Fabullus strahlte den abgerissenen Mann an. Er hatte hier zum ersten Mal das Gefühl, etwas richtig gemacht zu haben!
»Prima!« bemerkte er enthusiastisch und ließ den Decimus gleich mal eintreten. Dann führte er ihn rein.
Beiträge von Caius Aelius Archias
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»Warte bitte, ich sag ihm, dass er Besuch hat«, sagte Fabullus dem Decimus und ließ ihn dann stehen. Irgendwer würde sich bestimmt um ihn kümmern, nach Wein fragen oder ob er ablegen wollte oder...sowas eben. Fabullus war sonst ein stinknormeler cubicularius. Das konnte er, da musste er auch nicht besonders viel nachdenken oder so. Das lag ihm. Mit der Türwächterrolle war er einfach überfordert. Aber man konnte sich sein Los als Sklave ja nicht aussuchen, nech.
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Zitat
Original von Ein Praetorianer
Antoninus hatte ihn geschickt da stand wohl eine Sklavenhändler vor der Porta der was abgeben wollt. Naja er war halt her gelaufen und hatte an der Porta geklopft und warte nun das jemand auf machte.Und da machte auch gleich jemand auf. Es war mal wieder Fabullus. Und er glaubte inzwischen fast, dass er nicht mehr wegkommen würde vom Türdienst, so oft wie man ihm den aufbrummte.
»Sal..oh. Äh. Salve.« Komisch, heute ohne Besucher in Begleitung? Fabullus' Stirn runzelte sich ganz arg, dann trat die Erleuchtung auf sein Gesicht.
»Aaaah! Du sagst mir wegen dem Sklaven bescheid, richtig? Wegen dem Neuen?« Das hatte man ihm nämlich erzählt, und wie durch ein Wunder erinnerte sich der Türwächter mal dran. Nur wen sollte er jetzt holen? Der Aelier saß gerade auf dem locus und... hah, Moment, der war ja jetzt verheiratet... Fabullus drückte dem Prätorianer die Tür vor der Nase zu und ging direkt mal die neue Hausherrin holen, namens Iunia Axilla. Die war ja wohl hoffentlich auch bemächtigt, dem Händler seine Knete zu geben und den armen neuen Kerl unten abzuholen. -
Der Sklave sah den Mann kurz nachdenklich an, dann wurde sein Blick bedauernd, und Decimus Verus konnte vielleich schon ahnen, welche Worte aus dem Mund kommen wurden, noch ehe der Sklave Luft geholt hatte zum Sprechen.
»Oh, das tut mir leid. Aelius Quarto ist....äh....nicht zu sprechen. Aber vielleicht möchtest du trotzdem reinkommen? Aelius Archias wäre zu Hause«, bot er an. -
Der Sklave öffnete glatt nochmal die Tür und winkte die Gäste rein, als er sie erkannte.
Sim-Off: Ahala, du kannst auch gleich mitkommen!
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Nix war gut. Caius wälzte sich von der Seite auf den Rücken und starrte nach oben, wo irgendwo im Dunklen die Zimmerdecke versteckt war. Er war alleine. Und er konnte nicht schlafen. Jetzt verschränkte er die Arme hinter dem Kopf. Er dachte an das, was Piso gesagt hatte, wegen Seiana. Und an Axilla. Und an die Valageschichte. An das, was Serrana ihm erzählt hatte. Caius war eigentlich nie besonders eifersüchtig gewesen. Aber wenn er an den Germanen dachte und an das, was er seiner Meinung nach verursacht hatte und daran, wie Axilla ihn trotzdem immer wieder in Schutz nahm...dann hatte er einen harten Kloß im Hals und seine Brust fühlte sich an, als wär seine Tunika zu eng. Caius brummelte leise vor sich hin. Und seit dieser Sache kurz vor der cena stimmt es irgendwie auch nicht so zwischen Axilla und ihm. Er hatte das Gefühl, dass sie nur so tat, als ginge es ihr gut. Dabei hatte er sich doch auf drei Leibwachen runterhandeln lassen. Und er hatte seit der cena nichts mehr über Vala gesagt. Obwohl es natürlich immer noch brodelte in ihm. Gut, war auch erst zwei Tage her.
Tja, und jetzt lag er mal wieder wach und fragte sich, was er machen sollte. Klar, er könnte diesem Barbaren auch einen Meuchelmörder schicken. Dann wär er das Problem zumindest mal los. Und dann? Nie im Leben könnte er das vor Axilla verschweigen, das wusste er. Und dann hätte er sie so oder so verloren. Ach, es war zum Haare melken und Mäuse ausrupfen! Caius brummte genervt und schubste die Bettdecke mit dem Fuß weg, dann schwang er die Beine aus dem Bett und wuschelte sich durch die Haare. Es war mitten in der Nacht. Er war hundemüde, aber schlafen konnte er einfach nicht! Morgen würde er bestimmt die Wegstaben verbuchseln auf den Wachstafeln. Caius stand auf und ging eine Weile rum. Er klapperte an einer Schatulle rum und drehte einen Griffel ein paarmal im Kreis. Aber besser ging's ihm dadurch nicht.
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Axilla klang zwar nicht begeistert, aber sie würde wohl mitgehen. Also setzte sich Cais auf und wartete, bis Axilla soweit war. Gut, er hatte ein recht mulmiges Gefühl dabei, und irgendwas war immer noch nicht wieder in Ordnung, aber das würde sich bestimmt beim Essen wieder geben. Essen war immer gut. Zumindest für Caius. Dass jemand anders das vielleicht anders sah, war für ihn nicht so logisch.
»Gut«, sagte Caius und stand auf. Dann ging er vor Axilla her und raus aus dem Zimmer, um in der Küche bescheid sagen zu lassen, dass das halbe Schwein auf Toast jetzt serviert werden konnte. Aber pronto!
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Caius war Piso unendlich dankbar dafür, dass er das Thema jetzt dann einfach sein ließ und selber ablenkte. Er war eben ein echter Freund! Das sagte auch der Blick aus, mit dem er den Flavier jetzt bedachte. Tiefe Verbundenheit. Caius seufzte ganz leise und merkte, wie eine große Last von ihm abfiel. Jetzt konnte und würde doch alles nur noch besser werden...oder?
»Sie vielleicht nicht. Aber ich schon, Pi. Mit dem was ich weiß, will ich, dass sie bewacht wird.« Caius knirschte mit den Zähnen und sah ein wenig unglücklich drein. Auch, weil Piso sein Vorhaben zerredete.
»Ich weiß nicht, ob das hilft«, sagte er ratlos und zuckte mit den Achseln.
»Ich hätt gedacht, es wär nen Versuch wert? Aber du hast schon recht... Hinterher ist es wirklich so, wie du sagst.« Und Caius wollte sich nicht abhängig machen, schon gar nicht von so einem Germanen. Dea Dia, er war einfach so müde, verdammt! Ihm ging das so auf den Sack. Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.
»Ich weiß doch. Nur... Wie soll ich ihn denn erziehen, Pi, wie soll ich das machen?« Caius fühlte sich wie ein großes Häufchen Elend in Blau, und so sah er bestimmt auch gerade aus.Das andere Thema trug auch nicht unbedingt dazu bei, dass er sich besser fühlte. Die Sache mit der unglücklichen Verliebtheit seines besten Freundes, dann die Angelegenheit mit Seiana. Was kam als nächstes? Er horchte auf.
»Süß?« echote er.
»Oh Mann, Pi, was machst du nur?« Vermutlich konnte Caius es genauso wenig nachvollziehen, warum Piso eine Aurelia toll fand, wie Piso es verstehen konnte, dass Caius Axilla geheiratet hatte. Und bei der nächsten Info blieb ihm dann regelrecht die Spucke weg. Entsetzt sah er Piso an.
»Du hast was?! Ach du scheiße, Pi!« Der Kerl war ja schon ausgeflippt, als er sich mit Vala geärgert hatte, aber DAS! Caius hatte große Augen bekommen und schüttelte gerade den Kopf.
»Au Backe.« Caius sah Piso verdutzt an.
»Und ist sie... Ich mein, hat sie denn zurückgeküsst? Dann wär ja alles klar.« Eigentlich. Dann konnte Piso sie ja wegheiraten. Trotzdem! Caius schüttelte den Kopf. Das war mindestens eine genauso blöde Schnapsidee gewesen wie das, was Caius sich in Bezug auf Vala ausgedacht hatte!Wegen Seiana hörte Archi jetzt ganz besonders aufmerksam zu. Und dann färbten sich langsam seine Ohren rot und sein Gesicht nahm den Ausdruck an, den man Marsstatuen einmeißelte. Er wär aufgesprungen, wenn er nicht schon gestanden hätte. So verschränkte er nur die Arme vor der Brust und sah grimmig drein.
»Ist ja wohl nicht wahr! Wieso latscht sie damit bitte dann direkt zu dir?!« Caius schnaubte.
»Ich hab ihr gar nix getan! Weißt du, ich hab diese blöde Medizintaverne von meinem Cousin geerbt und ihr geschenkt, weil ich damit nichts anfangen konnte. Ich mein, ich hab sie eh loswerden wollen, und außerdem hab ich schon genug mit meinen eigenen Läden zu tun. Und dann... Also, ich mein, nach der Entlobung, da wollte sie mir das Geld dafür geben! Wenn ich den Laden gekauft hätt, dann wär das ja noch irgendwie was anderes gewesen, weißt du. Aber so! Sie hat sich echt nicht abbringen lassen, egal was ich vorgeschlagen hab (und ich hab viel vorgeschlagen)! Also hat Katander das Geld geholt und zu nem Bäcker gebracht, damit der in ihrem Namen Brot an Bedürftige verteilt. Und sie sollte das mitkriegen! Dass ich kein Geld von ihr will. Was ist denn daran bitte schön jetzt falsch?« Caius funkelte Piso an und schnaubte noch mal kopfschüttelnd
»Ich weiß gar nicht, was sie damit für ein Problem hat!« -
Es war wieder mal nicht Nakhti, der auf machte, sondern der etwas begriffstutzige Fabullus. Er öffnete also und sah den Mann an. Meine Güte, der hatte ja einen Bart wie ein germanischer Barbar!
»Salve«, sagte er erstmal nur und musterte den Fremden kritisch. Gesehen hatte er den noch nie. Aber das war ja auch kein Wunder, immerhin hatte er sonst keinen Türdienst. -
Zitat
Original von Titus Tranquillus
"Jawohl, mein Herr. Ich lasse ihn dann direkt zu dir nach Hause liefern. Die Casa Aelia steht wo?"Das war neu. Dass jemand nicht wusste, wo der Kaiser wohnte. Caius runzelte die Stirn, erklärte dann aber, wie man hin kam.
»Die domus Aeliana steht auf dem Palatin. Sag einfach unten am Tor bescheid, ich schick dann einen Sklaven runter mit dem Geld und zum Abholen«, sagte Caius und drückte seinen aelischen Siegelring ins Tafelwachs. Einen letzten Blick warf er dem Händler noch zu, dann sah er sich den neuen Sklaven noch mal an. Axilla würde wohl mehr Zeit mit ihm verbringen als er, vermutete er. Immerhin hatte er ihn mehr wegen ihr gekauft als wegen sich selber, aber vielleicht konnte der Knabe ihm ja auch weiterhelfen. Caius wandte sich ab und ließ den Leibwächter ein zweites Mal durch die Menge pflügen.»So, da wär ich wieder«, sagte er zu Axilla und Imperiosus.
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Caius sagte nichts zu dem Fest. Ihn hatte man nicht eingeladen, aber er hatte was aus der Acta gelesen darüber. Trotzdem waren eigene Erfahrungen immer noch mal was anderes als Erzählungen oder so. Und diese Großmutter kannte er eigentlich nicht. Er wusste nur von Axilla, dass das eine Germanica war, und dass sie wohl ein echter Besen war. Was Serrana ja gerade auch bestätigte. So einer alten Schrulle traute man nämlich eigentlich nicht zu, dass sie jemanden an die porta nagelte. Egal wen.
Caius nickte grinsend. Liebe war eigentlich was, das nicht unbedingt nötig war für eine Hochzeit. Bei den meisten Ehen war das wohl auch so. Er selber schätzte sich glücklich, dass er mal jemanden heiraten würde, bei dem und für die das Gefühl da war. Insofern hatten es Plebejer doch irgendwie besser als Patrizier. Sah man ja an Piso. Der hätte Decima Serrana schließlich tatsächlich heiraten können, wenn er nur gewollt und nicht diesen beschissenen Standesdünkel im Kopf gehabt hätte. Tja. Und nu war die weg. Sah man ja, wohin das führte. Caius wurde skeptisch, als er keine Worte mehr von Serrana hörte (was hatte sie doch gleich gesagt?) und ihren fragenden Blick auf sich spürte. Oh, Moment!
»Äh, bei uns?« wiederholte er noch mal und blinzelte dabei.
»Ähm, naja. Auf der Aurelierhochzeit. Als sie mit diesem Duccius aufgekreut ist, denk ich«, sagte er dann vorsichtig. Irgendwie hatte er das Geüfühl, dass er gleich wieder eine Standpauke von Serrana zu erwarten hatte. Er musste dringend wieder Serrana ausquetschen, damit sie weiterredete, ohne dass sie merkte, wie er ablenkte. Nur wie? Caius kaute auf seiner Unterlippe und überlegte sich eine Strategie. Derweil fing es zu nieseln an. -
In diesem Moment kam Caius mit Piso im Schlepptau ins Zimmer. Er sah sich kurz um. Merula und Imperiosus waren schon da, und Axilla natürlich, die gerade etwas Labberiges zusammenrollte. Die letzten Worte hatte er noch mitbekommen, und deswegen machte er jetzt ein enttäuschtes Gesicht. Er mochte Überraschungen, und irgendwer hatte die gerade versaut. Vermutlich Merula, denn Imperiosus hatte ja nichts gewusst. Irgendwie war heute nicht Caius' Tag, glaubte er. Erst der Stress mit Piso, dem unglücklich verliebten Hampel, dann das hier. Und es war eigentlich schon Zeit zum Essen (die Küche wartete quasi schon auf den Startschuss), aber Centho und Ahala waren noch gar nicht da.
»Nabend zusammen«, grüßte er erstmal.
»Ähm, Pi, das ist Iunius Merula. Und das ist Flavius Piso«, stellte er die beiden einander vor, denn er glaubte nicht, dass sie sich schon mal gesehen hatten. Die anderen kannten sich ja schon.
»Setzt euch doch! Eine feste Sitzordnung gibt's nicht.« Caius fand eh, dass die überbewertet wurde. Die Liegen (acht an der Zahl) waren einfach so zusammengestellt worden, dass es keine Lücken und nur gleiche Abstände gab.
»Tja, also... Naja, irgendwer hat's ja schon verraten, deswegen... Naja, eigentlich wollten wir warten, bis alle da sind, und es dann erzählen und drauf anstoßen...« Was ja nu gründlich in die Tunika gegangen war. Caius hob einen Mundwinkel und setzte sich dann auf eine Liege.
»Jedenfalls sind wir verheiratet, jetzt«, fasste er zusammen und klopfte, Axilla anlächelnd, auf die Liege neben sich. -
»Oh«, entfuhr es Caius verdutzt, als der Händler auf ihn wies. Dann sah er seine Frau an.
»Hah! Ich hab ihn ersteigert«, sagte er zu ihr und grinste ein wenig fassungslos. Mann, das war echt ein Hochgefühl. Ein wenig Schuldbewusst wandte er sich dann zu Imperiosus.
»Tut mir leid, mein Freund. Aber wenn er wirklich so gut ist wie behauptet wird, dann nehm ich ihn eh mit in die Kanzlei. Dann kannst du ihn dir auch mal ausleihen, versprochen.« Wie gönnerhaft! Caius grinste Imperiosus an, dann neigte er sich zu Axilla.»Wir haben Sedulus eins ausgewischt, was?« nuschelte er ihr zu. Dann bat der Händler ihn nach vorn. Caius küsste Axilla flüchtig auf die Wange.
»Bin gleich wieder da, Liebes.« Und dann winkte er einem der Leibwachen, damit die einen Weg nach vorn zur Bühne freipflügte. Caius lief hinter ihm durch die Schneise.
»Salve. Trag Caius Aelius Archias ein, bitte. Und bringt ihn bitte heute Abend vorbei. Dann bekommst du auch dein Geld«, sagte Caius und musterte noch mal Perisander. -
Gäste unterhalten und Reden schreiben, na das klang doch gar nicht mal schlecht! Caius hatte zwar derzeit nicht wirklich einen Redenbedarf, aber das konnte sich ja noch irgendwann mal ändern. Ouh, und loyaler als gewöhnlich klang auch extremst gut. Caius sah zu Axilla, die ein wenig lustlos bemerkte, dass er ja mal mitbieten könne. Allerdings schien das Imperiosus auf sich bezogen zu haben, denn der drückte in dem Moment das Gebot auf sechshundert Öcken hoch. Caius sah ihn überrascht an.
»Nanu, wofür brauchst du denn nen Schreiberling?« fragte er seinen Kumpel schmunzelnd. Hatte wohl noch Großes vor, der alte Halunke. Vierundzwanzig Jahre, hm hm hm.... Caius überlegte. Und überlegte. Für sein Alter und seinen Stand wirkte der Junge ja ganz schön selbstbewusst, das musste man ihm lassen. Caius glaubte nicht so recht daran, dass der schon als Sklave geboren worden war. Aber gut, wer wollte schon nen Duckmäuserich? Solange er nicht aufmüpfig war, konnte man doch ruhig mitbieten. Was er auch tat.
»Ich biete 1200 Sesterzen!«
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Ai, der Blick! Caius grinste nur, machte aber sonst nichts. Besser war das. Sie liefen einen trokelnden Schlenker, verursacht durch Axillas kurzzeitige Schlagseite, und passierten einen Weinausschank und einen Zuckerbäcker.
»Neue Fibeln oder ein Kleid?« wiederholte Caius. Er dachte an die letzte Fibel, die er kaputt gemacht hatte. Was ging das blöde Ding auch einfach nicht ab! Außerdem war es wohl minderwertig gewesen, weil es direkt zerbrochen war, als Caius die Schnalle bis zum Äußersten gerissen hatte. Das gewünschte Ziel hatte er aber trotzdem erreicht, Fibelweigerung hin oder her. Der nächste Stand hatte Vasen im Angebot, und Caius' Schritt verlangsamte sich.»Oh, schau mal da«, sagte er und zeigte auf eine zylindrische Vase in schlichtem Schlammbraun, auf die ein ziemlich unförmiges Nilpferd gemalt war. Caius grinste.
»Erinnert mich irgendwie an Paulinas Hintern«, sagte er.
»Die hast du auch noch nicht kennengelernt, oder?« Konnte ja sein, dass sie sich schon mal irgendwo kennen gelernt hatten. Caius hielt unauffällig Ausschau nach was ganz anderem, aber bisher war ein solcher Laden noch nicht in Sicht gekommen. Ein Stand, bei dem man Fibeln kaufen konnte, war auch nicht zu entdecken. -
Caius rümpfte die Nase ein wenig. Er hatte nicht gesagt, woher er kam, aber ganz offensichtlich war er trotzdem interessant. Caius hörte sich an, was der Sklave zu sagen hatte, und spätestens bei dem Zitat verstand er kaum noch ein Wort, obwohl er durchaus Griechisch sprach. Was nicht schlecht war, vielleicht konnte der Kerl ihm rhetorisch noch irgendwas beibringen! Selbstverständlich bemerkte Caius nicht, dass es sich bei dem Zitat und etwas Bekannteres handelte. Irgendwer hatte keine Ahnung und wusste nichts. Ahja. Caius sah zu Axilla. Für sie wär das bestimmt ein gefundenes Fressen.
»Und, was denkst du? Könntest du mit dem was anfangen? Rechnen und schreiben kann der bestimmt dann auch. Oh, Imperiosus, na hallo! Auch auf der Suche nach einem kleinen Klugscheißer?« witzelte Caius grinsend.
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Caius sah Axilla skeptisch an, beäugte dann die Lampe und stellte sie mit einem unsanften, trotzig klingenden Klonk zurück auf den Verkaufstisch (was ihm einen grimmigen Blick des Händlers einbrachte). Caius war nicht böse, dass Axilla die Lampe nicht mochte. Ihn regte es nur auf, dass sie immer noch von der domus Aeliana so sprach, als wär sie da nur zu Besuch. Und er hatte sich angewöhnt, sie zu verbessern, wenn sie das machte.
»Wir haben zwar Lampen. Aber ich könnt mir vorstellen, dass es ganz nett ausschaut...wenn da grüne Leuchtpunkte [SIZE=7]über deine[/SIZE] [SIZE=4]nackte Haut tanzen...[/SIZE]« erwiderte Caius und küsste Axilla verstohlen auf den Ansatz ihres Halses. Dann grinste er sie an und warf der Lampe noch mal einen wehmütigen Blick zu. Seufzend ergriff er Axillas Hand und wandte sich ab.
»Schade. Aber vielleicht finden wir was anderes, hm? Hast du denn noch was, das du gerne hättest? Ich mag dir gern noch was schenken«, sagte Caius. Die Haarnadeln waren ja ganz nett gewesen, aber hatten zusammen nicht mal eine Sesterze gekostet. Waren bestimmt nur angemalte Steinchen gewesen. Da war die Lampe schon hochwertiger gewesen. Gemeinsam mit Axilla schlenderte er zum nächsten Stand.... -
»Ach du schande, Firas...« sagte Caius, als das nächste Gebot kam und dann gleich viel zu überzogen war.
»Also, das ist schon ein Haufen Geld...« Gut, das war ein Geschenk für Axilla, und da sollte er nicht knausern. Trotzdem. Da musste er lange für ackern.
»Vielleicht...äh... Sollten wir die nächste Auktion abwarten? Oder morgen nochmal herkommen oder so...« Oder sollte er doch drauf scheißen und mitbieten? Caius war ein wenig hin und her gerissen. -
Caius bemerkte ihren Blick. Das war der, den sie immer hatte, wenn sie wegen irgendwas an Leander denken musste. Sie versuchte dann zwar, ganz schnell wieder unbefangen auszusehen, aber in diesem winzigen Sekundenbruchteil vorher bekam Caius das meistens mit. Er löste seine Hand, legte ihr den Arm um die Schultern und küsste sie kurz auf die Wange. Das musste sein, und die Öffentlichkeit war ihm scheißegal. Dass in dem Moment ein Gebot abgegeben wurde, verwunderte ihn irgendwie. Immerhin hatte der Sklave noch gar nicht bewiesen, dass er was auf dem Kasten hatte! Aber manche Leute sammelten eben Sklaven wie Porzellanfigürchen und...achso, das war Sedulus. Caius nickte ihm auch kurz zu, wandte sich dann aber zu Axilla.
»Stimmt, das hat der Halunke gar nicht gesagt. Aber das ist nichts, was man nicht rausfinden kann.« Caius sah sich kurz nach Katander um, der aber irgendeinem Rock hinterher starrte, und beschloss dann, selber zu fragen.
»Heda, woher stammst du?« sprach er den Sklaven gleich direkt an.
»Und sag mal, welche Sprachen sprichst du?« -
Caius wartete. Ganz offensichtlich schien auch der Händler nicht gerade begeistert, dass die Sklavin nicht von sich aus was sagte. Naja, solange sie überhaupt den Mund auf bekam... Firas schien ja echt hin und weg zu sein. Caius verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich ein bisschen rüber.
»Jetzt bin ich mal gespannt. Also, wenn ihr Latein schlecht ist, will ich sie nicht. Da hat Axilla ja nichts von.« Er warf Firas einen Blick zu.
»Aber keine Angst, wir finden dann schon noch jemanden, der dir auch gefällt«, versicherte er ihm zuversichtlich. Caius war in dieser Hinsicht wohl ein recht fortschrittlicher Herr. Aber er hatte eben gemerkt, dass das Verhältnis einfach besser war, wenn man freundschaftlich miteinander umging, und außerdem war es einfacher und lustiger. Also warum nicht? Und weil Firas halt nicht einfach in die nächste Kneipe ziehen und eine Frau abschleppen konnte, musste er da ein wenig nachhelfen.