Beiträge von Caius Aelius Archias

    Die Thermen waren ja jedem zugänglich. Dementsprechend voll war es hier auch jeden Tag, denn Rom war ziemlich groß. In ihrem Becken befanden sich daher nicht nur ein Iulier, ein Aelier und ein Tiberier, sondern schätzungsweise noch mindestens vierzig andere Männer. Und noch mehr standen drumherum, gingen oder lagen. Deswegen achtete vermutlich auch keiner auf einen unrömisch aussehenden Mann, der damit liebäugelte, sich zu ihnen zu gesellen - obwohl Caius beispielsweise mal so gar nix dagegen hatte.


    »Oh, hat er?« Dann war der Iulier vielleicht sein Klient?
    »Naja, hast aber recht, lass dich nicht unterkriegen. Irgendwann wird es klappen. Ich drück dir die Daumen. Ich? Ja, ich bin Ritter. Ich werde der neue procurator a memoria. Und dann mal sehen, was so geht in der Kanzlei!« Caius grinste und klatschte mit der flachen hand auf die Wasseroberfläche, was alle nass spritzte.

    Plötzlich war ein ohrenbetäubendes Gebrüll direkt an Caius' Ohr zu hören, und Caius fuhr begeistert herum, um seinen besten Freund breit und selig anzugrinsen. Hocherfreut klopfte er ihm die Schulter, sodass Piso drei, viermal ruckartig nach vorn ruckte. Caius lachte dabei keckernd.


    »Jawooooooll, Pi! Zeigs ihnen!«
    Caius grinste immer noch, als Piso ein wenig verlegen dem armen Kerl wieder auf den Stuhl half. Er selbst stand schon seit dem Start, hüpfte manchmal auf und ab, schwankte, winkte, stampfte und war überhaupt ziemlich agil. er war begeistert, dass Piso so aus sich heraus ging. Und dass er so laut brüllen konnte! Begeistert legte er jetzt einen Arm um die Schultern seines Freundes, zog ihn zu sich heran und begann dann, rhythmisch auf und ab zu hüpfen. Kurze Zeit später hatte er auch Centho eingefangen. Und dann hüpfte der ganze blaue Block.


    »O-leeeeeeeeeeeeeee, o-leeeee o-leee o-leeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee!!!
    Wir wer-den- Sieeee-ger sein, wir wer-den Sieeeee-ger sein! Wir wer'n wir wer'n -- wir wer'n die Sieger sein!!«


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    Als Quarto so plötzlich etwas sagte, hatte Caius gar nicht damit gerechnet und fuhr deswegen ein ganz klein wenig erschrocken zusammen. Nur ein Mensch, aber ein besonderer. Ja, das sagte er sich schon, seitdem sie von Quartos Landgut aus aufgebrochen waren. Allerdings änderte das nicht sonderlich viel daran, dass er ein Nervenbündel war.


    Und dann öffneten zwei Diener die Flügeltür und der Kaiser trat ein. Kurz hielt er inne, dann kam er auf sie beide zu. Caius blieb respektvoll dort stehen, wo er stand, auch wenn Quarto vielleicht auf seinen Bruder zugehen würde. Wie erwartet, begrüßte der Kaiser zuerst seinen Bruder und den wichtigeren seiner beiden Besucher, und Caius war das erstmal mehr als recht. So blieb nämlich genug Zeit, um den Kaiser ein wenig aus den Augenwinkeln zu mustern. Ganz so gesund sah er tatsächlich nicht aus. Fast konnte man denken, dass er sogar etwas ausgemergelt wirkte, aber seine Kleidung kaschierte diesen möglichen Umstand ganz gut. Caius jedenfalls hielt erstmal den Mund, bis er angesprochen oder vorgestellt wurde. Sicher war sicher.


    Gut, dass man das nervöse Wippen der Zehen in seinen Stiefeln nicht sehen konnte.

    Caius nickte. Wie dumm von ihm, dass er daran nicht gedacht hatte. Aber waren vielleicht auch die Ärzte etwas zu streng, wenn sie ihm tatsächlich den Wein verboten hatten? Immerhin konnte so manche Sache mit einem Tröpfchen Wein auch leichter zu ertragen sein. Caius seufzte leise.
    »Natürlich«, murmelte er.
    »Ah, dann lade ich dich heute Abend auf einen Becher ein. Ich bin mir sicher, dass du so einen Falerner noch nicht getrunken hast. Die Ägypter trinken gern Palmwein, und mein Falerner ist mit Palmwein versetzt. Ich bin gespannt, wie dir das schmeckt«, nahm er es gewohnt gelassen. Immerhin würden sie dann wohl nur anderthalb oder weniger Amphoren wieder mit zurücknehmen müssen.

    »Oh, ein Wassermann? Interessant!« kommentierte Caius und nickte.
    »Dann hast du schon mal kandidiert? Willst du in den Senat?« In Ägypten hatte er scheinbar recht wenig mitbekommen. Aber man konnte ja auch nicht jeden Magistrat oder angehenden Magistrat kennen.
    »Für mich wäre das nichts, glaube ich. Wofür hast du denn kandidiert?« Auf die Idee, ein Senator werden zu wollen, kam Caius nicht. Und würde er wohl auch nicht kommen.


    Allerdings kam da gerade jemand anders. Caius sah auf, als ein Fremder sich näherte und sie beide dann ansprach. Er tauschte einen Blick mit Centho und grinste den Mann dann an.
    »Nur zu, wenn du es mit zwei Blauen aufnehmen möchtest«, witzelte er. Dann beantwortete er endlich Centhis zweite Frage.
    »Ich war bis vor ein paar Tagen Postpräfekt von Ägypten. Aber ich werde demnächst im Palast anfangen. Bis dahin faulenze ich noch ein bisschen rum, gehe zu Rennen und in die Thermen und so.« Caius bleckte die Zähne zu einem Grinsen.
    »Und was ist mit dir? Oha, da fällt mir ein: Ich bin Caius Archias von den Aeliern und das ist ...Centho von den Iuliern«, fragte er den Fremden und stellte dabei nicht nur sie beide vor, sondern auch fest, dass er Centhos praenomen vergessen hatte. Egaaaaal...

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    Katander hob beide Augenbrauen und sah Leander fragend an.
    »Wie meinst du das, für sich behalten? Denkst du, der ist scharf drauf, dass seine Verlobte das erfährt?« fragte er seinen Mitsklaven und schüttelte den Kopf.
    »Wenn Seiana das erfährt, will sie ihn sicher nicht mehr heiraten. Sie ist noch eine Dame der alten Schule. Etwas verklemmt und vielleicht frigide, aber eigentlich echt nett. Sie ist gut für ihn.« Dessen war sich Katander sicher. Er nickte.
    »Kann denn deine Herrin das für sich behalten?« forschte er jetzt skeptisch nach. Er hatte nämlich den Eindruck gehabt, dass sie durchaus mal etwas heißblütig war. Hinterher rutschte ihr da noch was Falsches raus, und dann hatten sie den Salat....


    »Ich bin mit Elena zusammen«, sagte er dann und zerstörte vermutlich Leanders Illusionen damit.
    »Sie ist Seianas Leibsklavin. Ich will gar nicht dran denken, was passiert, wenn sich Archias und Seiana entloben.«




    LEIBSKLAVE - CAIUS AELIUS ARCHIAS

    »Ja wieso nicht?« fragte er verwundert, dann grinste er breit.
    »Und ich habe auch noch einen Vorschlag: Wir könnten den Mädels dann ein bisschen den Palast zeigen, was meinst du? Seiana war noch nie da, und Axilla auch nicht. Ganz bestimmt schindet das mächtig Eindruck. Und so spät abends ist auch fast keiner mehr da«, sagte er und grinste noch breiter als eben schon.
    »In der Luft zerrissen? Ach Quatsch, jetzt mal mal keinen Pluto an die Wand! Immerhin redet Quarto schon davon, dass man sich irgendwie einigen sollte. Ich seh das ganz optimistisch. Und ich werd auch alles tun, damit unsere Familien nicht mehr mit Abscheu und Hass in den Augen voneinander sprechen.« Caius war jetzt ernst und nickte grimmig.


    Die Sache mit dem Standesdünkel verstand Caius zwar, aber schlüssig erschien ihm das trotzdem nicht.
    »Und wenn du einfach eine heiratest, aber dich insgeheim mit wem anders triffst?« fragte er und fühlte sich unangenehm an sein Techtelmechtel erinnert. Caius wirkte plötzlich verlegen und sah sich scheinbar interessiert im Atrium um. Er räusperte sich.
    »Ähm. Und...sonst so? Äh, du kennst nicht zufällig jemanden, der sich als Sekretär verdingen will? Ich bräuchte nämlich dringend einen. Diese ganze Bürokratie mit den Betrieben ist echt zu viel für mich«, lenkte er ziemlich ungeschickt ab.

    An Quartos Seite erklomm Caius die Stufen, ließ dem Senator dann aber den Vortritt in den Vorhof der Dis, wie er sich gedanklich zusammengrinste. Nach außen war er ernst und feierlich. Heute sollte eine Ära zu ende gehen, dachte er sich. Und er und Piso würden ihr Möglichstens tun, um dazu beizutragen, das hatte sich Caius fest vorgenommen. Er hatte nie so wirklich verstehen können, warum man sich nicht die Hände reichte und über die Vergangenheit einen dicken, nassen Schwamm platzierte. Aber er selbst war, genau wie Piso, auch eher weniger von dem Zwist betroffen gewesen. Das musste er im Hinterkopf behalten, wenn die Senatoren sich vielleicht später an die Gurgel gehen wollten.

    »Guck dir das an! GUCK DIR DAS AN!« brüllte Caius plötzlich wie von Sinnen und zeigte auf den Goldenen, der sich erdreistete, plötzlich zweiter zu sein. Mit gerötetem Gesicht und hervorgetretenen Sehnen grollte er noch vor sich hin, als er befriedigt sah, wie dieser Amateurfahrer Quintus Arius genauso schnell wieder zurück fiel, wie er aufgeholt hatte.
    »Hah!« Casetorix war weiterhin dritter, Tolimedes erster.


    »Wer fährt da, der weichen muss?!« donnerte Caius.
    »Prote-neas und A-ri-us!« gab es zur Antwort.


    Zufrieden grinsend stieß Caius Piso an.
    »Los, mach mit! Sonst bin ich ja morgen der einzige, der hier heiser ist!«



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    Caius winkte ab.
    »Macht doch nix«, kommentierte er.
    »Du hast gut reden mit deiner Stimme. Ich musste einen Tag später mit meiner Freundin zu so einem blöden Empfang und hab kein Wort rausgekriegt... Immerhin hat mich das beruflich nicht so sehr gestört.« Er zuckte mit den Schultern. Momentan hatte er ja keine Stelle.
    »Was machst du eigentlich so? Also, beruflich.«

    Caius hatte eigens zu diesem Zweck nicht nur seine beste, sondern seine allerbeste toga angezogen. Der Ritterring glänzte neben einem aelischen Siegelring. Leider half das auch nicht viel gegen seine Nervosität. Das Gebäude war prächtig, die Diener fein ausstaffiert, die Wachen grimmig und scheinbar bereit, den Kaiser mit ihrem Leben zu verteidigen. Caius hielt sich an Quarto, der souverän auftrat und ehrfurchtgebietend (wie Caius fand) neben ihm her schritt.


    Am Tag zuvor hatte Caius noch angenommen, dass es eine kurze Audienz werden würde, die der Kaiser ihnen beiden zuteil werden lassen würde, ehe er, Caius, hinausgebeten werden würde, um das vertrauliche Gespräch zwischen Brüdern nicht weiter zu stören. Umso überraschter war er dann gewesen, als man sie beide zum Essen eingeladen hatte. Und jetzt betraten sie einen Raum, der mit Eleganz nicht geizte, aber gleichzeitig auch angenehm normal wirkte. Caius war nervös, versuchte aber, das zu verbergen. Vor dem Kaiser mochte ihm das vielleicht gelingen, vor Quarto wohl kaum. Immerhin kannte dieser ihn inzwischen gut genug, um die auf dem Rücken zusammengefassten Hände und das gelegentliche Einziehen der Lippen richtig zu deuten.

    Caius selbst hatte keine Probleme mit Autoritäten. Was ihm nur manchmal schwer fiel: die richtige Formulierung zu finden. Leider dachte er nur zu oft zu lange nach, oder eben gar nicht, was ihn des Öfteren auf andere etwas holprig wirken ließ. Einen Vorteil aber hatte er bei dem anstehenden Besuch beim Kaiser: Quarto war dabei. Caius würde vermutlich eher ihm das Reden überlassen. Und ansonsten eben Augustus zum Kaiser sagen. Wenn Quarto dachte, dass das angemessen war, dann würde das ganz sicher auch so sein. Immerhin war er der Bruder des mächtigsten Mannes der Welt! Wenn er es nicht wusste, wer dann?


    »Augustus«, wiederholte Caius für sich und nickte, als sie das Haus betraten.
    »Hm... Denkst du, wir sollten ein Geschenk mitbringen? Ich habe vorsorglich zwei Amphoren Falerner eingepackt«, fuhr er dann fort und sah Quarto nachdenklich von der Seite an. Katander schleppte besagte Amphoren gerade mit einem Mitsklaven ins Gebäude. Vielleicht mochte der Kaiser aber gar keinen Falerner? Caius sah ein wenig ratlos drein, was für Quarto vermutlich ein sicheres Anzeichen dafür war, dass Caius noch nicht allzu oft mit ranghöheren (so ranghohen!) leuten verkehrt hatte. Aber konnte man tatsächlich mit zwei läppischen Amphoren Wein beim mächtigsten Mann der Welt aufkreuzen?

    Als so plötzlich und unvermittelt dann doch jemand vor ihm stand, verschluckte sich Caius fast beim Blubbern an dem Thermenwasser.
    »Iulius Centho! Nein, natürlich nicht«, sagte er und winkte ihn mit nasser Hand ins Becken.
    »Ist schön warm. Rein mit dir. Wie gehts denn so? Die Nachwirkungen des Rennens gut überlebt?« Bei ihrem Treffen am Rand der Rennbahn hatten sie keine Gelegenheit für nähere Gespräche gehabt.

    »Danke«, sagte Caius und stand wacklig auf. Er fühlte sich plötzlich wieder so wie auf dem Schiff.
    »Ich werde mir Mühe geben. Wir sehen uns dann zum Abendessen!«, sagte er, ehe er allmählich ich Richtung seines Zimmers taperte.

    Caius runzelte flüchtig die Stirn.
    »Ich bin derzeit noch nicht ganz so informiert, was meinen Aufgabenbereich dann betrifft, aber ich könnte mir vorstellen, dass andere Kompetenzen vonnöten sind als beim CP«, sagte er vorsichtig. Empfehlungsschreiben und qualifizierende Zeugnisse konnte man schließlich nicht genug haben.
    »Vermutlich würde es mir beim Wiedereintritt in den CP nützlich sein, sofern du dann nicht mehr Legat sein solltest, was ich im Interesse des Postwesens nicht hoffen will«, fügte er hinzu.


    »Ich kann dir nur von den Aufgaben berichten, die er ausgeführt hat, als ich noch PV war. Die Listen habe ich geführt, ebenso die Abrechnungen gemacht, auch wenn ich mir Mühe gegeben habe, ihm die Buchführung näher zu bringen. Auf mich hat er einen anständigen und lernwilligen Eindruck gemacht, deswegen glaube ich, dass er sich da hineinfuxen würde, wenn er muss«, erklärte Caius in Bezug auf Merula. Er nahm sich noch ein Häppchen.

    »Davon habe ich gehört. Wenn ich das nötige Kleingeld gehabt hätte, wäre ich vielleicht auch auf den Gedanken gekommen, hier ein wenig Geld anzulegen«, sagte Caius. Fakt aber war, dass er bisher immer gedachte hatte, dass Misenum der Arsch der Welt war. Und wenn er damals etwas flüssiger gewesen wäre, dann hätte er das vermutlich anderweitig ausgegeben und nicht, um ein Haus zu kaufen.


    »Das glaube ich gern. Vielleicht komme ich mit Seiana einmal hierher, wenn ich darf«, fuhr er fort, als Quarto von der Wirkung weniger Tage in diesem Landstrich sprach.
    »Nachdem du sie kennengelernt hast, natürlich. Du wirst sie mögen.« Dessen war er sich ziemlich sicher. Wenn sie wieder in Rom waren, würde er sie Quarto vorstellen. Tappo? Caius wollte schon fragen, ob Quarto hier auch Hunde hielt, da kam ein Mann auf sie zu, der auf Caius freundlich und kompetent wirkte. Katander dirigierte derweil die Sklaven, die das Gepäck der beiden Aelier trugen, ins Haus.


    »Danke«, bedankte sich Caius artig und nickte dem Verwalter zu. Er würde wohl als erste Amtshandlung ein Bad nehmen, überlegte er sich. Obwohl sie im Wagen gesessen hatten, fühlte Caius sich nämlich trotzdem staubig und schwitzig.
    »Sag mal, Lucius? Wenn wir deinen Bruder besuchen werden, wie spreche ich ihn am besten an? Ich möchte ihm nicht zu nahe treten, aber auch nicht zu unfamiliär wirken. Ich überlege schon, seitdem wir aufgebrochen sind, was da wohl am passendsten wäre«, gestand er, während sie der Verwalter zum Haus führte. 'Mein Kaiser' war demnach vielleicht genauso unpassend wie 'Valli, altes Haus'.

    Auf dem Weg nach Misenum hatte Caius sich an der schönen italischen Landschaft nicht sattsehen können. Sicher gab es auch schönere Flecken auf der Erde, aber nach seinen Jahren im staub- und sandgeprägten Ägypten war der Anblick der italienischen Spätherbstlandschaft doch sehr nett. Caius wäre zwar lieber geritten, aber dass Quarto sich etwas Schöneres als eine Reise zu Pferd vorstellen konnte, hatte sogar er eingesehen, als Katander ihm erzählt hatte, wie sie reisen würden. Also waren sie (für seinen Geschmack sehr langsam) mit einem Karren nach Misenum gezuckelt. Allerdings musste Caius doch zugeben, dass es diese Art zu reisen doch etwas für sich hatte.


    Als der Wagenführer verkündet hatte, dass sie gleich ankommen würden, hatte eine innere Unruhe von Caius Besitz ergriffen. Dementsprechend schnell war er auch aus dem Wagen gehüpft, nachdem er Quarto den Vortritt gelassen hatte.


    »Nein, ich... Wau. Das ist ja riesig!« kommentierte er und staunte nicht schlecht, als er sich Haus und Ländereien mit einem Rundumblick flüchtig besah.
    »Ich war noch nie hier. Aber einmal ist immer das erste Mal«, sagte er, während die Sklaven schon das Gepäck vom Wagen schafften.
    »Das wäre ja ein prima Platz für einen Urlaub«, bemerkte er. Doch, das konnte er sich schon vorstellen, hier mit Seiana irgendwann mal eine Auszeit vom römischen Alltagssrtess zu nehmen.
    »Kommst du denn oft hierher?«

    Caius war es nur recht, wenn er das mit Serapio schnell hinter sich haben würde. Je eher sie sich trafen und aussprachen, desto besser, fand er. Deswegen runzelte er jetzt misstrauisch die Stirn, als Seiana sagte, dass sie ihn fragen wollte.
    »Hm, ja, gut... Vielleicht klappt das ja noch vor der Kaiserreise«, sagte er und meinte damit, dass er sich das wünschte.
    »Am besten sagst du mir dann gleich bescheid. Ich hab ja momenan hier in Rom eh nicht so viel zu tun außer Leute besuchen. Und zu den Rennen werd ich gehen«, bemerkte er und bekam kurz ein Strahlen aufs Gesicht.


    »Ähm, wie machen wir das mit Quarto? Da dürfte es auch nach Misenum reichen. Ich hatte ihm schon gesagt, dass das sonst alles etwas eng werden würde. Also machen wir das so: Dein Bruder, Misenum, Quarto, meine Eltern und dann das Essen mit Piso und Axilla?«

    »Gut. Ich werde sie fragen, wann es ihr recht ist, und dann auf dich zurückkommen«, versprach Caius. Allerdings nahm er an, dass es wohl eher auf einen Besuch nach ihrer Reise nach Misenum hinauslaufen würde. Erst einmal wollte er Seiana einen Tag für sich allein haben, dann musste er noch diverse andere Leute besuchen... Und irgendwie seine Unterlagen auf den neuesten Stand bekommen und sortieren. Da wurde ihm schon ganz schlecht wegen.


    »Naja, nicht so wild. Ich werde ihn schon noch kennen lernen«, sagte er zu Quarto.
    »Ehm... Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich mich erstmal zurückziehe? Ich würde mich gern ein paar Stunden aufs Ohr hauen.« Und, verdammt, er musste langsam wirklich auf die Latrine!
    »Bei der cena bin ich dann wieder dabei«, meinte er.

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    Katander betrachtete Leander zweifelnd, als der von Axilla und Archias sprach. den Blick vorher hatte er gar nicht so richtig wahrgenommen.
    »Naja, also ich weiß nicht so richtig«, sagte er vorsichtig und wiegte den Kopf unsicher hin und her. Wieder ein prüfender Blick in Leandes Richtung.
    »Was weißt du denn über den Tag, an dem er sich von ihr verabschiedet hat?« wollte er wissen. Hinterher erzählte er da noch was Falsches, und dann hatte er den Salat.


    »Komatoligie?« wiederholte er. War das nicht die Krankheit, bei der Leute in Ohnmacht fielen, die dann nie wieder aufwachten? Etwas verwirrt hörte er Leanders Erklärung dazu.
    »Ah...so, ja, davon hab ich schon mal gehört.« Nur wo und von wem wusste er nicht mehr. Aber wenn das hieß, dass Axilla das Chaos war, dann...
    »Ja Mensch! Dann ist das ja total klar, warum die sich so mögen! Wenn sich dumm und dumm gern gesellen, dann bestimmt auch Chaos und Chaos. Weil, also, Archias ist genauso. Nur hat er eben auch oft Pech. Entweder, weil die Götter das lustig finden, oder weil er nicht zuhört. Kann beides der Fall sein.«





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