So, sui iuris, kein tutor, alles prima. Da hatte es ihr Zukünftiger ganz schön leicht. Und es waren auch nicht so viele da, die man vorher alle um Erlaubnis fragen musste. Das hatte was für sich. Axillas Bewerber würden es da echt leicht haben, glaubte er. Irgendwie machte der Gedanke daran ihn etwas grummelig, aber warum, wusste er auch nicht.
»Es sollte aber schon auch auf den Menschen ankommen. Find ich zumindest«, sagte er und sah flüchtig zu Axilla hin.
»Was bringt dir das, wenn du jemanden heiratest, bei dem du dich überwinden muss, auch nur ein Wort zu reden? Oder...andere Sachen zu machen? Die Leute, die sich nur darauf beschränken, machen irgendwas falsch, wenn du mich fragst. Es muss ja nicht gleich Liebe sein, aber sowas wie eine Gemeinsamkeit wär doch schon mal nen Anfang.« Das war vielleicht eine ziemlich neumodische Sicht der Dinge, aber Caius war eben so. Seiana und er hatten sich ja auch gleich auf Anhieb sympathisch gefunden. Caius dachte daran, wie er sie auf dem Markt hier in Rom kennengelernt hatte, aber dann erzählte Axilla weiter und er hörte ihr wieder zu.
»Was? Wieso sollte jemand das verbieten?« verwundert starrte er Axilla an. Wenn er Kinder hätte, dann würde er das natürlich nicht verbieten. Er würde sogar wollen, dass seine Kinder beide Familien achteten, seine und die seiner Frau. Das gehörte sich so, und außerdem war das wichtig. Dass Axilla ein wenig den Schritt beschleunigte, bemerkte er gar nicht richtig.
»Ich fänd das falsch. Niemand sollte verblassen. Außerdem sollten Eheleute immer gemeinsam entscheiden. Ich käm nie auf den Gedanken, meiner Frau sowas zu verbieten. Es sei denn, der Ahn wär ein Halunke und Mörder gewesen, dann müsste man schon drüber reden...«
Und plötzlich kam der Durchgang wieder in Sicht.
»Ist das ein Scherz? Ich zock dich ab, kleine Imperatorbraut!« 