Beiträge von Gnaeus Iulius Labeo

    Es war an der Flotte nicht vorbeigegangen, dass es einen neuen Magistrat gab einen Iulier. Und auch wenn Labeo nicht genau wusste, wie er mit ihm verwandt war, so wollte er doch einmal vorbeischauen. Blut war eben doch dicker als Wasser.


    In der Anmeldung in der Curia Miseni traf er auf einen Scriba: "Salve. Ich bin Iulius Labeo. Ich würde gerne den Magistraten Iulius Proximus in einer privaten Angelegenheit sprechen. Ist er im Hause?

    Nach verschiedenen zeitaufwändigen Arbeiten hatte Labeo endlich einmal wieder Zeit durchs Lager zu streifen und nicht zufällig ging er zur Rennstrecke, er hatte gehört, dass ein freies Training angesetzt war. Leider schien es schon beendet als er kam, aber er sah Verus und einige andere - die er zum größten Teil kannte - große Tiere, aber das störte Labeo nicht - nicht mehr.


    "Salvete!", sagte er als er dazu trat, "Verus ich bin jetzt frei, gibt es etwas worin ich Dich noch unterstützen kann für das Rennen?"

    Es war kein Zufall, dass sich ein gewisses Schweigen über die Szenerie ausbreitete. Alle warteten auf eine Antwort des jungen Iuliers. Genaue Vorstellungen hatte er nicht gehabt bisher. Träume sicherlich aber genaue Vorstellungen? So nahm er sich ein paar Minuten und überlegte, nachdem er sich gesetzt hatte. Er nahm sich einen Becher mit verdünntem Wein und nippte daran als er nachdachte.


    Die Minuten verstrichen und - wie immer wenn Menschen miteinander schweigen ohne sich genau zu kennen - es konnte einem fast wie Stunden vorkommen bis sich Labeo zu einer Antwort durchdenken konnte, die nun viel ernster und sicherer wirkte, als die spontane Zusage.


    "Entschuldigt. Ich brauchte einen Moment um nachzudenken. Ich sehe zwei Dinge, dir mir wichtig erscheinen. Zum einen: wenn ich Dich richtig verstehe, setzt Du auf uns. Das freut mich natürlich und wie ich vorhin schon sagte kannst Du auf mich zählen. Doch eines ist Dir genauso klar wie mir. Wir - und damit meine ich zuallererst mich Jungspund brauchen Erfahrung. Das heißt auch Leitungserfahrung. Für mich könnte das zum Beispiel heißen, in eine andere Einheit zu wechseln, um dort entsprechende Erfahrungen zu machen. Der Vorteil wäre klar, dass gewisse mögliche Probleme mit schnellen Beförderungen weniger Aufhebens machen würden.


    Das andere ist die Frage des nötigen Wissens. Also die Kurse an Accademia. Das schätze ich nicht als ein großes Problem ein, es wird nur entsprechende Zeit kosten. Sicherlich ist es leichter, wenn ich mich nicht gerade in ganz andere Dinge einarbeiten muss.


    Wenn Ihr also mich fragt, ich denke, dass ich beim Militär bleiben sollte - um militärische Leitungserfahrung zu sammeln. Ob ein Wechsel der Einheit sinnvoll ist, kann ich nicht sagen, was meinst Du Florus?"

    Nicht wenig überrascht war Iulius Labeo ins Officium des Präfekten getrabt als der Decimer ihn geholt hatte. Die Worte, die er hörte ließen ihn verblüfft dastehen. Und auch wenn die Antwort klar war bevor er anfing nachzudenken nahm er sich die Zeit die der Annaer ihm gab. Schließlich sprach er ihn an:
    "Mein Präfekt. Du siehst mich überrascht, aber wahrscheinlich kennst Du die Antwort schon. Es ist die einzige Antwort, die ich als Sohn des Iulius Seneca, den Du vielleicht besser gekannt hast als ich selbst, geben kann:"


    Und selbst jetzt da Labeo völlig überrascht war - war es nicht das was er sich erträumt hatte. So war die letzte Pause mehr eine rhetorische, denn eine Denkpause, so sagte er knapp aber klar:


    "Ja. Ich bin bereit."

    Tatsächlich war alles soweit gerichtet. Sogar die Vorrichtungen für die Sonnensegel waren vorbereitet. Wenn es zum lange ersehnten Rennen kam, würde dieses angebracht werden - eine Sache von zwei/drei Stunden, die Spina war schön hergerichtet worden.


    Also: Ein kleines, nettes Hippodrom war entstanden, für das sich die Classis nicht schämen musste und das scho bald einem ersten Rennen Palt bieten würde.

    "Gut, wenn es etwas sgibt benachrichtigen wir Dich. Bene?", sagte er und stand wider auf, um den Annaer zu verabschieden. Er begleitete den Annaer noch bis zum Rand der Baustelle und machte sich dann wieder an seine Arbeit - die Planung der Sonnensegel.

    Jetzt musste auch Labeo kurz nachdenken. Die wichtigsten Informationen waren geflossen - und der Optio Decimus Verus müsste mal dringend einen ausgeben. Und dass es ein Nauta war, der hier die Dinge mit ihm besprach und das das merkwürdig war, würde der Annaer schon bemerkt und seine Schlüsse gezogen haben...


    "Nein ich denke nicht. Das wichtigste weißt Du. Wir machen weiter und kümmern uns auch um die Sonnensegel. Wenn noch etwas sein sollte, wo können wir Dich erreichen?"

    Labeo hatte sich wieder ganz gefangen. Der Termin lag noch so weit entfernt, dass selbst für dne unwahrscheinlichen Fall, dass der Kaiser wirklich käme noch genug Zeit bliebe.


    "Gut. Wir werden unsere Sache ordentlich machen. Aber trotzdem: in knapp 10 Tagen könnten die Gespanne schon hier üben.", sagte der Nauta.


    Fünf Tage vor den Iden des Iulius wäre kein Problem. "Wenn das für Dich und den Präfekten kein Problem ist und auch ansonsten nichts gegen den Termin spricht. Dann werden wir uns nicht dagegen stellen. Fertig werden wir dann schon sein."


    Labeo setzte sich zur Probe einmal auf eine der Stufen zur Ehrentribüne. "So möchtest Du noch etwas sehen, oder hast Du noch eine weitere Frage?"

    "Ddd", es war wirklich lange her, dass Labeo so ins st'tt'stottern gekommen war,"der Kaiser zu uns nach Misenum - zum Wagenrennen - dann müssen wir diese Tribüne noch weiter aufmotzen. Vor allem müssen dann die Sonnensegel auf jeden Fall ran."


    Labeos Gehirn begann zu rasen, er rechnete: "Und dann muss alles auch noch viel sicherer werden. Dann brauchen wir noch eine Woche länger. aber das wäre großartig."


    So langsam begann er sich wieder zu beruhigen, "Gut. Also ja, die Sonnensegel sind in den neuesten Plänen eingezeichnet. Ich weiß allerdings nicht, ob der Kommandeur - Dein Verwandter sie schon gesehen hat. Wenn Du ein Datum hast, wann das Rennen stattfinden soll, gib es uns einfach. Damit wir wissen woran wir sind - wahrscheinlich werden ja die Gespanne ein zwei Wochen vorher anreisen und vor Ort trainieren wollen, oder?"

    "Also ich sage mal die Spina braucht ja nicht mehr als eine Woche. Dann haben wir ja noch die Quinquatrus minusculae in der nächsten Woche. Es ist zwar eigentlich nicht üblich dieses Fest mit einem Rennen zu begehen. Aber die fabri werden an diesen Tagen eh nicht arbeiten. Also entweder wir sind dann fertig, oder wir müssen noch länger warten - also sollten wir bis zum Beginn der Quinquatrus fertig sein."


    Sie erreichten den Aufgang zur Ehrentribüne - der noch nicht ganz fertig gestellt war.


    "Ahja - die Aufgänge müssen noch gemacht werden. Aber das ist eine Kleinigkeit. Wir können die Leiter hier nehmen."
    Eine einfache Holzleiter stand bereit. Labeo ging voran und auch für ihn war es eigentlich das erste Mal, dass er diesen Blick genießen konnte. Tatsächlich - es fehlte nur noch die Spina. Das Rund der Tribünen war geschlossen. Das Rennen konnte kommen.


    "Hier siehst Du die Ehrentribüne. Sie sollte reichen. Wir können sie mit einem Sonnensegel versehen - wir haben die Spezialisten ja vor Ort. Mit wieviel Ehrengästen dürfen wir denn rechnen?"

    Tatsächlich hatte der Annaer den richtigen erwischt. Varus war gerade in einigen zähen Verhandlungen über die letzten Materialien und so hatte man kurzer Hand Labeo in den Baustab berufen.
    "Salve. Ich bin der Nauta Iulius Labeo. Der Stand der Baumaßnahmen. Hm. In einem Wort wir kommen voran. Wenn Du mal mitkommen willst."
    Labeo hatte vor dem Annaer - den er vor einiger Zeit schon einmal hier gesehen hatte - zur neuesten "Errungenschaft" der Bahn zu führen. Als letzter Teil der Tribünen war gerade vor dem Prandium die Ehrentribüne fertig geworden. Der Soldat und der Verwandte des Präfekten mussten dazu allerdings fast die ganze Bahn umrunden, was neben einiger Zeit zum Plaudern gleichzeitig auch die Möglichkeit mit sich brachte, dass der Annaer sah, dass sie tatsächlich gut vorankamen:


    "Wie Du sehen kannst," sagte Labeo unterwegs, "haben wir die Tribünen fertig. Sie müssen an einigen Stellen noch verstärkt werden - besonders an der Innenseite zur Bahn hin. Aber ansonsten ist das schonmal soweit. Innen aber das sehen wir gleich besser, fehlt eigentlich auch nur noch die Spina, wobei ich nicht weiß, ob es dafür schon Pläne gibt und ob diese besonders gestaltet sein soll."

    Es waren Tage um Tage vergangen, in denen Labeo und die anderen Mannen von morgens bis abends an der Rennbahn schufteten. Selbst die Ausbildung der Probati wurde unterbrochen. Dieses Rennen sollte wohl bald stattfinden. Inzwischen war es auch immer heißer geworden, so dass die Bauarbeiten wirklich keine große Freude mehr machten.


    Aber es ging voran. Die Strecke war geebnet worden und die Tribünen zu einem guten Teil fertig. Am Ende würden in diesem Hippodrom ein großer Teil der in Misenum stationierten Geschwader, sondern auch viele der EInwohner einem gewaltigen Spektakel beiwohnen können. Immer wieder kamen wichtige Leute auf die Baustelle und das Verus in bestimmten Verantwortlichkeiten für diesen Bau stand traf Labeo ihn in diesen Tagen eigentlich gar nicht.


    Die Arbeit an der Rennbahn wurde zur Routine, so dass Labeo anfing zu vergessen, dass er in der Flotte war oder vielmehr er dachte er würde es vergessen, aber natürlich vergaß er es nie - mochten die Bauarbeiten auch noch viele Wochen dauern - was er nicht glaubte.

    Labeo war bei weitem nicht der einzige, der sich an diesem ersten Tag nach Ablauf der Ausgangssperre in die Stadt verirrte. Es war ein riesiges Gewimmel von Angehörigen der Classis - aller Abteilungen und Dienstgrade - die sich über die Straßen und Plätze vor allem natürlich in die Tavernen und in die Lupanare drängten - nach beidem stand Labeo nicht der Sinn.



    Er wollte einfach wieder ein Stück Freiheit genießen und ließ sich so - wie ein Schiff vom Wind - durch die Straßen treiben. Dabei schaute er mal hier mal dort, als...

    Labeo führte Crixus auf die Charybdis. "Die meisten unserer Schiffe sind Liburnen. Früher unter Augustus gab es noch riesige Kampfschiffe mit 9 oder sogar zehn Ruderbänken. Da hatten wir hier im Mare Nostrum aber auch noch echte Feinde. Heute gegen Schmuggler und Piraten sind diese Liburnen einfach praktischer. Wir haben auch noch Schiffe für den Transport und Einruderer, außerdem ganz schnelle Schiffe. Die Haupttypen sind aber die Liburne und die Bireme. Im Norden sollen auch noch Trieremen liegen, die habe ich aber auch noch nicht gesehen.". Sie gingen zum Bug des Schiffes, vorbei an den an Deck liegenden Rudebänken. "Die Besonderheit der Liburna siehst Du schon auf den ersten Blick - die Ruderbänke sind am Oberdeck. Außerdem ist sie etwas anders gebaut als die Bireme - dadurch ganz klar wendiger und im Zweifel auch ein bisschen schneller. Damit kriegen wir die Piraten... oder wen auch immer wir jagen"

    Der Nauta an der Wache:



    Salve. Im Auftrag des Präfekten, in Ordnung. Die Bauarbeiten sind dort entlang.


    Da kam ein Annaer im Auftrag des Präfekten von außerhalb des Lagers in das Lager. Das hieß wohl, dass der Präfekt auch außerhalb des lagers weilte. Der Nauta brauchte allerdings eine Zeit bis er zu dieser Erkenntnis kam.

    Bin bis Sonntag nachmittag abwesend. Schönes Wochenende....!



    edit: gn...irgendwie ist hinderte mich das forum am weiterspielen (das allgemeine problem...) jetzt bin ich die nächsten zwei tage in einem seminar. ab mittwoch geht es weiter...

    Der Faber - von der Unterhaltung über Wagenrennen beeinflusst - fuhr ziemlich wild.
    "Ich sympathisiere am ehesten mit der Aurata. Aber ich wechsele auch manchmal - auf jeden Fall bin ich gegen die Veneta."