Beiträge von Albin

    Sim-Off:

    Wie schon bei der Begrüßung wäre die Baumansicht von Vorteil. Da allerdings davon auszugehen ist, dass das hier nach uns nach trotzdem unübersichtlich wird, sind alle eingeladen Extra-Threads aufzumachen, um ein eigenes Gespräch auszuspielen... macht wie ihr wollt! Zwischendurch werden Links von Liedern eingepostet, die selbstverständlich nicht den Geschmack aller treffen werden, euch aber ein wenig die Stimmung für diesen Abend nahebringen sollen. Das meiste wird mittelalterlich-inspiriert sein, vieles auch sehr modern, und damit historisch vollkommen unkorrekt. Wir opfern das dem Spielspaß... :)
    In der WiSim ist noch einiges an Alkohol eingestellt worden, an dem ihr euch reichlich bedienen dürft! Habt Spaß, die Feste der alten Germanen waren legendär für ihre wilde Hemmungslosigkeit! Das wollen wir auch! :D
    Viel Spaß!



    Nach der Zeremonie der Hochzeit war es Zeit für den gemütlichen Teil des Abends. An der Hauswand entlang waren Tische mit warmen und kalten Speisen aufgestellt worden; mehrere Helfer, die durch die große Festgesellschaft wuselten sorgten für das leibliche Wohl der Gäste, und mehrere Feuer in Eisenkörben und das große in der Mitte sorgen dafür, dass niemandem kalt wurde.


    Spielleute waren engagiert worden, damit die den Abend musikalisch untermalten, ihr Programm bestand natürlich größtenteils aus instrumental begleitetem Liedgut der germanischen Stämme, aber zwischendurch wurden auch römische Gassenhauer, die auch ihre Fans in der germanischen Bevölkerung gefunden hatten, zum Besten gegeben.


    Insgesamt waren zig große Fässer Bier herangeschafft worden, mehrere Fässer mit dem teuren Met, und selbstverständlich viele Amphoren mit Wein aus dem Süden, damit es den Gästen an nichts mangelte.


    Alles, was nun fehlte, war die Eröffnung des Festes durch den Bräutigam!

    Dagoberaht:
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    Der alte Gode lächelte breit, als er die Worte des Brautpaares hörte. Ja, es freute ihn sogar, sie so reden zu hören, denn hier fand sich die (seiner Meinung nach) perfekte Mischung aus Leidenschaft und Ratio. Ehen, die aus purer Leidenschaften entstanden, erkannte man meist darin, dass es sich in den Treueschwüren meist nur um den anderen drehte. In der Ratio ging es meist nur um die ehernen Mächte, aber nicht um den anderen. Und hier fand man beides, was Dagoberaht sehr zufrieden stellte, denn er hatte keine Freude daran unglückliche Ehe wieder zu scheiden.


    Deshalb legte er seine Hände auf das Tuch, und damit auf die Hände der Eheleute, und sprach mit feierlich erhobener Stimme: "So wie ihr gesprochen soll es unser Recht sein, die Götter, die Geister und die Ahnen waren eure Zeugen. So ist es mir eine Freude euch, dich, Lando Landulfssohn und dich Elfleda, Sarwolfsdotter, in dieser erlauchten Gesellschaft und in Anwesenheit der allumfassenden Mutter Natur zu Mann und Frau zu erklären!"


    Damit nahm er das Tuch von den Händen der Brautleute, und legte dem Bräutigam väterlich die Hand auf die Schulter: "Du darfst die Braut nun küssen, mein Sohn."


    Der für das Brautpaar normalerweise wichtigste Moment in der Zeremonie stand bevor. Vorher war den Eheleuten nur erlaubt, sich wenn überhaupt nur an der Hand zu halten, aber mit dem Kuss war die körperliche Barriere durchschritten, was später am Abend auch zum Vollzug der Ehe führen sollte, welcher die Ehe rechtmäßig machen würde.


    Als das getan war, nahm der Gode die drei Schalen mit Wasser, Met und Asche und vermenge diese, um mit den übereinandergelegten Zweigen erst das Brautpaar zu segnen, und dann am Rand des Ritualkreises entlang zu gehen, um die anwesenden Gäste dezent und nicht zu überschwänglich mit der Mischung zu benetzen, um auch ihnen Fruchtbarkeit und ein langes Leben zu ermöglichen.


    Nun war es daran, die Schwerter und die Ringe auszutauschen, und das Ritual mit dem Sprung über das Feuer abzuschließen. Dazu wurde vom jungen Goden ein kleinerer Haufen Feuerholz aufgeschichtet, eine kleine Schale Pech darüber ausgeschüttet, und dieses schließlich angezündet. Das Feuer entbrannte sofort... nicht zu stark, damit man es nicht darüber schaffte, aber auch nicht so schwach, dass es wie ein Kinderspiel aussah. Immerhin würde die Ehe auch kein Kinderspiel werden, und so nickte der Gode dem Brautpaar aufmunternd zu, diese letzte Aufgabe in Angriff zu nehmen, bevor es in den gemütlichen Teil des Abends überging.


    Dagoberaht:
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    Die Brautleute waren vor die jeweiligen Schwiegerfamilien getreten, und hatten um Anerkennung und Erlaubnis gebeten. Die Zustimmung war erteilt worden, und jetzt war es an den männlichen Vertretern der Sippen, sich im Kreis die Hand zu geben. Was sie auch taten... mit schweren Schritten gingen Arbjon, Sohn des Evax, und Sarwolf, Sohn des Vilmar aufeinander zu, und trafen sich in der Mitte. Hände wurden ausgestreckt, man ergriff den Unterarm des jeweils anderen, und drückte einmal kräftig zu. Damit war der offizielle Teil, die Verbrüderung zwischen den Sippen abgeschlossen, und nun lag es am Brautpaar, dies fortzuführen.


    Dagoberaht, der schon viele Pärchen vermählt hatte, lächelte die Brautleute an, die nun auf ihn zukamen. Vor dem mächtigen Stamm der Eiche standen sie nun vor ihm, dies war der Moment die Götter, die Naturgeister und die Ahnen anzurufen, um dem Brautpaar für seinen gemeinsamen Weg durch das Leben Schutz und Beistand zu erbitten.


    Zu diesem Zwecke wandte der alte Mann mit dem langen weißen Bart sich um, und starrte mit ernstem Blick in die Krone der durch das Licht der Dämmerung golden erleuchteten Eiche.


    "Oh ihr Götter, ihr mächtigen Bewohner der Hermenagebaz, wir rufen euch an, dass ihr schenkt unserer gläubigen Gemeinschaft einen Hauch eures Geistes. Hört uns an, und schenkt uns einen Hauch eures Wesens! Hört uns an, und schenkt uns einen Hauch eures wachen Seins!


    Wodan, weiser Göttervater, Bezwinger der alten Arten, Vater der Welt, mächtigster unter den Asen, schenke diesem Paar die Weisheit, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Schenke ihnen die Weisheit, richtig von falsch zu unterscheiden. Schenke ihnen die Weisheit, zu ehren und zu schätzen was ihnen gegeben ist, und schenke ihnen die Weisheit, deinem Willen zu vertrauen, wo sich der Weg in Nebel verbrigt. Mächtiger Wodan, schau auf uns herab! Wir rufen dich an! Wir rufen dich an!


    Frigg, liebende Göttermutter, ehrbare Gattin unseres allmächtigen Vaters, weise Beraterin und fürsorgende Naha, schenke diesem Paar die heilige Einigkeit eures Seins. Lasse sie folgsam und sicher dem Weg alles irdischen folgen, sich mehren und eins mit der Natur werden, die euer Werk ist. Unsere Mutter Natur lasse sie ehren und pflegen wie sie es für ihre Nachkommen tun. Dein ist unser Leben, dein ist unser Wirken, dein ist unser Sterben! Fürsorgende Frigg, schau auf uns herab! Wir rufen dich an! Wir rufen dich an!


    Donar, mächtiger Riesenbezwinger, stärkster unter den Göttern, Herrscher über Blitz, Donner und die Zeitgewalten, Schützer und Bewahrer der Welt, schenke diesen Menschen Schutz und Obdach auf den Wegen, die sie zusammen gehen werden. Schenke dem Manne die Stärke, sich den Salen zu stellen, und schenke der Frau die Kraft, die ihren zusammen zu halten, wenn der Sturm an der Grundfeste rührt. Lasse sie standhaft durch Wind und Wetter gehen, und lasse sie nicht verzagen wenn der Weg durch Dunkel führt. Stärkster Donar, schau auf uns herab! Wir rufen dich an! Wir rufen dich an!


    Freya, du Liebende, du Sorgende, du Hegende. Die du erstehen lässt, wo Kälte regierte, die du blühen lässt, wo Tod sich fand, die du zusammenführst, um den Kreis zu schließen! Schenke der Frau die Kraft deiner Natur, zu schenken dem Kreise der ihren Zukunft und Fortbestand, gebe dem Mann die Kraft, sich mit seiner Frau zu mehren und zu sorgen für seine Sippe. Schenke ihnen Fruchtbarkeit und Gesundheit, damit sie sich geben in den Kreis der Natur! Schenke ihnen das Wesen des Krauts, sich zu entfalten wo sie Boden finden, sich zu wehren selbst durch Eis und Stein. Schenke ihnen die Treue der Tiere, die zusammen stehen durch Not und durch Hunger. Schenke ihnen die Geduld, die der Kraft deiner Schöpfung inne ist. Sorgende Freya, schau auf uns herab! Wir rufen dich an! Wir rufen dich an!"


    Der alte Mann nickte ernst, als er diese Worte zuende gesprochen hatte, wandte sich wieder dem Brautpaar zu, dass stumm und reglos hinter ihm stand, nahm einen schmalen Ast der Eibe, tauchte diesen in Wasser, und benetzte damit die zu verheiratenden. Wasser, auch wenn es in der Welt der Germanen keine Mangelware war, war sich jeder seiner Macht bewusst: ohne Wasser kein Leben und keine Mehrung.


    Dann wandte er sich wieder der alten Eiche zu, um die Naturgeister um Schutz und Beistand anzurufen:


    "Ihr Geister der Welt, hört uns an! Ich rufe euch herbei, um beizuwohnen diesem heiligen Ereignis, der Vermählung dieser beiden Liebenden. Ihr guten Alben und Undinen, ihr Irrwesen und Nereiden, ihr Sylphen und Nymphen, ihr Wichte und Gnome, teilt diesen Moment mit euch, und schenkt uns eure Gunst, um diesen beiden Menschen zu verleihen das Glück eures Wesens. Schenkt diesem Paar euren Schutz in den Gezeiten dieser Welt, und steht ihm bei in den Prüfungen, die da kommen. Oh ihr guten Geister dieser Welt, die ihr innewohnt jedem lebend Ding, kommt herbei, kommt herbei."


    Wieder wandte der alte Mann sich mit ernstem Blick um, tauchte den Ast einer Kiefer in eine Schale voll verdünntem Met, und wieder benetzte er das Brautpaar, um den guten Naturgeistern den Einzug zu ermöglichen. Met, weil die berauschende Kraft des Alkohols nicht selten einen Blick in die Welt der Geister ermöglichte (daher auch die spätere Bezeichnung 'Geist').


    Um die Ahnen der Brautleute zu beschwören, richtete er seine Aufmerksamkeit nicht auf die Eiche, sondern auch die Brautleute selbst.


    "Oh ihr ruhmreichen Ahnen, ihr die ihr die Vergangenheit und die Zukunft gesehen habt, spendet diesen beiden Liebenden euren Segen! Lasst sie in euren Pfaden wandeln, sowie ihr sie mit eurem Schutz begleitet, wenn sie neue begehen. Oh ihr ruhmreichen Ahnen, ihr die ihr eingegangen seid in die Hermenagebaz, spendet ihnen euren Segen, auf dass sie fruchtbar sind, und euer Andenken an ihre Kinder weitergeben, so wie ihr es mit ihnen gemacht habt. Oh ihr ruhmreichen Ahnen, spendet uns euren Segen!"


    Dieses Mal war es der Zweig einer Fichte, der die Brautleute mit Asche benetzte. Asche, für das Vergangene, aus dem doch immer wieder neues hervorging, denn auch die Germanen wussten um die fruchtbare Asche vergangenem Lebens.


    Die Asche verflog, und übrig blieben die beiden Brautleute, mit Wasser, Met und Asche benetzt, bereit sich zu verbinden und das Opfer zu sehen.
    Dagoberaht nickte dem jungen Goden, ein Vetter des Bräutigams zu, der das Opfertier in den Kreis führen würde. Der junge Priester führte einen Bock, der in seiner Männlichkeit für die Samenspendende Fruchtbarkeit des Bräutigams stand, zum Priester, der diesem ohne Worte, aber mit einer knappen und routinierten Geste die Kehle durchstieß. Das Tier verendete mit einem leisen Röcheln, und sackte im starken Griff des alten Mannes nur mit den Hinterläufen zusammen. Das Blut wurde in einer kleinen Schale aufgefangen, und dem Bräutigam von der Stirn bis zur Nasenspitze über den Nasenrücken gestrichen.
    Das gleiche Prozedere erlitt auch eine Henne, deren Blut der Braut von der Stirn bis zur Nasenspitze über den Nasenrücken gestrichen wurde.


    "Ihr Asen und Wanen, ihr guten Geister und ihr Ahnen, ihr wart Zeuge dieses Opfers, das euren Geist und eure Kraft auf dieses Paar übergehen ließ! Ihr habt ihnen euren Segen geschenkt, so seid nun auch Zeuge, wie diese Menschenkinder sich selbst ein Zeugnis ablegen, ein Zeugnis von ihrem Glauben und ihrer Liebe! Ihr Asen und Wanen, ihr guten Geister und ihr Ahnen, hört uns an!"


    Der Gode nahm die Arme wieder herunter, und sah das Brautpaar lächelnd an. Braut und Bräutigam stellten sich kaum einen Schritt voneinander entfernt, reichten sich die Hände und verschränkten diese über Kreuz. Der alte Mann nahm ein blütenweißes Tuch und legte dies auf die ineinander gepressten Hände. Er wandte sich mit einer langsamen Geste um, nahm zwei Blütenkronen, und legte sie dem Paar auf, wonach er beide mild lächelnd annickte. Nun war es Zeit für den Treueschwur, der weniger den Göttern galt, als dem zukünftigen Ehepartner. Nach Meinung des alten Mannes der schönste Part in einer Hochzeitszeremonie, konnte man doch daran festmachen, wie nahe sich die Brautleute schon standen. Für die Römer hatte es rein formelle Funktion: es zeigte das Einverständnis beider, die Ehe in freiem Willen und ohne Zwang einzugehen.


    Die versammelte Menge, insgesamt sicherlich mehr als hundertfünfzig Menschen, beeindruckten Albin schon. Er hätte nicht gedacht, dass Loki so viele Menschen um sich scharen könnte.
    Der alte Mann stand etwas abseits mit den anderen Hausangestellten, mit Marga im Arm, die es sich trotz der Arbeit, die noch in der Küche mit den anderen zu erledigen war nicht nehmen lassen wollte der ersten Hochzeit in der Familie seit Jahren beizuwohnen. Zwar hatte die alte Haushälterin ein Verhältnis zum Familienoberhaupt, das mit feindselig noch schöngeredet war, aber dies war ein Zeichen, dass sie nicht verpassen wollte.


    So standen sie nun beisammen, die versammelte Gemeinde hinter sich, und den Goden beobachtend der gerade den Ritualkreis unter der alten, ehrwürdigen Eiche weihte, dem größten Baum im Garten, der wahrscheinlich noch viel älter war als die Casa an sich, und die Casa die zuvor hier gestanden hatte... leises Gemurmel ging durch die Reihen der Gäste, und man wartete darauf, dass das Brautpaar den nächsten wichtigen Schritt tat.

    Sim-Off:

    Zum Ablauf: es wird zwei Erzähllinien in diesem Thread geben, eine aus Sicht des Brautpaares und eine aus Sicht der Gäste. Das ist, damit die Geschichte relativ linear vorangetrieben werden kann, und damit man nicht die Übersichtlichkeit verliert, was gerade wo passiert (BAUMANSICHT!!! :D), nach der Vermählung wird es dann eine neue Linie geben, in der sich die Brautleute den Glückwünschen etc. stellen... Viel Spaß!


    Hradja Elfledaz al Landoz
    Die Vermählung der Elfleda und des Lando



    Als die Gesellschaft schon mehrere Stunden beieinander war, gegessen und getrunken hatte, miteinander größtenteils bekannt war, und die Stimmung ausgelassen genug war, um wieder durch die Ernstheit der Zeremonie abgewürgt zu werden, rief der Gode das Brautpaar zu sich. Es dämmerte langsam, und das Licht bekam eine leicht goldene Farbe...


    Der Ort, an dem Elfleda und Lando miteinander vermählt werden würden, beziehungsweise wo der zeremonielle Teil, der die Verlobung abschließen, und die Ehe beginnen würde, stattfinden sollte, war ein vorbereiteter Flecken Erde unter der großen Eiche im hinteren Teil des ausladenden Gartens der Casa Duccia. Die Eiche stand schon seit Jahrzehnten hier, und sah dementsprechend aus, und überragte die anderen Bäume im Garten, die erst gepflanzt worden waren, nachdem die Sippe hier einzog, um einiges an mythischer Behäbigkeit. Dieser Baum war auch die erste Opferstätte der Sippe gewesen, noch bevor sie einen Opferstein weiter hinten im Garten platzier hatte.
    Jetzt, im späten Frühjahr, sah die Eiche im Licht der langsam untergehenden Sonne noch kraftvoller aus, sie ließ keinen Zweifel daran, warum sie der Sippe heilig war. Unter dem hohen Stamm der Eiche, die sich weit über Haupteshöhe verzweigte, waren zwei große Öllampen aufgestellt worden, kleinere Öllampen schlossen im Kreis an. Aufgrund dieser Aufstellung waren die Gäste gezwungen, sich im Halbkreis mit etwa zehn Schritten Durchmesser um den durch das Lampenlicht mystisch erleuchteten Flecken unter der Eiche aufzustellen. Was auch so gedacht war, so würden sich die beiden Sippen gegenüberstehen müssen, während die anderen Gäste quasi den Bogen darstellen würden. Das würde symbolisieren, dass das Brautpaar, was zwischen den Sippen stehen, diese verbinden würde.
    Der Platz reichte nicht aus, um alle Gäste in den waldgleichen Garten treten zu lassen, aber fast.
    Ein kleiner Tisch war vorbereitet worden, auf dem die nötigen Gaben lagen, die der Gode zur Zeremonie gebrauchen würde.


    Innerhalb des Ritualkreises:


    Dagoberaht:
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    Der alte Gode, der die Familie wahrscheinlich schon länger kannte als sie sich selbst, schritt den Kreis ab, und streute mit langsam mahlenden Fingern Erde zwischen die Fackeln. Er war nichtmehr der jüngste, und so dauerte es seine Weile, konzentriert blickte er auf jeden nächsten Schritt. Als er das getan hatte, nahm er etwas Wasser aus einer Karaffe in die Hand, und wiederholte das Prozedere, indem er es tropfenweise zwischen seinen Fingern verrinnen ließ. Dies symbolisierte den Erdkreis, Midgard, und vor allem die Fruchtbarkeit, die diesem inne war, und die in dieser Zeremonie beschworen werden sollte. Als er dieses getan hat, murmelte er ein paar Worte, die er an die alte Eiche richtete, wandte sich dann zur Festgesellschaft um, und wartete darauf, dass die Brautleute zu ihm traten...


    "Kommt zu mir, Kinder dieser Welt. Kommt zu mir unter den Schutz von Mutter Erde, den Schutz der Götter, und den Schutz der Naturgeister, die diesem ehrwürdigen Baum inne sind. Kommt zu mir, wenn ihr vollenden wollt, was ihr geschworen habt!"


    "Heilsa Sevilla, junge Dame. Und heilsa auch dir, Lucius Secundus. Ihr seid aber schon groß... das muss von eurem Ururgroßvater kommen, der war auch ein Baum von einem Mann. Ich bin Albin... oh, wie was?", er sah hoch, als Dagmar ihn nach ihrem alten Zimmer fragte. Er stand wieder auf, wuschelte den Kindern mit seinen kräftigen Händen einmal durch die Haare, und knirschte beim Aufstehen bedächtig mit den Knien: "Ah, das Alter... natürlich gibt es dein Zimmer noch. Es wurde nach deiner Abreise nicht neu vergeben. Ich denke, du findest noch hin? Dann kümmere ich mich nämlich um dein Gepäck.. es wurde sogar geputzt, in deiner Abwesenheit, einmal in der Woche! Oh welch schöner Tag..."


    Und schon entfernte sich Albin, um den Wagen im Garten zu entladen und das Gepäck in Dagmars Zimmer zu bringen, mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen: "Als die Römer frech geworden..." :D

    "Ja... moment... moment...", hallte es aus der Eingangshalle, in der Albin gerade versuchte sich von einer widerspenstigen Schürze zu lösen, bevor er schnaufend und nach stark nach gekochten KARTOFFELN riechend (:D) die Tür öffnete, und mittem im obligatorischen "Heilsa, Fremd..." erstarrte, um eine Sekunde später der halb so breiten Dagmar um den Hals zu fallen.


    "Junge Herrin! Du kannst... oh... wer seid denn ihr? Oh, Dagmar! Du kannst dir nicht vorstellen wie gut es tut dich zu sehen... und schau an, wer seid denn ihr zwei? Oh... ah... eh... eh... kommt doch rein! Kommt rein! Wo sind meine Manieren... willkommen! Willkommen zu Hause!", er winkte einladend und mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht in die Eingangshalle, machte sich daran Dagmar den Mantel abzunehmen und dem Fahrer des Karren zu winken ihr Gepäck durch den Garten hinter das Haus zu bringen. Alles gleichzeitig.


    "Schön dich zu sehen! Und schön euch zu sehen! Wisst ihr, wer ich bin? Ich bin Albin...", er kniete sich hin, und grinste die beiden aus vollem Herzen an, vergaß dabei allerdings, dass sie Kinder eines Römers waren. Was ihm eine Sekunde später auch einfiel... "Eh... Albin sum. Et vos? Sprecht ihr unsere Sprache?"

    Sim-Off:

    Um es für alle einfacher zu machen, bitte ich darum die BAUMSTRUKTUR und eigene Titel für seperate Gespräche zu verwenden! :)
    Am Wochenendes spielen wir erstmal (aufgrund mehrerer Abwesenheiten) erst einmal das Vorgeplänkel, am Montag soll dann die Eheschließlung und die Feier losgehen.


    Der erste große Tag für die Sippe rückte immer näher, und Albin hatte sich nicht geschont um mit den anderen das Eintreffen und vor allem das Wohlbefinden der Gäste vorzubereiten.
    Phelan hatte am Morgen die Götter um gutes Wetter gebeten, und gleichzeitig nachgefragt, wie es mit der Bitte denn so stand, und dafür eine positive Antwort erhalten. Also hatte man sich entschlossen, den Gästempfang nicht im Atrium vorzunehmen, sondern zu einem entspannten Zusammensein im Garten einzuladen. Daher war an der Porta ein Schild für die Gäste angebracht worden, sich doch ein paar Meter weiter zum offenen Gartentor zu begeben, um sich direkt in die Gastgesellschaft in dem mittlerweile munter blühenden und grünenden Garten zu begeben.


    Man hatte mehrere Sitzmöglichkeiten mit Tischen und Bänken aufgebaut, traditionell in einem Kreis in dessen Mitte am Abend ein größeres Feuer aufgebaut werden würde, Lando hatte insgesamt mehrere zig Gäste eingeladen, viele Honoratoren der Stadt und der Umgebung, größtenteils allerdings Mitglieder der germanischstämmigen Bevölkerung.


    Für das leibliche Wohl war vor der Eheschließlung vor allem durch leichte Kost und dünnes Bier sowieso verdünnter Wein gesorgt, man wollte den Gästen Zeit geben sich miteinander bekannt zu machen und sich auf die Stimmung des Abends vorzubereiten. Die geladenen Spielleute würden auch erst später kommen, und in der Küche wurde schon fleissig herumlaboriert um das späterere Festessen zu kredenzen.


    Mehrere Kinder von befreundeten Familien der Duccii liefen schon tollend herum, spielten im ausladenden Wildgarten des Anwesens verstecken, während man hier und dort schon angeregtes Gemurmel erwachsener Gespräche zu hören...

    Der Tag, an dem wieder eine Prozession aus der Stadt in die Wälder führte, zur Stelle, wo die Duccii einen Platz ihren Toten geweiht hatten, war alles andere als freudenstrahlend. Während die Familie und mehrere ihrer Freunde aus der Stadt zogen, beobachtete Albin den wolkenbehangenen Himmel, und war sich der Anwesenheit der Götter durch dieses Zeichen mehr als sicher.
    Was war es auch für ein Tag, an dem man gleich drei Menschen zu Grabe tragen musste, die allesamt zusammengenommen nicht einmal sein Alter erreicht hatten.
    Über die jüngsten Beweise für das harte Schicksal, durch das die Sippe ging, konnte er nur hilflos den Kopf schütteln, es schien fast als hätten die Götter Gefallen daran gefunden, den Söhnen und Töchtern Wolfriks weniger Zeit mitzugeben, um sich auf Midgard zu beweisen.


    Die Prozession wanderte still und langsam die Meilen bis tief in den Wald, das stete Klackern der Wagen, auf dem die eingewickelte Dagny und das für die Verbrennung vorgesehene Holz transportiert wurden, während die Urne mit der Asche Brandinars von einem seiner nächsten Verwandten getragen wurde.


    Als sie an der Stelle ankamen, an der der Baumwuchs nur spärlich war, und die schon aufgestellten zwölf Steine ein stummes Mahnmal der Sterblichkeit bildeten, wurde das Hals vom zweiten Karren geschafft, ordnungsgemäß aufgeschichtet, ein Krug Pech darüber ausgegossen und schließlich der Leichnam der jung verstorbenen Dagny darauf gebettet.


    Als das getan war, nahm die Gemeinde gegen den leichten Wind, der hier wehte, Aufstellung und wartete darauf, dass die Zeremonie begann. Während Albin darauf wartete, dass Phelan Dagny Hel empfahl, besah er sich die Steine, die die Grabmäler dieser Toten bewehren würden, und seufzte hörbar... alles nicht allzu große Steine, aber auch nicht die kleinsten. Die Traditionen waren unerbittlich, wenn es um das Bestimmen der Grabmalsgröße ging. Je mehr ein Mensch für die seinen und die Götter getan hatte, desto größer würde sein Grabmal sein. Die Grabmäler der Frauen waren freilich selten größer als Hüfthoch, während das Grabmal, dass dem verschollenen Leif gesetzt wurde, alle Anwesenden um Haupteslänge überragte. Größer war wohl nur das Grabmal Landogars, des Vaters von Leifs, das in Divodurum stand. Als Erster, der das römische Bürgerrecht für sich und die seinen erwarb, hatte Landogar nach wie vor die Ehrenstellung der Ahnen der jüngsten Geschichte der Sippe Wolfriks.


    Irgendwann ging es los, und Albin erwachte aus seinen Gedanken, um mit voller Konzentration auf die Zeremonie zu achten...

    Albin, der den Jungen in seinen Gedanken alleine gelassen hatte, brauchte eine Weile bis er wieder normal atmen konnte, und so dauerte es eben etwas, bis er die Frage des Jungen adäquat beantworten konnte: "Eh... gute Frage. Der große dort, also, der größte, gehört Leif. Er hat die Sippe in Mogontiacum zusammengeführt, und angefangen was Lando dort mittlerweile zu vollenden versucht. Allerdings ist es leer, keine Asche liegt unter diesem Stein, denn Leif ging im Felde verloren, im Dienst für die Römer."


    Albin ließ am Ton seiner Stimme keinen Zweifel, was er davon hielt, dass einige Söhne Wolfriks sich für die alten Feinde der Stämme in die Schlacht warfen.


    "Dieser Stein hier gehört Alrun, ebenfalls leer, sie wurde entführt und ward nie wieder gesehen. Der dort gehört Eike, ebenfalls leer, auch verschollen im Felde. Das dort Ylva, am Fieber gestorben das schon so viele Töchter dieser Familie dahingerafft hat. Jener hier... der kleinere da links von dir... Freya. Und diese beiden dort...", er deutete auf zwei Steine, die unverkennbar frisch aufgestellt waren, jedoch in ihrer fehlenden Größe keinen Zweifel an der Bedeutung der Toten ließen, "Gero und Sigmar. Erst vor kurzem von uns gegangen, und doch nicht die letzten, so wie es ausschaut..."


    Albin schüttelte sachte den Kopf, als er an die daheim vor sich hinsiechende Dagny dachte, die ihrer Aufnahme in Hels Reich harrte...

    Und Albin, ächzend und schnaufend, mit ihm. Jetzt ging es zu den Gräbern, raus aus der Stadt, in den Wald... eine gute halbe Stunde zu Fuß, wenn man nicht Albin war. Eine dreiviertel, wenn man es war.


    "Ich bin nicht unbedingt der perfekteste Reiter", log Albin. Er war der mieseste Reiter, der jemals auf dem Rücken eines Pferdes gesessen hatte, und den Nornen allein war es zu verdanken, dass er sich nicht den Hals bei den wenigen Versuchen, irgendwie oben zu bleiben, gebrochen hatte.


    "Wenn es dir recht ist, junger Herr, würde ich mir daher einen Mantel holen. So warm ist es doch noch nicht...", murrte der alte Mann, tat schon worum er gebeten hatte, und kam etwas dicker eingepackt wieder zurück, "Ich gehe davon aus, dass du es nicht eilig hast, oder? Dann gehen wir nämlich zu Fuß. Würde in etwa genauso lange dauern, als wenn wir den Karren bereiteten."


    Sprach's, und führte den jungen Mann auf den Weg zu den Gräbern...

    Gut, es war keine Dreiviertelstunde, es war eine Stunde, die Albin mit Rodrik bis hierhin gebraucht hatte, er wurde halt nicht jünger. Aber dennoch war er zu stolz, um sich einen Stock zu nehmen. Einen Stock! Soweit kam es noch! Da machte er lieber einmal mehr Pause, und tat so als würde ihm die Landschaft gefallen, als dass der sich die Blöße gab und am Stock lief.


    Irgendwann hatten sie es also doch geschafft, die zwischen den Bäumen aufgestellten Steinlegungen der Nachkommen Wolfriks zu erreichen. Ein kleiner Abklatsch von dem, die gefallen waren. Einige hatten keinen Stein bekommen, und waren wahrscheinlich am Ort, an dem sie erschlagen worden sind, im Wald verrottet, andere hatten ihre Steine an den Orten bekommen, an denen sie ihre neue Heimstatt errichtet hatten, und diese Steine waren nur jenen vorbehalten, die es mit einem Leben im römischen Reich versucht hatten. Dies waren die einzigen Steine, die links des Rhenus die Gräber verstorbener Wolfrikssöhne und -töchter markierten. Und einige der Gräber waren leer...


    "Hier.", brummte Albin, noch recht schwer am schnaufen, und deutete auf einen der kleineren Steine, der unter einer jungen Buche stand, die sich aus dem Grab Hagens erhob. Er ließ sich auf einen Stein nieder, von dem er wusste, dass niemand darunter begraben war, und ließ den Jungen erst einmal mit dem Eindruck allein.

    Hhhhkk! Albin versagte der Atem, als der Bursche sich vorstellte. Vor ihm stand wahrhaftig der Erbe Leifs! Ungläubig musterte der Alte Mann den hageren Germanen, der ihm einen kräftigen Händedruck gab. Völlig überrumpelt schnappte Albin nach Luft und fand seine Sprache wieder. "Sei mir gegrüßt, Alrik Leifsson! Willkommen in der bescheidenen Wohnstatt der Nachkommen Wolfriks. Ich bin Albin, treuer Mitstreiter der deinen seit vielen Jahrzehnten. Willkommen, willkommen!" Albin wurde ganz nervös, während er so vor sich her brabbelte. Plötzlich war er voller Tatendrang und wollte irgendetwas tun, um nicht so untätig auszusehen. Doch irgendwie waren gerade ohnehin alle von einer verfluchten Trägheit ergriffen, die Albin nicht in den Kopf gehen wollte. Wieso lungerten die dort eigentlich alle herum? Junges, faules Pack! Zeigt dem Erben des Leif, was die Sippe des Wolfrik noch immer ausmachte! Bei Wodan, Albin wusste zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr so recht was zu tun war. Verdammte Axt, er wurde alt! (:D)



    Dies war Alriks Zimmer, das direkt nach seiner Einkehr eingerichtet wurde. Wie alle Zimmer war es sehr schlicht eingerichtet worden, der Luxus der römischen Zivilisation endete an den Stufen zu den Wohnräumen. Das Zimmer beinhaltete neben einem schmalen Bett eine kleine Kommode, einen Tisch mit einer Wasserschale darauf, ein Kohlebecken und eine kleine Truhe für Wertsachen. Das Fenster zeigte zur Straße, war aber beinahe gänzlich mit wildem Wein bewachsen, ein Überbleibsel der Erstbesitzer dieser ehemaligen römischen Bauerncasa.

    Viel zu schnell war die Zeit um gewesen und nun war die Chaotentruppe doch mehr oder weniger in einem Stück wieder heimgekehrt...und hatten auch noch einen zusätzlichen Mann mitgebracht! Auch wenn er es nicht zugeben wollte, Albin war froh die ganze Reisegruppe lebendig wiederzusehen. Die Blessuren, die sie davongetragen hatten, würdigte er keiner Bemerkung. Immerhin lebten die Wichte noch, es gab Wichtigeres als ein paar Fleischwunden! Er schloss hinter dem letzten Heimkehrer das Tor und trat dann an Lando heran, der es sich bereits bequem gemacht hatte. Die ganze Zeit schon hatte er eine ernste Miene aufgesetzt und wollte nun den Grund dafür offenbaren. Er stellte sich neben den angeschlagenen Heruten und sprach dann mit tonloser, aber gut hörbarer Stimme.
    "Willkommen zurück. Wie ich sehe seid ihr alle lebendig, wofür wir den Göttern danken mögen. Sogar ein neues Gesicht ist mit euch hergekommen." Er bedachte den immer noch staunenden Alrik mit einem skeptischen Blick und wandte sich dann wieder an die Runde. "Andere hatten weniger Glück. Dagny ist in Hels Reich hinabgestiegen, das Fieber hat sie dahingerafft." Eine weitere junge Frau vom Stamme Wolfriks, die im Krankenbett bis zum bitteren Ende dahinsiechen musste. Albin senkte kurz den Blick und es entstand betretenes Schweigen. Alle hatten es kommen sehen, doch keiner wollte es wahrhaben. Kurz räusperte der alte Mann sich, dann durchbrach seine Stimme das Schweigen wieder. "Nun...wer ist der Kerl, den ihr hier angeschleppt habt?" Der Ton in seiner Stimme war nun etwas harsch geworden. Vermutlich hatten diese Schwachköpfe irgendeinen dahergelaufenen Germanen in ihre Obhut genommen, wie sie es schon mit diesem Chatten getan hatten. Das würde noch ein böses Ende nehmen!

    Albin sah, wie sehr es dem Jungen nahe ging, aber was sollte er schon groß ausschmücken, wo es nichts auszuschmücken gab?


    "Ja, hat er. Weil er dich und deine Mutter tot glaubte. Das wäre sogar in der Tradition unserer Väter recht gewesen.", dozierte Albin kaltschnäuzig weiter, aber nicht ohne Mitgefühl, "Was ihm passiert ist? Ich weiß es nicht genau... ich war zu der Zeit noch in Magna. Ich glaube, er ist vom Pferd gefallen, als er sein Ziel zu hoch gesteckt hatte, und sich dabei nicht halten konnte. Er brach sich alle Knochen, letztendlich."


    Er klopfte dem Jungen auf die Schulter, und sah ihn aufrichtig mitfühlend an: "Sein Stein steht draußen bei den anderen, die in Valhall und Hels Reich fortdauern. Wollen wir uns ihn ansehen?"

    Marga:
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    Die alte Frau sah den Jungen kritisch an...


    "Zur Legion willst du? Wenn das dein Wille ist... ich kann ihn nicht verstehen. Schon viele aus der Familie haben sich dem Dienst an der Waffe unter den Römern verschrieben, und fast alle sind daran zugrunde gegangen."


    Sie rührte weiter in einer Suppe aus Gemüseresten vom Tage, die sie heut Abend den wenigen, die zur Zeit zum allabendlichen Essen zusammenkamen, servieren würde.


    "Aber das wirst du wohl von deinem Vater haben... sei vorsichtig, Junge. Dein Vetter Brandinar ist erst kürzlich bei einem Unfall ums Leben gekommen... man kann nicht nur mit der Waffe in der Hand umkommen, junger Bernulf."


    Sim-Off:

    In der alten Zeit gab es so etwas wie "ihr" "sie" oder "euch" in der direkten Anrede nicht. Es gab nur das "du" etc. :)

    "Ach..." Albin widerstand dem Drang, sich an den Kopf zu fassen, als Bernulf von der restlichen Verwandtschaft sprach. Hatte der alte Mann erwähnt, dass die Casa momentan nur zur Hälfte belegt war? Jaja, das Alter...
    "Von der Verwandtschaft wirst du allerdings nur einen Teil hier vorfinden. Lando, Witjon, Phelan, unser Leibwächter Silko und der Stallbursche Leif sind momentan auf Reisen. Sie werden vermutlich im Laufe der nächsten Woche zurückkehren." Hoffentlich würden sie das. Auch wenn Albin die Ruhe in der Casa Duccia ausgiebig genießen konnte, während dieser Sauhaufen abwesend war, so bat er dennoch jeden Abend die Nornen darum, dass die jungen Herren unbeschadet von ihrer Reise ins Herz Midgards wiederkämen.
    Bernulf allerdings wollte sich erst einmal ausruhen, was Albin mit einem knappen Nicken quittierte. "Wie du möchtest. Du findest mich unten." Und damit verschwand der Alte in den Gängen der Casa auf dem Weg nach unten.

    Albin hatte den jungen Neuankömmling ins Obergeschoss geführt und öffnete die Tür zu seinem neuen Zuhause. "So junger Mann, hier wirst du von nun an jederzeit nächtigen können. Es ist schlicht, aber bequem." Und für Albin nach all den Jahren dennoch ein Beweis dafür, dass die Duccii wohlhabender waren als etliche andere germanische Sippen der Umgebung "Dort in der Truhe kannst du deine Habe verstauen, in der Kommode deine Kleidung aufbewahren." Er sah dem jungen Ubier einen Moment lang zu wie dieser sein Zimmer betrat und sich umschaute, dann fügte er noch hinzu: "Du bist vermutlich hungrig von der Reise. Unten in der Küche findest du etwas zu essen. Noch Fragen?"