Keine Ahnung, wie lange es gedauert hatte, bis wir alles erledigt hatten und wieder zurück auf dem Markt waren. Ich hatte ja schon die Befürchtung, Trutmo könnte vielleicht schon weg sein und ich hier festsaß bis in alle Ewigkeit. Naja, aber was machte mich eigentlich so sicher, dass Trutmo mich überhaupt mitnahm? Nur weil er mal freundlich zu mir gewesen war, konnte ich nicht von ihm verlangen, dass er den Fluchthelfer spielte. Aber wie so oft schon in meinem Leben, klammerte ich mich an einen Wunschgedanken und hoffte, dass er sich erfüllte.
Der Andrang auf dem Markt hatte merklich nachgelassen. Alles war ziemlich übersichtlich geworden. Die meisten Leute hatten ihre Besorgungen schon am Vormittag gemacht und die, die es sich leisten konnten, saßen schon eine Weile ein paar Ecken weiter in den Thermen und ließen es sich gut gehen. Ich hätte drauf wetten können, dass Sermo auch dort war! Ach Mist, jetzt dachte ich wieder an Sermo? Das war doch jetzt nicht der Moment, wo ich kneifen würde? Nee, ich kniff nicht. Ich grinste nur gemein, als ich mich fragte, ob er schon leichte Kopfschmerzen hatte.
"Da ist er noch!", sagte ich zu Linos, der immer noch bei mir war. Trutmo war noch an seinem Platz. Seine angebotenen Waren hatten sich sichtlich dezimiert und dass, was noch da war, hatte er schon begonnen, wegzupacken. Als wir dann direkt vor seinem Stand zum stehen gekommen waren, blickte er auf und erkannte zumindest mich gleich wieder.
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Trutmo
"Nanu, die betrübte junge Frau von heute Morgen! Was führt dich her? Hast du was vergessen?", fragte der Händler freundlich und sah uns dabei ziemlich erwartungsvoll an. "Öhm ja", druckste ich so vor mich herum. Ich spürte so ein komisches kribbeln in mir, was wahrscheinlich eine Mischung aus Angst und Aufregung war. Wenn ich jetzt was Falsches sagte, dann setzte ich alles in den Sand!
"Ich wollte dich noch was fragen… nämlich… ob du… mir vielleicht…äh… helfen könntest." Mannomann, war das ´ne schwere Geburt!
Trutmo sah mich mehr als erstaunt an, denn mit so etwas hatte er garantiert nicht gerechnet. "…Ob ich dir helfen könnte? Ja, natürlich… vielleicht? Was kann ich denn für dich tun?" Wie immer war er freundlich, nur jetzt merkte man ihm die eine oder andere Unsicherheit an, was man ihm ja nicht verdenken konnte.