Beiträge von Duccia Helena

    Sie legte den Kopf etwas schief und sah ihn an, meinte er das jetzt ernst. Hatte sie es sich nur eingebildet das er das Tempo raus nahm? Hatte sie ihn wirklich überholt? Sie beugte sich wieder zu Wilgar und klopfte ihm anerkennend den Hals.


    „Das hast du gut gemacht.“


    Sie sah zu ihm auf und lachte.


    „Ja das ist er und ich bin froh das ihr ihn für mich gekauft habt.“

    Sie kugelte sich fast vor lachen und langsam begann ihr Bauch wehzutun. Sie schnappte nach Luft und keuchte auf, hielt sich die Seite weil es da begann zu stechen.


    „Das wäre dann wohl die Aufgabe dieses Waldschrates da, nicht das ihr glaubt das ich diese Aufgabe für euch übernehme.“


    Lachte sie und keuchte noch etwas nach der letzen Atake. Sie zog ihr tropfnasses Kleid aus und schnappte sich ein Tuch mit dem sie sich abrubbelte und ein etwas kleines für ihre Haare die sie darin einwickelte wie in einen Turban, nur ein paar Rote Strähne schauten oben noch heraus.

    Diesmal hörte sie ihn ruhe zu, sie nickte an ein paar Stellen und bei anderen verzog sie etwas das Gesicht.


    „Ja er sagte ich sei die einzige die er sich vorstellen kann aber sofort sagte er auch, dass er mich nicht heiraten kann. Das geht auch wirklich nicht, ich bin doch noch viel zu jung und Irminar hat auch was dagegen. Warum sagt er so was zu mir und dann doch gleich nein, warum tut er das? Er hatte noch nicht mal mit Irminar gesprochen, das macht man doch nicht. Ich weis doch auch gar nicht ob ich ihn will. Ich weis gar nicht ob ich ÜBERHAUPT einen Mann will.“


    Irgend einen wollte sie ganz bestimmt nicht aber diesen vielleicht schon. Es war alles so verzwickt und kompliziert und alles nur weil sie überreagiert hatte und mal wieder nicht richtig zugehört hatte.

    Sie lies sich von ihm auf die Bank ziehen und lehnte sich an ihn, es tat gut und so hatte sie sich auch recht schnell wieder im Griff.


    „Ach Phelan, er ..ich weis nicht. Vielleicht ist es ja auch mein Fehler. Er fehlt mir und trotzdem will ich ihn nie wieder sehen. Er soll doch heiraten wenn er will. Ich fühle mich so allein und verloren. Alles ist so grau und umsonst. Warum hat er das nur gesagt und …ach je ich weis doch auch nicht. Warum seid ihr Männer nur so? Und Irminar sagt auch das er nichts für mich ist aber er fehlt mir so.„


    purzelte es jetzt nur so aus ihr raus, lauter Unzusammenhängendes zeug. Sie wusste auch nicht so richtig mehr was eigentlich vorgefallen war und warum sie so traurig und gleichzeitig wütend auf ihn war.

    Sie sah ihn jetzt etwas verwirrt an, was meinte er. Sie hatte doch nichts gesagt und sonst? Vielleicht war es aber gar nicht so schlecht darüber zu reden und nicht nur mit Irminar.


    „Es ist nichts, es ist nur wegen Harlif. Er…er…“ i


    Ihr schossen erneut die Tränen in die Augen.

    Was machte er da, er nahm das Tempo raus, dachte er wirklich sie sie so dumm das nicht zu bemerken? Es war nicht ihre erste Jagt und auch nicht das erste Rennen das sie machte, was er aber wiederum nicht wissen konnte. Sie war schließlich nicht wohl behütet in einer Casa aufgewachsen sondern in der etwas freien Wildbahn und hatte sogar gelernt mit dem Bogen umzugehen. Was jetzt nicht zur Debatte stand aber gut, wenn er es so wollte bitte.
    Sie drückte ihre Schenkel in Wilgarts Flanke und zog an ihm vorbei. Auf der Lichtung drehte sie ihn auf der Hinterhand und sah ihn triumphierend an.


    „Beginnt dein armes altes Pferd zu lahmen oder warum hast du eben gezögert? Oder wolltest du mir einfach den Vortritt lassen?"


    fragte sie ihn frech heraus und lachte.

    Sie wand sich mit ihm in die Richtung die ihr noch in Erinnerung war zum Castellum. Jungs, die brauchen immer was zum spielen und wen es Krieg war.


    „Also in der Taverne wohl eher nicht, zumindest nicht was eine brave, züchtige, eingebildete Römerin betrifft. Da sei eh vorsichtig, die verstehen keinen Spaß und haben überhaupt keinen Humor. Ich bin da erst vor einiger zeit häftigst ins Fettnäpfchen getreten und musste mal wieder Lokis Unwillen zu spüren bekommen.“

    Als er so losspurtet braucht sei nicht wirklich lang um nachzukommen, ihre Pferd war zwar jung aber kräftig und willensstark, sei beugte sich tief über seinen Hals und spornte ihn an. Auch ihr geringeres Gewicht hab ihnen beiden ein Vorteil zu Irminar. So war es kein Wunder das sie bald zu ihm aufschloss und sogar Anstalten machte ihn zu überholen.


    „Hoi, ja zeig es ihm Wilgar. Diesen alten Zottel wirst du doch schaffen“


    jauchzte sie ihm ins Ohr und als ob er es verstand legte er noch eine Zahn zu, ihr Zopf flog im Wind hin und her und die beiden jagten über den Weg.

    Sie grinste breit als er sich so vor ihr verbeugte und Herrin sagte. Was er dachte und fühlte konnte sie sich fast schon vorstellen, vor ein paar Wochen ging es nicht anders, als sie ganz neu im Reich war. Alles war ihr fremd, die Menschen und sogar ihre Familie. Sie musste lerne sich ganz anders zu benehmen und das viel ihr immer noch recht schwer.
    Ein wenig zog sich ihr Herz erneut zusammen als sie an Harlif dachte, aber so wie Irminar reagiert hatte war es wohl besser wenn sie ihn nie wieder sah. Oh wie schwierig war doch das Leben hier unter den Römern, zuhause wäre sie wohl eher die falsche Frau gewesen für ihn aber darüber hätte man nach der Zeit hinweg gesehen, hier aber…sie seufzte etwas auf und konzentrierte sich dann auf ihren Vetter.


    „Da geht es zur Curie und dahinten zur Fraya, dort entlang zu den Tempeln und dem Theater und ….“ Sie wand sich um, um sich zu orientieren „..irgendwo da lang zum Castellum, was willst du nun sehen?“

    Sie hatte sich umgezogen und trug nun einen wollene Rock, dicke Jacke und darüber noch eine Umhang der mit einer Fibel gehalten wurde.


    „Danke, ich habe viel mit ihm gearbeitet. Ich wusste von anfangs an das er sich macht. Er war nur etwas übermütig, was sich heute als Tempramentvoll zeigt.“


    Sie lachte „ also passt er doch sehr gut zu mir. Letztens hat er schon mal versucht eine von Lokis Stuten für sich zu gewinnen“

    „Ich kann dir noch die wichtiges Gebäude der Stadt zeigen, wenn du magst. Oder magst du dir ein paar bestimmte Händler und Stände zuerst ansehen?“


    Sie sah ihn jetzt spitzbübisch an.


    „Ode möchtet du in eine Taverne?“


    sie erinnerte sich noch recht gut an den Würfelabend mit Loki.

    Sie lachte und grinste ihn an, nahm eine Traube, brach sei in de Mitte durch und besah sie sich wie einer de Priester bei den Opfer


    „Du solltest als großer Diplomat und Politiker nach Rom gehen. Ich sehe eine große Kariere für dich voraus. Ja wirklich, hier sehe ich das ganz deutlich.“


    Schwupps, war die Traube in ihrem Mund verschwunden.

    Sie war voller Freude als Phelan sie einlud mit ihm in die Stadt zu gehen. Als letztes war sie mit Harlif hier gewesen. Er hatte ihr alles gezeigt und erklärt und so konnte sie es jetzt mit Phelan tun.
    Der Marktplatz war wieder voll und laut, die Marktschreier priesen ihre Wahre an und überall standen Leute rum um sich etwas anzusehen oder zu verhandeln. Diese Platz machte ihr sehr viel Vergnügen und als Phelna dann auch noch Trauben kaufte, war sie rundum zufrieden.
    Einwenig zog sich ihr Bauch zusammen als sie an den letzen Spaziergang dachte aber dann wurde sie auch schon von etwas anderem abgelenkt.
    An einem Stand waren zwei Frauen aneinander geraten und beschimpften sich lauthals. Sie wollten wohl beide das gleiche Stück Fleisch und stritten sich jetzt darum wer es bekommen sollte. Der Fleischer, ein kräftiger Mann, stand daneben und wusste nicht was er machen sollte. Er schaute sich hilfesuchend um ob es nicht jemanden gab der die beiden Furien auseinander bringen könnte, er traute sich das wohl nicht so ganz zu.
    Dagny blieb stehen und zupfte Phelan am Ärmel.


    „ Schau mal, da. So groß und kräftig und kommt mit zwei Frauen nicht zurecht.“


    Sie lachte leise auf.

    Am Anfang tat sie sie schwer, bei der richtigen aussprach und der Grammatik. Das war schon immer ihre schwäche gewesen. Was ihre Schrift betraf konnte er der Lehrer nicht beschweren. Immer wieder drehte sie mit den Fingern Locken in ihre Haare wenn sie sich besonders konzentrierte. Doch als der Lehre dann mit Mathematik begann glaubte sie nicht ganz das was e da tat. Glaubte er etwas das germanische Kinder dumm sein und nichts lernten? Solche Kleinkinderaufgaben, das meinte der doch nicht erst aber doch das tat er und quälte sie stoisch immer weiter damit.

    Sie fühlte sich sicher und geborgen in seinem Arm. Was er sagte verstand sie nicht ganz aber sie erkannte den Sinn dahinter. Das Leben geht weiter, egal was passiert doch im Moment wollte sie nicht das es weiter geht. Sie war müde und erschöpft. Irgendetwas bohrte in ihrem inneren, sie konnte nicht genau sagen was. Eigentlich wollte sie jetzt nur noch allein sein.

    Sie lehnte sich wieder an ihn und schmiegte ihr Gesicht an seine Schulter.


    „Irminar, was soll ich nur machen? Er bringt mich zum lachen und ich kann mir gar nicht vorstellen das er nicht mehr da ist. Ach es ist alles so schrecklich schwierig.“


    Sie säufste so tief als ob alle Last der Welt auf ihren schmalen Schultern lastet.

    Sie sah ihn an und wusste im ersten Augenblick nicht was sie sagen sollte. Was war eigentlich passiert?

    „Er…er sagte ich wäre die Frau die er sich wünscht aber heiraten kann er mich nicht. Ich will ihn gar nicht.„


    Was eine glatte Lüge war und das wusste sie auch aber jetzt und hier konnte und wollte sie es nicht zugeben.


    „Ich will gar nicht heiraten, niemals.“ Brauste sie wieder auf.

    Sie hob den Kopf und sah ihn mit ihren verweinten Augen an.


    „Harlif? Mir was angetan? Das hätte er niemals und wenn hätte er das nicht überlebt, dieser Schuft, Verräter und Lügner.“


    Fauchte sie, nein angetan hatte er ihr nichts, außer das ihr seine liebe gestanden hatte, kam es ihr langsam zu Bewusstsein. Doch auch gleichzeitig ihr sagte das er sie nicht heiraten konnte, oh warum hat er nur nicht den Mund gehalten und hat alles so gelassen wie es war.

    Sie schluchzte und ihre Schulter hob und senkten sich fast schon krampfartig, sie lies jetzt alles raus. Ihre Enttäuschung, ihre eigen Wut und Angst, die Unsicherheit und auch die Verzweiflung in ihr selbst. Sie hatte ihn verloren, ihren einzigen Freund der immer so tat als ob er sie verstand aber jetzt? Oh nein, er hatte sie belogen und betrogen und doch konnte sie sich ganz tief in ihr selbst nicht vorstellen ihn nie mehr wieder zu sehen. Wo war nur die Schönheit dieses Tages geblieben?


    „ Ich werde Priesterin, ich gehe nach Rom und werde Vestalin.“


    Brabbelte sie in sein Schulter, ihr war jetzt alles egal aber sei würde nie mehr etwas mit einem man zu tun haben wollen, nie mehr würde sie diesen Schmerz spüren wollen, wie den de jetzt in ihren Herzen tobte.