Beiträge von Caius Aelius Archias

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    Original von Alexion

    Sim-Off:

    Päcken! Pah ab 5 Papyri ist es nen Paket wie:P:D


    So, nungut wieviel kostet es denn dann?" Die Post wurde auch immer teurer ;)


    Sim-Off:

    Sischa dat. Sonst könnte ja jeder nen Brief in nen Brief in nen Brief in...usw packen :P


    Caius sah den Brief noch einmal abschätzend an, betrachtete dann die Ausstaffierung des Sklaven und sagte:
    »Zwanzig Sesterzen kann ich da machen.« :D
    Eigentlich wär's noch teurer gewesen, aber der Sklave wirkte nicht gerade hochwertig ausgestattet, also beließ er es mal dabei. Er wollte ja seinen Herrn nicht in den Ruin treiben... 8)

    Caius hatte nachgedacht, nicht gestottert. :D Aber wenigstens hatte der Junge gerafft, wo er hin sollte. Der Aelier reichte ihm den Brief...


    An Decima Seiana
    Alexandria
    Aegyptus
    (Bitte den Brief in der Mansio des CP aufbewahren, damit sie ihn selber abholen kann)



    Liebe Seiana,


    Dein Brief hatte schon eine richtige Odyssee hinter sich, bevor ich ihn zu Gesicht bekam. Ich bin nämlich nicht mehr in Mantua, sondern jetzt in Rom, bei den Stadtkohorten. Mein Centurio hat sich versetzen lassen und mich mitgenommen. Hätte nie gedacht dass ich mal Urbaner werde, es ist auch ganz anders als bei der Prima, und so ganz glücklich bin ich damit nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, ich passe da nicht dazu. Aber in Rom zu sein ist natürlich schön, in Mantua ist ja gar nichts los, am Ende müsste ich da noch Strassen bauen oder so. Ausserdem bin ich mittlerweile Optio, was hier bei den Stadtkohorten aber Princeps Prior heisst.


    Und Du, erlebst Abenteuer im Ägypten? Ich bin froh dass Du eine gute Überfahrt hattest, und natürlich beneide ich Dich glühend, Schwesterherz. Es muss phantastisch sein, das alles, von dem man schon so viel gehört hat, mit eigenen Augen zu sehen. Aber ich muss sagen, auch auf die Gefahr hin dass ich mich wie Grosstante Drusilla anhöre: Du bist echt leichtsinnig! Ich wusste ja dass Du nach Aegypten willst, aber ich wäre überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass Du einfach alleine, ohne männliche Begleitung Dich aufmachst. Du brauchst doch Schutz und Begleitung, auf so einer weiten Reise in eine völlig fremde Provinz! Wie ich hier erfahren habe, hast Du ja nicht mal einen Sklaven mitgenommen, nur Elena. Da war ich echt erschüttert! Seiana, das ist doch total fahrlässig! Ich weiss ja, dass Du gut darin bist Dinge zu regeln und allein zurechtzukommen und alles, aber trotzdem, Du bist nun mal kein Mann.


    Und ganz abgesehen von der Gefahr auf der Reise und in der fremdem Provinz - denkst Du gar nicht an Deinen Ruf??? Wenn in Rom bekannt wird, dass Du, eine unverheiratete, unverlobte junge Frau, einem fremden Mann einfach alleine nach Ägypten hinterhergereist bist, dann kannst Du das vergessen noch eine Dir angemessene Verbindung zu finden! Denk mal was Mutter dazu gesagt hätte!
    Ich verstehe ja schon was Du sagst, dass Du ihn kennenlernen willst um zu entscheiden ob er zu Dir passt oder nicht, aber die Leute werden sich wer weiss was ausmalen, die sind nun mal prüde und zerreissen sich gerne die Mäuler. Du sagst doch, dass Du Dir noch nicht sicher bist, also ob er der Richtige ist, da verstehe ich wirklich nicht wie Du trotzdem alles auf eine Karte setzen kannst... Der Name blendet natürlich erstmal, aber Du kommst ja auch nicht gerade aus einer Familie die sich verstecken muss. Zudem hat unsere Familie sich alles selbst und aus eigener Kraft erarbeitet. Ist er überhaupt ein richtiger Aelier? Den Namen gibt es ja auch bei Freigelassenenfamilien. Seiana, es freut mich ja zu hören dass es Dir gut geht und dass Du viel erlebst, aber ich mach mir echt Sorgen seitdem ich Deinen Brief gelesen habe, und ich hoffe wirklich, dass dieser Mann das Risiko wert ist, das Du für ihn aufnimmst.
    Ich wünschte ich wäre nicht durch den Dienst an Rom gebunden... Wann kommst Du denn wieder zurück, schon noch vor den Herbststürmen, oder?


    Soviel dazu. Appius und Caius haben noch nichts von sich hören lassen. Grüss mir bitte Elena ganz herzlich. Klar weiss ich noch wie unbefangen sie immer schon war, das ist echt eine Gabe, die sie da hat, da würde ich mir manchmal auch gerne eine Scheibe davon abschneiden. Naja, ich bin froh dass wenigstens sie bei Dir ist.
    Ausserdem hast Du mir keine Adresse mitgeteilt, wo wohnst Du denn? Ich schicke das jetzt einfach mal an die Mansio, und hoffe, dass Du dann da vorbeischaust.
    Hab übrigens gesehen dass Du jetzt für die Acta schreibst, das finde ich klasse, und die letzte Ausgabe hat mir gut gefallen. Vor allem die Fluch-Sammlung (perfekt für den Exerzierplatz, weisst Du, ich bilde ja jetzt auch Probati aus, und wenn man da nicht sowas einfliessen lässt wird man gleich für ein Weichei gehalten... - naja, nein, ganz so schlimm ist es dann doch nicht) und das wunderschön traurige Gedicht.
    Eigentlich wollte ich nie wieder die Acta lesen, nachdem die damals so abfällig über die Prima geschrieben haben. Da könnte ich mich jetzt noch drüber aufregen, das war sowas von unpatriotisch! Aber jetzt bist Du ja bei der Acta, und vielleicht kannst Du ein Auge darauf haben, dass da nicht nochmal so ungute Gedanken über das Imperium ausgesät werden.


    Liebe Seiana, ich bin gespannt was Du in der Zwischenzeit noch alles erlebt hast, und ich hoffe es geht Dir immer noch gut. Warst Du auf dem Pharos, und am Museion und bist auf Kamelen geritten? Ach, und hast Du das Serapeion besucht? Einmal in meinem Leben möchte ich das auch mit eigenen Augen sehen. Bringst Du mir ein Serapis-Amulett von dort mit? Das wäre lieb! Ich habe meines, das ich so lange getragen habe, leider verloren.
    Pass auf Dich auf! Und komm bald wieder. Ich drücke Dich ganz fest!


    Dein Faustus


    PS. Ich will unbedingt beim Equus October-Rennen mitmachen, hoffentlich erlaubt Onkel Meridius es mir. Drück mir die Daumen!


    ...und sagte ihm folgendes:
    »Da steht keine Adresse drauf. Du musst dir also merken, wie die Straße heißt. Die Wohnung ist im ersten Stock, die habitatio Aeliana. Und wenn du dich jetzt wunderst: Ja, das ist meine Bude. Aber der Brief ist an meine...öhm, eine Freundin, die grad bei mir wohnt. Also sei schön höflich, ja?« Caius grinste breit.
    »Am besten steckst du den Brief nicht in den Kasten, sondern gibst ihn direkt bei ihr ab. Sonst könnt ich ihn ja auch heut Abend selbst mitnehmen, aber davon hättest du ja nichts. Normalerweise werfen wir Briefe in den Briefkasten oder geben sie beim ianitor ab, aber da machen wir mal ne Ausnahme. Und bei Einschreiben auch. Also - noch Fragen?« :]

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    Original von Gaius Tiberius Rufinus


    Bevorzugt behandeln konnte man einen Brief nur dann, wenn mehrere Lieferungen am Tag rausgingen, und das war hier eigentlich nie der Fall. Immerhin legten die Schiffe gen Norden nur einmal täglich ab. Aber Caius behandelte den Brief statt mit Bevorzugung (denn das ging ja nicht) mit gaaanz viel Liebe.... :D

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    Original von Tiberius Prudentius Scipio


    Caius zuckte mit den Schultern - er musste auch schon mal arbeiten. Das änderte allerdings nichts an der Tatsache, dass er die meiste Zeit dabei rumsaß. Dass die regia allerdings gepflegt war, daran bestand kein Zweifel. Caius grinste.
    »Na hoffentlich bedenkt er dich dann auch bei Beförderungen oder Gehaltserhöhungen und so.« Wenn er recht darüber nachdachte, fehlte ihm selbst hier die Möglichkeit, befördert zu werden. Caius seufzte und spielte ein wenig mit dem stylus herum.
    »Ach, das ist eigentlich nicht schwer. Weißt du, wo das gymnasion ist? Du gehst praktisch von hier aus Richtung Hafen. Das gymnasion kannst du nicht verfehlen, und die Thermen sind ein wenig schräg dahinter versetzt auf der linken Seite, also näher am Wasser dran. Sagen wir, kurz nach Dienstschluss? Ich muss vorher noch mal heim, zum Bescheidsagen und wegen neuen Klamotten, aber dann komm ich direkt hin.«

    Und es war nur allzu gut, dass Aelia keine Summe nannte. Caius hätte mit jener wohl ein kleines Häuschen auf dem Land kaufen können, wenn er sich so die Ausstattung besah. Hier schien alles Gold zu sein, was glänzte, von Aelias Augen einmal abgesehen. Glücklicherweise hatte sie seinen fehlgestalteten Satz nicht als solchen entlarvt, und so atmete Caius ein wenig auf.


    Sein Ablenkungsmanöver hatte ebenfalls eingeschlagen wie eine Bombe, wenn man das so nennen konnte, denn Aelia hing am Haken wie ein Fisch an der Angel. Nicht, dass sie einen Glupschmund hatte. Caius betrachtete kurz Aelias Lippen, die eben die Bestätigung hinsichtlich des Onkels formten (der Schwung beim O war ganz nett anzuschauen). Heute schien in seinen Gedanken der Tag der irrwitzigen Vergleiche anzustehen. Das Lippenrund erinnerte ihn an solche Behgl,wie sie hier auf dem Fremdenmarkt verkauft wurden. Runde Teigkringel mit oder ohne Körnern drauf. Caius fragte sich heute noch manchmal, warum die blanko Teigkringel als plehn bezeichnet wurden. Beim ersten Mal hatte er geschaut wie eine Kuh wenn Iuppiter Scherze trieb, als jemand vor ihm einen plehn Behgl bestellt und dafür einen Teigkreis erhalten hatte. Das mit dem letzten Brief an den Onkel hatte er durch seine Überlegungen schlichtweg überhört. Allerdings nahm er sich nun ganz fest vor, Aelias unübertreffliche Schönheit beim nächsten Bericht auch wirklich zu berücksichtigen.


    Die Präfektengattin stellte daraufhin eine ganz eigenartige These auf. Konnte es wirklich sein, dass Frauen anders sahen als Männer? Das würde zumindest erklären, warum es so häufig Streit gab, weil die Frauen die männliche Logik nicht verstanden. Dabei lag das nur daran, dass sie einfach zu viel und zu lange über jedes Wort nachdachten, anstatt simplerweise nur den eigentlichen Sinn dahinter zu erfassen. Dass man keinen Hunger hatte, bedeutete eben nicht, dass man das Gekochte nicht ausstehen oder schon im Büro gegessen hatte. Und dass man keine Lust hatte, implizierte nicht, dass man im Büro eine Affäre hatte....


    »Ach, ich wüsste da was. Du und ich, wir beide, wir könnten....« begann er verschwörerisch. Gerade wollte Caius nämlich genau das anmerken, als Er den Raum betrat. Caius klappte den Mund wieder zu und schluckte. Wie er nach Aelias Besuch fragte, ließ schon nichts Gutes erahnen. Caius argwöhnte, wo dieser holzköpfige Sklave vorhin hingelaufen sein mochte, als er so schnell weg war. Er begann zu schwitzen in den Handflächen.


    »Oh, praefectus!« grüßte er, als sei er bei etwas Unanständigem ertappt worden. Ein hilfesuchender Blick wurde zu Aelia abgeschossen.
    »Ja, ich bin, äh...lius Archias. praefectus vehiculorum?« Tzäss! So alt sah der Präfekt doch gar nicht aus, dass er seine Audienz mit ihm vergessen hatte...oder doch? Musste an der Stutenmilch liegen, die derzeit so angesagt war.

    »Ja, klar. Sag ich ja auch gar nichts gegen. Aber die Einrichtung hier hätte ich natürlich auch genommen. Ich frag lieber nicht, was das alles so gekostet hat«, gab Caius zurück und grinste gleich darauf ein wenig verlegen. Man fragte eine Präfektengattin nicht nach einem Preis, so wenig wie man eine Dame nicht nach ihrem Alter fragte.


    »Ach, i wo. Wie gesagt, zwei Leute, die arbeiten, bedeuten auch größeren Reichtum. Da hat die Frau viel weniger Zeit, das...« ...sauer verdiente Geld ihres Mannes zu verprassen, hatte er eigentlich sagen wollen, doch er hatte sich gerade noch aus dem Schlamassel gerettet.
    »...das... äh...Personal...äh, genau, sich das Personal vorzuknöpfen, und dadurch entsteht viel weniger Stress....« Kleine Schweißperlen hatten sich auf Caius' Stirn gebildet, und er griff nach seinem Weinbecher, um ein wenig abzulenken.
    »Ganz vorzüglich, der Wein. Wirklich. Aus Spanien? Oder aus der Region hier?«


    Die Anspielung auf die Kuriosität der Postbeamten war ihm zwar aufgefallen, aber er sagte jetzt besser nichts mehr dazu. Er hatte sich eh schon fast wieder um Kopf und Kragen geredet. Die andere Information allerdings ließ ihn aufsehen.
    »Avarus ist dein Onkel?« fragte er nach, in der Hoffnung, dass er sich verhört hatte. Wenn dem so war, sollte er in seinem nächsten Bericht an ihn unbedingt erwähnen, wie charmant seine Nichte war. Vielleicht hatte er dann Glück, und die Information fand den gewünschten Weg nach Alexandrien und in Aelias Gehör, um sie so zu nicht mehr allzu schlecht über ihn denken zu lassen...


    »Tja, oh ja... Wie, zwei verschiedenfarbige Augen? Das ist ja ein Ding.« Caius überlegte eine Weile.
    »Weißt du, was ich mich schon immer gefragt habe? Ob Leute mit andersfarbigen Augen auch anders sehen.« Leider hatten er und Aelia ja beide braune Augen, so dass das mit dem Vergleichen schlecht ging.

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    Original von Alexion
    Richtig er ist von meinem Herren und geht an die kaiserliche Kanzlei nach Rom.


    Es soll von der Wertkarte der 22. Legion abgezogen werden, so noch eine vorhanden ist.


    »Wertkarte der legio... einen Moment bitte«, sagte Caius und zog die Schublade auf, die sein ganz persönliches Bermuda-Dreieck darstellte. Nebst diversen Dingen, wie unterschiedlichsten Krümeln, einem angebissenen Apfel, einer (frischen!) Unterhose und einem Socken, der dringend einmal geflickt werden musste, förderte er auch die Liste der Wertkarten zu Tage. Die 22. stand allerdings nicht drauf.


    »Oh, tut mir leid. Die legio Deiotariana hatte noch nie eine Wertkarte. Das wurde bisher immer in bar bezahlt«, sagte er, dann nah er den Brief an sich. Etwas daran machte Caius stutzig. Er befühlte das kleine Päckchen und stand dann auf, um zu der Waage am Fenster zu gehen. Dort hantierte er eine Weile herum und kam schließlich zurück zu dem Boten.
    »Also, das ist auch zu viel Inhalt für eine einfache Frankierung«, teilte er ihm mit.
    »Zehn Sesterzen kann ich da nicht machen.« Machen konnte er eh kein Geld, dann wäre er wohl nicht Postbeamter, aber der Bote würde schon verstehen, was Caius meinte. :D


    »Wertkarte der Tiberia, alles klar«, wiederholte Caius und nickte. Dann nahm er den Brief und legte ihn in den Germania-Kasten.
    »Allerdings muss ich dich darauf hinweisen, dass es keine Eilbriefe mehr gibt, das heißt, dass es schon ein Weilchen dauern kann, bis er beim Empfänger eingeht.«

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    Original von Ilías Bantotakis
    Ilías schmunzelte. Die Straße kannte er nicht, aber es gab gestimmt nette Menschen, die ihm das sagen würden. Irgendwie kam er sich jetzt bedeutender vor, da er jetzt zwar noch nich offiziel aber doch schon tabellarius war.


    "Ich denke das werde ich hinbekommen. Die Via Argeus kenn ich, aber welche der Nebenstraßen ist die Via Orientalis?"


    »Das ist die... öh... Hm.... Weißt du, wo das Paneion ist? Die Straße, die da an der Ecke vom Paneion lang führt, wo auch dieser Wasserspeier angebracht ist... Das ist die Via Orientalis.« Es war eigentlich ganz einfach, wenn man wusste, wo man hin wollte. Aber den Weg zu erklären, erschien Caius doch ein wenig umständlich. Er zuckte mit den Schultern.
    »Ahja, dein Brief ging gestern Abend mit der letzten Fuhre noch nach Rom raus. Du weißt schon, der wegen der Ernennung. Jetzt ist das nur noch eine Frage der Zeit.«



    Sim-Off:

    Avarus ist SimOn und per PN benachrichtigt worden, schon vor einer ganzen Weile. Bisher habe ich allerdings nichts gehört - vielleicht hakst du auch mal nach.

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    Original von Marcus Postumius Vortex
    Ja, ja..., für Decima Seiana. Antwortete ich beiläufig. Auf die Frage, ob es mir gut gehe, schaute ich den Praefectus etwas mitleidig an. Naja...., ich glaube ich könnte ein Bad vertragen. Ich schmunzelte, obwohl mir in diesem Zustand nicht so richtig nach schmunzeln zumute war.
    Einen Neuen? Gab ich fragend zurück. So richtig konnte ich mich nicht mehr konzentrieren. Wer ist der Neue?


    Caius erwiderte den mitleidigen Blick nur grinsend.
    »Vortex, ich hab's dir doch gesagt, auf Dauer wird dich das Tabellariusdasein nur zermürben. Mit dem Geruch fängt es an... Frauen mögen sowas nicht. Glaub mir!« Caius zuckte mit den Schultern.
    »Naja. Grüß Agatha von mir, wenn du dich ordentlich schrubben lässt.« Damit meinte er die kleine mansio des cursus publicus nahe der Stadtgrenze. Hier waren Pferde zum Wechseln untergebracht und natürlich alles, was der ausgelaugte tabellarius so brauchte: Warmes Feuer in Kamin und Bett, Essen, ein Badezuber und solcherlei Dinge.
    »Ah, der Neue heißt Ilias. Mal sehen, wie er sich so macht. Ich werd ihm natürlich erstmal nur lokale Aufträge geben... Du weißt ja, wie das ist. In Rom lässt man sich mal wieder ewig Zeit mit der Ernennung und so.«

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    Original von Gaius Tiberius Rufinus
    Der Bote sah den Mann, der anscheinend hier etwas zu sagen hatte, zumindestens hatte dies den Anschein. Sofort ging er auf ihn zu und sprach ihn an.


    " Salve.... hast du hier etwas zu sagen,.... oder besser noch, nimmst du die Briefe entgegen.... Ich hab einen wichtigen Brief, der schnell abgeschickt werden muss. "


    Der Soldat schaute den Mann a und hoffte, dass er endlich an den richtigen gelangt war.


    »Salve, och, joa, könnte man so nennen, doch«, erwiderte Caius und grinste den Mann an.
    »Einen wichtigen Brief hast du? Aber komm, gehen wir in mein officium. - Und Elsa: Es wär wirklich prima, wenn du nicht immer alles rumstehen lassen würdest...« Caius zwinkerte der zeternden Alten noch einmal kurz zu und ging dann mit seinem Kunden in sein Büro.


    Der Sklave sah auf und errötete sofort, dann legte er mit einer langsamen Bewegung ein Dokument zurück auf den Schreibtisch. Caius betrachtete ihn misstrauisch.
    »Heda, du kannst eh nicht lesen, was soll das also?« motzte er herum.
    »Ich nix lesen. Nur putzen«, verteidigte sich der Sklave mit fiepsiger Stimme. Caius winkte ab.
    »Ach, troll dich einfach.« Froh darüber, dass er gehen durfte, verschwand der Sklave hastig und stolperte dabei um ein Haar über seinen Besen. Caius setzte sich hinter den Schreibtisch.
    »So. Also. Du hast nen Brief«, nahm er das Thema wieder auf.

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    Original von Marcus Postumius Vortex
    Marcus klopfte, betrat die Mansio und hoffte den Praefectus anzutreffen. Zum Glück war dies der letzte Brief für heute, denn er war schon recht durchgeschwitzt und wollte nur noch raus aus den Klamotten. Mit einem Salve Praefectus betrat er das Innere der Mansio und hielt den Brief hin.
    Dieser Brief wird hier abgeholt. Meinte Marcus und schaute etwas irritiert in Richtung des Praefectus.


    Das Zetern weiter unten bedeutete wohl nichts Geringeres, als dass der arme Vortex zuvor bei Elsa Clinga im Parterre vorbei gekommen war (Caius hatte sein Büro ja im ersten Stock), vermutlich mit dreckigen Schuhen, denn sonst machte Elsa nicht so einen Radau am frühen Morgen. Dementsprechend mitfühlend war Caius' Blick auch, als er den Postboten grüßte.
    »Salve Vortex, schön, dich mal wieder zu sehen.« War er das, der so müffelte? Caius beäugte ihn unauffallig.
    »Oh, äh, hier abgeholt?« fragte Caius nicht minder irritiert und nahm den Brief in die Hand, um den Adressaten zu lesen. D-e-c-i-m-a S-e-i-a-n-a stand dort geschrieben, in verschnörkelter Schrift. Sicher eine Freundin, vermutete Caius, die nicht wusste, wo Seiana wohnte.
    »Ach, der ist ja für Seiana... Ja, geht klar, den bekommt sie. Der Absender weiß sicher nicht, wohin er den Brief sonst hätte schicken sollen. Und sonst? Wie isses so? Geht's dir gut? Ach, ich hab übrigens nen Neuen hier. Vielleicht könnte Rufus da mal ein Auge drauf haben, wenn ich den das erste Mal nach Rom schicke, was meinst du?«

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    Original von Ilías Bantotakis
    Als Ilías am nächsten Morgen das Officium der Postannahme des Cursus Publicus betrat, fand er alles genau so wie am Tag davor vor. Wieder saß Caius hinter seinem Schreibtisch.
    ...


    »Moin moin«, grüßte Caius, der gerade sein Frühstück aufgegessen hatte. Das war vermutlich auch gut so, denn sonst dachte sein neuer Mitarbeiter sicher, er wäre ständig und immer und überhaupt nur am Essen...
    »Also. Ich hab hier einige Briefe... Die meisten sind allerdings für Rom, die würde ich dir erstmal nicht mitgeben. Allerdings könntest du sozusagen zu Übungszwecken diesen Brief hier abgeben...« Caius nahm einen Brief hervor, der innerhalb Alexandriens noch zugestellt werden musste.
    »Also, Mitarbeiter des cursus publicus zeichnen sich dadurch aus, dass sie freundlich und schnell sind, dabei aber nicht rumschludern.« Caius sah Ilias ernst an.
    »Weißt du, wo die Via Orientalis ist? Ist ne Seitenstraße von der Via Argeus, beim Paneion dahinten«, fragte er den frischgebackenen tabellarius.

    Caius sah augenblicklich auf. Das war der erste Kunde heute, und angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit war das natürlich ein Ereignis sondergleichen.
    »Salve, setz dich doch, wenn du möchtest.« Einen Brief hatte er, das war ja etwas Neues. Caius grinste.
    »Wo darf ich den denn hinschicken?« fragte er den Sklaven. Den hatte er noch nie gesehen.

    »Naja, es war bei weitem nicht so interessant, wie es sich anhört«, gab Caius zurück und grinste schief.
    »Wie, du sitzt nur rum? Hast du denn da nichts zu tun?« fragte er weiter. Etwas fassungslos, da er sich einen Job im Präfektenpalast immer sehr interessant und aufregend vorgestellt hatte. Caius nahm den Brief an und legte ihn beiläufig in den richtigen Kasten.
    »Tja, prima, ich würde sagen, dann treffen wir uns nach der cena bei den Thermen? Oder hast du einen besseren Vorschlag?«

    Caius schüttelte nur den Kopf zur Verneinung, was Axilla scheinbar reichte, da sie kurz darauf loslegte. Im Verlauf der Zeilen, die sie ihm vorlas, wurden seine Augen immer größer, bis die Iris schließlich ganz von Weiß umschlossen war, als er sie immerfort noch anschaute. Auch als sie fertig war mit vortragen, starrte er sie nur an.


    »Oh«, machte er.
    »Ich meine... Oh. Wau. Äh...« Verdammt, was sollte er dazu sagen? Die Sache mir der Symphonie erschien ihm etwas zu hoch, und überhaupt war das alles verdammt kitschig... Aber Seiana war eine Frau, und wenn Axilla das mochte, dann würde Seiana es auch mögen, dessen war er sich sicher. Und das mit der Zunge aus Ton kannte er irgendwo her. Er dachte da an sein erstes und letztes Treffen mit dem Präfekten von Ägypten....


    »Ja also, was soll ich sagen, ich finde... Also, es ist toll, wirklich! Ich hätte das nie so toll hinbekommen wie du, und ich meine...he, das ist so, als hätt' ich's selbst geschrieben, ich meine, wenn ich es wirklich geschrieben hätte, was ich ja nicht kann. Also... Ich glaub, sie wird es lieben. Wenn sie dabei nicht ja sagt, dann weiß ich auch nicht. Wie kann ich das je wieder gut machen?«

    Caius runzelte die Stirn. Ja hörte denn der Junge überhaupt nicht zu?
    »Eeeh, ich meinte, du wirst nicht oft in Ägypten sein. Da Alexandria in Ägypten liegt, bedeutet das, dass du eher unterwegs als hier sein wirst. Also, später meine ich natürlich, erstmal wirst du nur hier ein paar Sachen bekommen. Sozusagen zum Üben.«


    Er sah auf die Karte, die der Grieche nicht mal angesehen hatte. Ein wenig pikiert schürzte Caius die Lippen, rollte sie wieder zusammen und packte sie weg. Pah. Fing ja gut an. Er gab sich so eine Mühe und der dachte nicht dran, das zu würdigen. Hach. Jetzt ein Stück Ahle Worscht. Caius setzte sich wieder und seufzte.
    »Wegen mir kannst du gleich morgen früh wieder herkommen. Brief hin oder her. Du musst ja erstmal lernen«, sagter er.

    Caius ließ Seiana mal machen. Etwas verdächtig erschienen ihm die Schreie, die man ab und an hören konnte. Er nahm sich vor, ganz besonders wachsam zu sein, konnte aber auch nicht so recht glauben, dass sie ihn in so ein Wellnisdingsbummens schleppte. Andererseits... da sollte man neben Massagen auch Schlamm auf den Körper geschmiert bekommen (nackt). Das wär dann vielleicht doch ein Erlebnis wert, zumal es ja Seianas Idee war und nicht seine. Da würde er sich später schön rausreden können.


    Sie passierten (Caius mit einem verträumt-seeligen Lächeln auf den Lippen) das Kassenhäuschen, wo Caius vor lauter Träumerei ganz vergaß, zu schauen wo er nun eigentlich war. Kurz darauf waren sie wieder draußen...und mitten im Tollhaus. Caius sah nach vorn. Er sah nach rechts. Anschließend nach links. Und er staunte. Überall schienen sich Leute zu amüsieren, indem sie dumme Sachen machten. Die einen sprangen schlammverkrustet von Baumstamm zu Baumstamm, die anderen versuchten, über sich drehende Fässer von einer Plattform zur nächsten zu kommen. Und dann schwante Caius Schlimmes. Er sah Seiana an, die das scheinbar als Zeichen sah, loszureden. Er ließ sie einfach erzählen und filterte die wichtigsten Informationen heraus. Umziehen, gegeneinander antreten oder zu zweit Spaß haben. Was wür eine Frage! Caius begann, ganz allmählich zu grinsen. Der verdutzte Ausdruck verblasste.
    »Woah.....« Seine Augen wurden als größer.
    »...Hammer...«


    »Äh, entschuldige, wie? Also, umziehen und dann los? In einer Gruppe oder nur wir zwei beiden? Ja also, was würdest du denn lieber machen? Ich mein, das war deine Idee, da hast du dir ja sicher auch was bei gedacht....« Schon suchten seine Augen nach dem nächsten Unglückseligen, der platschend kopfüber ins Wasser fiel, und er musste nicht lange warten, bis es platschte.
    »Hrhrhr, das wird ein Spaß!«

    Da hatte Caius ja noch mal Glück gehabt, dass Aelia keine von diesen Christianern war. Die konnten ja angeblich Gedanken lesen. Man wusste nie, ob man gerade nicht an so einem vorbeilief auf der Straße, wenn man an die letzte Nacht im lupanar dachte. Das war dann sowas wie Porno für Arme. Aber Caius hatte ja auch nicht wirklich eine Ahnung von diesen Typen und ihrem einzigen Gott.


    »Ich hab die habitatio auch möbliert übernommen. Kostet zwar extra, aber war besser, als sich erst noch Möbel zu kaufen«, erwiderte er und zuckte mit den Schultern. Was Aelia da so erzählte, war schon weitaus spannender, und Caius sah sie mit großen Augen an.
    »Du warst in der Verwaltung tätig? Ja als, das hört man nicht so oft. Also, dass Frauen sowas machen, freiwillig. Nicht dass ich das schlimm finde, ganz im Gegenteil. Da kann man sich viel eher mal was leisten, wenn beide Geld ranschaffen und nicht nur der Mann ackern muss.« Wobei ihm jetzt wieder einfiel, dass Aelia derzeit faul zu hause rumsaß. Vielleicht war sie ja schwanger und durfte nicht mehr? Caius nippte an seinem Becher und platzierte den Blick flüchtig auf Aelias Bauch. Verdammte Tunikafalten (oder war das etwa Fett?). Er entschloss sich, später einfach mal nachzufragen, wie das mit der Kinderplanung aussah. Immerhin war er nicht von der Acta, also würden sie und ihr Mann nicht Gefahr laufen, in der nächsten Ausgabe bloßgestellt zu werden. Ohnehin hätte Caius das nie gemacht. Er war ja nicht lebensmüde...


    »Aber ich kenn das. Das ist scheinbar so ein globales Problem mit den Postbeamten. Gibt nicht viele davon. In Germanien suchen sie auch wieder händeringend Leute. Naja.... Ewig wollte ich das auch nicht machen. Wenn ich erstmal verheiratet bin.....« Er zuckte mit den Schultern und trank noch einen Schluck.
    »Und du würdest dich wundern, was die alles mit Briefen zu mir schicken. Neulich kam einer, da wusste ich nicht recht, ob das nen Sklave oder ein Primat ist, so viele Haare hatte der. Aber ich hab mir sagen lassen, so große Affen gibt es gar nicht.«

    Axilla verwirrte Caius ein wenig mit ihrem Hin und Her, aber er schwieg und gab sich schweigend alle Mühe, um zu verstehen, was hinter ihrer Stirn vorgehen mochte. So ganz gelang ihm das nicht, da sie ständig wieder weiter sprach, inne hielt um zu schreiben und dann stumm die Augen über die Tafel huschen ließ. Langsam ließ er noch mal Revue passieren, was sie eben gesagt hatte. Er war der erste Mann, der...noch nicht vom Stuhl gefallen war? Caius blinzelte. Wie meinte sie denn das? Er dachte immer noch darüber nach, als die Iunierin bemerkte, dass sie nicht ganz so zufrieden war.


    »Lies doch mal vor«, schlug Caius daraufhin vor. Schon bevor Axilla anfing, wusste er, dass er nie, nieeeemals so etwas allein zu Wachs hätte bringen können.