Beiträge von Caius Aelius Archias

    Sim-Off:

    Au ja, stilla Post! :D Wenn du spielen magst, hab ich noch ne Idee... Ich leier das mal an! :]


    Der Sklave kratzte sich am Kopf und sah den Soldaten fragend an.
    »Äh, würd ich gern, aber der ist mit ihm weg.« Hilflos zuckte er mit den Schultern und machte ein bedauerndes Gesicht. Erst dann wunderte er sich darüber, dass der Mann den Sklaven beim Namen kannte.
    »Äh, Moment mal, woher kennst du den eigentlich...« wunderte er sich träge. Ja, er war eben nicht der schnellste. :D

    Caius hatte in der Zwischenzeit ungeduldig mit den Fingern auf dem Tisch rumgetrommelt. Warum dauerte denn das so lange! Es war ihm schon peinlich genug, das alles, und jetzt kam Firas nicht umd kam nicht und kam nicht...und dann stand er plötzlich da und sagte was. Caius erschreckte sich übelst.
    »Äh...Firas!« machte Caius und versuchte, seine Erschrockenheit damit zu überspielen. Er sah ihn kurz böse an und fuchtelte dann zum Stuhl, damit sich der Sklave setzte, wenn er wollte.
    »Also. Pass auf. Ich hab einen sehr wichtigen Auftrag für dich. So wichtig, dass du jetzt gleich sofort hingehen und den erledigen musst.« Caius fasste Firas ins Auge.
    »Es ist folgendes passiert. Hör gut zu. Senator Purgitius Macer hat mir eine Wachstafel geschickt. Da stand eine Anfrage drauf wegen einer Standeserhebung. Und die ist ins Klo gefallen. Also, die Tafel, nicht die Erhebung. Da liegt die jetzt schon eine ganze Weile. Nein, keine Angst, du sollst sie nicht rausfischen. Aber du musst jetzt sofort zu dem Senator gehen und ihn fragen, ob er das nochmal aufschreiben kann für mich. Aber erzähl dem bloß nicht, dass die einem scriba in die Latrine gefallen ist! Sag...keine Ahnung, dass unser Arbeitsaufkommen so hoch ist, dass sie verlegt und dann unleserlich wiedergefunden wurde oder sowas. Und natürlich, dass es der Kanzlei leid tut und so. Dir wird schon was einfallen.« Caius untermalte seine Anweisungen mit umschreibenden Gesten und sah Firas danach dann fragend an.
    »Verstanden? Das ist sehr, sehr wichtig! Du darfst da keinen Mist bauen. Aber ich will, dass du das machst und nicht diese Volldeppen von scribas, die hier rumlaufen und tabulae ins Klof werfen.« Caius massierte sich die Schläfen und erklärte Firas dann, wo das Haus der Purgitier stand.
    »Klar soweit?« fragte er noch mal nach, zur Sicherheit.
    »Dann Abmarsch! Und beeil dich!«

    »Oh«, machte der Sklave und kratzte sich am Hinterkopf.
    »Kommt er sicherlich, aber ich hab keine Ahnung, wann. Ich weiß ja nicht mal, wo er hin ist.« Der Sklave konnte nur mit den Schultern zucken und hilflos dreinschauen.
    »Ich könnt' ihm was ausrichen?«


    Sim-Off:

    Ja, ich weiß warum er kommt, aber es passt nicht recht, weil an anderer Stelle gerade genau diese Sache ausgesimmt wird, wenn Firas (endlich!) mal schreibt. Bitte also vertrösten, hatte Macer und dem Aurelier auch schon per PN bescheid gesagt. :)

    Als es klopfte, öffnete sich relativ schnell die Tür vor dem Prätorianer. Ein Sklave mit schwarzen Haaren sah raus.
    »Salve. Kann ich dir helfen?« Natürlich war der Prätorianer ziemlich fix als einer erkannt. Der hatte Glück, dass Nakthi sich gerade um Quarto kümmerte...

    Nachdem sie also jeder Wettscheine organisiert hatten, schoben und drängelten sich die fünf Wachsklaven einen Weg für Axilla und ihn frei. Dass ihr das auf die Nerven ging mit den Sklaven, war Caius klar, das merkte er an ihrem genervten Blick in seine Richtung, den er mit einem zuckersüßen Lächeln erwiderte, wann immer er ihm begegnete. Wenigstens hatte einer von denen ihnen im Voraus ziemlich gute Plätze weiter vorne beschafft, und nachdem Caius die obligatorische Tüte Nüsse gekauft hatte, setzten sie sich da hin und Caius beäugte belustigt Axilla, die sich weit vor lehnte und dabei fast an den vor ihr sitzenden Mann stieß.


    Ihre Frage war an niemanden gerichtet, und er selber hatte ja auch keine Ahnung, ob sie was verpasst hatten, aber unten umkreisten sich gerade zwei Gladiatoren. Er sah sich gleich auch ein bisschen um. Bona Dea, war das Ahala, der da gerade eine Braut küsste? Caius sah mal näher hin, Nüsse kauend und Axilla ein wenig abwesend die Tüte hinhielt.

    Caius hatte hin und her überlegt, ob er wetten sollte. Eigentlich gehörte sich das ja nicht unbedingt in Begleitung einer Frau (erst recht nicht in der seiner!), aber dann war Axilla selbst es gewesen, die hierher hatte gehen wollen, und Caius hatte dieser Bitte natürlich verdutzt (und vorfreudig) entsprochen. Klar, sie war nicht besonders angetan davon, dass er ihr so viele Wachen verordnet hatte, aber ihm war das einfach lieber. Lieber einer zu viel als einer zu wenig, das hatte auch seine Mutter immer gesagt. Komisch, dass er jetzt ins gleiche Horn stieß, aber war halt so. Da musste er mal zugeben, dass sie wenigstens dieses eine Mal recht gehabt hatte.


    »Klasse, Schatz«, sagte er, immer noch verwundert, dass sie überhaupt wetten wollte. Und dem armen custos corporis drückte er gleich nochmal dieselbe Summe in die Pranken, damit er Caius' Wetten auch durchgeben konnte. Der große Germane kämpfte sich also ein zweites Mal nach vorn.
    »Ich noch mal. Diesmal hundert auf Seuthos, hundert auf Darius und hundert auf Abrax«, sagte er und schob das Geld rüber. Um später dann zu Caius zu gehen und ihm seine Scheine in die Hand zu drücken.
    »Schätze, beim zweiten und dritten Kampf haben wir den ersten Ehestreit«, sagte Caius grinsend zu Axilla und wedelte mit seinen Wettscheinen vor ihrer Nase herum.

    [Blockierte Grafik: http://img145.imageshack.us/img145/3871/katander.png]


    Während Katander so vor sich hin erzählte, kommentierte Firas immer mal wieder einzelne Passagen. Am Ende dann, als Katander seufzte und mit den Achseln zuckte und Firas betreten fragte, ob sich sonst noch was geändert hatte, abgesehen von...allem. Katander sah ihn ziemlich humorlos an und zuckte dann mit den Schultern.
    »Sonst nix, nein.« Er sah Firas einen Moment an.
    »Aber was nicht ist, kann ja noch werden, bekanntlich. Und irgendwie geh ich dauernd davon aus, dass noch was kommt.« Katander zog eine Grimasse und seufzte dann noch mal.


    »Sag mal, vermisst du Ägypten schon?« fragte er seinen Mitsklaven, der inzwischen aufgegessen hatte.
    »Falls nicht, kann ich dir sagen: die Unterkünfte sind hier um einiges unbequemer. Du wirst dich nach dem Diwan sehnen, den's in Alexandrien gab.« Katander rümpfte die Nase. Da unten waren sie für sich gewesen. Hier teilten sie einen gemeinsamen Schlafraum mit den anderen männlichen Sklaven, und Damenbesuch war nicht nur deswegen ziemlich schwierig.
    »Soll ich's dir mal zeigen?« fragte er.



    LEIBSKLAVE - CAIUS AELIUS ARCHIAS

    Sim-Off:

    Casca is scheinbar echt verschollen


    »Klar, wär sicher nett«, bemerkte Caius bei Ahalas Vorschlag.
    Auch als Caius sich nochmal umguckte, sah er keinen Casca. Er grinste. Der Kerl hatte mehr drauf, als er gedacht hatte! Bei den Weibern hier holte er sich doch unter Garantie irgendwelche Läuse oder Krankheiten. Da hatte er Glück, wenn ihm bestimmte Teile nicht in einer Woche abgefallen waren. Caius besah sich weiterhin die Hähne.
    »Ich glaub der da-« Er zeigte auf den Rechten, der gleichzeitig auch der Größere war.
    »-ist Cruor. Und der andere Umbra. Ich weiß nicht genau.. Vielleicht mach Wendigkeit ja die Größe wieder wett?« Caius sah von Ahala zu Centho und zuckte mit den Schultern.
    »Ach, was soll's. Ich setze auch zehn auf Umbra. Plus eine Runde Wein, wenn der andere gewinnt«, fügte er hinzu und grinste.


    Inzwischen hatte jemand die beiden Holzkäfige hochgehoben und marschierte zur improvisierten Arena.
    »So, ihr geifernden Bastarde, kommen wir zum nächsten Kampf heute Abend. Es tritt an: der flinke Umbra gegen den starken Cruor! Ihr habt hoffentlich schon eure Einsätze gemacht!« der schartige Kerl rammte die beiden Käfige auf den Boden. Ein aggressives Fauchen drang aus dem einen. Caius wackelte mt den Augenbrauen.
    »Jetzt geht's los, Jungs«, freute er sich. Der hagere Kerl zog den Splint aus dem ersten Käfig und scheuchte den Hahn raus, dann trieb er den zweiten Hahn aus seinem Verschlag, und das Gejohle ging los. Caius kippte seinen Becher runter und drückte ihm einer der Schankmaiden in die Hand, damit er besser klatschen und gestikulieren konnte. Die beiden Hähne fixierten sich und plusterten sich auf, um sich größer zu machen und zu imponieren.
    »Zeig's ihm, jaaa!« feuerte Caius seine Favoriten an, den kleineren Umbra. Aber noch passierte nichts außer Imponiergehabe.

    Ja, eindrucksvoll wollte es jeder haben, das war klar. Caius nickte dazu nur. Sein Mosaikenfachmann war ziemlich gut in dem was er tat, der würde bestimmt auch einen Adler legen können.


    »Klar, das geht bestimmt. Wenn du willst, komm ich mal mit Scamander vorbei, dann schauen wir uns noch mal genau alles an und nehmen Maß. Er macht davor immer eine Zeichnung, und wenn's dir dann gefällt, wird man sich bestimmt einig.« Caius nickte seinem Freund und Kollegen zu.
    »Wenn's ein Adler werden soll, der gleich ins Auge fällt, dann ist bestimmt direkt vorm Wasserbecken der richtige Fleck dafür. Wann hast du denn mal Zeit? Dann kommen wir vorbei.«

    Hah, das war für Caius wieder ein Beweis dafür, dass es dem Senator Sedulus nicht allzu ernst war mit der Veneta. Aber er sagte nichts. Nur traurig war das schon. Caius warf wieder einen Blick auf die Ringe in der Auslage. Und plötzlich hatte er eine Eingebung, sozusagen. Er würde ein Einzelstück anfertigen lassen. Was Besonderes. Und er wusste auch schon, was es sein sollte.


    »Tja, gut... Dann sehen wir uns ja vielleicht da«, sagte Caius.
    »Gut ähm...ich muss dann mal weiter!« Er lächelte Vitale an und Katander gesellte sich an seine Seite.
    »War nett, dich kennengelernt zu haben.« Bei dem ersten Treffen in den Thermen war das ja nicht sonderlich gut gegangen, weil Vitale ziemlich schnell wieder weg gewesen war.

    Caius machte große, erstaunte Augen. Axilla hatte seinen Laden doch erst vor zwei Wochen oder so umgemeldet, und schon hatte er auch in Rom einen guten Ruf. In Alexandrien war er ziemlich bekannt, eigentlich. Caius freute das natürlich, das dürfte ihm einen Einstieg hier deutlich leichter machen, wenn er auch in Rom namhafte Referenzen hatte.


    »Klingt gut!« kommentierte Caius und ließ sich auch einen Becher Wein einschenken. Imperiosus hatte schon einen bekommen, wie durch Zauberhand, sozusagen. Also erstmal zum Geschäftlichen.
    »Prost! So. Und an was dachtest du da so, vom Motiv her? So ums impluvium drumherum sieht bestimmt nicht schlecht aus, je nach Motiv. Ich hab auch ein paar Zeichnungen da, falls du noch keine Ahnung hast, was du eigentlich haben willst«, erzählte Caius und witterte ein gutes Geschäft. Wobei er für seinen Freund natürlich einen guten Preis machen würde.

    Zitat

    Original von Lucius Claudius Brutus
    Der Claudier mussterte den Aelier mit einem deutlich abschätzigen Blick und mit vor der Brust verschränkten Händen.
    "Weißt du, es ginge um den Kaiser, seinen Praefectus Urbi und einige recht pikante Informationen. Aber, Aelius, ich spreche nicht mit Unterhändlern.", gab er recht deutlich zur Antwort und machte auf dem Absatz Kehrt.
    "Und richte Senator Aelius Quarto aus, dass er jederzeit zu mir kommen kann, wenn ihm etwas an diesen Informationen liegt. Vale.", und schickte sich an zu gehen.


    Caius blinzelte nur verdattert. Pikante Infos? Unterhändler? Caius zog die Augenbrauen zusammen wie geballte Gewitterwolken. Der hatte ja echt einen Sockenschuss. Baumelte da ein...japp, da war ein Halbmond am Fuß. Typisch Patrizierschnösel eben. Caius nickte sich selbst beipflichtend zu.
    »Ich bin nicht dein Laufbursche, du...selbstgefälliger Patrizierarsch«, rief Caius ihm noch hinterher. Ob er die letzten zwei Worte gehört hatte, konnte er nicht sagen, aber verdient hatte er sie in jedem Fall. Und um das Ganze noch mal zu bekräftigen, schlug er auch gleich die Tür zu, dass der Kranz gefährlich wackelte. Pah, von dem würde er Quarto gar nix ausrichten!

    Caius hatte gar nicht mit einer Antwort gerechnet, und deswegen hatte er auch einfach keinen guten Konter mehr parat, als Axilla auf ihn einging. In Ermangelung einer Retourkutsche biss er also nur die Zähne aufeinander und stieß eine Art Schnauben aus. Mehr nicht. War auch gar nicht mehr möglich. Der kesse Blick über die Schulter, das lockende Schnurren und die verheißungsvolle Rückansicht der krabbelnden Axilla ließ das Denken schlagartig aussetzen, und Caius riss sich förmlich die Tunika runter, um sich zu Axilla aufs Bett zu begeben.


    Es war weit nach Mitternacht, als Caius einen Arm um Axilla gelegt hatte und mit ihrem Kopf an seiner Brust vor sich hin döste. Müde war er nicht, aber erschöpft. Am Anfang hatte er einfach nur Angst gehabt, ihr weh zu tun. Wegen dem Kind und alles, und er hatte immer wieder nachgefragt, was Axilla bald lästig geworden war, auch wenn sie das so nicht gesagt hatte. Aber es hatte erstaunlich gut funktioniert. Und jetzt lag Caius hier, matt, aber zufrieden, mit seiner Frau im Arm. Er grinste zufrieden.
    »Meine Frau«, sagte er leise und drückte Axilla an sich. Er hatte einen Mordskohldampf. Da hatten auch die Weintrauben nichts dran geändert, die sie vor zwei Stunden verdrückt hatten. Caius seufzte.
    »Jetzt ein halbes Schwein auf garum«, sagte er.

    Statt einer Antwort zwickte Caius sie mit den Zähnen in den Nacken. Sowas vorzuschlagen. Als ob er sie jetzt noch mal laufen lassen würde, wo sie endlich nicht mehr über anderer Leute Hochzeiten redete und sich an ihn lehnte. Und einen Arm nach hinten bog, um ihm durch die Haare zu fahren. Das half dann doch schon, die Unterhaltung von eben zu verdrängen. Caius schob seine Finger zum Gürtel hin. Dass er hinter ihr stand, vereinfachte die Sache, und im Nu schlängelte sich das schmale goldene Band über ihre Füße. Caius' Hände hatten jetzt nicht mehr sonderlich viel zu tun. Er fuhr sanft über ihren Bauch und dann weiter nach oben, gaaaaanz langsam. Und zog sie noch näher an sich ran. Archias kannte jeden Zentimeter von Axillas Haut, er wusste, wo sie Muttermale hatte und was ihr gefiel und wo sie kitzelig war. Wobei ihn gerade die Male nicht sonderlich interessierten und er sie auch nicht kitzeln wollte.
    »Wirst du wohl still sein«, taldete Caius sie. Natürlich war er vorsichtig. Auch wenn das vermutlich ziemlich Nerven kostete.


    Axillas Laute blieben nicht ohne Wirkung. Caius hatte relativ schnell vergessen, dass er eben noch enttäuscht gewesen war oder darüber nachgedacht hatte, dass sie ihn nicht wollen würde. Vielleicht. Denn das jetzt war ziemlich offensichtlich, und er reagierte auch ziemlich offensichtlich. Seine Hände rafften inzwischen langsam aber sicher Axillas Kleid, bis Caius die einsame Fibel erspähte. Da ließ er den Stoff einfach wieder fallen und beschäftigte sich stattdessen kurz mit dem Goldlöwen. Als der König fiel, folgte der Rest in einem raschelnden Abgang, und Axilla stand entblättert vor ihm. Und Caius' Tunika gleich eher einem tiefblauen Tipi als einer Venetarobe. Er ließ Axilla allerdings keine Chance, sich irgendwie rumzudrehen, so dicht stand er wieder hinter ihr, kaum dass die Tunika gefallen war. Ihr Körper war wunderschön geformt. Ein paar Locken ringelten sich aus der Frisur. Caius fand das sinnlich. Der anderen Schulter widmete er sich nicht mehr so intensiv, so viel zollte er der Leidenschaft dann doch. Und dabei hatte Axilla bisher nichts weiter gemacht als dazustehen und Aaahs und Mmmhs zu machen, die Caius erwiderte. Er ließ ihr jetzt den Freiraum, sich rumzudrehen, wenn sie wollte. Und er war drauf und dran, sich die Tunika selber auszuziehen. Das dauerte alles irgendwie zu lange.

    Caius war felsenfest davon überzeugt, dass Axilla jetzt nicht wirklich schlafen wollte. Immerhin war es immer noch hell draußen, auch wenn es langsam dunkel wurde. Außerdem war das ja keine echte Ehe, wenn sie jetzt nicht auch miteinander schliefen. Gut, würde zwar keiner mitkriegen, aber wie er Axilla kannte, wär ihr das bewusst. Caius gab sich also einen Ruck und stand auf. Den Ruck gab er sich nicht in Richtung Axilla (musste er auch gar nicht, er fand sie schließlich nach wie vor einfach nur zum Anbeißen), sondern in Richtung Gedanken wegschieben. Gelang zwar nicht so gut, musste aber irgendwie genug sein.


    Axilla hatte sich inzwischen von ihm weg gedreht und sah nach unten, die Hände waren von hinten nicht zu sehen. Caius schlich näher und späte ihr dann unvermittelt über die Schultern.
    »Na!« sagte er dann und nahm Axillas Hände rechts und links einfach zur Seite und hielt sie fest. Seinen Kopf hatte er an ihren gelegt.
    »Lass mich wenigstens den leichten Gürtel aufmachen wenn ich schon nicht den mit dem bösen Knoten haben kann«, sagte er in einem Versuch, wieder ausgeglichen zu klingen (wenig überzeugend, dafür aber mit viel Mühe). Zögernd ließ er Axillas Hände los und hakte dann erstmal nichtstund die Daumen in ihrem Gürtel unter. Denn: Er hatte eine bessere Stelle gefunden. Die Schulter nämlich, von der der Stoff runtergerutscht war. Und die küsste er gerade vorsichtig. Er war sich immer noch nicht so ganz sicher, ob Axilla das wirklich jetzt wollte. Sonst war er da ja weniger zimperlich. Wenn sie nicht wollte, musste man sie einfach nur überzeugen, dass sie im Grunde doch wollte. Meistens klappte das auch, gerade bei Axilla, wo man die wenigen Male, die sie nicht gewollt hatte, eh an einer Hand abzählen konnte. Aber weil das jetzt ein besonderer Abend war, wusste er eben nicht, ob sie nur deswegen wollte oder...weil sie ihn wollte. Langsam wanderten seine Lippen von der Schulter zum Nacken.

    Gut danke? Caius runzelte die Stirn, sagte aber genauso wenig wie Axilla noch was dazu. Er hatte da nicht hingehen wollen, das war anders geplant gewesen. Nicht weil er einen da nicht mochte, sondern weil er solche Feiern mit viel zu vielen Leuten nicht mochte. Gut, bei denen gab es meistens lecker Essen, aber das entschädigte eben oft nicht die Steifheit und die ganzen erzwungenen Gespräche über Ämter und Pläne und solche Sachen. Caius hatte ja kaum was vorzuweisen, da konnte er nicht mitreden. Und wenn er ausnahmsweise mal mitreden konnte, dann drückte er sich einfach nur schlecht aus. Das war das Problem. Und obendrein suchte er sich auch nur Freunde, die irgendwann auch nur noch über Ämter und Politik und Ansehen reden würden und... Pisos enttäuschtes Gesicht drängte sich in seine Gedanken. Caius seufzte, sah dann doch lieber das traurige Gesicht Axillas an und zog einen Mundwinkel hoch. Ihm war nicht nach lachen gerade, und nach anderen Dingen auch nicht wirklich. Aber das hier war seine Hochzeitsnacht, verdammt. Und Axilla war jetzt seine Frau, also, fast, weil eine Sache fehlte ja noch.


    Sie fragte ihn in diesem Moment, ob er mit ins Bett kam. Unentschlossen sah er sie an. Eben hatte sie ihn nicht gewollt. Er wusste nicht, ob das dann sio eine gute Idee war. Hätte er bloß nie davon angefangen.
    »Magst du das denn«, murrte er in einer Mischung aus Versöhnlichkeit und Skepsis, und das klang nicht wirklich wie eine Frage.

    Axilla und der Löwe guckten sich einen Moment lang in die Augen. Und Caius hasste sich dafür, dass er den netten Abend zunichte gemacht hatte, indem er von seiner Überraschung erzählt hatte. Die Axilla nicht wollte. Caius schnaufte enttäuscht. In der culina hatte er noch gedacht, dass Axilla sich fast so nach ihm sehnte wie er sich nach ihr. Aber das lass das hatte da jeden Zweifel aufgeräumt.


    Trotzdem kam sie jetzt zu ihm und hockte sich vor den Stuhl, so dass er gar nicht wegsehen konnte. Also sah er hin, heftete den Blick auf ihr Gesicht und glitt dann zur Seite ab, weil ihr Kleid über die Schulter fiel. Und da blieb er dann auch liegen, weil der Stoff genau da aufhörte, wo es interessanter wurde. Axilla sagte irgendwas, und Caius hatte ein wenig Mühe, ihr zu Folgen. Was war mit dem Kaiser? Caius seufzte und riss den Blick doch los, um Axilla anzuschauen.


    »Ist doch total egal, wer irgendwann mal den gleichen Namen hatte. Ich kann das eh nicht verstehen. Was sind das für Leute, die einen nach dem Namen beurteilen«, murrte Caius und zuckte mit den Schultern.
    »Mann. Dann gehen wir eben hin.« Das klang mehr frustriert als alles andere, und Caius sah Axilla dabei auch nicht in die Augen, als er das sagte, sondern auf den Mund. Denn Caius verstand das nicht. Wenn man nicht da war, konnte man auch nicht auf eine Hochzeit gehen, so einfach war das doch. Und Axilla hatte außerdem gesagt, dass sie da nicht hin wollte. Er zuckte mit den Schultern und war sichtlich enttäuscht. So richtig Lust auf eine nette Hochzeitsnacht hatte er jetzt jedenfalls nicht mehr. Er hatte es schließlich nur gut gemeint.

    Caius, dessen Verstand angesicht gewisser angestauter Empfindungen sich langsam verabschiedete, war sichtlich irritiert, als Axilla so schnappte. Sie brauchte sich auch nicht groß rauszuwinden, weil er sie eh so schnell losließ, als sei sie heiß wie ein Brenneisen. Bestürzt sah er sie an.
    »Ich wollt nicht-« begann er, als sie auch schon loslegte. Irgendwie klang das nicht so sehr ehrlich, dazu war es zu kategorisch aufgezählt. Fand er. Caius seufzte. Er sah, wie sie sich das Kleid hoch hielt, und seufzte gleich noch mal. Er hob die Spange auf, die er eben fallen gelassen hatte, und drückte sie Axilla in die Hand. Dann fuhr er sich durch die Haare, drehte sich rum und setzte sich verkehrt herum auf seinen Schreibtischstuhl, weit genug weg von Axilla, dass sie sich nicht wieder bedrängt fühlte. Da seufzte er dann zum dritten Mal. Er hatte nämlich keine Ahnung, was er falsch gemacht hatte und warum sie ihn so angefaucht hatte.


    »Klar können wir«, maulte er leise. Sie hatte doch gesagt, dass sie da nicht hin wollte! Dann legte er dei Arme auf die Lehne und seinen Mund auf den oberen Arm. Und so sah er Axilla an, die immer noch da stand uns siich das venetablaue Kleid festhielt.

    Er gefiel ihr nicht! Caius machte ein enttäuschtes Gesicht, als Axilla ihn etwas wegschob. Aber er sagte nichts. Dann würde er eben losziehen und doch einen von denen kaufen, die Vitale und Katander so gut gefallen hatten. Einen von denen mit Glitzerklunker. Und wie sie ihn ansah! Nee, damit hatte er wohl echt den Fehler schlechthin gemacht. Er wollte ihr sagen, dass er ihn gleich morgen ummtauschen würde, sofern das ging, was er nicht glaubte (weil's ja eine Sonderanfertigung war). Aber ehe er was sagen konnte, war Axilla schon schneller. Caius blinzelte sie an.


    »Ich will...also, eigentlich ist das eine Überraschung«, sagte er und seufzte. Damit war das Thema Reiseziel auch erledigt für ihn, und den Rest ignorierte er bequemerweise erstmal. Er machte drei Schritte zu Axilla hin und legte seine Arme wieder um ihre Taille. Das mit dem Ring war ihm gerade wichtiger als alles andere, weil es ihm zu schaffen machte. Nächstes Mal würde er auf Katander hören.
    »Ich werd dir morgen einen anderen kaufen«, versprach er ihr und küsste sie auf die Wange.
    »Einen der....ganz....hübsch ist und....dir ganz....besonders gut.....stehen wird.... Ja?« In den entstandenen Pausen küsste er sie in kleinen Etappen von der Schläfe abwärts, über den sanften Schwung ihres Kieferknochens bis zum Hals. Als er verstummte, war er an der Halsbeuge angelangt. Axilla stand so gesehen recht praktisch, denn dadrurch, dass sie ihm entflohen war, stand sie näher am Bett. Und Caius fand das gar nicht schlecht. Er zog Axilla noch etwas mehr an sich heran.
    »Mmh....weißt du, was ich besonders toll find?« sagte er leise zu ihr.
    »Ich werd nicht an diesem schrecklichen Knoten verzweifeln...« Spach's und klipste kurzerhand eine der Fibeln auf, die alles an Ort und Stelle hielten. Oder gehalten hatten.