Leider nur heute und morgen einigermaßen vollständig, danach bis zum Wochenende sporadisch und ab Montag wieder mit mehr Zeit und Ruhe anwesend...
(das gleiche gilt für Manius Aurelius Orestes)
Leider nur heute und morgen einigermaßen vollständig, danach bis zum Wochenende sporadisch und ab Montag wieder mit mehr Zeit und Ruhe anwesend...
(das gleiche gilt für Manius Aurelius Orestes)
Seine Ein-Registrierung war unbürokratisch und schnell gegangen, kurz darauf war er mit einer Gruppe beim Armilustrium und danach, als wieder Normaldienst angesagt war, kam sein Einheitsteil an die Reihe sich beim neuen Tribun zu melden. Man hatte schon einiges von den anderen gehört, es hieße die Neuen würden richtig anpacken. Also überprüfte er noch einmal seine Uniform bevor er zum vereinbarten Termin am officium des Tribuns klopfte.
Rom, Zentrum der Macht. Zentrum des Imperiums, dem zu dienen und das zu schützen der junge Iulier sich verschrieben hatte. Immer wenn er für ein paar Tage hier weilte (gerade war es wegen des Armilustriums) genoß er es durch die Straßen zu schlendern, das Forum zu betreten, die Luft der großen Stadt (denn Misenum war alles, aber keine Stadt) zu atmen. Das erhabene der ehrwürdigen...
In diese hehren Gedanken versunken sah der in seiner Classis-Tunika gekleidete Soldat auf Freigang nur einige Schritte von ihm entfernt wie mehrere Personen in eine leicht gewalttätige Streiterei verwickelt waren. Das brenzlige war, dass Labeo meinte auch einen Dolch zu sehen. Abgesehen von dem Frevel eine Waffe im Pomerium zu ziehen (was wahrscheinlich an der Tagesordnung war), konnten sich aus solchen kleinen Streitereien größere ergeben. Zwei, drei Blicke genügten dem Iulier um zu sehen, dass gerade keine Urbaner in der Nähe waren.
Labeo entschied, dass er das Risiko eingehen würde, mächtig verprügelt zu werden, wenn er sich jetzt dem ganzen nähern würde. Aber manchmal reichte das Auftreten eines Soldaten aus, um die Situation zu beruhigen. Außerdem, wenn einer eingriff, kamen für gewöhnlich andere dazu - und es war nun nicht gerade ein menschenleerer Platz am Stadtrand, sondern das Forum Romanum.
Also ging er mit festem Schritt zu dem Tumult, andere Passanten blieben in einiger Entfernung stehen, er ging aber - zuerst einen Bogen machend um die Gruppe herum - zum Concordiatempel, und wartete dort einen Moment. Was ihn dort überraschte, war die junge - durchaus hübsche - Frau mit einer Schriftrolle, die sich dort aufhielt, eindeutig zu nah an dieser Rauferei. Er ging auf sie zu: "Entschuldige Du solltest möglichst, ein wenig Abstand nehmen, das wird hier gleich recht --- grob., sagte er freundlich, aber bestimmt.
Die Entsühnung der Marineinfanteristen der Classis Misenensis war für Labeo ein beeindruckendes Erlebnis. Die alten, gar altertümlichen Worte, der Geruch, all dies verfehlte seine Wirkung nicht. Er dachte zurück an die Kämpfe seines ersten Abschnitts in Misenum. An die fast schon Schlacht gegen Gorgus und seine Mannen, bei der sein guter Freund Verus einen inneren Knacks bekommen hatte, von dem er sich nicht wieder erholt hatte und der eine neue Unstetigkeit in ihn hinein gebracht hatte. Auch an ihm Labeo war diese grausame Schlacht nicht ohne weiteres vorübergegangen:
Seine eigene Krise, dass er die Flotte hatte verlassen wollen, sich dann aber hatte versetzen lassen, das alles war Folge gewesen, dieses blutigen Gemetzels. Jetzt aber würden diese Erinnerungen zusammen mit den Schwaden des Weihrauches zu den Göttern getragen. Mars und Quirinus würden seine Waffen und sein Inneres entsühnen. Er betete auch für Verus, wo auch immer dieser nun war. Er betete für seinen alten Kommandanten Florus, und für die neuen.
Er fühlte es. Für ihn begann am heutigen Tag, hier auf dem Aventin, mit diesem Armilustrium ein neuer Abschnitt. Sühne und Schuld würden vergessen sein, auch weitere Kämpfe würden ihn nicht so bewegen. Er wüsste ja nun, dass die Götter bereit waren ihn zu entsühnen. Mars sei Dank, Quirinus sei Dank.
Sie waren die letzten gewesen, die sich hatten lustrieren lassen, und standen auch in der Prozession an deren Ende, das heißt bevor sich die vielen anwesenden Mitfeiernden, oder Zuschauer, sich anschlossen.
Arcilius Thorax, ein unbedarfter Nauta:
Als er die Antwort der berittenen hörte, konnte man sehen wie die Farbe aus seinem Gesicht wich. Weiß, weißer, noch weißer. Dann berappelte er sich. Konnte das wahr sein? Eine kurze Kosten-Nutzen-Analyse sagte ihm. Wenn das wirklich das neue Kommando ist, dann sollte er sie ohne weiteres mucken dorthin bringen, wenn sie es nicht waren, gäbe es weiter drinnen im Lager noch genügend Möglichkeiten sie aufzuhalten. Andererseits könnten sie einfach über sie hinweg reiten. Also beschloss er sie zusammen mit zwei Bogenschützen, die zu denen gehörten, die sich bereitgemacht hatten, zum Officium des Kommandanten zu geleiten (diese würden sich auch um die Pferde der neuen Kommandanten kümmern können, wenn am beim Nauarchen ankäme). Er neben den beiden Berittenen, die Bogenschützen hinterher.
"Aber natürlich, Präfekt und Tribun, ich werde Euch sofort dorthin bringen. Tut mir aber den gefallen und reitet in Schritttempo, sonst gibt es vielleicht nervöse Reaktionen!"
Und er deutete in die Richtung des Officiums und ging auch selbst in die Richtung. Die beiden Bogenschützen waren bereit sich anzuschließen, und für den Fall, dass einer der beiden in den Galopp gehen würde, zu schießen. Im selben Moment übernahm ein anderer Nauta die Wache am Tor zum Stützpunkt.
Arcilius Thorax, ein unbedarfter Nauta:
Es hätte ein schöner Tag werden können, für Thorax der einer der wachhabenden war. Als diese beiden Herren auf Pferden ankamen. Er hatte keinen blassen Schimmer wer sie waren. Aber besondere Gäste waren keine angekündigt, außerdem war es nicht 100% klar, ob es sich um Angehörige des Exercitum handelte, die evtl. aufgrund ihres Ranges, etc. die nötigen Privilegien gehabt hätten in das Lager hineinzureiten. Er nickte also unauffällig den anderen zu, dass sie sich bereit machen sollten, falls es Ärger geben sollte. Er selbst trat einen Schritt vor. "Zum Kommandanten also? Hm - wer verlangt denn dies?"
Mit einer kleine Abordnung war Labeo, gleich nachdem er seinen Dienst in Misenum angetreten hatte, kaum dass er seine sieben bis zwölf Sachen verstaut hatte, nach Roma geschickt worden. Das Armilustrium wurde dieses Jahr unter Mitwirkung der italischen Truppenverbände gefeiert. Das kam ihm natürlich gut zu pass, konnte er so an dem halben dienstfreien Tag nach dem Fest einige Dinge in der urbs erledigen, bevor der Alltag in Misenum zuschlagen würde.
So kam die Gruppe der Marineinfanteristen - schließlich ging es um die Entsühnung der Waffen und nicht der Ruder - auf dem Aventin an, fast zu spät wie unschwer zu erkennen war, da die anderen Truppenteile schon Aufstellung genommen hatten. Dadurch blieb den Infanteristen der Classis nichts anderes übrig als sich hinten einzureihen, was ihnen den üblichen Spott einbringen würde.
Classis! Consistite!, rief er als sie an dem Platz ankamen, der für sie vorgesehen schien und die Nautae schafften es einmütig stehen zu bleiben (schließlich wollte sich hier keiner blamieren!) und auch das "State", das von Labeo quasi direkt danach ausgerufen wurde, wurde vorschriftmäßig durchgeführt. Nun konnte es also - jedenfalls wenn man nach der Flotte ging - beginnen.
Moin, moin:
Nach langer, langer Abwesenheit ist auch diese ID wieder anwesend.
Mast- und Schotbruch wünsche ich allen!!
Es war nicht mehr sein alter Freund Verus, von dem er die ganze Zeit nichts gehört hatte, der hier diesen Dienst versah. Es war ein ihm vom aussehen bekannter Nauta, der diesen Dienst nun versah.
"Salve! Ich bin Gnaeus Iulius Labeo, Optio der britannischen Flotte. Ich möchte den momentan kommandierenden Offizier in einer personellen Angelegenheit sprechen.", sagte Labeo und es fiel ihm zum ersten Mal auf, dass seine Stimme rauher und härter geworden war durch die kalte und feuchte Luft des Nordens.
Entschuldigt das ungewöhnliche Eintreffen nicht an der Porta des Lagers, sondern im Hafen. Schien mir irgendwie logischer, und achja: ich bin wieder dabei.
Die Classis Britannia war eine hervorragende Erfahrung gewesen. Sie hatte Labeo mit seiner einstigen Wahl Seesoldat zu sein versöhnt. So kam er nach langer Zeit zurück nach Misenum. Im Gepäck ein Schreiben seines Kommandanten, mit der Bitte um Rücküberstellung des Optio Gnaeus Iulius Labeo an die Classis Misenensis. Er hatte keine großen Heldentaten vollbracht im Dienst auf den kalten Meeren des Nordens, aber er hatte sich abgehärtet. Sicherlich hätte er sich gefreut, wenn er schon als Centurio zurückgekehrt wäre, aber dies wollte der britannische Präfekt, dem misenensischen überlassen, ob und wenn ja, wann Labeo befördert würde.
Das Schiff auf dem Labeo zusammen mit einigen Materialien und der nötigen Besatzung die Überfahrt von Britannia und dann durch das halbe Mare Nostrum gemacht hatte, landete im vertrauten Hafen. Labeo sah die guten alten Schiffe, die Piere und alles, was er im Norden vermisst hatte. Vor allem spürte er die Wärme Italiens. Auch wenn der Herbst schon Einzug gehalten hatte, war es immer noch wärmer als in Britannia (jedenfalls, wenn sie nicht auf diesen kleinen warmen Inseln im Kanal halt gemacht hatten).
Er würde nun sofort den Präfekten suchen, oder seinen Vertreter, denn schließlich war die Leitung der misenischen Flotte immer wieder ein Thema gewesen (wenn man den Gerüchten glauben schenken konnte, die es bis in den Hohen Norden geschafft hatten).
Großartig, grazie!
Bitte einmal Iulius Labeo zurück aus dem Exil.
Sim-On: nach der Zeit in Britannien verschlägt es ihn wieder zur Classis in Misenum...
Gratias ago!
@Verus, nach langen Jahrem italienischen Breies, sind Schafe ne echte Alternative.
Und nur damit es dokumentiert ist:
Labeo hat keine unehelichen Kinder und ist als Optio der Classis natürlich auch unverheiratet und bleibt dies im Exil auch.
Einige Tage nach dem Gespräch mit dem Präfekten war eine Entscheidung getroffen worden, die dem Iulier, obwohl sie nicht seine eigene Idee war gefiel. Er würde nicht entlassen werden, sondern versetzt - dann kam die Botschaft das es Britannia sei. Das gefiel ihm zwar weniger gut, aber immerhin.
Man würde sehen, was die Zeit dort bringen würde. Also nahm er seine sieben Sachen und ließ sie auf ein Schiff bringen, dass mit verschiedenen Dingen den weiten Weg nach Britannien nehmen würde. Als sie ausliefen schaute er noch einmal zurück. Mit Wehmut, ob der gefundenen Freunde, und mit Zuversicht, ob der neuen Aufgabe. Es würde eine lange Reise werden...
Labeo ist an die kalte Nordsee versetzt worden. Einmal "in exilium" bitte.
Labeo wartete, ob sein Präfekt noch etwas sagen würde.
Nein, ich bin erst sechs Jahre im Dienst, deswegen will ich auch gerne auf die Auszahlung verzichten. Zumal ich finanziell mehr als gut ausgestattet bin.
"Wenn es weiter nichts mehr von Deiner Seite gibt..."
"Ja, ich bin mir sicher damit." Er wollte sich schon fast erheben, dann schob er aber noch nach. "Ich danke Dir für Dein Verständnis und Dein Vertrauen. Und trotz allem bin ich froh, hier unter Dir gedient zu haben!"
"Zum Beispiel die Schlacht gegen die Piraten. Sicherlich stand meine Contubernie nicht in vorderster Front, aber wir haben unsere Aufgaben mehr schlecht als recht erledigt. Dann das Alltagsleben im Castellum. Wir sind häufig genug die letzten bei verschiedenen Apellen. Weiter die ständige Routine, ich kann mich kaum selbst dazu motivieren, noch schlechter die anderen. Und schließlich - ich verrohe. Ich glaube einfach, und habe die gut überlegt, ich bin kein Soldat. Ich wollte dies sein, um meinen Vater zu ehren und ihm zu folgen, doch bin ich es nicht. Es tut mir leid.", sagte Labeo in schnellen Zügen, als wollte er es hinter sich bringen.