Beiträge von Albin

    Ein Postbote? Albin musterte den Mann verwirrt, wusste er denn nicht... naja, egal.


    "Der Herr Duccius Aulus ist zur Zeit nicht im Hause, er dürfte sich in seinem Officium aufhalten, und dafür sorgen dass die Stadt weiterhin mit Wasser versorgt wird. Allerdings haben wir auch einen Briefkasten, in dem man Post einfach ablegen kann, falls es dir nicht aufgefallen ist. Wie dem auch sei, ich werde den Brief entgegennehmen und ihn dann überreichen sobald der Herr wieder zurück ist."

    Albin, schlecht gelaunt wie eh und je, warf erst einen Blick durch das kleine Fach in der Tür. Seit er vor einigen Tagen einen brennenden Haufen Hundekacke vor der Haustüre ausgetreten hatte (barfuß!), hatte er wirklich die Schnauze voll von unangenehmen Überraschungen. Die Tatsache dass man sich hier nicht mehr gegenseitig den Schädel einschlug führte wohl dazu dass man sich sonst wie das Leben schwer machte.


    Vor der Tür stand eine in dunkles Tuch gehüllte Gestalt, und hätte Albin gewusst was ein schlecht getarnter Assassine war, so würde er jetzt denken dass diese Gestalt einer wär. So aber hielt Albin die in dunkles Tuch gehüllte Gestalt nur für eine in dunkles Tuch gehüllte Gestalt.


    "Heilsa, will... öhm... du stehst vor der Casa Duccia! Was ist dein Begehr?"

    Milarocix:
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    Gut, das hatten die beiden also intus. Als nächstes stand römische Weltgeschichte auf dem Plan. Die nächsten zwei Stunden wurde also über die römische Geschichte doziert, angefangen bei Romulus und Remus bis hin zur Vertreibung der Könige aus dem Reich.


    Dazu verabreichte er ihnen einen Teil von Livius' Geschichte:


    dventus Aeneae in Italiam et res gestae. Ascani regnum Albae et deinceps Silviorum. Numitoris filia a Marte compressa nati Romulus et Remus. Amulius obtruncatus. Urbs a Romulo condita. Senatus lectus. Cum Sabinis bellatum. Spolia opima Feretrio Iovi lata. In curias populus divisus. Fidenates, Veientes victi. Romulus consecratus.


    Numa Pompilius ritus sacrorum tradidit. Porta Iani clausa.


    Tullus Hostilius Albanos diripuit. Trigeminorum pugna. Metti Fufeti supplicium. Tullus fulmine consumptus.


    Ancus Marcius Latinos devicit, Ostiam condidit.


    Tarquinius Priscus Latinos superavit, circum fecit, finitimos devicit, muros et cloacas fecit.


    Servio Tullio caput arsit. Servius Tullius Veientes devicit et populum in classes divisit, aedem Dianae dedicavit.


    Tarquinius Superbus occiso Tullio regnum invasit. Tulliae scelus in patrem. Turnus Herdonius per Tarquinium occisus. Bellum cum Vulscis. Fraude Sex. Tarquini Gabi direpti. Capitolium inchoatum. Termonis et Iuventae arae moveri non potuerunt. Lucretia se occidit. Superbi expulsio. Regnatum est annis CCLV


    Streng wie er war, achtete er darauf dass seine Schüler jedes Wort genau abschrieben, und auch wenn sie es nicht verstanden, würden sie es schließlich später brauchen..

    Milarocix:
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    Als seine beiden Schüler schließlich eingetroffen waren, stellte sich Milarocix kurz als der vor, der er war: für die nächsten Wochen ihr schlimmster Albtraum.
    Er gebot beiden sich zu setzen, und verteilte dann kleine Wachstäfelchen, auf denen die beiden mitschreiben sollten, was er ihnen auf der großen Tafel, die er aufgestellt hatte, vorschrieb.


    "Nun gut. Ich denke heute fangen wir mit einfachen Vokabeln an, und danach üben wir geringere Addition."


    SVM ES EST SVMVS ESTIS SVNT


    ERAM ERAS ERAT ERAMUS ERANT ERANT


    ERO ERIS ERIT ERIMUS ERITIS ERUNT


    ...


    Gesagt, getan. Die nächsten zwei Stunden verbrachten die beiden Duccier damit den Worten des Galliers zu lauschen, welcher ihnen beibrachte wie man einfachere Sätze aufschrieb, und sie korrekt wiedergab.
    Schließlich ging es an die geringere Mathematik, und auch hiermit quälte er die beiden zwei Stunden lang.


    I II III IV V VI VII VIII IX X


    XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX


    ...


    I + I = II, II + II = IV, IV + IV = VIII


    ...

    Albin wedelte mit den Händen, als ob er eine Mücke verjagen wollte...


    "Jaja, das sagen sie immer. Also, ab mit dir, mach irgendwo anders Unsinn."


    Sein Misstrauen in die Jugend war unumstößlich.

    Milarocix:
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    Der alte Mann war sehr zufrieden, hatte seine Reputation doch tatsächlich gereicht um ins Haus der Familie der Duccier geholt zu werden. Ein klein wenig stolz war er ja schon auf sich, allerdings waren seine Gefühle gemischt mit einer gewissen Nervosität, schließlich musste er sich hier beweisen.


    Mit einem Haufen Schriftrollen, einer größeren Tafel und jeder Menge Schreibkram hatte er sich schließlich auf Geheiß Albins im Kaminzimmer eingerichtet, und wartete darauf dass seine Schüler auftauchten.

    Albin hatte es geschafft einen Hauslehrer zu organisieren, der einen einigermaßen guten Ruf hatte, dafür aber sündhaft teuer war. Andererseits sollte man an der Bildung der jungen Leute nicht sparen, und so schluckte Albin den Groll über die unverschämten Gehaltsforderungen des Mannes herunter, geleitete ihn zur Casa und erklärte ihm was zu tun war. Dann deponierte er ihn im Kaminzimmer, wo er seine erste Schulstunde vorbereiten sollte.


    Schließlich galt es nurnoch Phelan aus seinem Zimmer zu holen,...

    Wollte der Junge ihm gerade klarmachen dass der Haushalt überholungsbedürftig war? Dann klopfte er ihm auch noch auf die Schulter...
    Albin nahm sich zurück, reagierte allerdings etwas verschnupft, der Junge konnte ja nicht wissen wie das hier lief.


    "Auf. Gar. Keinen. Fall.", schloss er kategorisch jedwede Mithilfe aus, "Danke für das Angebot, junger Herr, aber ich denke ich komme am besten alleine zurecht. Wenn du Beschäftigung suchst, würde ich es in der Hros versuchen, oder... in der Stadt. Bei der Hausarbeit kann ich allerdings keine fremden Hände gebrauchen!"


    Schlimm genug dass die junge Dagny schon mitmischen wollte, jetzt fing der auch noch damit an. Konnten die Kinder nicht wie früher in den Wald gehen und Fang-den-Varus spielen?

    Albin zog eine Augenbraue hoch...


    "Lando meinte? Na, wenn LANDO das meinte...", er konnte immer besser verstehen warum Marga sich immer so über den jungen Lando aufregte.


    "Latein und Mathematik, meinst du? Hmh... ja, ich werde bis morgen jemanden aus der Stadt haben, glaube ich. Finde dich morgen am frühen Abend im Kaminzimmer ein, ich denke da wird sich etwas arrangieren lassen."


    Im Endeffekt hätte er LANDO gerade am liebsten den Hals umgedreht, der Junge war perfekt darin anderen sein Arbeitspensum aufzuhalsen, aber was sollte er dagegen tun? Er hatte strikte Anweisung von der jungen Herrin Dagmar bekommen, dafür zu sorgen dass es hier an nichts mangelte. Und scheinbar mangelte es hier gerade an Ausbildung.

    Man konnte sich wahrlich nicht darüber beschweren, dass Albin zu wenig zu tun hatte. Gerade noch war er damit beschäftigt gewesen, für Ordnung im Haus zu sorgen und der kleinen Dagny hinterherzuräumen, als er vom anderen Hauptrakt der Casa seinen Namen hörte...


    Es dauerte eine Weile bis er schließlich da war, und als er den jungen Neuankömmling erkannte, runzelte er verwirrt die Stirn.


    "Ja, junger Phelan, was kann ich für dich tun?"

    "Aye, junger Herr.", verabschiedete Albin Witjon und wandte sich wieder Loki zu: "Entschuldige die Frage, Herr, aber ich erinnere mich nicht an dein Gesicht, noch kann ich mich entsinnen jemals einen Lando in der Kyn meiner Herren gesehen zu haben. Wer bist du?"

    Albin ignorierte den Blick von Loki, solle der doch denken was er wolle, er selbst hatte schon seine Gründe dafür gehabt den Jungen nicht direkt vorzustellen.
    Der weitere Abend verlief relativ müßig, und Albin beschränkte sich darauf leergegessene Tabletts wegzustellen oder Getränke nachzuschenken, ohne dass einer der Anwesenden extra darauf aufmerksam machen musste. Das Leben im Reich gestaltete sich wirklich anders, im freien Germanien war er eher mit der Wache beauftragt, oder anderen Dingen, hier war seine Arbeit um einiges einfacher. Um EINIGES einfacher...


    Wie sich die Zeiten änderten.

    Gerade als Loki die düstere Nachricht überbrachte, führte Albin den jungen Phelan herein. Als er die Nachricht vernahm, legte er einen Finger auf die Lippen um Phelan zu deuten dass es jetzt eher daran war, still zu sein, als das Gespräch zu unterbrechen... man würde den Jungen früh genug bemerken.

    Er hätte dem Jungen eine Falle gestellt, hätte dieser nicht mit familiären Details aufgewartet, schließlich konnte ja jeder vorbeikommen und sich als Familienmitglied ausgeben. Doch nun war Albin beruhigt.


    "Dann heiße ich dich noch einmal willkommen im Heim deiner Familie. Möchtest du dich erst ausruhen? Es gibt zur Zeit eine Art 'Versammlung', wenn du der beitreten möchtest, ich nehme dann solange deine Habseligkeiten.", wie selbstverständlich nahm Albin die Waffen des jungen Mannes an sich, keinen Widerspruch duldent. Dieses Haus wurde nicht mit Waffen begangen.

    Albin nickte zu Landos Ausführungen, da hatte er schon recht. Niemand konnte es sich erlauben Pazifist zu sein, wenn ihm viel an seinem Leben lag. Und die Möglichkeiten des römischen Schwerts begriff Albin auch ohne weiteres.. doch als die beiden jungen Männer aneinander zu geraten schien hielt er sich, entgegen seiner normalen Art alles und jeden zu erziehen, zurück, die würden schon alleine miteinander klarkommen.


    "Achja, die Jagd. Vor diesem Winter war ich selbst noch mit dem Ger unterwegs, in den dunklen Wäldern... "

    Gero? Gero war vor einigen Wochen aufgetaucht, hatte sich beim Militär gemeldet und dann nicht wieder blicken lassen... aber vom Alter her würde der junge Mann zu Gero passen. Dennoch, da konnte ja jeder ankommen...


    "Gero, achja.. und wie war dein Name noch gleich?"

    Albin war gerade damit beschäftigt gewesen einen neuen Krug Bier ins Kaminzimmer zu bringen, als er das Klopfen hörte.
    Andächtig hielt er inne. War das wirklich ein Klopfen gewesen? Doch, da noch einmal... tatsächlich.


    Eine Minute später war er an der Tür angelangt, und zog diese langsam auf.


    "Heilsa, willkommen in der Casa Duccia. Was kann ich für dich tun?"

    Albin stand wie immer im Hintergrund, Lanthilda hatte frei bekommen und versorgte sich selbst mit Abwechslung, während die Duccier sich zu einem Treffen in der Casa verabredet hatten. Er hatte geholfen die Tafeln mit Speisen zu schmücken und den Raum gemütlich zu gestalten, und als die Familie nacheinander langsam eintraf verdrückte er sich auf einen Schemel im Hintergrund und wartete darauf dass jemand nach ihm verlangte.