Beiträge von Caelyn

    Langsam bewegt´n sich ihre Augenlider wieder und sie begann ganz leise zu wispern. Na klar, Missgeschick! Nee, du bist krank und gehörst ins Bett, dachte ich. Als sie dann auch noch versucht, sich aufzuricht´n, legte ich ihr beschwichtigend meine Hand auf die Schulter. "Nee, bleib lieg´n! Du kannst nich mehr! Du bist krank!" Beruhigend sprach ich auf die Kleine ein. Echt, ich konnt´s nich glaub´n! Warum ließ Ursus sie nich sofort irgendwo hinbring´n, wo man sich um sie kümmern konnte? Ich hatte ´ne Stinkwut! Hekors Frage war absolut berechtigt. Noch besser wär´s natürlich gewes´n, wenn man sie sofort hier aus der kalten Nässe raus brachte.
    Ich stellte mich demonstrativ vor Ursus. Allzu viel hatt´ ich ja nich mehr zu verlier´n. "Sie braucht sofort Hilfe! `N Medicus oder so was und sie braucht ganz viel Wärme! Du kannst sie hier nich einfach nur auf´m Wagen liegen lassen, bis wir zum nächsten Dorf kommen! Bis dahin is sie vielleicht schon krepiert! Du musst was mach´n! Jetzt! " In dem Moment war´s mir ziemlich schnuppe, in welchem Ton ich mit Ursus sprach. Wie die Sklavin immer noch so im Dreck lag, tat sie mir einfach nur leid!

    Ich wusste schon gar nich mehr, wie lange wir schon unterwegs war´n. Diese ganze Reise war viel beschwerlicher, als ich´s mir vorgestellt hatte. Schon nach´n paar Tagen, hatte mir mein Hintern tierisch weh getan! Aber nach ´ner Weile spürte ich den Schmerz gar nich mehr. Dann, je weiter wir uns dem großen Gebirge im Norden näherten, wurde es kälter und unfreundlicher. Die Überquerung der großen Berge war die reinste Tortur! Den Pass, den wir benutzen, war noch tief verschneit. Hier herrschte immer noch tiefster Winter und es war bitterkalt! Besonders nachts fror ich. Aber ich beklagte mich nich, da es Ursus wahrscheinlich eh egal gewes´n war! Ich fragte mich sowieso warum er mich mitgenomm´n hatte. Wahrscheinlich zum Bod´n schrubb´n und Latrine putz´n!
    Aber irgendwann, hatt´n wir die großen Berge hinter uns gelass´n und das Land, dass wir nun betrat´n, war wild und unwirtlich. Die vertraute gepflasterte Straße, die die Römer überall da hin baut´n, wo sie hinkam´n, führte uns teilweise durch dichte Wälder und teils verschneite Landschaft´n. Da wo der Schnee schon weggescholz´n war, blieb ´ne matschige Pampe zurück. Irgendwie war hier alles nass!
    Als wir endlich in ´ne Landschaft kamen, in der es sanfte, bewaldete Hügel gab, fühlte ich mich fast, wie zu Hause. Ja, so sah´s auch bei uns aus, wenn´s endlich ma Frühling wurde. Ich genoss jeden einzelnen Sonnenstrahl, der sich ab und zu auf meiner Haut verirr´n wollte.
    Außer Siv schien keiner so recht von der Tatsache begeistert zu sein, endlich in Germanjen zu sein. Die meisten von uns, fror´n sich einen ab. Am meisten schien diese Neue darunter zu leid´n. Keine Ahnung, wie die hieß! Ich hatte nur gehört, sie sei ´ne Südländerin und wollte flitzen, oder so! Na Klasse, noch eine, die keinen Bock mehr auf Sklavin hatte!
    Da ich mich meistens von ´nen ander´n Sklaven etwas abseits hielt, hatt´ ich nich so richtig mitgekriegt, wie schlecht´s um die Neue stand. Bis sie dann urplötzlich von ihr´m Gaul runter stürzte und im Dreck lieg´n blieb. Siv war gleich bei ihr und Ursus wollte sie auf´n Wag´n verfracht´n lass´n.
    Ich weiß nich warum, aber aus irgend ´nem Grund ritt ich zu der Gestürzten hin und stieg von mein´m Ferd ab. "Is was mit ihr? Hat´ se sich verletzt? Kann ich helf´n?" Ich strich der fremden Sklavin, die mehr oder weniger leblos da lag, über die Stirn. Sie kochte förmlich! "Die hat Fieber!" stellte ich leise fest. Ich stand auf und dreht mich zu Ursus um. "Dominus, sie hat Fieber! Sie is kochendheiß!" Das Mädel brauchte dringend Hilfe!

    Endlich war´n wir aus der stinkend´n Stadt raus! War auch höchste Zeit! Wenn man jetzt zurückblickte, sah sie ja ganz beeindruck´nd aus aber von innen, war sie nich besser als jede and´re Stadt auch- laut und dreckig!
    Ich saß auf mein´m Ferd und trottete den ander´n hinterher. Keiner von denen hatte es gewagt, mit mir auch nur ein Wort zu sprech´n. Na und?! Das ging mir ungefähr zehn passus am Allerwertesten vorbei! Wer nich will, der hat halt schon! Na ja, vielleicht hatte man´s ihnen ja auch verbot´n, mit der Diebin zu sprech´n!
    Da ich nich unbedingt scharf drauf war, bei irgendeinem Aufseh´n zu erregen, hatte ich mir eines der letzt´n Ferde genommen, die noch übrig war´n. S´war´n gutmütiges Ferdchen, machte keine Zick´n und so. Das war auch echt gut so, denn ´ne wirklich gute Reiterin war ich ja nu nich gerade und außerdem war der Weg noch lang, nach Scheiß-Germanjen! Verdammt, warum hatte man Ursus nich nach Gallien geschickt! Ich war überhaupt nich scharf drauf auf´n hohen Norden! Vor dem riesig´n Gebierge, das wir noch irgendwie überwind´n musst´n, graute´s mir am meisten!


    Sim-Off:

    Ich melde mich jetzt auch um!

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Sein Blick fiel auf das Bündel, das Fhionn bei sich hatte. "Das Gepäck kommt auf den Wagen", sagte er und hoffte, daß nun endlich mal alles verpackt war. "Hört zu, wer sich das Reiten gar nicht zutraut, fährt besser auf dem Wagen mit. Aber wer kann, sollte reiten."


    Ich war schon dabei, auf´n Wag´n zu steig´n und wunderte mich´n bisschen, warum die andern sich nich auch langsam aber sicher die besten Plätze im Wag´n sichern wollt´n. Aber mich wunderte eigentlich gar nix mehr, schließlich war ich bei´n meisten unten durch, nachdem raus gekommen war, dass ich geklaut hatte.
    Plötzlich hörte ich Ursus´ Stimme und ich dachte schon, ich wär im falsch´n Theaterstück! Wer kann, sollte reiten! Nee,´ne! Das war jetzt nich wahr, oder? Doch´s war wahr! Einige der mitreisend´n Sklav´n griff´n sich schon die ersten Gäule ab. Nullkommanix war ich wieder vom Wag´n runter gesprung´n und sowas wie´n Lächeln war auf mein´m Gesicht. Flüchtig schaute ich nochma zu Ursus rüber und hoffte dabei, nich gleich den Zusatz das gilt aber nich für Caelyn, aus seinem Mund zu hör´n.
    Dann suchte auch ich mir´n Ferd aus. Ey, super! Endlich reit´n! Das wollt´ ich doch schon immer!

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Als Ursus das atrium schließlich betrat, war von seinem Gepäck schon nichts mehr zu sehen. Fleißige Hände hatten es längst verstaut und verpackt. Ebenso wie das Gepäck der anderen Der Wagen und die Pferde standen draußen für die Abreise bereit. Es fehlten nur noch die Menschen.


    Die fleißig´n Hände, die das Gepäck gepackt und weitgehenst auch verstaut hatten, waren meine gewes´n! Dann war ich nochma zurück in´ne Sklavenunterkunft gehuscht und hatte mein zeug noch notdürftig zusammengepackt.
    Germanjen, ey! Na toll! Warum nich gleich Thule? Das war noch nördlicher als meine eig´ne Heimat und da würd´ich mir garantiert´n Arsch abfrier´n! Ma ganz abgeseh´n wie die Einheimischen da so drauf war´n! Siv war ja auch Germanin und eigentlich auch ganz nett, aber wie würd Siv sein, wenn plötzlich´n römscher Tribun und seine gallische Sklavin vor ihrer Haustür steh´n würden? Das würd sicher lustig werd´n!
    Aber noch war´n wir ja nich in Germanjen! Und ich hielt mich tunlichst mit allen unqualifizierten Bemerkung´n zurück. Ich war ja froh, nach mein´m Beutezug überhaupt noch piep sag´n zu können!
    Alles, was mir gehörte, passte in´ne kleine Tasche. Drei Tuniken, eine davon war die, die mir Ursus beim Schneider anfertigen lassen hatte und mirgekauft hatte, das Lederbändchen mit dem kleinen Bronzepferdchen und noch´n zweites Paar Schuhe. Alles andre gab´s sicher auch in Germanjen. Bevor ich die Sklavenunterkunft verließ, blieb ich doch noch ma steh´n. Ich kramte das Bronzepferdchen aus der Tasche hervor und streifte es mir über´n Kopf. Jetzt zierte es mein Dekoltee. So konnt ich raus geh´n!
    Ursus´Pferd stand schon bereit und der gepackte Wagen war auch schon abreisefertig. Am liebsten wär´ich auch geritten! Aber das konnt´ich mir sicherlich abschmink´n. Also ging ich zum Wagen.

    Zitat

    Original von Sertorio


    Na, eigentlich hätt´ich´s mir ja denken könn´n! Sertorio, mein Beinahe-Retter war mir nachgeschlich´n. Ich war schon kurz davor, verpiss dich Alter zu zisch´n, aber selbst ich sah ein, dass dies nich so der richtge Moment für solche Neckerei´n war.
    Nix war super gelaufn! Absolut gar nix!
    "Ey, ´s tut mir echt leid, dass du... aber ey, warum hängst´n auch einfach da in ´ner Gegend ab, wo mich diese zwei blöd´n Typ´n wieder einfang´n? Scheiße Mann, ich wollt´ das Geld, um bald von hier weg zu komm´n! Ich kann nich ewig und drei Tage wart´n , wie du, bis ich mir was zusamm´n gespart hab!"
    Wenn ich ehrlich war, tat´s mir am meisten weh, was Sertorio nun über mich dachte! Mir war´s egal, ob sich nu alle ander´n das Maul über mich zerreiss´n würd´n, selbst Ursus´ Strafe, die mir ja auch noch bevor stand, konnte nich schlimmer sein!
    "Ey, ich muss mich jetzt umzieh´n geh´n! Ursus wartet schon und ich will seine Geduld nich noch mehr strapaziern! Ich schätze ma, das war´s jetzt eh für mich!"
    Ich selbst war ja noch unschlüssig, auf welche Strafe ich tipp´n sollte. Ab zu´n scheiß Löw´n in´ne Arena oder so zehn bis zwanzig Hiebe mit´er scheiß Peitsche?

    ~Auf dem Weg zur Sklavenunterkunft~


    Nachdem ich das Tablett auf ´nem Tischchen abgelad´n hatte, verschwand ich in Richtung Sklavenunterkunft, nee, eigentlich war´s fast schon ´ne Flucht. Nich nur vor Ursus und den zwei Kerlen, nee auch vor mir selber und dem Scheiß Gefühl, das in mir war.
    Dass Sertorio, die Pfeife uns gefolgt war und nun auch schon da war, hatte ich gar nich mitgekriegt. Nee, ich hatt´echt and´re Sorg´n!
    Aber jetzt, als ich durch die Gänge eilte, hatte ich dieses seltsame Gefühl, mich würd´einer verfolg´n. Ich drehte mich ma schnell um, aber da war nix. Fing ich jetzt schon an zu spinn´n? "Hey, wer is´n da? Komm raus!" rief ich und blieb steh´n.

    Nikki schüttelte nur mit dem Kopf und sagte nix. Noch nix! Dann fin sie unverhofft an zu groll´n. "Was hast du dir eigentlich nur dabei gedacht, Caelyn? Das, was du getan hast, ist eine Schande fur das ganze Haus! Für uns alle, Caelyn! Die Herrschaften vertrauen uns. Sie vertrauen auf unsere Loyalität! Oder warum glaubst du, haben wir hier ein so gutes Leben? Was denkst du, wird passieren, wenn dieses Vertrauen gestört oder sogar missbraucht wird, hmm?"
    Ich hatte gar nich gedacht! Das war mein Problem! Ich hatt auch nich nachgedacht, ob ich damit noch jemand andern in die Scheiße mit rein ritt! Ich fühlte mich so zum kotzen!
    Nikki würdigte mich keines Blickes mehr. Wortlos reichte sie mir dann ein Tablett mit den Speisen, einem Krug Wein und drei Bechern.
    "Es tut mir leid!" Tja, das war leider alles, was ich sag´n konnte! Aber dieser Satz verhallte auch mehr oder weniger ungehört wieder.
    Ich schnappte mir das Tablett und lief, von mein´n Gewissensbissen gequält, zum Atrium.
    Die drei unterhielten sich und ich glaubte wenigstens, sie würd´n mich nich wahr nehm´n. Schnell stellte ich das Tablett ab und machte mich gleich wieder aus´m Staub - zur Sklavenunterkunft, um mich umzuzieh´n.

    Klar, dass Ursus das Geld nachzählte! Klar, dass er mir nich mehr vertraute! Oh Mann, das tat weh! Am liebst´n hätt ich mich jetzt weggezaubert!
    Doch ich musste gar nich lange wart´n! Kurz darauf sollte ich was zu ess´n und zu trink´n holen! Ich zögerte nich lange unsd schon war ich weg, auf´n Weg zu Nikki in ´ne Küche.
    Vielleicht würde die mich ja nich wie ´ne Aussätzige behandeln!


    ~In der Küche~


    "Du, Nikki! Ich hab Mist gebaut!", fing ich sofort an, als ich durch die Tür zur Küche schritt. Nikki war gerade beschäftigt und sah auf. Man konnte richtig seh´n, wie sie zusammen fuhr, als sie mich in mein´n kaputten Klamott´n sah. "Was ist denn mit dir passiert, Caelyn?", rief sie aufgeregt und kam auf mich zu gelaufen.
    "Ich war in ´ner Stadt und man hat mich beim Klau´n erwischt!" Es nutze ja überhaupt nix, Nikki anzuschwindeln! Sertorio würd ihr sowieso die ganze Geschichte steck´n! "Was?", rief sie entsetzt. "Bist du verrückt geworden? Was hat der dominus gesagt?"
    Ja, allerdings! Ich musste total bescheuert gewesen sein! "Ich, ich wollt doch nur... ach! Nee, er hat noch gar nix gesagt. Er is nur stinksauer, weil er jetzt auch noch draufleg´n musste! Oh, Mann! Was der nur mit mir mach´n wird!" Ich schniefte und wischte mir ´ne Träne weg.
    "Jetzt soll ich erst ma Käse, Brot und Oliv´n bringen. Ach ja, und Wein!"

    Meine Aug´n hingen immer noch an Verus und was so alles um mich rum passierte, nahm ich gar nich richtig wahr. Als mich dann Ursus ansprach, ich solle das Geld für die Entschädigung hol´n, wurde ich auf ´ne ziemlich kühle Art wach gerüttelt.
    Ich ließ mich nich lange bitt´n. Sofort lief ich fort, um das Geld aus Ursus´ Cubiculum zu hol´n. Mir fiel´s natürlich im Traum nich ein, ´n bisschen mehr aus der Schatulle zu nehm´n, als ich eigentlich sollte. Dann hätt ich mich sicher gleich eindosen lassen können! Ich sah zu, dass ich schnell wieder zurück im Atrium war. Vielleicht konnt ich ja auf diese Weise noch ´n paar Pluspunkte sammeln. Dann würd´ vielleicht das, was mich noch erwartete, nich allzu schlimm werd´n.
    Mit der einen Hand umfasste ich ´n Beutel mit dem Geld, mit der andern hielt meine Tunika notdürftig zusammen, damit ich unterwegs nich einfach so die Klamotten verlor.
    Wortlos übergab ich Ursus das Geld. Ich traute mich nich ihn anzuschaun. Dann stellte ich mich wieder an den Platz, an dem ich vorher gestand´n hatte und verfolgte weiter die Geschehnisse.

    Mann, das tat echt weh, als sich Ursus für mich entschuldigte! Das war, wie´n Schlag ins Gesicht. Ich musste erst ma schluck´n. Die ganze Zeit zermarterte ich mir mein Hirn, was nachher mit mir gescheh´n würde. Die irrsten Sachen gingen mir durch´n Kopf! Ich hoffte nur, s´würde schnell geh´n und wäre nich allzu schmerzhaft. Mir rutschte echt das Herz in die nich vorhandene Hose.
    Warum enttäuschte ich immer die Leute, die´s gut mit mir meint´n? Nich nur Ursus hatte ich enttäuscht, auch Verus, der mir einfach so seine Tunika gegeb´n hatte.
    Wieder sah ich zu ihm rüber. In seinem Blick war keine Wut und auch kein Zorn. Nee, er hatte mich freundlich angeschaut und wollte mir vielleicht so Hoffnung geb´n. Ach, ich fühlte mich so erbärmlich! Warum hatte ich nur so´n Mist gebaut? Für die paar Kröten, die ich erbeutet hatte, hatte sich das doch überhaupt nich gelohnt! Aber ich brauchte doch das Geld! Hier wollt´ich doch nich versauer´n bis ich ´ne alte Jungfer war! Ich wollte doch noch was von mein´m Leb´n hab´n! Aber jetzt war der Traum vom frei sein endgültig ausgeträumt!
    Meine Strafe würd´ ich ohne zu murr´n, annehm´n.
    Schließlich schenkte ich Verus ein gequältes Lächeln und ´n kurzer Moment, dachte ich, ich wäre mit ihm allein hier im Atrium. Dann hätt ich ihm vielleicht alles erklär´n können, warum ich das gemacht hatte.

    Nachdem der Iulier fertich war, sah ich kurz auf, um zu seh´n was Ursus jetzt tun oder sag´n würde. Mann, der kochte sicher vor Wut! Ich wollt´echt nich wiss´n, was der noch mit mir anstell´n wollte!
    Dann sah ich nochmal zu den beiden Kerl´n rüber und ey, ich packte es nicht mehr! Verus schaute auf so´ne besondere Art zu mir rüber. Jetzt raffte ich gar nix mehr! Vorhin hatte er so rumgezickt und wollte seine Tunika wieder und jetzt? Sollte einer ma die Kerle versteh´n!
    Ich erwiederte seinen Blick, aber lächlen ging leider nich! Dafür war ich jetzt zu fertich. Doch mein Blick konnte ihm ganz deutlich signalisier´n, hilf mir, bitte!

    Oh Mann, wenn Blicke töten könnten, hätt ich ´s spätestens jetzt hinter mir gehabt! Wie Ursus mich anguckte! Nee, mir wurd´s richtig anders! Beschämt schaute ich zu Bod´n, als dann der Typ, den ich beklaut hatte, auch gleich loslegte. Am liebten wär ich im Bod´n versunk´n! Jetzt sofort! Ich hatte jetzt echt Angst! Gab´s hier nich irgendwo´n Ausweg? Irgend ´ne Möglichkeit, hier einigermaßen unbeschadet rauszukomm´n? Nee, leider nich!

    Nix war´s mit neuen Klamotten! In meiner zerriss´nen Tunika wurde ich mit ins Atrium geschleppt. Ich hatte meine liebe Not, die Fetzen meiner Tunika zusamm´n zu halten. Boa, ich musste echt Scheiße aussehn! Total am ...! Genau da! Mein Herzchen klopfte wie irre. Mist verdammter! Der Steppke, der uns ins Atrium geführt hatte, würd garantiert gleich die ganze Villa alarmiern! Oh Mann, ich wollt, es wär schon alles vorbei!

    "Hey, du hast doch gehört, was der gesacht hat! Ich soll was anständiges anzieh´n!" sagte ich zu Verus, während er mich zurückhielt, als ich weg huschen wollte um mich umzuzieh´n.

    Betret´n schaute ich zu Leone auf, als er die Tür öffnete. Sag´n konnt ich nix. Doch er sagte was. Das war mein Stichwort, mich schleunigst aus´m Staub zu mach´n. Was anständiges anzieh´n! Ja, genau! Aber nix, was noch mehr reizender wirkte, was schlichtes. ´N Sündergewand am besten! Na ja und dann vielleicht noch´n bisschen mit ´nem Waschlapp´n durch´s Gesicht.

    Als jetzt auch die letzte Hoffung dahingeschmolzen war, blieb mir nix andres mehr übrig, als mich mein´m Schicksal zu stell´n. Mann, wie ich hier vor der Tür stand! Total abgerissen! Zerrissne Klamott´n, Schramm´n im Gesicht, Hautabschürfung´´n am Arm! Toll, echt toll!