Beiträge von Gnaeus Iulius Labeo

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    Optio Quintus Xenios:


    Quintus war zufrieden mit sich. Er hatte eine allgemeine Vorlage gemacht, die er - nachdem der Tribun sie gesehen und verändert oder für gut befunden hatte, vervielfältigen und mit jeweiligen Namen ausstatten würde. Dann würden die nun ausgefertigten Briefe gesiegelt etc. und dann versandt. er würde sie allerdings zuerst dem Tribun zeigen.



    Die Leitung der Classis


    Herius Hadrianus Subdolus, Tribunus Classis, N.N. Nauarchus des Stützpunktes N. s.d.


    Mit diesem Schreiben ist Dir offiziell bekanntgemacht, dass das Kommando der Classis Misenensis ab sofort in der Hand von Praef P Decimus Magnus und Trib Cl Herius Hadrianus Subdolus liegt. Alle Befehle aus dem Hauptquartier in Misenum, ebenso wie diejenigen aus den anderen Stützpunkten, die der Genehmigung des Praef unterliegen, müssen daher von diesen Personen gezeichnet sein. Anders gekennzeichnete Befehle bleiben vorbehaltlich in Kraft, ihre Erneuerung bedarf allerdings der neuen Unterzeichnung.


    Der Kommandowechsel geht mit einer eingehenden Überprüfung des Status Classis einher. Daher ist ein Statusbericht, sowie eine Übersicht über die routinemäßigen und außerordentlichen Projekte während der Winterphase an die Flottenleitung zu übersenden. Der Bote ist angewiesen selbige unverzüglich nach Misenum zu bringen.


    gez.



    Anhang:
    Dem Boten, der diesen Brief überbringt, ist unverzüglich mitzugeben:
    1) Bestätigung der erhaltenen Mitteilung
    2) Statusbericht des Stützpunktes
    3) evtl. Projektübersicht für die Winterperiode (so vorhanden)


    Die Tabula in der Hand ging er zum Tribunen.


    Der Nauta, der für solche ausrufe zuständig war und der neben dem Gubernator stand erhob seine Stimme: "Misenum, Heimathafen in Sicht!". Das war eine gute Nachricht, in weniger als einem Glasen würden sie wieder an Land, es wäre auch Zeit. Es wäre gut möglich, dass auf einem anderen Wege, die Nachricht, dass der Caecilier und seine Verlobte nicht an ihrem Ziel angekommen waren, schon Rom erreicht hatte. Das wäre für die Familie besonders der jungen Purgitierin sicherlich eine schlimme Zeit.


    Dies ging dem Optio der Classis durch den Kopf, als sie vor dem Trierarchen standen.

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    Optio Quintus Xenios:


    Eine Reihe von Scribae versah ihren Dienst, und der Tribunus hatte recht gehabt, es waren genügend Schreibmaterialien vorhanden. Er setzte sich an den Platz, der ihm gezeigt wurde und begann mit der Arbeit.


    Er nahm eine Schreibttafel und machte einen ersten Entwurf



    [Strike]Quintus
    Herius
    Der Tribunus Cl
    Die Leitung der Cla
    [/strike]
    Herius Hadrianus Subdolus, Tribunus Classis, N.N. Nauarchus des Stützpunktes N. s.d.


    Mit diesem Schreiben ist Dir offiziell bekanntgemacht, dass das Kommando der Classis Misenensis ab sofort in der Hand von Praef P Decimus Magnus und Trib Cl Herius Hadrianus Subdolus liegt. Alle Befehle aus dem Hauptquartier in Misenum, ebenso wie diejenigen aus den anderen Stützpunkten, die der Genehmigung des Praef unterliegen, müssen daher von diesen Personen gezeichnet sein. Anders gekennzeichnete Befehle bleiben vorbehaltlich in Kraft, ihre Erneuerung bedarf allerdings der neuen Unterzeichnung.


    ...


    Dem Boten, der diesen Brief überbringt, [strike]soll ist muss[/strike] ist mitzugeben:
    1) Bestätigung der erhaltenen Mitteilung
    2) Statusbericht des Stützpunktes
    3) evtl. Projektübersicht für die Winterperiode (so vorhanden)


    Es fiel ihm nicht leicht diesen Text zu verfassen, der klar, kurz, prägnant und zugleich alles wichtige enthalten sein sollte, aber nach einigen Versuchen, hatte er eine Version, die er dem Tribun vorstellen wollte. Aber in diesem Moment kam das Zeichen für das prandium. Es gab doch auch Vorteile in einem officium zu sitzen.


    "Wir kommen gleich!", antwortete er dem Seemann. Das Kap von Misenum war schon in Sichtweite gekommen, als der Optio Iulius Labeo benachrichtigt wurde, dass er zusammen mit der Purgitierin beim Trierarchen erscheinen sollte. "Wir erreichen, unseren Zielhafen. Der Trierarch möchte uns sehen. Ich nehme an, er will mit Dir besprechen, wohin wir Dich bringen können."


    Die vergangenen Tage hatte die Purgitierin sich viel ausgeruht. Labeo war immer bereit gewesen, ihr etwas zu bringen, mit ihr zu sprechen, sie allein zu lassen, ganz wie sie es wünschte. Das war sein Auftrag gewesen und es war durchaus anstrengend gewesen, auch und gerade weil die junge Dame sehr verschlossen war. Aber, so meinte es Labeo wenigstens, er hatte einen guten Dienst geleistet. Jetzt würden sie bald wieder festen Boden unter den Füßen haben. Das würde der Purgitierin sicherlich helfen, wieder ins Leben zurück zu finden.


    Labeo öffnete also die Tür der Kabine und ging aufs Deck, die junge Purgitierin würde ihm gewiss folgen, so dass sie gemeinsam beim Trierarchen ankommen würden. Falls sie noch etwas Zeit würde brauchen, würde er natürlich auf sie warten.


    "Salve. Trierarch, Du hast uns rufen lassen!"

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    Optio Quintus Xenios:
    "Kein Problem, Tribun ein Rundschreiben wird sogleich verfasst.", antwortete der Optio, der verstanden hatte, dass ab sofort in die Schreibstube abgeordert war. "Nur zwei technische. Wo ist mein Schreibtisch, und wo finde ich die Arbeitsmaterialien, wie zum Beispiel das Siegel für die Briefe.", formulierte seine Fragen kurz und bündig.


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    Optio Quintus Xenios:
    "Danke, Tribun!", sagte Xenios und stand bequem. "Schreiben und Lesen ist kein Problem. Das Mitschreiben von Gesprächen sollte kein größeres darstellen, da ich einige Übung auch in Kurzschrift besitze. Was andere Dialekte anbelangt, kann ich außere Griechisch leider keine. Aber mit Griecisch und Lateinisch kommen wir ja schon recht weit.", beantwortete er nach einigem Überlegen die Fragen des Tribuns, faktisch hatte sich das Lateinische im westlichen Mittelmeerraum ebenso durchgesetzt wie das Griechische im Osten. Natürlich ein paar Brocken in gallisch-keltischer Sprache könnten nützlich sein, aber das könnte man ja lernen.


    Sie war still. Auch das leise gehauchte "danke" war mehr als nur still, es war kaum vorhanden. Das machte dem Iulier etwas angst, aber sie hatte es bis hierhin geschafft, dann würde sie schon durchkommen. Sie ergriff den Arm den er ihr gereicht hatte und ließ sich in die Kabine des Trierarchen bringen.


    Dort angekommen sah er, dass seine Männer - eine wirklich gute Contubernie, das musste man ihnen schon lassen - seine Anweisungen befolgt und die Koje des Trierarchen vorbereitet hatten, ebenso wie den Beutel des Labeo geholt, der über dem Stuhl lag, der neben der Koje stand. Auch ein heißer Honigwein, der mit allem was sie an wärmenden Gewürzen gefunden hatten gewürzt war, stand bereit.


    Labeo nahm seinen Seesack vom Stuhl um ihn für die Purgitierin frei zu machen. "Setz Dich, Du solltest noch etwas warmes trinken, bevor Du Dich schlafen legst. Und ach ja, Du solltest Dir auch noch etwas trockenes anziehen. Er machte eine kleine Pause, während er aus eben diesem Seesack seine beste Tunika rausholte, die trocken, sauber und nicht schlimm roch. "Nun wir haben ja nicht viel an Bord, vielleicht, wenn Du mit einer Tunika vorlieb nehmen möchtest, sie ist nichts besonderes aber immerhin..


    Er wartete und deutete auf den Honigwein: "Hier trink, er wird Dich von innen wärmen." Er reichte ihr auch die Tunika und würde sich, wenn sie anstalten machte sich die nassen Sachen auszuziehen umdrehen. "Der Trierarch hat mich beauftragt, auf Dich aufzupassen und Dich nicht alleine zu lassen.", sagte er in einem ruhigen Ton.

    "Jawohl, Trierarch!", sagte Labeo pflichtbewusst. Dann sprach er mit einem deutlich anderem, freundlich-unsoldatischem Ton zur Purgitierin: "Kannst Du gehen? Es ist nur ein kurzes Stück. Ich, wir, werden uns um Dich kümmern. Du kannst Dich in der Kabine des Trierarchen ausruhen." Er war bereit ihr den Arm anzubieten, dass sie sich aufstützen könnte, falls das Gehen zu anstrengend war. Er wartete natürlich, bis sie antwortete und aufstand bevor er in Richtung des Kabine mit ihr ging.


    Auf dem Weg dorthin würde er seinen Leuten sagen, sie sollten seine Sachen holen (schließlich gab es auf einem Schiff wie diesem im Normalfall keine Wechselkleidung für eventuell aufzunehmende Schiffbrüchige, aber da Labeo schon seit einiger Zeit nicht mehr die allerbilligsten und rauhesten Soldatentuniken mehr trug, wäre es wohl am besten eine seiner Tuniken der Purgitierin zu geben) und den Honigwein und alles übrige zu holen und zur Kabine des Trierarchen zu bringen.

    Labeo stand daneben. Vor einigen Jahren hatte er seinen Vater verloren, nicht lange nachdem er zur Classis gegangen war. Einen geliebten Menschen zu verlieren war immer schwer. Doch die junge Purgitierin würde es noch viel schwerer haben. Schließlich blieb ein letzter Funken Hoffnung immer lebendig, wenn keine Leiche gefunden wurde.


    Der junge Optio ging merkwürdigerweise davon aus, dass ihr Verlobter ein geliebter Mensch sei, das war natürlich nicht der Normalfall, gerade in diesen Kreisen, aber irgendwie schien es so zu sein. Er stand weiter dabei. Als der Nauarch die traurigen Worte gesagt hatte, merkte er an: "Nauarch, soll ich Purgitia Philogena in eine Kabine bringen? Sie müsste sich jetzt ausruhen." Es gab natürlich nur drei Kabinen an Bord, die des Nauarchen, des Trierarchen und des Centurios. Einer würde diese nun räumen müssen. Aber das gehörte sich.

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    Optio Quintus Xenios:


    Zitat


    "...der Tribun erwartet dich schon." Ja auch der Harianus war immer überpünktlich, um nicht zu sagen sehr zeitig früh auf den Beinen, um ein paar Augenblicke allein in seinem Officium sitzen zu können, bevor der Ansturm losbrach.


    Wenn der Tribun schon da war, hatte Xenios ja mit seinem überpünktlichen Erscheinen ja alles richtig gemacht. Es hätte ja auch anders kommen können, dass nämlich der Tribun ein morgenmuffelnder Langschläfer wäre, der ihn wenn er ihn schon vor der morgendlichen Zeit hier sieht, gleich wegschickt. Aber so war es nicht gekommen, so dass Xenios guten Mutes ins Officium trat.


    "Salve Tribun! Optio Iulius Labeo, sagte ich solle mich bei Dir melden?"


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    Optio Quintus Xenios:


    Dieser Labeo war schon ein Kumpel. Er hatte Quintus' Namen genannt, als der Tribun nach einem Optio für das Officium fragte. Dabei kannten sie sich noch nicht so lange. Jedenfalls hatte der Iulier jetzt etwas gut bei ihm, vor allem dann, wenn er diese neue Aufgabe wirklich bekam. Also war der Grieche pünktlich zu Dienstbeginn, genauer gesagt einige Minuten vor dem Dienstbeginn, vor dem officium des Tribuns angelangt. Er hatte beschlossen hier noch einige Momente zu warten und dann anzuklopfen.


    Nach diese Momente verstrichen waren, klopfte er beim Tribun und wartete.


    Labeo fing ihren Blick auf, sie sollte sich jetzt ausruhen, fand er, obwohl auch das Nachfragen des Nauarchen ja durchaus sinnvoll war. Wenn er sich im stadtrömischen Klatsch besser ausgekannt hätte, hätten im jetzt die Ohren klingeln müssen, stattdessen überlegte er nur - Caecilius Crassus, den Namen hatte er schon gehört, auch wenn er nicht mehr genau wusste, doch halt - war der nicht mal Prätorianer Präfekt gewesen? Zu der Zeit als sein Vater dort Tribun war? Er meinte sich zu erinnern. Die Purgitierin war damit also beträchtlich jünger als ihr Verlobter - so dieser noch lebte.


    Armes Kind, dachte er. Jetzt war ihr schon eine der besten Partien im Reich vermittelt worden und wohin hatte es sie geführt - an den Rand des Todes in Neptuns tiefen Tiefen. Labeo machte das ganze etwas schwermütig. Sic transit gloria mundi. Und das obwohl noch nicht alle Hoffnung aufzugeben war, man könnte ja noch weitere überlebende finden.


    Dennoch war es nicht besonders wahrscheinlich. Die Planken, die sie bisher gefunden hatten, deuteten auf ein ziemliches Zerbersten des Schiffes hin, da würden sie lange suchen können. Diese Gedanken versuchte er aber sich nicht anmerken zu lassen, was insofern nicht schwierig war, als er ja etwas abseits stand und nur hin und wieder herüber schaute.

    "Das versteht sich doch von selbst.", sagte er und lächelte. Auch ihm war die Erleichterung anzumerken, weil ja schließlich nicht auszudenken war, was alles hätte passieren können. Knochenbrüche und ähnliches waren dabei noch der angenehmste Teil. "Wann haben wir denn schon einmal die Möglichkeit unsere Tugendhaftigkeit an einem solchen Ort zu beweisen. Es kann schließlich für einen Römer kaum etwas ehrenvolleres geben, als für die Rettung einer jungen Römerin auf dem Forum Romanum sein Leben zu lassen.", sagte er zwinkernd, um zu zeigen, dass er es nicht ganz so ernst meinte.

    Zitat

    Original von Duccia Venusia
    Der Kutscher hielt vor dem Tor an um den Wachen zu melden wer im Wagen säße.


    "Salve und seid gegrüßt. Ich hoffe die Wache ist nicht all zu langweilig. Im Wagen sitzen die Frau und die Kinder des Praefectus. Wir möchten so schnell wie möglich passieren."


    Der am Tor stehende Optio nickte. "Natürlich, wir müssen nur ganz kurz kontrollieren, ob Deine Angaben stimmen, dann könnt Ihr gleich passieren.". Zwei andere milites der Flotte gingen zum Wagen, und als sie bestätigten, dass es nur quengelnde Kinder und eine junge Frau waren, sagte der Optio, der schon mit dem Kutscher gesprochen hatte. "Bene. Ich denke ihr wollt gleich zum Prätorium, wo sich die habitatio des Präfekten befindet. Zwei Nautae werden Euch den Weg weisen., dabei deutete er auf die beiden, die gerade schon den Wagen überprüft hatten.


    Dann winkte er den Wagen durch. Als sie abgefahren waren, notierte er ihre Ankunft auf dem dafür vorgesehen Wachstäfelchen.

    Zitat

    Original von Herius Hadrianus Subdolus
    "Schick diesen Quintus Xenios Morgen füh zum Dienstbeginn her. Ich will mir den Burschen mal selbst ansehen. Das war es dann erstmal. Du kannst dich zurückziehen, Optio Labeo."


    Kurze Antwort, wir Labeo es von einem Offizier erwartete, außerdem auch noch die Antwort, die er sich gewünscht hatte. Perfekt. Also tat er wie ihm geheißen. "Bene. Vale, Tribun!", sagte er, salutierte und verließ das officium.

    Ihre Hände waren kalt, auch wenn ihre Berührung ihm zeigte, dass sie wahrscheinlich wirklich nur eine leichte Unterkühlung hatte, so dass es keinen Temperaturschock geben würde, an dem sie tragisch sterben würde, sobald sie das Wasser verließen, war sie dennoch kalt. Sie waren im letzten Moment gekommen, lange hätte die junge Frau, deren Blässe, nicht nur von der Kälte zu kommen schien, sondern auch Zeichen ihrer guten Herkunft sein könnte, es nicht mehr ausgehalten, sich festzuhalten. So kam es Labeo wenigstens vor, als sie sich an ihm festhielt. Aber da auch er sie festhielt sollte nichts schiefgehen.


    Einen Moment schaute er in ihre Augen, die in keiner Weise zum kühlen und fast kraftlosen Körper passen wollten, sie waren warm und sorgten sich, aber nicht um das eigene Leben. Doch für große Betrachtungen philosophischer Art, war nun keine Zeit."Zieht uns rauf, Männer!", rief er nach oben und nur einen Augenblick später zogen seine Leute, was das Zeug hielt, und mit nur wenigen Stößen an die Bordwand schafften sie es auch nur kurze Zeit später an Deck zu stehen, wo schon alles bereit war.


    Auch der Trierarch stand da und beruhigte die junge Frau. Man hüllte sie ihn Decken der Körper reagierte schnell auf dei Wärme - mit einem Schütteln, was durchaus normal war. Labeo hoffte, dass der Trierarch, die berechtigten und wichtigen Fragen, nicht alle auf einmal stellte. Die junge Frau bräuchte jetzt hauptsächlich eines: Schlaf. Denn ihr Alptraum war noch nicht vorbei, er würde, wenn sie nicht aufpassten, erst noch beginnen. Da die unruhige Ahnung, die sich in ihrem Herzen ausgebreitet hatte, nach ihren Mitreisenden zu einer traurigen Gewissheit ausfalten würde.


    Labeo nahm eines der Tücher, die man ihm reichte, um sich zu trocknen. Dann näherte er sich wieder der jungen Frau und dem Trierarchen. Er sagte nichts stellte sich nur dazu. Es würde dem Trierarchen zu kommen, jetzt richtige Worte zu finden.

    Zitat

    Original von Herius Hadrianus Subdolus
    "Gut Optio Labeo sorge dafür, das der Plan umgesetzt wird und die Männer neben dem allgemeinen Wachdienst auch die Pallisaden mit im Auge behalten. Außerdem dürfen sie Rundgänge im Hafengelände machen und auch dort ungebetene Gäste verscheuchen...Du kennst doch sicher deine Kameraden besser als ich. Würdest du mir einen Optio empfehlen können, der für konkrete Zuarbeiten hier in diesem Officium geeignet ist, der sich in der Classis auskennt und dem es nicht zu schwer erscheint neben dem Gladius den Griffel zu führen?"


    Labeo nickte. Er hätte nicht gedacht, dass sein Plan fast anstandslos durchgeht, die kleineren Anmerkungen waren ja mehr Präzisierungen, als Verbesserungen. Er wollte sich schon verabschieden, als noch eine zweite Frage hinzukam. Ein Optio fürs Officium - schwierige Frage, von den alten Haudegen würde er es keinem zumuten wollen, unter den jüngeren Optiones gab es z.B. Classicus, der eine gute Ausbildung machte, aber im officium des Tribuns? Das passte nicht so recht. Dann gab es natürlich ihn Labeo, aber er hatte ja gerade eine andere Aufgabe bekommen, das wäre nicht sinnvoll, dann gab es noch Quintus Xenios, ein Grieche, dem schon ein römisches Praenomen gegeben worden war, weil seine Eltern sich von ihm erhofften, dass er das Bürgerrecht erringe. Das wäre eine Möglichkeit.


    "Das ist keine leichte Frage, Tribun. Unter den altgedienten gäbe es zweifelsfrei einige, aber denen würde ich es nicht zumuten wollen, und es gäbe wahrscheinlich auch schlechte Stimmung. Unter den jüngeren Optiones, gibt es eigentlich nur drei, die für so etwas theoretisch in Frage kämen: Classicus, der aber eher in Ausbildung tätig ist, dann mich, den Du aber ja mit dieser Wachgeschichte betraut hast, und dann noch ein Grieche Quintus Xenios. Guter Mann, schreibt lateinisch und griechisch, sehr fleißig. Hoch identifiziert mit der Flotte und dem Imperium, will sich das Bürgerrecht erarbeiten.


    Eine Dreierliste war immer gut, fand Labeo, zumal wenn man trotz der Nennung von drei Namen einen empfehlen konnte.

    Nein, die Unterkühlung hatte noch keine lebensgefährlichen Ausmaße angenommen, das war gut, denn es erleichterte die Rettung, auch dass die ihre Beine anscheinend weder gebrochen noch eingeschlafen noch unterkühlt waren erhöhte die Wahrscheinlichkeit, dass eine gute Rettung möglich war. Als sie sagte, dass sie nicht mehr könne, umfasste er sie und hielt sie. "Keine Angst, ich halte Dich.". Dann fragte sie nach anderen Überlebenden, das war keine gute Wendung, wer weiß mit wem sie auf dem Schiff war, ihrem jüngst angetrauten Ehemann, ihre hochgeliebte Mutter...


    Labeo hatte inzwischen - es kamen einige Zwischenrufe von oben, die teils hilfreich, teils weniger waren - beschlossen, sie nicht wie geplant einfach am Tau hochziehen zu lassen. Diese Kopfwunde, die sie hatte mahnte ihn, dass die junge Frau besser nicht noch einmal gegen die Schiffswand prallen sollte. Die See war zwar ruhig, aber trotzdem würde sie beim hochgezogen werden, noch einmal ordentlich durchgeschüttelt werden. Er würde sie also festhalten, während sie beide zusammen hochgezogen würden, dabei würde er ihren Körper und insbesondere ihren Kopf abschirmen, damit keine weiteren Stöße passieren könnten. Sie sah nicht so aus, als ob sie besonders viel wiegen würde, so dass er sie gewiss halten könnte.


    Da war aber noch ihre Frage nach den anderen, zu langes zögern würde ihr die Antwort geben und etwas Mithilfe von ihr wäre schon notwendig, also wäre es nicht gut, wenn sie gerade jetzt den Lebensmut verlor (den sie auch in den ersten Stunden nach der Rettung brauchen würde, um wieder zu kräften zu kommen. Also sagte er: "Jetzt bist erst einmal Du die wichtigste Person. Ich brauche Deine Hilfe. Halt Dich mit aller Kraft an mir fest. Ich halte Dich auch und dann lassen wir uns gemeinsam hochziehen."


    Zu den Mannen oben rief er: "Männer zieht uns, wenn ich gleich rufe, zusammen an meinem Tau hoch. Und holt Decken." Dann wartete er, die junge Frau fest und sicher haltend auf ihre Reaktion.

    Als die neuen Befehle kamen, man solle die Ruder hochnehmen etc., wurde Labeo aus einem kurzen Schläfchen gerissen, man hatte anscheinend die Meerenge schon passiert und war jetzt auf irgendetwas gestoßen. Er ging an die Reling. Es waren Trümmer eines Schiffes. Hier muss im Sturm der letzten Nacht ein Unglück geschehen sein.


    Es war Herbst und das Wasser des Mare Nostrum einigermaßen kühl, nicht so kalt, dass man schnell wegen Unterkühlung sterben müsste, wenn man hier im Wasser, sich mit letzter Kraft an einer Planke haltend, den Wellen und dem Meer ausgesetzt einen Kampf gegen Neptuns Tiefen führte, den man unweigerlich verlor, wenn kein Schiff zur Rettung nahte. Die Hoffnung war also gering, aber nicht aussichtslos noch Überlebende zu finden. Labeo hielt deswegen Ausschau - in die mittlere Ferne allerdings, so dass er den - wie es ihm vorkam - fast ersterbenden Hilferuf, zuerst nicht einordnen konnte. Erst ein paar Sekunden später blickte er unter sich ins Wasser und sah eine Person auf einer Planke die immer wieder an den Rumpf des Schiffes geschlagen wurde. "Mann über Bord!!!", rief er noch im gleichen Moment.


    Die Situation war nicht ungefährlich. Die Person, er erkannte sie inzwischen als junge Frau, war so nah ans Schiff getrieben worden, dass sie unter den Kiel zu geraten drohte. Man würde schnell und beherzt, zugleich aber ruhig und gelassen vorgehen müssen. Er amtete durch. "Schnell, wir brauchen hier Taue, den großen Flaschenzug und einige Männer. Auf, auf!"


    Es waren nicht nur die Männer aus seiner Truppe, die die Befehle hörten und befolgten. Es dauerte nur gut eine Minute bis genügend Taue, der Flaschenzug und ausreichend Männer zur Verfügung standen. Labeo selbst legte sein Cingulum und seine Schuhe ab und band sich eines der Taue um, dessen Ende er seinen Leuten in die Hände gab(dies war für seinen eigenen Wiedereinstieg gedacht). Dann sprang er ins Wasser. Inzwischen wurde der Flaschenzug so aufgebaut, dass er an der Reling befestigt war, aber doch an einem Hebearm über sie hinausragte.


    Das Manöver war ja auch geübt worden. Labeo würde zuerst den Zustand der Frau überprüfen - bei Unterkühlung würde man sie nicht einfach so ins Schiff heben können, man müsste sie horizontal lagern beim Transport. Wenn sie noch nicht unterkühlt und weiterhin bei Bewusstsein war, würde es ausreichen, sie an einem Tau festzumachen und sie mit Hilfe des Flaschenzuges ins Schiff zu heben. Jemand warf Labeo noch ein weiteres Tau zu, das er aufnahm und dann die zwei Schritt, die er von der Frau entfernt war schwimmend zurücklegte.


    "Bürgerin, wir sind die Flotte! Keine Angst!", das sagte er natürlich hauptsächlich um zu sehen, ob sie ansprechbar war. Er schaute sie sich genau an, waren ihre Lippen blau? Vielleicht noch andere Verfärbungen? Wenn sie ansprechbar war, sollte er noch etwas fragen, wenn nicht wäre dies zwar nicht wichtig, aber er verlor, da er sie ja gerade erst schwimmend erreichte auch keine Zeit: "Kannst Du Deine Beine bewegen?"

    Zitat

    Original von Herius Hadrianus Subdolus


    [...] Ein Optio der dachte na wunderbar. "Ich hoffe du setzt damit nicht die gesamte Streitmacht der Classis ein, um den Stützpunkt zu bewachen. Wir können es uns nicht leisten ganze Heerscharen damit zu beschäftigen. Sie sollen mehr auf See sein, als auf dem Land. Doch zeig den Plan erstmal her."


    Labeo konnte den Gesichtsausdruck des Tribuns nicht deuten. Er meinte allerdings, die Anmerkung nicht zu viele mit Wachdiensten beschäftigen sollen, unter der Maßgabe der relevanten Sicherheitsbestimmungen erfüllt zu haben. [COLOR=blue]"Hier, dies ist ein Beispielsplan für einen Monat. Es sind im Grunde jeweils ein Fünftel der Infanteristen im Wachdienst. Das heißt: bis zu vier Fünftel könnten demnach auf See sein. Außerdem - versteht sich - müsste man entsprechende Ersatzpläne erarbeiten, die für Großeinsätze, oder besondere Wachsamkeit etc. gelten würden., bei diesen Worten übergab Labeo die Tafel seinem Tribun.



    Wachdienst
    Woche I-II




    Woche III-IV


    idem nur Coh. II


    * 3 Schichten à 8 Stunden
    ** 2 Schichten à 12 Stunden - Bereitschaftsdienst
    Alle anderen 2 Schichten à 9 Stunden



    Sim-Off:

    Dieser Plan geht von den von Florus insinuierten Zahlen aus: 20 Infanteristen in einer Flotten"centurie" und 50 Schiffe in zwei Kohorten auf dem Stützpunkt. Wenn immer 10 Centurien in einer Woche Wachdienst haben sind das insgesamt 200 pro Woche, durch die verschiedenen Schichten sind es aber je 68 die gleichzeitig Wache schieben, oder Patrouillen laufen (bei Soll-Stärke und einem Krankenstand von 3%).