Beiträge von Gnaeus Iulius Labeo

    Labeo führte Luca in diese Taverne und bestellte sofort zwei Becher Weines. Man setzte sich und Labeo begann das Gespräch:


    "Luca, was bringt Dich dazu einfach so noch vor dem prandium auf dem Forum herum zu schlendern?"

    "Nein, körperliche Gebrechen habe ich keine, ich bin höchstens etwas verweichlicht durch die letzten jahre der Studien, aber das wird sich schnell wieder ändern",


    sagte Labeo wahrheitsgemäß. Die Jahre in Athen hatten ihn schon fast vergessen lassen, was sein Vater ihm als Vorbereitung für einen solchen Dienst hatte angedeihen lassen.

    Labeo wusste nicht, ob er dem Ruf seines baldigen Kameraden antworten sollte, aber da der Rekrutierungsoffizier noch nicht alle Aufmerksamkeit auf ihn richtete (vielleicht musste er noch eine Akte anlegen), wagte er es - wahrscheinlich hatte ihn spätestens damit sein Ruf 'vorlaut' zu sein eingeholt, aber sei's drum, also sprach er:


    "Auch Dir wünsche ich Glück, Kamerad, schließlich sitzen wir vielleicht bald im selben Boot"

    Nachdem Labeo schon ein paar Minuten zuvor einfach gesprochen hatte, obwohl der Rekrutierungsoffizier mit jemand anderem sprach, schaute Labeo sich nun um, ob es nicht noch jemand vor ihm in der Reihe gab, als er niemanden erkennen konnte, sagte er
    "Der nächste bin wohl ich! Gnaeus Iulius Labeo, von 20 Jahren, aus Tarraco stammend."

    Labeo bekam von irgendjemandem Olivenstücke ins Gesicht gespuckt und er wollte sich gerade beklagen, als dieser sich entschuldigte, deswegen antwortete Labeo ihm ohne ihn zu beschimpfen:


    "Ah Octavius Marsus, gut zu wissen. Aber ihn nur wegen ein paar Stückchen Brot gleich zum euergetes zu machen finde ich fast etwas viel, da könnte ich den Kandidaten mit den Oliven ja schon fast soter nennen, nur wegen der Sesterze zwischen den Oliven.


    Immerhin, dachte Labeo, spricht der junge Fremde Griechisch.

    Labeo hatte ein paar Tage in Roma verbracht und mit so gut wie niemandem gesprochen. Dann kam ihm die Eingebung - er müsste bei der Classis eintreten, nicht umsonst war er Labeo genannt worden, nicht wegen seines Aussehens, sondern weil er sich zu Wasser immer wohl gefühlt hatte.


    So machte sich denn auf Labeo aus Roma in das campanische Land, nach Misenum und traf am Stützpunkt der classis ein.


    "Salve. Ich könnte mir vorstellen der classis beizutreten, was ist da der richtige Weg?"

    Labeo spazierte durch Roma, er hatte sich ausgeruht und so langsam nahm der Gedanke in seinem Inneren immer mehr Raum ein, was er nun mit seinem Leben anfangen sollte. Jedenfalls spazierte er zum Forum Romanum, da er gehört hatte, dass Wahlen anstünden.


    Über die Speisen, die es dort gab und die wohl das Wahlverhalten beeinflussen sollten, war er erfreut, da es ihn gerade hungerte. Er nahm sich also hier und dort etwas. Und überlegte weiter -


    Dem Imperium und dem Kaiser wollte er dienen und mit seiner kleinen Kraft zu größerer Ehre verhelfen - doch wie?


    Er fragte einen der Passanten:


    "Welche Wahlen stehen denn an und wem verdanken wir dieses Brot?"


    Der Sklave brachte ihm ein paar Kleinigkeiten als verspätetes prandium und Labeo ließ es sich schmecken, danach verspürte er nicht übel Lust auf eine ausgedehnte (und ebenfalls verspätete) meridiatio.

    Nach kurzer Zeit erschien ein Sklave und musterte Labeo. Es dauerte ein paar Momente bis er den Iulier erkannte. Dann ließ er ihn ein und fragte nach den Wünschen, Labeo antwortete:


    "Ich werde ein paar Tage in der urbs bleiben und die Stadt genießen, gib mir ein Zimmer und bring mir etwas zu essen und zu trinken. Ich finde mich dann schon selbst zurecht."


    Das geschah und Labeo wurde in ein cubiculum geführt.

    Die Reise lag hinter ihm und noch in den Knochen als er an der Casa in Roma ankam. Es würde ihn wundern, wenn er hier viel Volk aus seiner gens antreffen würde, wahrscheinlich nur ein paar Sklaven, die das Haus hüteten, da sich die meisten Iulier irgendwo aufhielten, nur nicht in Roma. Labeo wollte aber ein paar Tage in der urbs ausspannen, um sich zu überlegen, was er mit den ganzen Kenntnissen und Fähigkeiten, die ihm seine Studien in Athenae gebracht haben, nun anfangen sollte. Viele Möglichkeiten und Ideen hatte er, welchen Weg er einschlagen sollte wusste er noch nicht.


    Jetzt aber klopfte er an


    *klopf, klopf*


    und wartete einen Moment.