Beiträge von Eucratides Cethegus

    Unerwartet schnell wurde die schwere Holztür geöffnet und Eucratides erblickte einen Mann mit blutbefleckten Kittel.
    Auf dem Gesicht seines Gegenübers konnte der Grammteus deutlich ablesen, das er wohl wieder in eines der vielen Pfettnäpchen getreten war, eine Fähigkeit die er gänzlich bis zur Perfektion beherschte.
    Schnell beeilte er sich den Schaden in Grenzen zu halten, bevor er sich vielleicht noch den Zorn des angesehenen Gelehrten zuzog.
    "Salve, werter Doros von Pelusium, bitte verzeiht die späte Störung und mein unbeabsichtigt hartes Klopfen. Es liegt mir fern euch bei eurer Arbeit zu unterbrechen, doch habe ich hier zwei Besucher, die euch zu sprechen wünschen.
    Mit diesen Worten deutet er lächelnd auf seine beiden Begleiter.
    "Diese Herschaften sind Kassandros und Diagoras von Melos und sie würden gerne an unserem wundervollen Museion unterrichten."
    Nach kurzem zögern, fügt er dann noch hinzu.
    "Benötigen die edlen Herren meine Dienste nun noch, oder darf ich mich zurückziehen?"

    Nachdem Eucratides und seine beiden Begleiter endlich die Hallen des Museions hinter sich gelassen hatten, traten sie in den Garten der Bibliothek. Mittlerweile dämmerte es schon und die Schatten begannen länger zu werden. Während sie so durch die gewaltige Anlage schritten, richtete der Grammateus das Wort an Diagoras.
    "Passt auf wo ihr hintretet, ich möchte nicht das ihr über eine Wurzel stolpert und euch verletzt. Denn wie habt ihr es vorhin so trefflich über die Angestellten des Museions bemerkt, auch unser Gärtner scheint Muffensausen bekommen zu haben und ist unauffindbar."
    Immer weiter geleitete Eucratides die beiden Männer, bis sie an eines der Nebengebäude gelangten, ein zweistöckiges Haus mit einer schweren Holztür.
    Geschwind trat Eucratides heran und hämmerte mit der Faust mehrmals an die Pforte.
    "Aufmachen,... hier ist der Grammateus des Museions!".
    Dann wendete er sich wieder an seine Begleiter.
    "Bitte wartet einen Moment, werte Herrschaften, ich bin sicher das uns gleich geöffnet wird.

    Eucratides blickte noch einmal kurz auf die sich stapelnden Schriftrollen, welche auf ihre Bearbeitung warteten, dann wandte er sich schulterzuckend wieder den beiden Gelehrten zu.
    "Sehr wohl werte Herren, dann bitte ich euch höflichst mir zu folgen."
    Mit einem Seitenblick auf Diagoras von Melos meinte er dann.
    "Da euch scheinbar die Vorstellung auf eine Frau als Philologos zu treffen und noch dazu eine Römerin unbehagen bereitet, werde ich euch zu Doros bringen.
    Ich bin sicher, das er erfreut sein wird sich eurer annehmen zu dürfen. Also wohlan....wenn die Herren dann soweit wären..."
    Eucratides war bei den letzten Worten, vorausgeeilt und hatte die Tür des geräumigen Schreiberzimmers geöffnet um seinen beiden Besuchern den Weg durch die langen, schmalen und nur durch spärlichen Fackelschein erhellten Gänge des Museions zu weisen.



    Sim-Off:

    Schaffe es nicht, direkt zu Doros zu verlinken. Darum geht es in "eines der Nebengebäude / Doros" unter dem Titel zwei Gelehrte für das Museion weiter. Entschuldigt bitte. :(

    Sprachlos schaute der Grammateus, Diagoras von Melos an und holte ersteinmal deutlich hörbar Luft, bevor er dem Besucher antwortete.
    "Nun werter Diagoras, ihr versteht es trefflichst euch auszudrücken. Unser allseits geschätzter Prosekon tou Mouseiou, würde bei euren Worten sicherlich in Verzückung geraten.
    Ich bin sicher, ihr werdet die von euch angesprochenen Lehrgänge mit Leben füllen."


    Dann wandte er sich an Kassandros.
    "Ganz recht, mein werter Kassandros, unser neuer Philologos ist eine Frau. Ich werde umgehend Decima Valeria von euren Angeboten hier Kurse zu halten in Kenntniss setzen. Gleich zwei kompetente Lehrer die hier vorstellig werden....die Götter müssen es heute wahrlich gut mit dem Museion meinen."
    Der Grammateus sah erfreut von einem zum anderen, dann meinte er an beide Gelehrten gewandt....
    "Ihr findet Decima Valeria meist im Iatreion, dem Haus der Ärzte.
    Möchtet die Herrschaften das ich euch dorthin geleite und vorstelle oder finden die beiden edlen Herren selbst den Weg?"
    Erwartungsvoll blickte Eucratides seine beiden Besucher freundlich an...

    Voller Vorfreude ob des ihn zu erwartenden Genußes, wartet Eucratides ab, bis der Wirt den Krug vor ihm abgestellt hat. Dann füllt er sich den bronzenen Becher und nippt vorsichtig an seinem Wein.
    Mit einem anerkenenden Nicken zum Wirt, nimmt der Grammateus daraufhin ein paar tiefe Schlucke und meint.
    "Hervorragend, ganz hervorragend....genau so wie ich es erwartet hatte. Ihr versteht es wirklich die Erwartungen eurer Gäste zu erfüllen.
    Aber um eure Frage zu beantworten, Brundisium liegt in Italia, also ziehmlich weit weg von hier und das ist auch gut so."
    Bei diesen Worten zieht sich die Stirn des Grammateus in Falten und er läßt einen weiteren Schluck herrlich gekühlten Weines die Kehle runterrinnen.
    "Verzeiht bitte meine Unwissenheit, doch ich hätte erwartet, das für ein Amt, gewisse Anforderungen gestellt werden. Ich habe nach meiner Ankunft in Alexandria, die Ephebia abgelegt, war aber nicht sicher ob diese Ausbildung ausreichend ist."
    Eucratides trinkt den Becher aus und sieht den wohlbeleibten Griechen fragend an, während er einen kleinen Lederbeutel mit Sesterzen hervorholt.
    "Was bin ich euch schuldig?"

    [simoff] Kassandros Dann halt Römischer Nichtbürger. Auf jeden Fall in Brundusium geboren und aufgewachsen. :D


    Geduldig wartete der Grammateus auf die Dinge die da kommen sollten und fast als er glaubte, der Besucher habe es sich anders überlegt, öffnete sich plötzlich die Tür.
    Allerdings traten nun zu seinem erstaunen zwei Männer ein und wie es schien in eine hitzige Diskussion verstrickt.
    Nachdem er ihnen eine Weile abwartend zugehört hatte, stellte sich einer von ihnen als Kassandros von Alexandria vor.


    Schon bei der ersten Frage des Besuchers, sah der Grammateus Unheil am Horizont heraufziehen. Welche Lehren hier zur Zeit unterrichtet wurden. Nun so leer wie das Museum im Augenblick war, konnte sich Eucratides nicht vorstellen, das derzeit überhaupt noch Unterricht stattfand. Allerdings....man konnte ja nie wissen....


    Sich nachdenklich am Ohr kratzend, versuchte Eucratides sich in Windeseile eine Antwort zurecht zulegen. Galt es doch den Besucher in keinster Weise zu verärgern.


    "Salve werter Kassandros, ich fürchte ich muss euch enttäuschen. Das Museum hält in den von euch angefragten Wiisensgebieten gerade keine Kurse. Es gab einige, nunja personelle Veränderungen, wenn ihr versteht was ich meine. Aber vielleicht seid ihr ihr befähigt selbst Schüler zu unterrichten? In diesem Fall würde ich euch unserem neuen Philologos vorstellen, so ihr das wünscht."
    Abwartend musterte Eucratides die beiden so grundverschiedenen Männer....

    Mit wachsender Begeisterung hört Eucratides dem erstaunlich flinken Wirt zu und trifft dann ebenso schnell seine Wahl.


    "Halbverdünnt, bitte...und gekühlt. Diese Hitze hier ist ja nicht auszuhalten."
    Behende holt der ehemalige Händler ein sauberes Tuch hervor und tupft sich die Stirn ab.
    "Bei allen Göttern, hätte ich gewußt das es in Alexandria so heiss ist, währe ich wahrscheinlich in Brundusium geblieben."
    Während er den Wirt nachdenklich bei seiner Arbeit beobachtet, fährt er fort...
    "Ich hörte das euer kapeleion archon, das beste Haus am Platz ist. Hierher kommen doch bestimmt eine Menge interessante und einflußreiche Leute."
    Der Grammateus grübelt wo er am besten beginnen soll.
    "Ihr als Wirt seid doch eine Quelle der Weisheit und des Wissends und ich bin völlig neu in dieser Stadt. Gib es etwas das ich wissen oder beachten sollte....ich möchte nur ungern ins erstbeste Pfettnäpfchen treten. An wen nur so als Beisspiel, müßte ich mich denn wenden, wenn ich ein Politisches Amt bekleiden wollte?

    Eucratides war schon den ganzen Nachmittag mit dem leidigen sortieren der Pinakles beschäftigt, eine Tätigkeit die ihm eine erhöhte Konzentration abverlangte, die er nicht immer aufzubringen gewillt war.
    Während er noch die vermaledeite Hitze verfluchte, welche auf seiner Toga unschöne Schweißflecken bildete, erschien vor seinem Geistigen Auge eine wohlgefüllte Amphore mit gekühlten Wein. Nicht mehr in der Lage sich weiter auf die eintönige Arbeit zu konzentrieren, stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Ja so ein Schlückchen Wein, würde seine Arbeit doch gleich wieder in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen und eine Pause hatte er sich wahrlich verdient. Schon in den lustvollsten Gedanken schwelgend, klopfte es plötzlich eindringlich an die Holztür des Schreibzimmers.
    In Windeseile zerplatze der schöne Traum von Wein, Pause und vielleicht einem kleinen Schläfchen während der Arbeitszeit.


    Mißmutig starrte er die Tür einen Moment an, als manifestiere sich in ihr alle Bosheit dieser Stadt, dann riss der Römer sich zusammen und rief mit lauter Stimme.


    "Kommt Herein, es ist offen!"

    Hallo,


    Die Ölpresse funktioniert leider nicht richtig. Ein Sklave ist eingestellt, aber es ändert sich nichts bei Produktion. :(
    Habe nun unter "Suche" rausgefunden, das die Ölpresse aus der Wisim entfernt wurde. Könnte mir irgend jemand von der Spielleitung weiterhelfen?


    Viele Grüße,


    Eucratides

    [Nachtrag]


    Es wäre vielleicht sinnvoll wenn es hier im Museion eine Anfänger Sektion gäbe, die sich etwas mit den verschiedenen Berufsausrichtungen und den Möglichkeiten beschäftigt. Gerade aus dem Grund, weil das Museion für viele die erste Anlaufstelle ist um in Alexandria Fuß zu fassen.
    Leider wird mit Lateinischen Begriffen nur so um sich geworfen und wenn jemand der Sprache nicht mächtig ist, kann das leicht zu mißverständnissen führen.
    Vielleicht in Klammer der Deutsche Begriff dahinter, bei den schwierigsten Sachen.Als Beispiel seien hier die Pinakles gennant. Bei der Suche im Internet ergab sich daraus, Holz und Tontäfelchen. An anderer Stelle ist dann von Schriftrollen die Rede.
    Aus diesen Problemen dürfte dann auch die hohe Fluktationsrate resultieren. Ich suche z.b. vergeblich Informationen, wie eine Gelehrten I.d. korrekt zu spielen ist, bzw. deren Laufbahn. Über Tipps und Hinweise wäre ich sehr dankbar.


    Damit wir uns nicht falsch verstehen, das Spiel ist sehr interessant und herrausfordenrnd und für jemanden wie mich der gerne Rpg betreibt eine feine Sache. Nur ist man nach der Anmeldung völlig auf sich gestellt, für mich Okay, für andere eher nicht. Kenne das Problem aus "Chrestonim" wo 80% der Neuankömmlinge nach 1-2 Monaten zu Karteileichen werden.


    Bei der Gelegenheit noch eine Frage. Kann ein Schreiber ( Grammateus ) auch Schüler am Museion unterrichten?


    Mfg,


    Eucratides Cethegus

    Es ist schon später Nachmitag und die Sonne steht tief am Himmel über Alexandria, als Eucratides nach einigem suchen am kapeleion archon ankommt. Nachdem er sein Tagewerk erledigt hat dürstet es den Grammateus des Museions nun nach ein wenig Ablenkung und Entspannung. Mit flinken Händen klopft er etwas Staub von seinem Gewand und betritt dann das Gasthaus in dem die Luft im wahrsten Sinne des Wortes zu stehen scheint. Einen Augenblick läßt er das bunte Treiben auf sich einwirken und bahnt sich dann kurz entschlossen, einen Weg durch das illustre Publikum des Wirtshauses. Mit einem aufseufzen nimmt er schließlich an der Theke platz.
    Eucratides wendet sich an einen fettleibiegen Griechen, von dem er annimmt das es sich um den Wirt handelt.


    "Salve werter Herr, bitte bringt mir einen Becher Wein, meine Kehle ist schon völlig ausgetrocknet."

    Nun, der schon etwas reifere Eucratides wandelt auch noch durch die Gänge des Museions, immer auf der Suche nach Weisheit, von der er noch nicht so viel besitzt. :D
    Allerdings wenn man so wie ich, nie eine Uni von innen gesehen hat, fällt es gelegentlich etwas schwer mit den ganzen Lateinischen Begriffen und der Denkweise eines Gelehrten klarzukommen.
    Eucratides bittet das zu entschuldigen.
    Im laufe der Zeit, werde ich mich zurechtfinden und dann hoffentlich etwas aktiver in die Simulation einbringen können.


    Viele liebe Grüße,


    Eucratides

    Sim-Off:

    Eucratides hat doch angeklopft.

    :D


    Sich nur mit Mühe ein Grinsen verkneifend, meint er an den Gelehrten gewandt,...


    "Ganz wie es euch beliebt, geschätzter Philologos. Ich werde sie sofort holen."


    Ohne eine weitere Erwiederung abzuwarten, eilt Eucratides aus dem Zimmer des Gelehrten und tritt wieder vor die hilfesuchende Römerin.
    Lächelnd sagt er zu der atraktiven Dame,...


    "Theodorus Alexandreus ist nun bereit euch zu empfangen, werte Valeria. Nur Mut, hinter seiner rauen Schale verbirgt sich ein weicher Kern."


    Der Römer macht eine Geste zur Tür des Arbeitszimmers und fügt freundlich hinzu, während er Valeria hineingeleitet...


    "Solltet ihr wieder meine Hilfe benötigen, so laßt einfach nach Eucratides rufen. Ich werde euch dann zu eurer Verfügung stehen."


    Nachdem er die Hand zum Gruß erhoben hat, verläßt Eucratides das Zimmer des Philologos um an seine Arbeit zurück zukehren.

    Sicheren schrittes führte Eucratides die Frau durch die Räume des Museions, zum Arbeitszimmer des Theodorus Alexandreus.
    Während er vorsichtig anklopft, meint er an die Römerin gewandt...


    "Warten sie hier bitte einen Moment, edle Dame, derweil ich den stellvertretenden Epistates informiere."


    Ohne weiter Zeit zu verlieren, betritt Eucratides das kleine, ihm hinlänglich bekannte Zimmer des Gelehrten und schließt die Tür.


    "Salve Theodorus Alexandreus, draussen wartet eine junge Römerin, namends Valeria, die euch wegen einer Anstellung im Haus der Ärzte, zu sprechen wünscht."


    Abwartend, verharrt der Römer vor dem Gelehrten....

    Eucratides legt das Tuch und die restlichen Holz und Tontäfelchen flink beiseite und reibt sich dann nachdenklich das Kinn.


    "Hmm....ihr möchtet also zuerst den Vorsteher des Museions sprechen. Das wäre dann der stellvertretende Epistates, unser allseits geschätzter Philologos, Theodoros Alexandreus. Leider ist er ein vielbeschäftiger Mann, doch ich denke das er einen Moment seiner Zeit, für euch erübrigen wird."


    Der Römer macht eine Geste ihm zu folgen....


    "Mit eurer Erlaubnis werde ich voranschreiten werte, Valeria und euch zu den Arbeitsräumen des Philologos geleiten."


    Sim-Off:

    Bekomme das verlinken nicht hin. Plot geht dann in [Stege-Philologos] unter dem selben Titel weiter. Sorry.

    Mit äußerster Hingabe ist Eucratides damit beschäftigt seinen Aufgaben als Grammateus nachzukommen, wozu auch die Archivierung der Schriftrollen und unzähligen Holz und Tontäfelchen der Bibliothek gehören. Gerade als er sorgsam mit einem Leinentuch Staub aus einer Regalwand entfernt, um mehrere Holztafeln dort einzulagern, was ihm einen unangenehmen juckreiz in der Nase verschafft, bemerkt er eine Frau, die geradewegs auf ihn zusteuert und ihn anspricht.
    Ein heftiger Nieser, läßt in ihm die Versuchung aufkommen, sich mit einem Zipfel seiner Toga, über die Nase zu reiben. Doch in Anbetracht der jungen Römerin, verwirft er diesen Gedanken sofort wieder und mit freundlicher Stimme wendet er sich ihr zu.


    "Salve, werte Dame, ich bin Eucratides, einer der Grammateus in diesem Museion. Das Iatreion welches ihr sucht, befindet sich in einem Nebengebäude unseres Museions. Möchtet ihr das ich euch dorthin führe?"

    Nachdem mich einer der Bediensteten des Museions zu den Gästeunterkünften geführt hatte, betrat ich erwartungsvoll das mir zugewiesene Gemach.
    Der stellvertretende Epistates hatte mich schon darauf hingewisen, das die Räume nur klein und schlicht seien, doch karg und ernüchternd hätte es ganz sicherlich besser getroffen.
    Doch ich will nicht undankbar sein....die Unterbringung im Frachtraum des Seelenverkäufers nach Alexandria war um ein vielfaches schlimmer.
    Nachdem ich meinen kleinen Lederbeutel mit den wenigen Sesterzen die mir noch verblieben waren, auf eines der einfachen Regale gelegt hatte, trat ich an das Fenster heran, wo sich mir ein großartiger Ausblick auf die Parkanlagen bot.
    Nun endlich in Alexandria angekommen, sollte mein neues Leben beginnen. Es würde eine Herausforderung werden, sich den Gepflogenheiten der Griechischen Oberschicht anzupassen, zusehr steckte doch der Römer in mir.
    Als Beispiel für die Unterschiedlichen Lebendsauffassungen, rief ich mir die Fertigung einer Lanze ins Gedächnis. Ein Griechischer Gelehrter würde darüber nachsinnen, welche Gedanken den Geist des Schmieds, bei der Herstellung des Werkstückes beflügelt häten. Ein Römer, nehmen wir den einfachen Legionär, würde hingegen nur interessieren ob die Waffe seine Gegner schnell und zuverläßig ins Jenseits befördern würde.


    So in Gedanken versunken verweilte Eucratides noch eine geraume Weile am Fenster, während sein Blick über die weitläufigen Anlagen des Museions wanderte....

    Andächtig lauscht Eucradites den Ausführungen des Gelehrten und ihm fällt sichtlich ein Stein vom Herzen. Endlich hatt er wieder ein Ziel vor Augen, für das es sich einzusetzen lohnt.


    "Ich bin euch zu tiefsten Dank verpflichtet, Theodorus von Alexandria und werde euer entgegengebrachtes Vertrauen ganz sicher nicht missbrauchen"...meint Eucradites erleichtert, während er sich langsam von seinem Platz erhebt.


    "Zunächst möchte ich von eurem Angebot des Gästeraums gebrauch machen, bis ich etwas anderes gefunden habe. Außerdem werde ich umgehend den Gymnarsiarch aufsuchen, um mich eingehend über die bedingungen zum Erwerb des Bürgerechtes informieren zu lassen. Ich bin fest entschlossen hier in Alexandria Fuß zu fassen und mir eine neue Heimat zu schaffen."


    Eucratides verabschiedet sich ehrfurchtsvoll vom stellvertretenden Epistates..."....ich habe nun eure kostbare Zeit, wirklich lange genug in Anspruch genommen, werter Theodorus. So ihr es mir gestatted, werde ich mich nun zurückziehen und auf meine neuen Arbeiten vorbereiten."


    Der vom Schicksal gebeutelte Römer verweilt noch einen Augenblick und wartet geduldig ab, ob der Gelehrte noch einen Wunsch oder eine Frage an ihn hat, bevor er entlassen wird....