Beiträge von Antigonos Athenaois

    Mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt, verspeiste Antigonos seine spartanische Mahlzeit und musste immer wieder an seine ersten Eindrücke über Alexandria nachdenken. Die Stadt hatte viele Sehenswürdigkeiten, alleine sein Leuchtturm war es wert, einmal im Leben Alexandria besucht zu haben. Anderseits war der bestialische Gestank und die Hitze die Kehrseite dieser Medaille. Nicht einmal in Athen stank es so abscheulich wie in den Elendsvierteln der Ägypter.


    Die Augen des Antigonos wurden immer schwerer, mit letzter Kraft leckte er seine öligen Finger ab und war in Gedanken versunken. Wo nur könnte er Arbeit finden? In so einer Stadt müsste doch etwas zu finden sein, vielleicht am Hafen? Oder vielleicht gar im Hause eines mächtigen römischen Beamten.


    „Genug der Gedanken…“ meinte er seufzend und legte sich aufs gutriechende Stroh. Durch einen kräftigen Pusten erlosch die kleine Öllampe und Morpheus konnte sein Werk Vollrichten.

    Es war bereits sehr spät geworden und keine einzige Taverne oder Herberge wäre für Antigonos finanziell erschwinglich gewesen. Also suchte er sein Glück im absoluten Elendsviertel von Alexandria. Er brauchte diese Umgebung nicht zu fürchten, immerhin hatte er weder Besitztümer noch elegante Kleidung. Ganz im Gegenteil. Bei seiner Aufmachung müssten die Leute vor ihm Angst haben.


    Als es wirklich immer dunkler und auch kälter wurde, wurde Antigonos endlich fündig. Er bog ab in eine kleine schmutzige Gasse und erspähte eine offene Tür. Vorsichtig näherte er sich jener und warf einen verstohlenen Blick hinein. „Chaire?" Als aus dem dunkel keine Antwort kam, öffnete er die Tür einen Spalt und trat ein. Wie es schien lebte hier schon lange niemand mehr. Er zündete seine robuste Öllampe aus billigem Metal an und verschloss die Tür fest hinter sich. Etwas Angst musste er sich eingestehen, so allein in einer Fremden Stadt.


    Aber als er in einer Ecke frisches Stroh entdeckte, sah die Welt schon wieder anders aus. Ob vielleicht doch noch jemand hier wohnte? Wenn ja, hatte er Pech. Antigonos aber warf sich aufs wärmende Stroh und streckte seine Gliedmaßen aus. Er war Hundemüde und wollte nur noch etwas essen. In seinem Beutel fand er hartes Brot, welches er für sehr wenig Geld am Hafen gekauft hatte. Jenes Brot legte er in eine primitive Tonschale und füllte sie mit Olivenöl. So wäre das Brot wenigstens etwas weicher und bekömmlicher. Während das Brot immer mehr vom Öl aufsaugte, befreite sich Antigonos von seinen Stiefeln und massierte seinen verkrüppelten Fuß. Er war bereits ziemlich rot und schmerzte. Er war es nicht gewohnt, so viel herum zu laufen.

    Endlich war das Transportschiff aus Athen in Alexandria angekommen. Antigonos half, wie in Athen versprochen, beim Löschen der Fracht und verabschiedete sich danach bei der Mannschaft und dem Kapitän. Wahrlich, es waren die beschwerlichsten Wochen seines Lebens, aber er hat viele Freunde auf der Überfahrt kennen gelernt und vieles über die See und ihre Tücken erfahren. Erst als er einen Blick auf seine Kleidung warf, bemerkte er das seine Tunika total verdreckt war. Da sie eh hin war, schmierte er seine dreckigen Hände daran ab und verdecke die Flecken mit seinem bunten Wollüberwurf. Mit seinen Pilos auf dem Kopf nahm er seine wenigen Habseeligkeiten auf und hinkte auf die Wache zu.
    „Chaire! Kannst du mir sagen, wo man sich hier um Arbeit bemühen kann?“

    Zitat

    Original von Antigonos
    Der Grieche Antigonos bittet demütig um Einlass. Er möchte als Pergini in Alexandria beginnen. Danke! :)


    Leider kann man nicht Editieren. Mein Name soll lauten: Antigonos Athenaois, wenn erlaubt. =)