Mit einem Ächzen schwang auch der Türflügel zur villa Flavia Felix auf, die Angeln einen Tropfen Öl sehnlichst erbittend.


    Ein drittes Ächzen entrang sich Acanthus' Kehle (für den Ianitor war es erst das zweite in Folge), als er die junge Göre erblickte. Ohne allerdings genau hinzusehen gewahrte er einen stattlichen jungen Mann hinter ihr, entweder noch ein Besucher, oder der eigentlich Grund für die völlig unerwünschte Anwesenheit dieser Sklavin. In jedem Fall zog er an den Mundwinkeln, polierte ein wenig seine Stimme und fragte "Bitte?"

    Von der Auswahl der Opfertiere bis zu ihrem Verzehr hernach, keine Frage, sowohl theoretisch wie praktisch hatte ich mir manche Erfahrung eingefangen. Das Knirschen der Schädeldecke, wenn der Hammer auf das Tier zur Betäubung niederfährt, werde ich mein Leben lang im Ohr haben.


    "Ja, sicher, mein Onkel ist ein guter Lehrmeister und ich habe zusätzlich natürlich mich mit den Protokollen und Schriften in der Bibliothek der Schola und in Archiven vertraut gemacht." So ungefähr, ein wenig rhetorische Übertreibung natürlich, man muß schließlich nicht alles wissen, sondern nur, wo man es im Zweifel nachschlagen kann.


    "Und, ja, ich würde gerne dem cultus Iunonis zugehören.- Meine Mutter war eine große Verehrerin der Göttin und Iuno selbst bin ich zu großem Dank verpflichtet." Und ich könnte täglich das Votivbild mit meiner Mutter vor Auge haben und auch anderen ein wenig helfen, die Gunst der Göttin zu erlangen und ihre Verehrung zu fördern.

    Und jetzt? 8o


    Soll ich sagen, ich hätte mich in der Haustür geirrt? Ob mich die Torwache nicht dann wegen Veräppelung einer Dienstperson in den carcer wirft? Ob der Ort - zweifellos trockener als hier draußen - eine rechte Alternative ist?


    Unabsichtlich streife ich meine Ledertasche. Fortes fortuna semper aduivat, mache ich mir Mut.


    "Salve miles, echtes Mistwetter heute, was? Ich bin Flavius Lucanus, scriba des IIIvir capitalis, Flavius Aquilius. Der Verurteilte Finn Kylian muß seiner Strafe zugeführt werden und ich soll mich nach seinem Gesundheitszustand erkundigen. Bei der Verhandlung war er ziemlich, ahem, mies drauf, jedenfalls."

    "Aba isch bin ferdisch", grunze ich, nicht unfreundlich, aber auch nicht unbedingt comme il faut, wie die Gallier sagen würden. Mein Kopf rotiert wie eine Getreidemühle.


    Seufzend nehme ich auf einem der Stühle Platz, die vor den cubicula irgendwie immer herumstehen, als ob das der beste aller Lagerorte wäre.


    "Melde mich bitte, ich werde natürlich warten" und wenn man meine mumifizierte Leiche Generationen später erst finden würde. Hoffentlich weiß Celerina schon, was sie anziehen würde, dieses Stadium kann sich bei Frauen zu einem heiklen perpetuum mobile entwickeln.

    "Onkel ..." Langsam verzweifle ich doch. Erwachsene! Wo ist ihr Verstand? Wo ihr Herz? Ich schüttele den Kopf. Mach' doch Deinen Dreck alleine, ist doch wahr. Hast Du mir überhaupt zugehört? Wenn das anhält, schreibe ich eine dissertatio über "morbus Aquilius" oder soll ich diesen fortschreitenden geistigen Verfall als "morbus Lucanus sive Aquili" in die Geschichte der Medizin eingehen lassen?


    Ich trete gegen ein imaginäres Knie, wäre ich anders veranlagt, würde ich auf den Sklavenmarkt rennen, mir einen Prügelknaben kaufen und den nach Strich und Faden verdreschen. Ah!


    Da mach' ich nicht mit, da kannste G- Wie? Hm. "Ja, Onkel Aquilius, kümmern wir uns um die Modalitäten."

    Achjemine. Dumm geboren und immer noch nichts dazugelernt, Luca. Ich zucke ergeben die Schultern und stelle mir vor, wie mir der princeps prior ins Knie tritt. Naja, sowas kenne ich ja auch irgendwie von daheim, wenn man eine Nadel in der Hand hat, will man auch jemanden piecksen. Und dann drängen sich die auf, die einen schonmal selbst gepieckst haben. Do, quia dedisti, sozusagen.


    "Gut", lenke ich ein, "gehn wir". Was sollen wir auch hier noch? Hoffentlich ist die Liste einigermaßen aktuell und vollständig, aber wahrscheinlich gibt es auch Gefangene, die einfach vergessen wurden und irgendwie noch herumvegetieren. "Ubi desint vires, tamen est laudanda voluntas" tröste ich Onkel Aqulius mit Ovid. Irgendwie sind wir an diesem Ort auch im Exil, fernab jeder humanitas.

    Aufgewühlt, unausgeschlafen aber von Badewasser bis in die letzten Knorpelchen durchweicht wie ein Kalbskopf, den man zu lange in Essig gekocht hatte, brauche ich Rat. Mein eigener Kopf rotiert wie ein Tänzer auf einem großen Fest, ein klarer Gedanke ist mir kaum noch verblieben.


    Wie ein Alkoholiker auf dem Trockenen hoffe ich auf Linderung bei der Wirtin meines Vertrauen, bei meiner Schwester, als ob sie mir meine Gedanken klären und eine Lösung finden würde.


    "Schwester, bist Du da?" raune ich und klopfe währenddessen an ihre Tür.

    Der eigentliche Sinn und Zweck der Veranstaltung "Imperium Romanum" hier im Netz ist exakt derselbe wie beim Überraschungsei: Spiel, Spaß und Spannung.*)


    Unter dieser Prämisse gilt es, die unterschiedlichen Interessen und Möglichkeiten der einzelnen Spieler hinter den IDs abzuwägen. Was Aurelia Prisca richtig und luzide durchdacht angesprochen hat, ist der Gegensatz zwischen z. B. "Einsilblern" und "Novellisten". Nicht jeder ist von seiner Neigung her ein Narrator (oder eine Narratrix :)), und auch mir kommen die Ideen vor allem in der Interaktion mit anderen IDs. Sonst würde ich ja vielleicht einen Blog aufmachen und mich in Soliloquien ergeben.


    Daraus folgert natürlich auch die Verantwortung jedes Spielers für seine von ihm abhängigen IDs, egal, ob Herr-Sklave, patronus-cliens, Lehrer-discipulus im CD, was eine Verantwortlichkeit in beide Richtigungen ist. Ein Patron, der sich um seine Klienten nicht kümmert, verhält sich (auch historisch) falsch, wie ein Sklave, der seinen Herrn ignoriert. Das IR lebt von der Interaktion und jede ID übernimmt dabei ein wenig oder ein wenig mehr Verantwortung, an dieser Interaktion teilzunehmen.


    Im übrigen wird meiner Meinung nach die Rechtelosigkeit der Sklaven SimON wie historisch romantisiert, d. h. diejenigen Fälle, in denen Sklaven völlig der irrationalen Willkür ihres Herrn ausgeliefert waren, überdecken die Tatsache, daß eine Gesellschaft, deren Ökonomie zu einem Gutteil auf Sklavenhalterschaft und Mobililtät (Freier > Sklave > Freigelassener) beruht, mit der sie erhaltenden Arbeitskraft durchaus vernünftig umgehen muß. (Vgl. Senecas Briefe an Lucilius).





    *) Und oftmals lernt man nebenbei auch noch etwas, was, wie ich an anderer Stelle schon schrieb, sich ja kaum verhindern läßt.



    [SIZE=7]edit:/ Tipp-Ex, zu früh am Morgen ...[/SIZE]

    Da der Nutzen des CRV unmittelbar nur für Angehörige des ordo senatorius greift (wovon ich bislang, wie man sah, keine deutliche Ahnung hatte, es schien nur, der CRV sei irre wichtig, was offenbar so allgemein nicht stimmt), ist tatsächlich kein objektiver Schaden für einzelne IDs bislang entstanden.


    Aufrichtigerweise muß ich aber doch sagen, daß es ein je eigenes Licht auf die jeweilgen Verantwortlichen wirft, wenn man die probatio I am Tag der Einreichung, den CRV nicht mal nach vier Wochen und den cursus Latinus überhaupt nicht korrigiert zurückbekommt.


    Auf "richtige Leben" umgemünzt - jeder Student wird mit solcher Erfahrung wissen, bei welchem Prüfer er besser seine schriftlichen Arbeiten macht.


    8)

    Es ist wirklich entsetzlich: egal, was man macht und wie sehr man sich sträubt, man lernt immer wieder was dazu ... :D


    Und ansonsten - auch hinsichtlich potenzieller Präzsierungen - gilt: "Wenn dies die beste aller möglichen Welt ist, wie sind dann bloß die anderen?"

    Freudig klatsche ich in die Hände. "Na, Bravo!" Aus dem rechten Augenwinkel sehe ich die Sänfte mit den Trägern, nein, die Träger mit der Sänfte herantraben, was fang' ich jetzt mit dem Ding an? Der Taxameter läuft natürlich schon, ich fertige die vier mit 10 Sesterzen ab - dankedanke, wir haben's uns anders überlegt - und geleite dann meine Schwester aus der Säulenhalle immer der Nase nach zur nächsten Taverne, die einige ansprechende Sitzgelegenheiten an der frischen Luft aufgestellt hat.


    Na, ob Schwesterherz inzwischen noch weiß, welcher Fuß ihr so ein Ungemach bereitet haben soll? Links oder rechts? Komisch, ich finde, rundheraus und ehrlich kommt man eigentlich besser zum Ziel. Aber was ein gutes Theaterstück ist, das lebt von den Kniffen und Finten, wäre ja langweilig sonst. Ich mache mir m Kopf ein, zwei Notizen, vielleicht komme ich nachher dazu etwas auf eine Wachstafel zu werfen.


    "Ist's recht hier, Schwesterherz? Heda Wirt!" Wenn die Taverne ihr nicht gefällt, ob sie dann umstandslos in Ohnmacht fällt?

    Aha - eine Insel! :) § 41 (1) Satz 1 ist also die Grundvoraussetzung, die jeweiligen anderen Bestimmungen kommen noch hinzu, d. h.:


    1) ordo senatorius, dann
    2) CRV
    3) kein Beisitzerstatus, wenn nur ordo senatorius und nicht Senator (oder so in der Art).


    "§2 (4) Mit dem Bestehen erwirbt ein römischer Bürger das aktive Wahlrecht für die Wahlen zum Cursus Honorum sowie das passive Wahlrecht für das Amt des Vigintivir." müßte damit präziser auf den römischen Bürger des ordo senatorius abzielen. Sonst ist's mißverständlich bzw. das vollständige Bild ergibt sich erst in der Zusammenschau der verschiedenen Bestimmungen.

    Mit unschuldigem Knuffelhäschen-Blick schaue ich Aurelia Prisca an: "Ein Theaterstück, ein großes Satyricon auf die patrizische Gesellschaft Roms, schlimmer als Petrons cena, die Schauspieler sollen mit Essen herumgeworfen haben, unzüchtig und unflätig auf der Bühne gehandelt haben, und als Bestes soll sogar ein Tiger aufgetreten sein! Ein Tiger! So ein Unsinn, nicht?" Das hat man nun vom Journalismus, bild' Dir meine Meinung - nichts als Klatsch und Tratsch.


    "Und zum Schluß sollen alle Schauspieler entlang der porticus gekreuzigt worden sein, um die verärgerten Gäste zu besänftigen." Was kaum wahrscheinlich war, denn mit wenigstens einer aurelischen Sklavin hatte ich ja danach gesprochen. Und sehr gekreuzigt sah Tilla nicht aus, wie auch die anderen heute nicht, die ich mit Aurelius Ursus zusammen gesehen hatte.


    "Ein fulminantes Fest, von dem wir in Flaviobriga Jahre von zehren würden. Da komme ich nämlich her. Liegt an der nordhispanischen Atlantikküste. Und ich bin hier in Rom, um mich ausbilden zu lassen, was da völlig unmöglich ist."


    Außer, man möchte Fischer, Hirte, Seemann werden. Und wer das alles nicht wird, wird Wirt.

    Das trifft meiner Interpretation von Pars Tertia - Lex Scholae Atheniensis, § 2 (4) nach nicht ganz zu.


    Der Vigintivirat als Einstiegsamt in der Stadt Rom steht auch den Bürgern offen, die nicht dem ordo senatorius angehören. Mit der Einschränkung von Pars Sexta § 56 (6) natürlich (kein Beisitzerstatus im Senat).