Beiträge von Caius Aelius Archias

    Plötzlich stand auch Centho neben ihm. Er schien die Dame zu kennen. Septima, aha. Caius klappte gerade den Mund auf, um auch etwas halbwegs Höfliches zu entgegnen, da stellte sie sich ihm schon vor. Nicht nur Septima. Tiberia Septima. Ach du scheiße. Caius' Mund klappte in bahnbrechender Geschwindigkeit wieder zu und er sah die beiden etwas peinlich berührt an. Dann ärgerte er sich. Was machten die zwei Feinen denn hier mitten im Blauen Block? Für den peniblen Adel war das doch eigentlich gar nicht tragbar! Die hatten doch weiter vorn ihre besseren Plätze, die inzwischen so teuer waren, dass eine achtköpfige Familie aus der subura von dem Preis gute drei Wochen Essen kaufen konnte. Er runzelte die Stirn und wollte gerade ein wenig unterkühlt sein Angebot zurückziehen, als er hinter sich auch noch Pisos Stimme hörte. Und bei Iuno, der klang ziemlich aggressiv! Caius schüttelte die Hand des Kerls ab, der vermutlich der Geliebte der Diva dort war (warum auch sonst sollten sie sich klammheimlich inmitten der Menge treffen?), und grinste flüchtig.


    »Lass gut sein, Pi«, sagte er zu seinem Freund. Am liebsten hätte er sich jetzt wieder dem Rennen gewidmet, aber die laufende Runde verging gerade etwas zäh, sodass er auch ruhig noch eine Winzigkeit hier ausharren konnte. Um sie herum hatten die Blauen gerade wieder aufgehört zu hüpfen und hatten sich etwas anderes ausgedacht: Jetzt klatschten sie einen Rhythmus, der schon bei vorangegangenen Rennen öfter mal zu hören gewesen war aus ihrem Block.



    [Blockierte Grafik: http://home.arcor.de/gensvaleria/venetaSig.gif]
    ANFEUERER VOM DIENST - FACTIO VENETA

    Die WiSim ist pseudo-SimOn. Das bedeutet, du kannst kaufen, wo du willst. Auch in Alexandrien, wenn du eigentlich in Mogontiacum wohnst. Wenn du das ausspielen willst, kannst du aber nur in Germanien kaufen, stimmt.

    Während Caius dastand und aufmerksam wartete, erzählte Quarto. Und erzählte. Dabei fielen schätzungsweise an die achtzig Namen (zumindest empfand Caius es so), und alle hatten Quarto Genesungswünsche und Grüße und viele liebe Worte für den Kaiser mit auf den Weg gegeben. Als es sich gerade so anhörte, als ob tatsächlich soeben der letzte Name gefallen war, machte sich Caius innerlich bereit. Aber dann folgte eine detaillierte Reisebeschreibung samt Lob über das nette Haus des Kaisers, und Caius musste wider Erwarten ein wenig schmunzeln. Bereits auf der Reise war er daran erinnert worden, wie gern Quarto redete. Was allerdings, soweit er das beurteilen konnte, eine aelische Eigenschaft war, denn auch Caius hörte sich gern selbst reden. Insofern hatten sie einige sehr interessante Unterhaltungen auf dem Weg von Rom nach Misenum gehabt.


    Jetzt fiel aber sein Name, und Caius lenkte wieder mehr von seiner Aufmerksamkeit auf die beiden Brüder. Quarto winkte ihn gerade heran. Caius hatte plötzlich das Gefühl, dass seine Schuhe am Boden festklebten und er sich nicht rühren konnte. Er riss sich allerdings los und gesellte sich zu Quarto, der gerade versicherte, wie sehr er sich mit Caius über den Ritterstand freute. Caius schluckte und deutete ein Lächeln an.


    »Es ist mir eine Ehre, dich endlich persönlich kennenzulernen, Augustus«, sagte er seinen ersten Satz zu dem mächtigsten Mann der Welt und fand, dass das gar nicht so schwer gewesen war. Ein wenig von seiner Nervosität fiel von ihm ab, jetzt wo der erste Schritt erfolgreich getan war.

    Wenn man manuell die Anzahl der Antworten in der Datentabelle hochsetzt, dürfte es wieder funktionieren. Allerdings will das sicher keiner beim laufenden Betrieb machen. Ist aber schön öfter passiert, oder? Mir selbst sicher schon 2 Mal im IR.


    :hmm:

    Durch das Gespräch bekam Caius nicht so wirklich mit, dass die SKlavin ein wenig zu träumen schien und deswegen seine Frage versemmelte. Er hörte nur die Antwort mit anderthalb Ohren (das letzte halbe war auf Vera ausgerichtet) und sah dann ein wenig betrübt drein. Sie konnte nicht rechnen. Das war das Aus für eine Karriere als aelische Verwalterin. Caius seufzte tief. Er machte sich nichts vor. Vermutlich würde er früh sterben, vom Stress getötet, weil er keinen scriba fand, der sich auch um seine Geschäfte kümmerte. Er begann, das Interesse an der Auktion zu verlieren, und widmete sich jetzt wieder mehr Vera.


    Bis ihm dann doch noch etwas einfiel.
    »Was kannst du spielen, die Harfe? Oder singst du? Sing uns etwas!« rief er hinauf zur Bühne, und um ihn herum murmelten einige Schaulustige Zustimmung. Wenn sie brauchbar spielen oder singen konnte, war sie vielleicht etwas für Seiana, überlegte er.

    Zitat

    Original von Axilla und dem Präti


    Katander trug zwei prall gefüllte und ziemlich schwer aussehende Säcke mit undefinierbarem Inhalt und Caius gar nichts, als sie von innerhalb des Palastes auf das Tor zusteuerten. Je näher sie kamen, desto mehr konnte Caius sehen. Das, was er sah, war allerdings eine komische Szenerie. Irgendwer hockte direkt vor dem Wächter auf dem Boden und ein Dritter stand daneben. Von hier hinten sah das fast so aus, als ob... Caius runzelte absolut irritiert die Stirn. Nein, das würden die sicherlich nicht direkt hier vor der Hütte machen, sondern sich ein stilles Eckchen suchen. Im Nähergehen tauschte er sich mit Katander aus, der aber auch nicht ahnte, was da passierte. Und, fügte er hinzu, es war ihm angesichts dieser scheiß Säcke auch egal. Caius grinste.


    Und dann fiel ihm das Grinsen aus dem Gesicht, als er das zerzauste Elend erkannte, das da auf dem Boden hockte. Von einer auf die andere Sekunde schoss er nach vorn, noch an dem Prätorianer vorbei und kniete sich neben Axilla auf den Boden. Besorgt legte er, seitlich von ihr hockend, seine Hände auf ihre Schultern. Den Pompeius nahm er gar nicht wirklich wahr.
    »Axilla!« rief er überrascht.
    »Was ist denn los? Mensch...« Bedröppelt war der Ausdruck, der am ehesten sein Gesicht beschrieb. Sanft strich er ihr das Haar aus dem Gesicht, dann sah er den Pompeius und den Prätorianer an, hinter dem Katander stand und verwirrt aussah.
    »Was habt ihr mit ihr gemacht?« wollte er wissen.

    Hab mal wieder was entdeckt.
    In diesem Thread werden lustigerweise die Seitenzahlen nicht angezeigt. Angeblich sind es 19 Antworten, also 20 Beiträge. Tatsächlich sind es aber 20 Antorten und damit 21 Beiträge.
    Ist wohl irgendwas ins Stolpern geraten...

    Als Katander an diesem Tag zur casa Decima lief, hätte es ihn nicht gewundert, wenn loses Buschwerk über die Straße gerollt wäre. Ein Mann mit einer Mundharmonika spielt ein trauriges Lied und er selbst hatte Durst, so schrecklichen Durst.....


    Naja, erstmal die Tafel abgeben und dann ab in die Taverne. 8)



    Ad
    Faustus Decimus Serapio



    Salve Decimus,


    wenn es dir passt, könnten wir uns übermorgen zur Mittagsstunde im gymnasion der Agrippathermen treffen und über die Zukunft deiner Schwester reden.


    Lass mich wissen, ob du die Herausforderung annehmen möchtest.


    [Blockierte Grafik: http://img188.imageshack.us/img188/842/archiaswachstafel.png]
    [Blockierte Grafik: http://img707.imageshack.us/img707/5873/siegelaeliawachstafel.png


    »Ja... Momentan vermute ich noch, dass es genau das sein wird, was mir dann fehlt«, erwiderte Caius und schmunzelte.
    »Naja. Wenn die Sehnsucht zu groß wird, bleibt ja immer noch der Schritt zurück.«


    »Danke«, sagte er zu Avarus' Bereitschaft, ein paar Zeilen zu schreiben. Dass es lobende Worte sein würden, freute ihn dabei natürlich. Was aus Merula wurde, würde er sicher von Axilla erfahren, überlegte er.


    »Ist demnächst eigentlich eine Inspektionsreise deinerseits geplant? Du hast ja vorhin davon gesprochen, im Frühjahr nach Germanien zu reisen. Da wirst du bestimmt auch den mansiones auf dem Weg Besuche abstatten«, vermutete Caius und nahm noch einen Schluck aus seinem Weinbecher.

    »Upsa, salve Vera«, sagte Caius überrascht, als plötzlich Vera neben ihm auftauchte. Katander nuschelte einen Gruß und wandte sich dann der Auktion wieder zu, um aufzupassen. Wie er Caius kannte, würde er später unvermittelt fragen, wie der Preis stand, und dann musste er gewappnet sein.
    »Allein? Nö. Aber ich bräuchte mal dringend ein wenig Hilfe bei dem ganzen Verwaltungskrams, weißt du? Ich bin ja inzwischen Großunternehmer. Hah, das hättest du nicht gedacht, was?« Caius grinste breit und zwinkerte Vera zu, die kurz darauf das erste Gebot abgab. Caius bedachte sie mit einem amüsierten Blick.
    »Aber du, was? Es wird wirklich Zeit, dass du heiratest!«

    »Was hatte sie denn?« fragte Caius, um ein wenig Anteilnahme zu zeigen. Mit Vera hatte er damals nichts anfangen können, auch wenn sie immer für ein wenig Belustigung gut gewesen war. Besonders ihre Haare hatten es ihm damals angetan. Nicht wegen Farbe, Länge oder Duft, sondern weil sie immer so herrlich gequiekt hatte, wenn man daran zupfte. Und dann war sie öfter nörgelnd weggelaufen, um zu petzen. Caius schmunzelte kurz.


    »Jepp. Das Wort hab ich damals bei dem Händler aufgeschnappt, bei dem ich den Nachfüllsand für Sanduhren von parthischen Schlachtfeldern gekauft habe«, erklärte er.
    »Der Kerl hat seinen Gehilfen immer so genannt.« Und weil Caius das Wort lustig gefunden hatte, hatte er es sich gemerkt.


    Bei der folgenden Erklärung seiner Bemerkung über die Positionen in der Familie machte Caius große Augen.
    »Du denkst, dass ich du Nummer zwei bin und Quarto die Nummer eins?« fragte er ungläubig.
    »Echt?! Krass. Also, eigentlich ist Valerianus die absolute Ober-Eins. Danach kommt Quarto. Und wenn man jetzt nur mal von Rom ausgeht, dann bin ich nur der nächste, weil ich der einzige bin, der sonst noch gerade hier ist, Pi! Wenn mein Paps in Rom wäre, wär der nämlich der zweite. Denke ich. Aber bald bist du ja dann auch Senator, nech?« Caius zwinkerte Piso zu.


    »Soooo... So schön es ist, dich endlich mal wiederzusehen - ich muss gleich noch zu Seiana. Die wird sauer, wenn ich sie zu lange warten lasse...« Caius grinste kurz.
    »Ich würde sagen, ich hole dich dann einfach zu den Rennen ab?«

    Nachdem seine Suche nach einem Sekretär bisher nicht sonderlich von Erfolg gekrönt war, hatte es Caius auf den Sklavenmarkt verschlagen. Gemeinsam mit Katander hatte er bei Esthers Vorgänger erfolglos mitgeboten, jetzt wollte er sein Glück bei dem nächstbesten Exemplar versuchen, dass lesen und schreiben und rechnen konnte. Das Mädel auf dem Podest sah ganz schnuckelig aus, fand er.
    »Heda, Mädchen! Kannst du lesen und schreiben? Und wie sieht es mit dem Rechnen aus?« wollte er wissen.

    Der Begleiter griff ihn da plötzlich am Arm. Caius sah nach unten und dann den Fremden an, und plötzlich ging ihm auf, wie das alles aussehen musste. Außerdem fing das Mädel gerade zu zappeln an. Beinahe niedlich, wie sie sich aufregte. Caius ließ sie wieder hinunter und hob die Hände offen vor seinen Körper.
    »'tschuldigung, ich dachte mir nur, dass du so besser sehen würdest?« sprach er zu seiner Verteidigung und sah von der Dame zu dem Herrn. Erst jetzt fiel ihm auf, von welch guter Qualität der Stoff ihrer beider Kleidung war, wie erlesen die wenigen Schmuckstücke...und er hob die Brauen an.
    »Äh...ich bin Caius Archias von den Aeliern. Ich wollte euch nicht zu nahe treten, öhm...« Seine Ohren hatten inzwischen eine knallrote Färbung angenommen. Er bedachte den Mann mit einem Blick. Sein Kamerad war er nicht. Zumindest noch nicht. Aber die zwei würden ja wohl kaum bei den Blauen rumlungern, wenn sie Russataanhänger waren! Er deutete irgendwo nach unten in die Arena und sah die Frau wieder an.
    »Grad ist es ziemlich spannend, ich dachte mir, dass du nichts siehst. Das ist alles...«



    [Blockierte Grafik: http://home.arcor.de/gensvaleria/venetaSig.gif]
    ANFEUERER VOM DIENST - FACTIO VENETA

    Für Caus war das Thema Zoff mit Seianas Bruder damit durch, deswegen sagte er nichts mehr dazu. Auch, wenn klar wurde, dass Seiana nicht so sonderlich toll fand, dass sie nicht dabei sein würde. Aber nach Caius' Ansicht hatten Frauen bei sowas nun mal nichts zu suchen, also dachte er da gar nicht so genau drüber nach.


    Außerdem befanden sich gerade andere Bilder in seinem Kopf. Vier kleine Jungs, die zu seinen Füßen mit den Hunden spielten. Zwei kleine Mädchen, die Seiana bei Nähsachen halfen, und ein drittes, das den Abendbrottisch deckte. Caius lächelte verklärt vor sich hin. Er liebte Kinder. Wenn sie das Alter erreicht hatten, in dem er etwas mit ihnen anfangen konnte. Und selbstverständlich besuchten die Jungs mit ihm die Rennen, natürlich ganz in blau.
    »Papperlapapp. Die Goldenen waren noch nie die Schnellsten«, argumentierte er. Und seitdem die Patrizier die Leitung an sich gerissen hatten, ging es beständig weiter bergab, aber das behielt er für sich. Immerhin hatte Seianas Patron damit zu schaffen, irgendwie.


    »Wie, 'wenn Kinder'? Na aber sicher Kinder! Ich will ja nicht, dass die Aelier aussterben«, erwiderte er inbrünstig. Zufrieden grinsend nahm er dann auch wahr, wie Seiana es einsah. Kinder waren eben die Zukunft, auch ihre.
    »Naja, aber erstmal heiraten«, fuhr er dann fort, auch wenn er gar nichts gegen eine Ausnahme gehabt hätte, aber das wusste Seiana ja. Und er wusste auch, wie sie dazu stand.

    »Mhm-hm«, machte Caius, als Seiana vorschlug, einen Boten zu Serapio zu schicken. Begeisterung klang anders.
    »Ich weiß nicht so recht. Ich denk, ich werd ihn einfach einladen. Oder sowas«, meinte er. Und da kam ihm auch schon eine Idee zu.


    »Hm? Wie? Oh ja, das glaub ich auch. Denn ICH werde ganz sicher nicht mit bei den Goldenen rumstehen und Trübsal blasen, weil die es wieder mal nicht auf die Reihe kriegen«, verkündete er und nickte bestätigend.
    »Ich werd mit Piso gehen, denk ich. Also, nichts gegen dich, aber ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist, wenn wir da zusammen auflaufen...«


    »Ja. Ich muss dann auch sehen, wie die Arbeit in der Kanzlei ist. Vielleicht klappt das dann auch gar nicht so, wie wir uns das grad vorstellen.« Caius zuckte mit den Schultern.
    »Wie ist das eigentlich, willst du dich jetzt hier dann ganz deinen Läden widmen oder irgendwas anderes arbeiten? Ich meine, bis wir Kinder kriegen.« So ganz ohne Feingefühl lebte es sich anscheinend auch ganz gut. Zumindest traf das für Caius in diesem Moment zu.

    Sim-Off:

    @ Septima: lol


    Wie eine große träge Raupe hüpften die Blauen. Ihre Sprechchöre schwollen immer noch weiter an. Irgendwo links von Caius und den anderen stand eine ziemlich kleine Frau, die scheinbar mithüpfen wollte, aber nicht richtig hoch kam. Ihr Begleiter war dabei mehr Stütze als Hilfe, wie Caius feststellte. Vermutlich lag es daran, dass Pi und er vor dem Rennen schon etwas vorgeglüht hatten, dass sich Caius jetzt kurz entschuldigte und an zwei schmalen Leuten vorbei dorthin drückte, wo die Kurze versuchte, hüpfend noch irgendwas vom Rennen zu sehen.


    »Ich bin mal behilflich«, bemerkte er, als er die Dame auch schon um die Hüften packte und kurzerhand senkrecht nach oben hob. Ihr Blickfeld befand sich damit plötzlich rund dreißig Zentimeter über derhüpfenden Meute. Caius grinste den Begleiter der Dame an.
    »Da drüben kann man besser sehen. Wenn ihr wollt, kommt einfach mit«, bot er ganz arglos an. Dass es sich um zwei Patrizier handelte, von denen er einen später in der Therme wiedertreffen sollte, ahnte er nicht mal. Sonst hätte er vermutlich auch nicht einfach das Mädel salopp um die Hüften gepackt und hoch gehoben. Kurz erhaschte er einen Blick auf Piso und grinste ihm breit zu.



    [Blockierte Grafik: http://home.arcor.de/gensvaleria/venetaSig.gif]
    ANFEUERER VOM DIENST - FACTIO VENETA

    Ganz plötzlich schneite jemand herein, mit dem sicher nicht nur Caius an diesem Abend am allerwenigsten gerechnet hatte: Eine Frau. Verdutzt fragte er sich, warum Piso (Caius war sich sicher, dass es sein Verschulden war!) seine Schwester zu diesem Essen eingeladen hatte. Was sollte eine Frau schon bei politischen Geschäften? Was anderes war das hier ja nicht. Und Caius war sich schon beinahe sicher, dass es Quarto nur noch unangenehmer wäre als eh schon, wo er jetzt sich jetzt gleich vier Flaviern gegenüber sah. Damit waren sie zur Hälfte in Unterzahl. Ihm selbst machte das nicht so viel aus, aber Caius wunderte sich doch schon sehr, warum Piso da vorher nicht nachgedacht hatte (und das wollte was heißen, immerhin war er dafür bekannt, selbst in solche Fettnäpfchen zu tapsen, aber das hier hätte er vorher gesehen). Es blieb nur noch die Hoffnung, dass man die Kleine wegschickte, wenn man das Essen auffuhr und damit die Gespräch begannen. Nicht, dass Caius was gegen Vera gehabt hätte, aber das war doch ziemlich unpassend, wenn sie dann mit auf der Liege hockte.


    »Vera? Das ist aber lange her. Du bist ja ganz schön....groß geworden«, verlängerte er den Satz. 'Du bist ja ganz schön geworden' hatte er eigentlich sagen wollen, aber die neue Variante war da weitaus besser, fand er. Caius begrüßte Vera stehend wie die anderen auch, da er sich immer noch nicht sicher war, wie die Sitzordnung aussah. Er lächelte sie unverbindlich an und wusste nicht recht, was er noch sagen sollte.

    [Blockierte Grafik: http://www.imgbox.de/users/public/images/w9197x76.png]


    »Klingt ja ganz schön abgefahren«, kommentierte Katander und stellte sich vor, wie irgendwer Axilla folterte, um an Archias heranzukommen. Nur wer? SO wichtig war er ja nun nicht gerade. Dann sprach Leander weiter und Katander sah ihn verdattert an. Falls was wäre.
    »Hä?« machte Katander, der sonst ja nicht unbedingt auf den Kopf gefallen war, aber das verstand er nun wirklich nicht. Auch nicht, wenn er genauer darüber nachdachte.


    Andere Dinge verstand er dagegen schon. Er hob die Augenbrauen, als Leander irgendwie enttäuscht wirkte, und sah seinen Kollegen von der Seite her an. Dann war er also andersrum? Oha. Und wie der ausschaute, hatte er sich erhoffte, dass er nicht der einzige auf dieser Steinbank war. Katander entschloss sich dazu, das einfach zu übergehen.
    »Du sagst es«, sagte er deswegen nur und nickte. Ansonsten würde nicht nur er damit ein Problem haben, sondern sicherlich auch Seiana....


    »Ehm, hör mal... Ich sollte dann auch mal langsam diese Papiere abgeben, die ich wegbringen soll. Oh, hoffentlich hab ich die noch!« Vor Schreck weiteten sich seine Augen und er sprang auf, um sich unter die Tunika zu greifen. Irgendwo aus Regionen, die hier besser unerwähnt bleiben, zog er dann ein ziemlich zerknittertes Blatt Papyrus hervor und entknitterte es mühselig.
    »Das ist eine Besitzurkunde für so eine Medizinwerkstatt«, kommentierte er.
    »Die muss ich zu Seiana bringen.«




    LEIBSKLAVE - CAIUS AELIUS ARCHIAS

    Als Caius hinter Quarto ein eingetreten war, konnte er noch einen letzten Blick auf die Schriftrolle werfen, die Piso eben weglegte, ehe er aufstand. Quarto begrüßte einen der Gastgeber ziemlich steif, aber doch recht nett. Dann sah er die Anzahl der Liegen und war überrascht. Quarto bestätigte seine Vermutung, dass er als Begleitung gar nicht angekündigt gewesen war. Caius zuckte innerlich mit den Schultern, das war sicher nicht schlimm, und Piso bestätigte das sogleich. Die Überraschung auf Pisos Gesicht verursachte ein kurzes Grinsen bei Caius.


    »Nabend, Pi«, grüßte er ganz vertraut und sichtlich das Erstaunen genießend. Obwohl sie Kindheitsfreunde waren, nannten sie einander doch fast nie Aulus oder Caius. Vielmehr waren Pi oder Archi häufiger zu hören. Caius aber stellte fest, dass eine solche Ansprache heute bei diesem Anlass wohl eher weniger passen war, sobald sie vollzählig waren, und auch Piso schien zu diesem Schluss zu kommen.


    Caius ließ die zwei Sklaven eine weitere Liege an sich vorbeischleppen, dann sah er Piso fragend an. Hinsetzen, jawoll, nur wo? Bestimmt gab es hier bei den Flaviern eine Sitzordnung, und er wollte sich nicht einfach irgendwo niederlassen und damit vielleicht schon den ersten Anreiz zur Missbilligung bieten.
    »Ich probiere euren Falerner«, sagte er zu seinem Freund und schmunzelte. Sicher war er nicht besser als sein eigener!

    »Vera?« wiederholte Caius, und ein Bild von einer pickeligen, pummeligen kleinen Patriziergöre mit Sommersprossen entstand vor seinem innere Auge. Er grinste.
    »Im Prinzip nicht, nö«, sagte er, obwohl er doch daran dachte, Axilla und Piso zu verkuppeln, und was sollte Vera dann bei einem Abendessen, bei dem sie die einzige war, die keinen abbekam? Eine steile Falte entstand auf Caius' Stirn, als er überlegte, wen er noch dazubitten konnte.


    »Ehrlos? Schamlos vielleicht, aber ehrlos... Heutzutage macht das jeder. Ich meine, gerade wenn man in eine Ehe gezwungen wird, von was oder wem auch immer. Überleg dir mal, du musst s eine vertrocknete alte Schachtel heiraten... Da hättest du sicherlich keine Lust, Lust zu haben. Dann wirst du dich wieder an meine Worte erinnern, mein junger Pahdah-Wahn.« Caius nickte geschäftig.


    »Hm, naja, dann hör dich mal um. Aber ich will nicht den letzten Deppen. Dann kann ich den Mist sonst auch gleich selbst machen«, bemerkte er und nahm einen kräftigen Schluck Wein.
    »Moment, meinen Rang? Wie meinst du denn das?« fiel ihm dann reichlich verspätet auf. Mit hochgezogenen Brauen sah er Piso an.