"Ja, hab ich auch!", begann ich zu schluchz´n. "Ihr kennt den nich! Wenn er mich nich umbringt, dann schlägt er mich halb tot, das kommt dann auf´s gleiche raus!" Die Tränen quoll´n nur so aus mein´n Aug´n!
"Ich mach ja so was eigentlich gar nich! So was hab ich früher immer gemacht, als ich noch auf der Strasse gelebt hab. Nur heut, da hat´s mich eb´n so in´nen Fingern gejuck, versteht ihr! Bitte, lasst mich lauf´n, ja? Ich tu so was nieee wieder! Echt!"
Oh Mann, ´n Königreich für´n Taschentuch!
Beiträge von Caelyn
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Na toll, jetzt kam auch noch der Dritte im Bunde, der eigentlich die Hauptperson in diesem Drama war. Der steckte mal schnell seine Kohle weg, bevor, naja... Jetzt fing der auch noch davon an, rumzulabern, man müsste mich wieder zu meinem Herrn bringen! Mist!
Flehend blickte ich jetzt die drei Typen an. Mensch, das konnten die doch nich mit mir machen! Ursus würd´ Hackfleisch aus mir machen. Dann wär bis zum Stanktnimmerleinstag Latrine putzen angesagt! Nee!
"Hör ma, es tut mir ja echt leid, dass ich ausgerechnet deine Kohle, öhm dein Geld mitgeh´n lassen hab. Echt, ich tu´s nie wieder! Ehrlich! Aber bitte, sagt mein´m dominus nix davon! Der bringt mich garantiert um! Ihr wisst doch, wie bescheuert diese Patrizier so sind!" Hoffentlich war keiner von denen´n Patrizier! Das fiel mir erst hinterher ein! Aber nee, die drei sah´n nich aus, wie diese Oberklasseheinis.
Wie hatte der eine den andern Typen genannt, der mein Versteck entdeckt hatte? Verus!
"Hey Verus, bitte! Lass uns das anders regeln, ja? Ich lad euch auf ´nen Wein ein, oder so!"
Als letzte Druckmittel setzte ich noch die ultimative weibliche Geheimwaffe Nr. 1 ein, Tränen! Tränen war´n immer gut! Wenn ´ne Frau weinte, auch wenn sie was geklaut hatte, ey da konnte doch so Kerle, wie die nich wiedersteh´n! -
"Wirklich nich?" fagte ich flehend und sah an mir herab. Na schön, meine Klamotten war´n reif für die Tonne, aber ansonsten... Obwohl, wenn ich mir die Kerle so betrachtete. Nee, igitt! Bloß nich!
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Fragte sich nur, wie lange Ursus denn dann auch nett blieb, wenn er erst ma erfahren hatte, was ich für´n Bockmist gebaut hatte!
"Hör ma, können wir das nich irgendwie anderes regeln?" Hilfesuchend schaute ich zu den Typen. Der Dritte, der mir helfen wollte war jetzt auch noch da. -
He? Was? Wie bitte? War das die neue Definition von laufen lassen? Ich starrte ihn mit offenem Mund an, so als hätte ich ´nen Geist geseh´n! Vercingetorix´ Geist höchtspersönlich! Scheiße Mann, der Typ hätte mich angeschmiert! "Du hast doch gesagt, du lässt mich laufen?", rief ich vorwurfsvoll.
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Was? Ob er das auch wirklich ernst meinte? Mich geh´n lassen? Einfach so? Mittlerweile tat mir alles weh. Ich konnte nich mehr! Meinetweg´n sollte er die paar lausig´n Kröt´n hab´n! Die bracht´n mir eh kein Glück! Mit meiner rechten Hand kramte ich nach dem Beutel. "Da, hier is es!" Ich hielt ihm den Geldbeutel entgegen und sah ganz schon fertig aus. Jetzt wartete ich nur noch, bis er mich endlich geh´n ließ! Hoffentlich war das jetzt nich gelogen!
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"Aua!!!" brüllte ich, als ich mit mein´m Kopf gegen die Innenwand des Wandschranks krachte. Der Kerl hatte mich recht unsanft wieder zu Bod´n geworf´n.
"Ich hab´s doch nich!", jammerte ich, als ich mich wieder aufrappeln wollte. -
Och nee! Nich schon wieder der Arm! Der tat doch schon so höllisch weh!
Der Kerl riss mich wieder hoch und brüllte mich an, wie irre. Mit ´nem schmerzhaft´n Griff hielt ver mich fest. Hatte wohl Angs, ich würd´doch noch abhau´n! Mann, mir standen schon die Trän´n in´nen Aug´n vor Schmerzen.
"Ich hab das blöde Geld nich!" stöhnte ich. "Guck doch nach, ich hab´s nich!" -
Mist! Das war´n nich die Ratt´n! Ratt´n mach´n nich so´n Lärm, wenn se die Trepp´n rauf poltern und sie konnt´n auch nich sprech´n. Kacke, wenn die mich jetzt erwischten! Ich musste unbedingt die Kohle loswerd´n! Aber wohin damit, so dass ich sie später wieder fand? Ich kramte nach dem Geldbeutel und stopfte ihn in ´ne Ecke von dem Wandschrank. Hier drin lag sowieso ewig viel Dreck und Zeug herum. Ich packte noch ´n bisschen Unrat drauf, damit´s nich so offensichtlich war.
Dann hörte ich, wie die Schritte immer näher kamen. Plötzlich war auf einmal wieder Stille! Ich hielt immer noch den Atem an. Wahrscheinlich war meine Birne knallrot, weil ich schon bald unter Atemnot litt.
Dann wurde die Tür aufgeriss´n! Verdammt! Der Freund von dem Typen, den ich beklaut hatte, stand vor mir und sah ganz schön böse aus! War wohl beide nich unser Tag!
Der Typ packte mich am Arm und riss mich heraus. Mit ´nem Aufschrei landete ich vor ihm auf dem Bod´n. Mist, mein Arm tat so weh!
Mein Gesicht war ganz schmerzverzog´n. "Bitte zu mir nix!", stöhnte ich vor Schmerz. -
Stille und Dunkelheit, mehr war da nich. Nur mein leiser Atem ging, den ich am liebste auch abgestellt hätte.
Ich fühlte nach dem Geldbeutel, der sich noch immer in der Tasche unter mein´m Umhang befund´n hatte. Er war noch da. Ma fühl´n, wieviele Münzen darinnen war´n. Ich holte ihn hervor und tastete nach den Münz´n. Na Klasse, die ganze Scheiße weg´n nur so´n paar Kröten!
Was war das? Ich hörte ´n Geräusch! Still! Keine Bewegung! Kein Atemzug!
Das musste von unten gekommen sein! War´n das die Ratt´n oder die Kerle, die das Haus jetzt gefunden hatt´n? Auf jed´n Fall war ich jetzt wieder mucksmäuschenstill. Vorher packte ich noch schnell die mickrige Kohle weg und suchte nach mein´m kleinen Küch´nmesser.Wo war´n das jetzt schon wieder? Locker bleib´n, Caelyn, keine Panik! Nochma suchte ich alles ab. Nix! Ich musste es auf der Flucht verlor´n hab´n! So´n Mist, aber auch! -
Einen kurzen Moment blieb ich steh´n, um zu verschnauf´n und ´nen klaren Gedanken zu fass´n. Ich musste jetzt schnell ´n Versteck finden, falls die Kerle jetzt doch noch hinter mir her war´n. Die Bude, in die ich mich geflüchtet hatte, war echt auf´n Hund gekomm´n. Total versifft und dreckig. Nich mit drVilla Aurelis zu vergleich´n. Matho, der Blödmann, würde hier seine wahre Freude haben!
War´n das eben Ratten gewesen? Oh Mann, die Viecher konnt´ich ja gar nich ab hab´n!
Als sich mein Atem wieder beruhigt hatte, begann ich durch das Haus zu streif´n, um nach ´nem guten Unterschlupf für die nächsten Stunden zu such´n. So lange würd´s sicher dauern, bis ich mich wieder raus wagen konnte.
Dann kam ich zu ´ner Holztreppe, die in den ersten Stock führte. Stufe für Stufe stieg ich nach oben. Manche Stufen war´n schon richtig mosch und knackten schon gefährlich. Weiß der Geier, wie lange das Haus nich mehr bewohnt war. Aber wenigstens gab´s hier oben nich diese fetten Nagetierchen mit den kahlen Schwänzen.
Ich sah mich um und wurde auch fündig. Da war so was wie´n Wandschrank. Gutes Versteck, dachte ich.
Ich schloß die Tür hinter mir und kauerte mich auf´n Boden. Die Dunkelheit machte mir nix aus. Jetzt nur still sein und hör´n, was draussen vor sich ging. -
"Wer die Andere is? Na auch ´ne Sklavin, was hast du denn gedacht?" Was hatte die denn geglaubt? Ich machte doch nich so´n Theater,wenn die Konkurrenz ´ne Römerin war! "Und das schärfste is, dass ich geglaubt hab, die wär meine Freundin! Wollte mit der sogar abhau´n, wenn se mitgekomm´n wär! Echt, ich muss total bescheuert gewesen sein!" Mensch, je mehr ich darüber nachdachte, umso saurer wurd´ich.
"Aber der beachtet mich ja nich ma. Der hat nur Aug´n für Cadhla, diese Schnepfe! Seh ich etwa so scheiße aus? He, seh ich wirklich so scheiße aus? Na los, sag´s!" Oh Mann, was hätt´ich jetzt für´n Becher Wein gegeb´n! -
Ich stürtzte mich in die Menge hinein, wechselte mehrmals die Richtung und sah mich immer wieder ma um, ob die Kerle mir immer noch auf´n Fersen war´n. Und Mist, ja das war´n sie! Zumindest die zwei Soldaten. Doch ich ließ mich nich beirr´n. Immer weiter lief ich und rannte dabei alles um, was mir im Weg stand. "Kannst du nicht aufpassen, dumme Ziege", hörte ich noch so´nen Penner hinter mir herrufen. Unter normalen Umständen, hätt ich dem Typen Paroli geboten, doch jetzt musste ich mir meine Puste für was and´res spar´n.
Nochma sah ich mich um, konnte die Kerle aber nich mehr sehn. Vielleicht hatte ich sie ja abgehängt! Aber ich wollt´ mich noch längst nich in Sicherheit wieg´n. Ich schlug den Weg in ´ne schmale Gasse ein und lief weiter. Nur nich steh´n bleiben, Caelyn!
Die Gasse wurde immer enger und düsterer. War nich die beste Wohngegend. Aber das war mir momentan ziemlich egal. Ich musste irgendwo ´nen Schlupfwinkel finden, wo ich mich verstecken konnte. Dann bog ich in ´ne noch dunklere Seitengasse ein. Da gab´s ´n halb verfallenes Haus. Da rannte ich rein und sah mich um, ob´s hier´n Versteckfür mich gab. -
Wenigstens der Dritte glaubte mir jetzt, was mir alllerdings gegen zwei Soldaten nich viel nützte. Der würd´sich garantiert nich mit denen anlegen! Dann meldete sich der Typ, den ich beklaut hatte, nochmal zu Wort. Ach ja, mir kamen fast schon die Tränen! Wie zu erwarten war, hatte er seinen Geldbeutel nich wieder gefunden. Wollte der mir nochma ´ne Chace geb´n unbeschadet aus der Sache raszukomm´n? Er zwinkerte mir sogar zu! Na klar, wenn ich den Geldbeute dann zufällig wieder finden würde, wär ich dann sowieso dran! Die würden mich doch nich geh´n lassen! Dann wär auch die Kohle futsch und was Ursus dann mit mir anstellte, daran wollt´ich erst gar nich denk´n! Wär´s nich besser, sich jetzt einfach aus´m Staub zu mach´n? Ja, wär´s, sagte mein inneres Selbst!
"Das ist eine gute Idee, dominus! Lass mich auch nochmal nachsehen, vier Augen sehen oft besser als nur zwei!"
Langsam ging ich in die Richtung dorthin, wo immer noch das schwarze Schäfchen saß, ohne jedoch meinen Blick von den Männern abzuwenden. Dann bückte ich mich um nachzuschauen. Ich hatte mich mittlerweile etwas von den Kerlen entfern, so dass sie mich nich mehr so einfach in die Zange nehmen konnten.
Und dann... rannte ich los, so schnell es ging. Ich rannte und rannte! Nur weg von hier, hinein in das Getümmel des Marktes, so dass die Kerle mich nicht finden konnten! Sobald ich aus ihrem Blickwinkel verschwunden war, würde ich in einer der Seitenstraßen verschwinden und eine Weile warten, bis die Luft wieder rein war! -
"Danke dominus! Natürlich habe ich nichts zu verbergen!" Jetzt wird alles gut, dachte ich und zeigte dem Fremden meine Tasche, die über meiner Schulter hing. Darin war lediglich Ursus´Geldbeutel mit den Münzen, die er mir gegeben hatte und die ich für den Einkauf brauchte. "Siehst du, darin ist nur der Beutel, den mir mein dominus für die Einkäufe mitgegeben hat, sonst nix!"
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Sim-Off: Hey, mal ruhig Blut, Jungs! Ich bin doch auch noch da!
Meine Lage spitzte sich immer mehr zu. Der Typ, dem ich die Kohle abgenommen hatte schritt plötzlich hinter mich und guckte mich auch noch so komisch an. So´n Scheiß! Der hatte garantiert was geahnt. Die zwei Kerle wollten mich allen Anschein nach in die Zange nehm´n. Jetzt wurd´s mir richtig ungemütlich! Mit sowas hatte ich nun ja ma überhaupt nich gerechnet! Jetzt fing der andere auch noch an, nach meinen Händen zu fragen! "Was? Was wollt ihr von mir?", fragte ich völlig verdutzt und blickte mich hilfesuchend um. Klar, die Typen warteten nur darauf, dass ich dier Flatter mache. Aber ich war ja auch nich blöd. Jetzt nur keinen Fehler machen, Caelyn!Zum Glück kam da noch ´n Fremder vorbei, der sich einmischte und mir helfen wollte.
"Was? Ich gestohlen? Niemals!" rief ich entrüstet. Dann blickte ich flehend zu dem Fremden. Der könnte jetzt noch meine Rettung sein! "Bitte dominus, hilf mir! Ich habe doch nur diesen einen Mann versehentlich angerempelt und jetzt wollen die beiden mich nicht gehen lassen! Ich muss doch wieder zurück zu meinem dominus!" Hoffentlich wirkte das! Gegen zwei Kerle hatte ich echt keine Chance. Aber wenn mir noch einer helfen würde, dann schon! -
Upps, etwas unerwartetes war passiert, womit ich nich gerechnet hatte! So´n Zufall, dass ausgerechnet jetzt ´n Freund von dem Typen auftauch´n musste... und noch schlimmer, der trug sogar ´ne Uniform! So´n Mist, dachte ich. Vor Uniformen hatte ich, weiss der Himmel warum ´n gehörig´n Respekt. Jetzt ging alles Schlag auf Schlag! Zuerst unterhielten sich die beiden und ich dachte schon, ich könnte so zwischendurch verduft´n! Aber nee, dann wollte der Kerl mit der schwarzen Toga den Händler noch bezahl´n und begann, nach seinem Geldbeutel zu such´n. So langsam wurd´ich unruhig aber noch ließ ich mir nix anmerk´n. Dann begann er auch noch dumme Frag´n zu stell´n,wer mein Herr is und so. Mist! He, Kumpel, das verrat ich dir besser ma nich, dachte ich.
Unschuldig und verängstigt, so gut ich´s eben hinkriegte, sah ich ihn an und flehte: "Oh, dominus bitte, sag meinem dominus nichts davon, bitte! Er schlägt mich sonst!" Irgendwie musste ich jetzt ganz schnell aus der Sache rauskomm´n, bevor´s noch brenzliger wurde! -
Na, prima! Der Kerl war sogar ganz nett zu mir. Aber desweg´n gleich Mitleid hab´n? Nö! Mit mir hatte auch keiner Mitleid!
Lägst war der Geldbeutel bereits in ´ner klein´n Umhängetasche unter mein´m Umhang verschwunden, so als wär´ er nie da gewesen. Das war ja wirklich einfach. Toll, ich hatte nix verlernt! Noch ma würde mir das nich passier´n, dass ich beim klau´n erwischt wurde.
Verlegen lächelte ich zurück und spielte das Unschuldslamm. "Du bist sehr freundlich, dominus!", sagte ich artig und wollte mich schon aus´m Staub mache´n, bevor der Kerl sich seines Verlustes bewusst wurde. -
Ich wollte nix überstürz´n, denn ich hatte ja heute alle Zeit der Welt. Wie gut, dass heute auch das Wetter mitspielte! Bei Sonnenschein waren die Leute wesentlich entspannter und unbesorgter, als bei Regen. Ich tat noch einige Schritte über den Markt und beobachtete weiter. Zuerst fiel mein geschulter Blick auf einen, der bereits gut bepackt und gar nich ma so schlecht gekleidet war aber nich so den Eindruck nach viel Kohle machte. Sicher ´n Sklave! Nee, ´n Kollegen wollte ich nich erleichtern!
Nich den Erstbesten, Caelyn, sagte ich wieder zu mir selbst. ´N geeignetes Opfer zu finden, konnte schon ´ne Zeit lang dauern! Aber ich war mir sicher, der Richtige würde nich mehr allzu lange auf sich warten lassen. Es war ja wirklich ´ne Menge los!
Unauffällig schaute ich mich noch einmal um, bis mir so´n Kerl in ´ner schwarzen Toga aufgefall´n war! Mhm! Sah nich schlecht aus! War sicher auch so ´n reicher Sack! Er feilschte gerade mit einem der Händler um ´n schwarzes Schaf. Na, super, das passte doch! Wenn ich jetzt zuschlagen würde, wär´n das zwei gute Taten auf einma! Zum einen würde ich das süße Schäfchen wenigstens mal vorerst vor dem Opfertod bewar´n und ich hätt´ den Inhalt seines Geldbeutels, der garantiert ordentlich gefüllt war! Mensch, das könnt´ der Grundstock sein , um mich freizukauf´n!
Ich ging gezielt auf den Typen zu, der immer noch völlig vertieft mit dem Händler feilschte. Immer näher kam ich auf ihn zu, bis ich ihn schließlich frontal anrempelte. Jetzt musste alles schnell geh´n! Im Augenblick des Zusammenstoßes führte ich meine linke Hand zielstrebig zu sein´m Geldbeutel. Mit der Rechten zückte ich ´n kleines Küchenmesser, das wie aus dem Nichts in meiner Hand gelandet war und mit dem ich nun den Geldbeutel von seinem Besitzer befreite.
"Oh, bitte verzeih mir, dominus! Wo habe ich nur meine Augen! Es tut mir furchtbar leid!", begann ich mich aufgeregt bei dem Kerl zu entschuldigen. -
An dem Spruch Stadtluft macht frei, musste echt was dran sein! Man fühlte sich auch gleich viel freier, wenn man die Mauern der Villa hinter sich ließ und ins Zentrum der Stadt stiefelte. Dort wo das Herz dieses Molochs pulsierte, wo Leben war.
Ursus hatte mir´nen Beutel mit Münzen und ´ne ellenlange Einkaufsliste in die Hand gedrückt und mir den Rest des Tages frei gegeben. Echt irre, was man so alles brauchte! Duftwässerchen, neue Schreibtäfelchen aus Wachs, Papyri, was zum Lesen von irgend so ´nem Typen der gerade was neues geschrieben hatte, und noch mehr so´n Zeug, was eigentlich nich wirklich lebensnotwendig war. Aber wenn mir das ´n freien Tag in der Stadt einbrachte, na schön! Besorgte ich ihm den Kram!
Ich hatte mir was bequemes angezogen, ´ne Tunika, in der ich nich fror und ´n Paar bequeme Treter, damit ich mir keine Blasen lief. Natürlich hatte ich auch ´ne schöne große Tasche dabei.
Pfeifend machte ich mich auf´m Weg. Unterwegs kam mir der Gedanke, wie´s denn wäre, wenn ich ma so meine "Fähigkeiten" testete. Ich fragte mich nämlich, ob ich immer noch gut war, so wie früher in Augustodunum, wo ich immer den reichen Säcken den Geldbeutel aus der Tasche gezogen hatte. Es juckte mich echt in´nen Fingern!
Nach ´ner Weile erreichte ich endlich den Markt. War heute wieder ´ne Menge los! Mal sehn, ob sich nich irgendwo´n williges Opfer finden ließe! Unauffällig sah ich mich um, beobachtete die Leute, wie sie miteinander feilschten und diskutierten, wie die Waren ihren Besitzer wechselten und wie das Geld in den Beuteln der Händler verschwand.
Nur ruhig Blut, Caelyn, sagte ich zu mir selbst! Nix überstürzen, es findet sich immer einer, der mal nich aufpasst, und schwupps! Ist die Kohle weg!Sim-Off: Na, hat wer Lust beklaut zu werden?